Different

Autor: S. Rose
veröffentlicht am: 02.06.2012


Hallo :) ich versuchs jetzt einfach nochmal :) hoffe ihr mögt den Anfang und könntet mir ein Kommentar da lassen. =) denn ich hab echt angst das es schlecht ankommt. wegen den Rechschreibfehler entschuldige ich mich und hoffe es sind nicht allzuviele. Viel spass ;3 Liebe Grüsse <3 ;** xx



Different- Neuer Anfang

"Joleen! Kommst du jetzt bitte!" hörte ich meine Mom mich rufen. Ich zupfte an einem Grashalm und schaute in den wunderschönen blauen Himmel. Es roch nach gemähten Rasen und die Sonne schien lauwarm auf mich herab. Es war schön ein Feld in der Nähe des eigenen Haus zu haben. Widerwillig erhob ich mich aus meiner bequemen liegenden Position und schnappte mir mein Buch.
"Joleen! Komm schon." drängelte meine Mom schon wieder. Ich legte einen Zahn zu und eilte ins Haus.
"Bin schon da!" rief ich und streifte mir meine Ballerinas von den Füssen. Mom verdrehte lachend die Augen und legte mir einen Teller hin mit Gemüseauflauf.
"Ich frag' mich manchmal wirklich was du dort draussen machst." sagte sie, sich hinsetztend.
"Na die Natur geniessen." meinte ich mit vollem Mund.
"Schatz..." sie machte einen besorgten Gesichtsausdruck. Oh nein, jetzt würde sie mal wieder dieses leidige Thema durchkauen wollen. Ich stellte meine Ohren schonmal auf Taub. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Hör zu. Ich finde du isolierst dich völlig von der realen Welt. Machst selten was mit Freunden und naja, hast kaum Kontakte. Du wolltest ja nicht mal dieses...ehm... Gesichtsbuchdingsda machen."
"Mom, das heisst Facebook und nein ich will da nicht beitreten." unterbrach ich sie genervt. Sie schaute mich ausdruckslos an.
"Ok...dann halt Facebook, wie auch immer. Wie gesagt ; ich will das du endlich aus deiner Traumwelt rausgehst und mehr Hobbys hast." Ich wollte ihr gerade eine patzige Antwort geben, doch sie schockte mich zu sehr mit folgender Aussage ; "Ich will dass du zu deinem Vater in die Stadt ziehst und dort deine Abitur beendest." Ich starrte sie mit offenem Mund an.
"Ich habe schon mit ihm gesprochen und in einer Woche ziehst du zu ihm." sagte sie entschlossen und räumte ihren Teller weg. Ich sass geschockt da und wünschte mir; dass das eben Gesagte nicht wahr war.
"Nein..." murmelte ich fassungslos.
"Joleen. Du bist vor kurzem 17 geworden, also benimm dich bitte nicht so und mach kein Drama. Es ist nur das Beste für dich." sie nahm meinen Teller nun auch und räumte ihn weg.
"Das Beste für mich?" es war eher eine retorische Frage, ich wartete also keine Antwort ab.
"Das BESTE?!" wiederholte ich nun lauter. Mom lehnte sie an die graue Küchentheke.
"Joleen. Bitte..."
"Nein! Nix 'bitte'!!!" ich stand wütend von meinem Stuhl auf und fuhr mir schnaubend durch die Haare.
"Mom, ich will hier nicht weg, schon gar nicht zu Dad! Ganz zu schweigen in eine Stadt!" begründete ich meinen Ausraster.
Mom's ruhige braunen Augen sahen mich traurig an. "Du besuchst deinen Vater sowiso nicht oft."
"Mom, ich hasse ihn! Er hat dir weh getan und dich verlassen. Meinst du echt dass ich ihn sehen möchte?!"
"Nein nur..." setzte sie an.
"Was nur?! Willst du mir wieder sagen, dass er dich nur verlassen hat weil du ihn nie beachtet hast, da du viel gearbeitet hattest? Das will ich gar nicht hören! Er hat dich verlassen weil er ein Arsch ist!!!" schrie ich hysterisch. Sie zuckte zusammen und verschränkte die Arme vor die Brust. "Er ist aber immernoch dein Vater..." sagte sie leise.
"Nein ist er nicht." knurrte ich wütend.
Plötzlich begannen ihre Augen verräterisch zu glänzen.
"Bitte...ich will doch nur das Beste..." flüsterte sie. Meine Wut verflog sofort, ich konnte nicht zusehen wie Mom weinte. Sie hatte die letzten 6 Jahre genug gelitten. Nur weil mein Vater eine neue hatte und sie betrog und anschliessend ihr die Schuld gab für die Trennung! Mom war in ein tiefes schwarzes Loch gefallen und nur mit viel Unterstützung und Psychotherapie konnte sie aus der Depression fliehen. Jedoch wusste ich, dass sie meinen Vater unglaublich geliebt hatte,oder sogar noch liebt. Dabei sollte sie ihn vergessen und hassen! Ich seufzte.
"Ist gut. Ich geh. Wann?"
"Einer Woche, also nächsten Montag." sagte sie glücklich.
"Danke Schatz! Es ist nur bis du deine Abitur fertig hast. Am Montag kommst du dann auf die neue Schule. " erklärte sie mir und umarmte mich freudig. Ich verdrehte nur die Augen und löste mich aus der Umarmung. "Ich bin dann mal draussen." gab ich bescheid und verschwand zu meinem Zufluchtsort ; Das Feld. Ich lief den kleinen Kieselweg entlang und liess mich dann ins Gras plumpsen. Ich wollte nicht zu meinem Vater. Er lebte in der Stadt und zwar in einem Appartment. Wenig Natur und viel Lärm. Wieso sollte dass nur das 'Beste' für mich sein? Ich mochte es hier und brauchte auch keine Hobbys, weder Freunde. Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich mal gemobbt wurde weil ich etwas pummelig war, jedoch sind alle Menschen gleich! Kalt, gemein und egoistisch. Ganz einfach. Und Hobbys hatte ich, lesen und draussen auf dem Feld liegen. Ich werde unser Haus vermissen und mein Zimmer auch. Aber am aller meisten; meine Mutter und das Feld. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen.


Sonntag-Morgen. Deprimiert stopfte ich die letzten Shirts in den Koffer und schaute mich das letzte Mal im Zimmer um. Das alte Holzregal mit den vielen Bücher, das grosse, weiche und mit Kissen belegte Bett, das grosse Dachfenster und meine selbst fotografierten Bilder die an der Wand hiengen. Ich war, denke ich, künstlerisch sehr begabt. Das hatte ich eindeutig von meiner Mom, sowie ihre leicht gelockten caramellbraunen Haare. Meine waren jedoch bis zur mitte des Rückens und meine Mom trug sie kurz. Ich zog den Koffer hinter mir her und schloss meine Zimmertür, schlenderte samt Koffer nun den Gang entlang und stieg mühsam die Treppe runter. Meine Mutter kam gerade von der Küche. "Gehen wir?" fragte sie freundlich und öffnete die Haustür. Ich ging wortlos raus und legte den Koffer in unseren Smart.
"Ich komme gleich." sagte ich und rannte den Kiesweg entlang. Ich wollte noch einmal das schöne Feld sehen. Der Himmel war heute leicht bewölkt und es weht ein lauwarmer Wind. Ich schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein, schliesslich kehrte ich zurück zu meiner Mom, die schon im Smart sass. Schweigend stieg ich ein und meine Mom fuhr los. Während der Fahrt brabbelte das Radio vor sich hin. Gefühlte drei ein Halb Stunden fuhren wir, da wir Stau erwischt hatten. Das war nunmal das beschissene Stadtleben. Vor einem Gebäude hielt meine Mom an. Sie legte ihre Hände auf die Knien. "Also..." Ich sah sie an. "Ja..."
"Dann mal Süsse, wir telefonieren täglich und du benimmst dich ja?"
"Ja ist gut. Ciao." ich gab ihr ein Kuss auf die Wange und stieg aus. Ok, die Verabschiedung verlief etwas trocken. Ich war halt sauer. Seuftzend zerrte ich den Koffer raus und schaute zu dem Gebäude hoch. Ziemlich gross. Hatte es wohl einen Fahrstuhl? Ich klingelte beim
Namen 'Lafleur', mein Vater war Franzose. Meine Mom war halb Deutsche und halb Dänerin. Ich konnte nur etwas Französisch und natürlich Deutsch.
Ich hörte den Türsummer und trat ein. Ein Fahrstuhl! Super. Ich trat in den Fahrstuhl ein und tippte auf die Nummer 5. Das komische Gefühl, wenn der Fahrstuhl hoch fährt machte sich in mir breit. Oben angekommen, begann mein Herz aufgeregt zu klopfen. Ich war definitiv aufgeregt, da ich mein Vater seit 5 Jahren nicht mehr sah. Ich wollte ihn eh nicht sehen. Zittrig führte ich meine Hand zur Klingel, zögerte. Nochmal. Ich nahm meinen ganzen Mut und wollte gerade drücken als...
"Joleen." mein Vater starrte mich mit grossen blaugrünen Augen an. Die Farbe, die ich auch hatte.
"Dad..."sagte ich ebenfalls und bemerkte seine Augenringe und dass immer mehr grau werdende Haar, das einst mal dunkelbraun war. Ich fühlte keine Freude. Nicht's. Er schob seine Brille zurecht. "Joleen du bist so hübsch und gross geworden. " ich lächelte, aus reiner Höflichkeit. Er bemerkte mein abweisendes Verhalten und packte den Koffer. "Komm rein. Fühl dich wie zu Hause." sagte er und schloss die Tür ab. "Das ist nicht mein Haus." murmelte ich leise.
"Was ?"
"Nix." ich betrachtete den Flurspiegel und sah mein trostloses Gesicht. Wütend zeigte ich meine Zunge und drehte mich um. Mein Vater, naja Tomé, schaute mich leicht verstört an. Ich verschränkte die Arme vor meine Brust und machte eine emotionslose Miene. Einen Moment standen wir einfach so da.
"Ja öh...dein Zimmer wäre dann dort am Ende des Flures." durchbrach er die Stille. Ich nickte und folgte ihm. Ich trat in das Zimmer ein. Es war deppressiv eingerichtet. Ein grosser Wandschrank mit Spiegel, ein weisser Schreibtisch, ein grosses Bett in Grau und ein kleines Tischchen daneben. Alles farblos und sehr bedrückend. Ich lief etwas nach vorne und entdeckte ein grosses Fenster. Pluspunkt. Ich hörte wie mein Vater näher kam.
"Das Fenster ist ein Balkon." sagte er und schob den weissen Vorhang weg und öffnete die Balkonfenstertüren.Ich lief auf den Balkon und betrachtete die Aussicht; ein Park. Komisch. In einer hektischen verschmutzten und voller Autoabgasende Stadt, war ein grüner Park. Wie Absurd. Sollte das etwa Natur in die Stadt bringen. Haha, wie Ulkig. Ich trat wieder ins Zimmer und schloss die Balkonfenstertüren wieder. "Wie findest du es?" fragte Tomé.
"Also...es ist gross und hell, jedoch etwas trist eingerichtet. Aber es gefällt mir. Wirklich." antwortete ich wahrheitsgemäss. Er nickte. "Naja...ich wusste nicht ob du pink magst..." meinte er. Ich musste kurz grinsen. "Nein, nicht wirklich. Zumindest nicht in einem Zimmer." Es ist Sonntag und morgen beginnt für mich die neue Schule. Mein Magen drehte sich bei diesem Gedanken. Ein Neuanfang?! Kein Bock.
"Ok...dann lass ich dich mal in Ruhe, damit du dich einrichten kannst." sagte er und verliess das Zimmer. Ich schaute mich traurig um. Nur noch bis ich meine Abi fertig hatte, dachte ich mir und begann meine Kleider einzuräumen. Ich hatte eine Menge Kleider, seit ich abgenommen hatte, begann meine Mutter mir alles mögliche zu schenken. Ich konnte mich mit Shoppen nunmal nicht anfreunden. Sowie mit Kriegsbemalung, oh ich meine, Schminke und Sport. Tja. Das war ich nunmal. Mein Psycholge meinte; dass liege mit Mobbing und dem früherem Übergewicht zusammen. Auch egal. Ich hatte Selbstbewusstsein aufgebaut und sogar abgenommen. Basta. Vielleicht würde ich ja sogar mit Shoppen beginnen. Als ich alles einigermassen eigeräumt hatte, beschloss ich mal den Rest des Appartment zu besichtigen. Zwei Badzimmer, ein grosses Wohnzimmer, eine Küche und zwei weitere Zimmer.
"Joleen hast du hunger?" hörte ich meinen Vater rufen.
"Nein danke." ich schlurfte noch etwas rum und beschloss schliesslich schlafen zu gehen. Nicht dass ich morgen wie ein Zombie aussah.
"Ich geh dann mal schlafen." sagte ich und sah meinen Vater unschlüssig an. Er erhob sich von der Couch und umarmte mich. Mein Dad. Ich hatte ihn so vermisst und war urplötzlich bereit ihm alles zu verzeihen. Bevor ich anfing zu weinen verabschiedete ich mich und stürmte ins Zimmer. Mir wurde bewusst, dass mein Dad mir extrem fehlte und das ich nichts mit seinem und Mom's Streit zutun hatte. Ich kuschelte mich in das mir noch fremde Bett und schloss in Gedanken meine Augen. Ich war hundemüde.



"Joleen! Oh Gott! Ich hab' vergessen dich zu wecken." schrie mein Dad und stürmte in mein Zimmer. Verstört schaute ich ihn an. "Oh...du bist ja schon wach..." er kratzte sich am Kopf und grinste. Auch ich musste lachen. "Ach Dad..." es fühlte sich merkwürdig an 'Dad' zu sagen, jedoch war es ein gutes Merkwürdig.
"Naja...früher als du in den Kindergarten warst, wolltest du nie aufstehen." meinte er und verliess wieder das Zimmer. Ich suchte mir eine dunkelblaus Röhrenjeans aus und ein lockeres schwarzes Oberteil, dass mir etwas die Schulter freilegte. Ich stellte mich vor den Spiegel und richtete mit mein Seitenpony mit etwas Haarspray, damit es mir nicht in die Augen fiel. Und fertig! Mit meiner Tasche bewaffnet ging ich aus dem Zimmer und ass schnell ein Brötchen. Später würde ich wahrscheinlich irgendwo ein Milchkaffe kaufen. Angeblich gäbe es in der neuen Schule eine Kantine, oder Kiosk... irgendsowas.
"Dad?! Komm wir müssen fahren." schrie ich durch dir Wohnung. Mein Dad kam sofort angerannt. Leicht gehetzt sah er mich an. "Tut mir leid, bin es nicht gewohnt eine Tochter im Haus zu haben." er lächelte entschuldigend.
"Ach! Schon ok. " ich machte eine wegwerfende Handbewegung. Wir verliessen die Wohnung und mein Dad fuhr mich in die Schule. Ich verabschiedete mich von meinem Dad und stieg mit mulmigem Gefühl aus dem Auto. Ein typisches Schulgebäude, ein grosses Gebäude mit mehreren Fenster. Typisch. Ich sah wie sich ein paar Schülermassen richtung Eingang bewegten. Ich straffte meine Schultern und folgte den anderen.
>Selbstbewusst sein Joleen!< Ich musste zuerst ein grosse Treppe meistern bevor ich beim Eingang ankam. Minuspunkt. Ich hasste Treppen. Langsam stiess ich die Tür auf und suchte das Sekretariat. Eine schwarzhaarige Frau mit gelangweiltem Gesichtsausdruck musterte mich.
"Joleen Lafleur?"
"Eh..ja." antwortete ich. Sie reichte mir die benötigten Papiere und ich verschwand wieder. Maaahn! War das ein langer Flur! Ich endeckte endlich mein Zimmer. Sobald ich die Türklinke runterdrückte, richteten sich mehrere Augenpaare auf mich. Uh ich bin ein Marsmensch!
"Guten Morgen Klasse und hallo Joleen!" schrie jemand hinter mir. Ich drehte mich verstört um und endeckte meinen neuen Lehrer; ein langhaariger Hippie mit Regenbogenhosen.Ich kam mir total bescheuert vor.
"Herr Döbel?" fragte ich, vom Papier ablesend.
"Nenn mich Hans." er grinste und zeigte mir ein Peace-zeichen. Ich nickte verwirrt. "O-Ok..." Herr...ich meine Hans hüpfte freudig zu seinem Pult und schaute dann erwartungsvoll in die Klasse.
"So meine Lieben. Das wäre dann die Joleen. " er grinste und zeigte auf mich. Ich schaute stumm auf meine Füsse. Oh, ich hatte echt süsse kleine Füsse. Ich hörte wie sich Hippieman räusperte. "Willst du dich vielleicht vorstellen."
"Oh!" erschrocken schaute ich auf. Die Klasse kicherte.
"Also, ich heisse Joleen Lafleur und bin neu hierher gezogen. Ah, ich bin 17." erzählte ich dann schnell. Die Klasse musterte mich neugierig. Hippieman lächelte und faltete seine Hände. "Gut! Dann kanst du dir dein Nest aussuchen."
"Nest?" ich schaute ihn fragend an. Er lachte samt Klasse laut los. "Ich meine einen Platz!" grinste er. Ich klammerte mich an meine Tasche und lief auf einen freien Platz zu. Ich setzte mich hin und lächelte meine Sitznachberin an.
"Hi ich bin Ylena." sie grinste und hielt mir ihre Hand hin. Ich erwiderte den Händedruck. "Hi." Sie hatte braune Augen, ebenso braune Haare und einen vollen Mund. Nach ihren krausen Haaren und dem gebräunten Hautton, schätzte ich dass sie Braselianerin war.
"Also heute dürft ihr für eine Stunde Joleen ein bisschen das System hier erklären und sie sogar vielleicht etwas kennenlernen. Ich habe eine Besprechung und komme erst in einer Stunde wieder. Peace Leute! Nicht zu laut." Hippieman legte die Finger vor seinen schmalen Mund und schlenderte aus dem Zimmer. Sofort kamen mehrere Schüler angestürmt. Als plötzlich ein Mädchen mit langen hellbraunen Haaren sich durch die Masse zwängte.
"Hey ich bin Jessica. Wenn du willst kannst du mit uns abhängen." meinte sie mit abschäzender Stimme. Sie war gross und sehr schlank. "Ehm...sicher danke." ich lächelte, besser dazugehören, als sich gleich unbeliebt machen, oder? Sie hatte blaue Augen, die stark mit Kajal und Wimperntusche betont waren. Ein triumphierendes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Sie setzte sich auf meinen Tisch und ihr Nasenpiercing blitze kurz auf. Sie strich mit einer arroganten Bewegung ihre Haare vom Gesicht.
"Also..." -begann sie und zeigte auf einen blonden Jungen mit blauen Augen. -"Das ist Eric. Gehört zu unserer Clique." erklärte sie. Eric nickte mir zu und lächelte Sunnyboyhaft. Er hatte ein schönes männliches Gesicht mit einer geraden Nase. Hübsch und vollgepackt in Markenklamotten. Er hatte eher kurze Haare, jedoch perfekt frisiert und er schien sich sehr um seine Bräune und ebenso seinem Körper zu kümmern. Dann stellte sie mir Lisa vor, einem Mädchen mit kurzen blonden Haaren grossen roten Nägel, einen schmalen Mund und eine leicht schiefe Nase. Sie war in etwas engen Klamotten eingequetscht. Sie glotze teilnahmlos mit ihren stark beschminkten Augen umher und spielte mit ihren Haaren. Danach stellte sie mir noch ein Junge vor; Ramon. Ein braungebrantes Modelgesicht mit grünen Augen und schwarzem Haar, natürlich topgestylt. Auch er verbrachte wahrscheinlich die meiste Zeit mit Fitness und stylen. Dann noch ein Junge, Matthias, alias Matt. Hellbraune Haare, braune Augen durchschnittliches Gesicht und eher schüchterne Körperhaltung. Er schien der normalste zu sein. Was war denn das für eine Möchtegern-Cool-Gruppe?!
"Wenn du willst, kannst du nach der Schule mit uns zum Park gehen." schlug Jessica vor.
"Klar, ich überlegs mir noch." antwortete ich und rang mir ein Lächeln ab. Sie stolzierte davon und die ganze Truppe hinterher.
"Wow!" hörte ich Ylena neben mir sagen. Ich schaute sie fragend an.
"Du hattest Glück! Ich sag dir eins, red lieber nicht mit mir und pass dich diesen Arschlöcher an, sonst gehörst du zu den Outsider." sagte sie mit bitterer Stimme und redete bis zur grossen Pause nicht mehr mit mir. Hatte ich sie verletzt?! Fängt ja schon mal super an. Jessica kam mich abholen und hakte sich bei mir ein. "Also, du nennst mich jetzt einfach Jess ok?"
Ich nickte und und schaute mich auf dem Schulhof um. Jessica begann zu erklären : " Das dort hinten ist die Raucherecke, wo wir sind und dort ist die 'Normalo'-ecke und da wären noch die 'Outsider'." Was für eine bescheuerte Einteilung! Das sind Menschen verdammt! Ich nickte nur. Wir steuerten auf die Raucherecke zu, die ziemlich abgeschirmt war unter einer grossen Buche. Die ganze-ich nenn sie mal so- Stylergruppe, stand da und machte auf supercool. Wo war ich nur gelandet? Alle nickten mir zu. Es waren noch zwei Mädchen dabei. Jessica liess mich los und zündete sich auch eine Kippe an. "Willst du ?"
Ich lehnte dankend ab. In ihren Augen war Spott zu erkennen. "Wieso? Darfst du etwa nicht?" sie lachte und zog tief ein. Schnell Joleen, denk dir was aus!
"Äh...nein, nur ich bin allergisch gegen Nikotin." log ich. Gab es das ? Keine Ahnung. Alle nickten und taten so als wüssten sie was das wäre.
"Ahaaaa...." sagte Jessica langezogen. Ich setzte mich auf eine Bank. Jess neben mich.
"Es sind bald Sommerferien. Wo gehst du hin ?" fagte sie mich und der Kippenqualm kam mir entgegen. Ich zuckte lediglich mit den Schultern und musste husten.
Nun meldete sich auch Sunnyboy Eric zu Wort. "Leute ich hab' mir überlegt, wir könnten doch alle irgendwohin fahren." sagte er lässig und zwinkerte mir zu. Ich lächelte nur unsicher. "Du kannst auch mit kommen Kleine."
"Danke..." sagte ich etwas überrumperlt. Der ging ja richtig ran! Ramon widmete sich nun auch dem Gespräch, vorhin hatte er noch mit Lisa rumgewitzelt. Lisa schien mich nicht sonderlich zu mögen...
"Ja voll! Ramon hat ja bald seine Fahrprüfung, dann könnte er fahren." meinte Jessica begeistert und warf die Kippe weg. Ramon richtete seine Machohafte Sonnenbrille zurecht und grinste. "Geht klar. " meinte er. Ich erschrak beim Klang seiner Stimme. Sie klang fast gefährlich und er hatte einen lateinischen Akzent. Matt sagte gar nichts. Er zog schweigend an seiner Kippe. Eric schien total begeistert, denn er strahlte wie ein Honigkuchenpferd.Das waren echt alles total merkwürdige Leute. Sollte ich mit ihnen den Sommer verbringen?! Eher nicht.
"Vielleicht gehen wir nach Südfrankreich?" alle schaute Jessica an. Sie überschlug ihre Beine und grinste. "Wäre doch geil." meinte sie.
"Ja mein Onkel hat ein Ferienhaus in der Nähe der Mimizan Plage. Wir dürfen da eh hin. Ich sag euch das ist so geil dort!" sagte Eric. "Und wir haben die perfekte Übersetzterin." fügte er hinzu und schaute mich anzüglich an.
"Naja ich..." Jess unterbrach mich lachend. "Eric hör auf! Guck sie ist schon total verlegen von deiner Anmache." ihre Augen blitzten schadenfroh auf. So eine Kuh! Ich fühlte mich von Eric überhaupt nicht angezogen!!! Ich war nunmal nicht gewöhnt so viele um mich zu haben. Alle waren begeistert, auch Matt schien sich zu freuen.
"Also, wer macht alles mit ?" Fragte Eric in die Runde. Jessica stimmte sofort ein. "Sicher komm ich." Auch Ramon und Matt.
"Ok..." sagte Lisa schliesslich. Die zwei anderen Mädchen waren verschwunden. Alle schauten mich an.
"Ehm..." Mist! Ich hatte wirklich angst als Spiesserin betrachtet zu werden, wieder gemobbt werden. Nein bitte nicht. Ich hatte es endlich geschafft zu den 'Coolen' zu gehören. Obwohl...sind das die richtigen Leute? Freunde ?!
"Also ich komme gerne mit..." Jessica drückte mich kurz. "GEIL!" sagte sie dann schrill und klatschte in die Hände.
"Heute Abend trinken wir was ok?" alle nickten. Auch ich...aus reiner Angst. Es klingelte und wir begaben uns wieder in die Schule. Als wir beim Eingang waren, lief Ylena an uns vorbei. Sie schaute mich verletzt an.
"Ey Fetti! Guck nicht so scheisse!" stichelte Jess und alle lachten mit, ausser mir. Fetti? Jess war so schreklich! Ich sollte Ylena verteidigen... Aber so riskiere ich selber gemobbt zu werden. Ich war so egoistisch! Ich schaute auf den Boden und beeilte mich reinzugehen. Einfach ignorieren. Die Stunden vergingen, ich hatte fast keine Mühe dem Unterricht zu folgen und alles lief gut. Nur die Sache mit Ylena und den Ferien machte mir Sorgen....










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