Auf den ersten Blick

Autor: Mibi
veröffentlicht am: 01.06.2012


Hi, das ist meine erste Geschichte und ich würde mich über Kommis und Kritik sehr freuen. Verbesserungsvorschläge oder Tipps nehme ich dankend an. Im vorraus möchte ich mich auch für meine Rechtschreibfehler entschuldigen. Also dann erstmal viel Spaß!!! Lg Mibi

Ring, ring, ring! Bam! Der Wecker liegt an der gegenüberliegenden Wand auf dem Boden. Ich hatte keine Lust aufzustehen. Sollte der Tag doch ohne mich anfangen. Würde eh keiner merken. Niemand, außer...
"Beweg deinen verschlafenen Hintern hierrunter und zwar dalli! Ich muss gleich los!" Niemand außer meiner Tante Jesse. Eigentlich heißt sie Jessica und ist 21 Jahre alt. Ziemlich jung, um eine 16 jährige, sich vor Autos fürchtende und mit Depressionen gestrafte Teenagerin, zu erziehen. Aber würde sie nicht jeden Tag die Last auf sich nehmen mich aus dem Bett zu holen und zum aufstehen zu zwingen, müsste ich in ein verfluchtes Heim, weswegen ich Jesse doch in gewisser Hinsicht dankbar war, dass ich bei ihr wohnen durfte. Sie hatte eine kleine, aber dufte Studentenbude, die gerademal genug Platz für zwei Personen und ein kleines Aquarium hatte. Ein Hobby meiner Tante: Fische. Ob bunt, Neonfarbend, rund, platt wie eine Flunder oder mit riesig großen Glubschaugen, egal hauptsache sie waren klein genug, um an die Wohnzimmerwand zu passen. Die einzigste Besonderheit an ihrer Wohnung, war, dass sie einen Dachboden hatte. Dort hatte ich mich kurzerhand eingerichtet und kam die meiste Zeit des Tages nicht heraus. Wieso auch. Ich bin neu in die Stadt gekommen, nachdem meine Mutter bei meiner Geburt gestorben war, mein Vater sich kurz darauf das Leben nahm und ich bei meiner Oma aufwuchs, die jedoch vor ca. drei Wochen ins Gras gebissen hat. Somit war Jesse die eingist noch lebende Verwandte von mir. Und das kozte mich manchmal echt an. Vor allem, wenn es um den ersten Schultag ging. "Entweder du schwingst deinen Arsch jetzt hier runter in die Küche oder ich schwinge meinen rauf und mach dich nass!", ihr platze echt der Kragen. Mir blieb also nichts anderes übrig als ein Bein nach dem anderen über die Bettkante zu buchsieren, kurz in den Spiegel zu schauen, mir ein Zopfgummi zu schnappen einen unprofessionellen Dutt zu machen und die kleine Treppe hinunterzuschlendern, durch den langen und dukelen Flur, der in die Küche führte, entlang zu tapsen. Dort stand Jesse schon mit Handy in der einen,Pfanne in der anderen Hand und einem Toast mit Spiegelei im Mund. "Mach nicht so nen Krach, sonst beschweren sich die Nachbarn wieder.", ich grinste sie frech an und setzte mich auf das Sofa, um die Zeitung in ruhe zu studieren. "Warum bist du noch nicht angezogen? Wo zum Henker ist deine Tasche und wann hattest du vor zu essen und dich dann auf den Weg zu machen?", Jessica überkam, wie sooft, die Wut. Sie stand mit den Händen in den Hüften gestemmt vor mir und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich legte seelenruihg einen Finger auf meine Lippen und hauchte:"Garnicht." Jesse tippte sich ans Ohr und tat entsetzt als hätte sich nicht richtig gehört. Ich nickte und schenkte der Zeitung in meiner Hand wieder meine ganze Aufmerksamkeit, bis sie mir aus den Fingern gerissen wurde. "Gut. Du willst es nicht anders. Dann mach was du willst. Aber eins sag ich dir, wenn du irgendwann an einem Feuer unter einer Brücke stehst, dann hab ich kein Mitleid mit dir!", damit drehte sie sich um und hantierte im Flur an ihren Haaren. "Wow. Das war ne Ansage. Du musst mich echt gernhaben.", ich zwinkerte ihr hinterhältig zu. WUMM! Da fliegt mir auch schon das erste Kissen ins Gesicht. "Das hast du gerade nicht gemacht.", entgeistert stand ich vor Jesse, die schon ein zweites Kissen in der Hand hielt. "Und wenn doch?", antwortete sie herausfordernt. "Dann hast du dich mit der falschen angelegt!", die Kissenschlacht war eröffnet. Mein erster Wurf war ein volltreffer und der zweite gelang mir auch. Den auf mich zufliegenden Kissen weichte ich mühelos aus, bis ich über ein Paar Schue stolperte, während mich im gleichen Aufenblick ein Kissen mitten am Kopf traf. Ich torkelte zum Sofa und ließ mich fallen. Jesse stand mit dem nächsten Kissen in der Hand und bereit zum Angriff vor mir. Ich hob ergeben die Hände. "Hab erbarmen mit mir. Erweist mir die Güte mich geschlagen zu geben.", plötzlich prusteten wir beide los. Ich schwang meinen Oberkörper in die Höhe und stand wieder auf meinen Beinen. "Jetzt aber ab mit dir, wir sind eh spät dran.", damit gab sie mir einen Klapps auf den Po und ich machte mich auf den Weg ins Bad.

Dort hüpfte ich kurz unter die Dusche und stand kurzerhand frisch fertig, aber noch lange nicht beit für den ersten Schultag, in einer neuen Schule, in der Küche. "Wir müssen los, der Direktor wird sich bestimmt beschweren.", Jesse wollte gerade aus der Tür. "Willst du nicht erst deine Schuhe anziehen?", fragte ich mit einem amüsierten Lächeln. Sie schlug sich vor den Kopf und schlüpfte in ihre Sandaletten. Ich fingerte mir schnell den letzten Apfel aus der Obstschüssel und beschloss nach der Schule einkaufen zu gehen. Vor der Haustür trennten sich die Wege meiner Tante und mir. Ich musste rechts auf eine Kreuzung zulaufen und Jesse bog scharf links ab und war um die Ecke verschwunden. Ich war allein. Mit Kopfhörern in den Ohren und den Händen in den Hosentaschen lief ich auf einen kleinen Wald zu, der geradewegs zur Schule führte. Ich beschloss einen winzigen Umweg zu nehmen, da ich nicht sonderlich viel lust hatte pünktlich zu kommen. Es führte ein kleiner Trampelpfad von dem Schotterweg ab, auf den ich zusteuerte. Die von Schuhen zerdrückten Gräser bahnten sich durch das dichte Unterholz. Nach einiger Zeit wandern kam ich an einer kleinen Lichtung an. Sie lag ziemlich versteckt, sodass man eigentlich hätte an ihr vorbeilaufen können. Doch meine Adlerscharfen Augen erkannten den dünnen Lichschleier, der duch die Baumstämme fiel und so bahnte ich mir einen weg unter Ästen hindurch, über einen kleinen Bach und dann noch duch eine eigenartige Dornenranke. Mit etwas Fantasie sah sie aus, wie ein Tor aus verrankten und ineinandergewachsenen Büschen. Was sich dort hinter verbarg, ließ mich aus dem Staunen gar nicht mehr raus kommen. "Wow", das hatte ich nicht erwartet. Die Lichtung war nicht sonderlich groß, jedoch schlängelte sich quer hindurch ein dünnes Flussbett, das aus dem Wald führte. Wahrscheinlich gehörte es zu dem von mir zuvor überquerten Bach. Hinter dem Bach befanden sich wunderschöne Rosenquarzsteine. Ich erkannte sie auf dem ersten Blick, da Jesse sie oftmals verwendete, um das Aquarium zu schmücken. Und überall zwischen den gleichmäsig hochgewachsenem Gras lugten wunderschöne Blumen. Ihre Blütenblätter hatten ein dunkeles lila und sie waren mit goldfarbenden Sprenkeln besetzt. Atemberaubend. Ich wurde von einem rascheln im Gebüsch aus meiner Bewunderung gerissen. Ein Reh, mit hellbraunen Fell und tiefbaunen Rehaugen sprang über die Büsche, die die Lichtung umhüllten. Es flitzte über den Bach, über die Wise und war im nächsten Augenblick auch schon wieder verschwunden. Ich blickte noch immer in die Richtung, in die das Reh verschwunden war, als eiin bedrohliches knurren die Stille im Wald brach.

erschrockenn drehte ich mich um und blickte...in den dunkelen Wald. Die Büsche regten sich und mit einem riesigen Sprung schoss etwas aus dem Unterholz. Die Fratze, die sich mir gegenüberstellte schäumte vor Wut. Starr blieb ich stehen. Irgendetwas an diesem Wesen zog mich magisch an. Mein gesunder Menschenverstand kehrte mir den Rücken zu und als ich diese Augen sah, diese abgundtiefern blauen Augen, die mir seltsam vertraut waren... Sie blickten mich an und ich verlor mich in ihnen. Ich sah etwas darin aufblitzen, war es Zuneigung? Oder Vertrauen? Ich blinzelte, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht geirrt hatte, doch in dem Moment, als ich meine Augen erneut öffnete, stand ich alleine auf dieser wundervollen, verzauberten Lichtung. Ich konnte einen Schatten durch die dunkelheit des Waldes wahhrnehmen und plötzlich befand ich mich in der Realität. Erst jetzt erkannte ich den Ernst der Situation. Die Angst breitete sich panisch in mir aus und mein gesunder Menschenverstand reagierte, sodass mich meine Beine sonstwo hintrugen, nur so schnell und so weit weg wie möglich von dieser verdammten, unheimlich beängstigten Wiese fern. Zu tief hängende Äste hinterließen schmerzende rote Schlieren auf meiner Haut. Gestrüpp verfilzte meine Haare. Ich wusste nicht mehr, in welcher Umgebung ich mich befand, bis mich auf einmal von einer Mauer aus rotem Backstein aufhielt. Es ging nicht mehr weiter. Panisch blickte ich mich um, doch das Innere dieses Wäldchens blieb still. Ich war allein und dieses Gefühl bereitete sich in mir aus, ich spürte, wie es schmerzte, mich anscheinend Innerlich auffraß. Ich konnte nichts dagegen tun. Meine Beine wollten mich nicht mehr tragen und kurz bevor sich meine Lieder schlossen, bekam ich ein fürchterlichen Lerm von der anderen Seite der Mauer. Schreie! Menschen! Zivilisation! Doch genau in diesem Augenblick, in dem ich einen Funken Hoffnung spürte, wurde mir schwarz vor Augen und meine aufsteigende Hoffnung wurde von dieser Einsamkeit zerfressen.





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