Zwischen Glamour und Gosse - Teil 12

Autor: zeitvorhang
veröffentlicht am: 05.07.2012


Daaanke für die Kommentare bei Teil 11 :)

Ich muss euch mitteilen, dass ich bei »Zwischen Glamour und Gosse« im Moment nicht so recht weiß, wie ich weiterschreiben soll... mir fehlt ein bisschen die Lust (liegt an meiner neuen Geschichte, wo ich fleißig am schreiben bin :D) und ich bin etwas ideenlos...
Aber keine Sorge, die Geschichte wird auf jeden Fall weitergehen!!
Viel Spaß bei Teil 12!

Greez

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12 :

Es läutete an der Türe, doch Janna hatte keine Lust aufzustehen. Sie wollte niemanden sehen, nicht heute. Sie war kaputt, ausgelaugt und einfach nur müde.
Und bestimmt konnte man ihr das auch ansehen.
Sie brauchte dringend Schlaf, doch wenn das so weiterging, würde sie nicht eine Sekunde Ruhe bekommen.
Der unangekündigte Besucher ließ nicht locker und betätigte gefühlte hundert Mal die nervige Türklingel. Himmel, wie penetrant der war!
Wer wollte denn jetzt überhaupt etwas von ihr? Der Postbote? Nein, sie hatte in letzter Zeit nichts bestellt. Kathy und Celine? Nein, die waren in New York beschäftigt - außerdem würden sie niemals eine Klingel benutzen. Victor? Nein, der garantiert nicht! Der war doch mit diesem Futzi von Armani beschäftigt. Zudem wäre er der Allerletzte, der einem Mädchen nachlief!
Nach weiteren gefühlten hundert Malen, reichte es Janna. Sie warf die Decke bei Seite und stand entnervt auf.
Haustürterror hatte ihr gerade noch gefehlt - es war gerade Mal elf Uhr und sie musste sich schon mit irgendwelchen Irren herumschlagen. Was konnte in ihrem Leben eigentlich noch schief laufen? Mit schleppenden, zögernden Schritten lief sie die Treppe herunter.
An ihrer Tür blieb sie stehen. "Hauen Sie ab!", schrie sie durch die dicke Türe.
Zurück kam ein Hämmern - und eine vertraute Stimme.
"Bunnie! Mach auf!"
Es gab nur eine einzige Person, der sie 'Bunnie' nannte. Hektisch nahm sie den Hausschlüssel von der Kommode und sperrte ungeduldig auf.
Zwar wollte sie bis vor wenigen Sekunden niemanden sehen, doch mit ihm hatte sie nicht im geringsten gerechnet. Als Janna die Tür endlich aufgesperrt hatte, sprang sie dem Mann, der davor stand, in die Arme. "Ich wusste, dass du zurückkommst!"
Er erwiderte die Umarmung glücklich und nuschelte in ihre Haare:
"Und ich dachte schon, du würdest mich nicht mehr sehen wollen."
"Ach Quatsch!", kicherte sie und musterte ihn erst einmal von oben bis unten.
"Gut schaust du aus!", meinte sie lächelnd und klopfte ihm Staub von der Schulter.
"Du aber nicht, Schwesterherz.", stellte er fest und hob seine Tasche vom Boden auf.
"Ja... ähm, komm doch rein.", bat sie ihn zögernd.

Die beiden hatten es sich in Jannas Wohnzimmer auf der Couch gemütlich gemacht, wo sie endlich in Ruhe reden konnten.
"Also, was ist denn jetzt los mit dir? Liebeskummer? Stress in der Arbeit?", riet Alec. "Erst erzählst du mir, wie es in Deutschland war - dann kommt meine Geschichte."
Alec sah sich erst einmal richtig um und pfiff durch die Zähne.
"Du wohnst echt gut, Schwesterchen." - "Musst ich auch hart für arbeiten. Also, erzähl! So ein alter Mann wie du hat doch sicherlich viel erlebt und somit auch viel zu erzählen!"
"Heee, 25 ist nicht alt! Du hast ja auch schon 21 aufm Buckel! Achja, alles Gute nachträglich, ich hab zwar angerufen, aber du warst nicht da."
Jannas Bruder erzählte alles. Von seinem ersten Ausbildungsjahr als Chirurg, wie er ein Angebot an einer guten Klinik bekommen hatte - einfach alles.
Die Trennung von seiner Freundin, der Schwester von Karl, ließ er auch nicht aus. Bei diesem Thema stockte er. Keiner der beiden sagte etwas.
Nach einer Minute ergriff Janna das Wort. "Alec, du bist der einzige, der immer zu mir gehalten hat. Ich muss dir was sagen." Nun war sie an der Reihe. Sie erzählte alles.
Das wunderschöne Anfangsjahr, wie sie das erste Mal mit Victor geschlafen hatte, ihr Ausstieg aus der Agentur. Nach fast einer Stunde kam sie zu dem Punkt, an dem sie ihm beichten musste, dass sie in die Drogenszene gerutscht war.
"Bunnie, wir müssen etwas dagegen tun! Morgen gehen wir zu so einer Suchtberatungsstelle."
"Nein!"
"Was?"
"Nein! Ich will da nicht hin. In der Bar sind meine wahren Freunde, diejenigen, die das selbe durchmachen müssen wie ich! Sie verstehen meine Situation und ich habe bei ihnen das Gefühl, dass ich dort als Person verstanden werde."
Janna klang wirklich ernst, obwohl sie genau wusste, was sie für einen Schwachsinn faselte.
"Janna, es ist illegal und lebensgefährlich! Du kannst daran sterben!"
"Na und? Ist mir egal. Mein scheiß Leben hat schon aufgehört, als ich zu dieser Agentur gegangen bin. Damals war ich nur zu naiv dazu, es zu merken. Du verstehst es nicht! Ich bin kaputt, ein seelisches Wrack! Schau mich doch nur einmal an!" Janna stand auf und hob ihr Shirt an, sodass man ihre Rippen zählen konnte.
"Ich bin abgemagert, kann kaum mehr richtig schlafen und bin ein Haufen Dreck!"
Alec schüttelte mit dem Kopf, er hatte nicht erwartet, dass seine Schwester in solch einem Zustand war.
"Nein, Janna, das bist du nicht. Du bist krank. Verstehst du das?!
Du bist magersüchtig und drogenabhängig. Du brauchst dringend eine Therapie!" Flehend sah Alec seine Schwester an, in der Hoffnung, sie überreden zu können, doch Janna blickte ihn nur ausruckslos an.
Sie kam sich verarscht vor und auch ein bisschen hintergangen.
Da kam ihr einziger Verbündeter nach gefühlten hundert Jahren und sie erzählte ihm von ihren Problemen. Und anstatt sie zu verstehen, wollte er sie zu einer Suchtberatungsstelle schleppen.
Himmel, waren denn alle Menschen herz- und verständnislos?! Warum sah denn keiner ein, dass die Drogen ihr gut taten? Dass die Drogen ihr das gaben, was sie nie hatte?
Plötzlich wurde ihr schwindelig, ihr Bruder konnte sie gerade noch auffangen, ehe sie vom Sofa fiel. "Nur ein Schwächeanfall, keine Sorge, hab ich öfters. Is' gleich wieder weg..."
"Wir fahren zum Arzt, Janna. Jetzt!"

Der Arzt betrachtete Janna ausführlich und lange. Seine Stirn zierten Denkfalten.
Auch wenn es gerade mal kurz vor Eins war, sah er gestresst und ausgepowert aus - anscheinend hatte er Überstunden gemacht.

"Nun, Frau Mayer, ich verstehe ja, dass Sie als Model immer dünn sein müssen, aber das ist wirklich verantwortungslos ihrem Kind gegenüber!"


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Nochmal dickes SORRY, dass der Teil so megakurz ist!!





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