Die vier Farben des Districts - Teil 9

Autor: Riefie
veröffentlicht am: 13.06.2012


„Wirklich nicht?“ Er nickte und strich mir zärtlich über die Wange.
„Nein, wirklich nicht. Ich hab mir gedacht, wenn es passiert, dann ist das natürlich wunderschön. Aber wenn nicht, wird das trotzdem eine der schönsten Nächte meines Lebens werden.“
Er küsste mich auf die Nasenspitze und sah mich glücklich an.
„Du bist so wunderschön.“ Ich lächelte. Er rollte sich wieder herum und ich lag halb auf ihm.
Sein T-Shirt war ein Stück hochgerutscht und ich sah die ausgeprägten Bauchmuskeln. Ganz leicht strich ich mit meinem Finger über die Wölbungen. Von Unten nach oben und von oben nach unten.
„Gott, Emma. Du bringst mich noch um den Verstand.“ Er lächelte entschuldigend und ich zog meine Hand wieder weg.
„‘tschuldigung.“ Aber irgendwie musste ich zugeben, dass sich auch bei mir irgendwas geregt hatte. Ein Kribbeln durchzog meinen Körper und vermehrte sich in meinem Bauch. Langsam ließ ich wieder meine Finger über seine Muskeln gleiten und ich sah aus dem Augenwinkel wie er jede Regung in meinem Gesicht wahrnahm. Aber wie sollte ich ihm sagen, dass ich es versuchen wollte? Jetzt, wo ich mich die ganze Zeit gesträubt hatte. Aber alles in mir verlangte nach ihm. Nach seiner Nähe und ich wollte, dass er der Erste ist. Dass er mein Erster sein würde.
„Nik, ich…“ Sanft legte er mir einen Finger auf die Lippen und sah mich liebevoll an.
„Sag einfach stopp.“
Ich nickte und er kam mit seinem Gesicht immer näher. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis er endlich meine Lippen mit den seinen umschloss. Seine Lippen waren weich und warm und ich genoss jede Sekunde. Er teilte meine Lippen mit seinen und ich spürte seine warme Zunge, sie sachte über meine Strich. Er schmeckte süß und das Kribbeln in meinem Bauch brachte mich beinahe um den Verstand. Langsam drehte er uns um und er lag wieder neben mir. Er hörte nicht auf mich zu küssen und ich seufzte. Seine Hand glitt langsam unter mein T-Shirt und ich spürte seinen Finger, der um meinen Bauchnabel kreiste. Seine Küsse glitten zu meinem Hals und ich lachte auf, als er mir einen Knutschfleck verpasste. Es war atemberaubend und ich konnte die Finger nicht von ihm lassen. Langsam zog ich ihm sein T-Shirt über den Kopf und stockte, als ich seinen kompletten Oberkörper sah. Er hatte eine schöne, natürliche Bräune und seine Bauchmuskeln stachen hervor. Die Hitze in meinem inneren wurde unerträglich, egal wie sehr ich versuchte, mich davon abzulenken. Sie stieg ins unermessliche und das Kribbeln in meinem Bauch vermehrte sich stätig mehr. Das Gefühl bald platzen zu müssen, hörte nicht auf.
Er sah mich lange an, bevor ich ihn wieder zu mir runter zog und ihn sanft küsste. Er schob seine Hand unter meinen Rücken und zog mich mit sich hoch. Ich saß auf seinem Schoß, spürte die Hitze um uns herum und hörte sein pochendes Herz. Ich legte meine Hand auf seine Brust und sah ihn liebevoll an. Ich wusste, dass es das richtige war, auch wenn ein Funken Angst in mir immer noch aufzulodern schien. Langsam nahm er mein T-Shirt zwischen seine Finger und zog es mir über den Kopf. Ich senkte den Kopf, aus Scham und Unsicherheit wurde Angst, was er von mir halten würde. Sachte hob er wieder mein Kinn und sah mich an. Seine blauen Augen schienen zu glühen und ich wusste nicht, in wie weit ich dieses verursachte.
„Wie kann man nur so wunderschön sein?“ Er strich mit seinem Handrücken über meinen Arm. Die Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper und er lächelte, als auch er es merkte.
„Hast du Angst?“ Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen, als mein Kopf sich zu einem Nicken formte. Er lächelte und nahm mich fest in die Arme. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals und seine Hände an meinem nackten Rücken. Ich umklammerte ihn, als könnte er mein Fels in der Brandung sein, dabei war er es, der die hohen Wellen erst verursachte.
„Willst du lieber aufhören?“ Ich schüttelte energisch den Kopf und sah ihn an.
„Es ist nur… was wenn dir deine… also deine Ex besser gefallen hat…“
„Emma, sieh mich an.“ Er nahm meine Hand und legte sie auf seine Brust. Ich spürte sein pochendes Herz, das wie wild in seiner Brust schlug, als würde es gleich herausspringen.
„Das hat sie niemals geschafft.“ Ich sah ihn mit großen Augen an und die Worte, die ich mir solange schon zurecht gelegt hatte, brachen endlich hervor.
„Ich liebe dich, Nik.“ Es war nur ein Flüstern, aber ich wusste, dass er es gehört hatte. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und lächelte.
„Ich liebe dich auch, mein Engel. Du kannst dir garnicht vorstellen, wie sehr.“ Dann küsste er mich und ich ließ mich einfach fallen. Vertrieb die negativen Gedanken und jagte die Zweifel zum Teufel. Es war mir egal, was eine wie Melanie sagte oder was die anderen dachten. Ich war hier, mit Nik und er liebte mich, genauso wie ich ihn.
Sanft legte er mich wieder auf den Rücken und beugte sich über mich. Seine Küsse wurden immer fordernder und ich ging darauf ein. Seine Hand strich über meinen Bauch, an meine Seite und ging dann zum Rücken, wo er ohne Probleme meinen BH öffnete. Ganz sanft zog er erst einen Träger, dann den anderen runter, ohne auch nur den Blick von mir abzuwenden. Es war relativ dunkel draußen, aber meine Augen hatten sich so an die Dunkelheit gewöhnt, dass ich jeden Umriss von ihm sehen konnte. Ich spürte, wie er den BH beiseite warf und mich sanft wieder küsste. Als seine Hand über meinen Busen strich, stöhnte ich auf und irgendwie gewann ich an Selbstvertrauen.
Es wurde immer schlimmer mit der Hitze in mir. Ich konnte es kaum noch aushalten und mein Atem ging schwer, als wir beide nackt nebeneinander lagen. Ich tastete zu meiner Tasche, nahm das Kondom heraus und hielt es ihm hin. Ich hörte wie er lachte und auch ich musste grinsen.
„Pia!“ Wir lachten noch mehr, als wir beide ihren Namen aussprachen. Ich spürte seine Hand an meiner Wange und ich sah, dass er sich wieder über mich gebeugt hatte.
„Sicher? Noch können wir aufhören.“ Als Antwort zog ich ihn zu mir runter und küsste ihn, mit der ganzen Leidenschaft, die sich in den letzten Wochen angestaut hatte. Er lächelte und flüsterte:
„Das nehm ich mal als Ja.“ Ich musste lächeln und ganz langsam, bedacht darauf mir nicht weh zu tun, drang er in mich ein.
Die Hitze war jetzt nicht mehr Unerträglich, sie hatte übergeschlagen in ein Verlangen, ihn nie wieder gehen zu lassen. Er hatte Erfahrung und das ließ er mich auch spüren. Ab und zu stoppte er, um mich innig zu küssen und seine Hände wieder über meinen Körper gleiten zu lassen. Die Stellen brannten wohlig nach und ich wusste nicht, wie lange ich dieses Kribbeln noch aushalten konnte. Es wurde schlimmer und schlimmer, als es dann endlich aus mir herausbrach. Ich drückte meinen Rücken durch und ließ den Kopf nach hinten fallen. Seine Hände schoben sich darunter und er hielt mich fest, als die Beben durch meinen Körper strömten. Ganz langsam bewegte er sich in mir, bis auch er erschöpft neben mir zusammensackte. Ich wollte mich gerade an ihn kuscheln, als er mich auf Abstand hielt.
„Warte kurz.“ Ich glaube, es war gut, dass es dunkel war, denn das was er jetzt tat, war echt ekelhaft. Aber auch normal. Ich musste so lachen, dass mir der Bauch wehtat.
„Nik, das passt nun wirklich garnicht zu der schönen Stimmung.“ Mit einem unschuldigen Unterton legte er sich wieder zu mir.
„Muss aber sein, oder willst du, das es ausläuft und das ganze Bett versaut?“
„Nein, aber…“
„Na, also und nun komm schon her.“
Er zog mich an sich, legte die Decke über unsere abkühlenden Körper und schloss seine Arme um mich. Ich spürte seine Lippen an meiner Stirn und hob meinen Kopf um einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
„Bereust du es?“ Ich hatte gerade meinen Kopf wieder auf seine Schulter gelegt, als ich ihn entsetzt hoch riss und ihn anblickte.
„Nein, ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können. Und du?“ Er nahm mich wieder fest in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Irgendwie… war es auch wie ein erstes Mal für mich.“
„Wie meinst du das?“ Ich stützte mein Kinn auf seine Brust und versuchte, mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
„Naja, weißt du… damals war ich 16. Das ist jetzt 3 Jahre her. Aber… das hier, das ist anders gewesen.“
„Wie…also…was meinst du?“ Meine Hand fing an zu zittern und ich legte sie vorsichtshalber auf seine Brust. War sie etwa doch nicht gut genug gewesen? War es noch schlechter, als sein erstes Mal? Hatte Melanie Recht?
„Es waren viel mehr Gefühle im Spiel. Damals konnte man das nicht Liebe nennen. Natürlich habe ich sie gemocht, aber das kann man nicht vergleichen. Ich bin erwachsen geworden.“ Ich wusste nicht, ob mich das beruhigen oder noch mehr verunsichern sollte. Ich setzte mich auf, zog die Decke über meinen immer noch nackten Körper, sodass nur mein Rücken frei war.
„Emma, was ist?“ Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte die Tränen, die unaufhörlich meine Wangen hinunterliefen, zu verstecken. Doch als wären es riesige Tropfen, hörte man die erste Träne auf der Decke aufkommen.
„Hey Schatz, was ist denn los? Rede mit mir. Hab ich dir wehgetan? Soll ich Maria holen?“ Er hatte sich neben mich gesetzt und ich konnte seinen Blick regelrecht auf mir spüren. Ich schüttelte nur wieder den Kopf, denn meine Stimme versagte mir.
„Ist es, wegen dem was ich gesagt habe?“ Er wartete meine Antwort erst garnicht ab, legte eine Hand auf meinen Arm und die andere auf meine Wange um meinen Kopf zu sich zu drehen.
„Was ich damit meinte ist, dass ich dich liebe Emma. Ich habe das erste Mal das Gefühl, angekommen zu sein. Früher hatte man eine Freundin, weil man doch meistens nur alles ausprobieren wollte. Heute war es irgendwie so, dass ich mir gewünscht habe, dich nie mehr gehen lassen zu müssen. Es war wunderschön, mehr als ich mir erträumt hatte und ich hab keine Ahnung was du mit mir gemacht hast.“ Er grinste und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich liebe dich auch und… es war so wundervoll mit dir. Danke…“
Er küsste mich noch einmal innig, bevor er mich mit sich auf das Bett zog. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und hörte sein ruhiges Herz schlagen. Ich zählte die einzelnen Schläge und irgendwann zwischen dem 18 und 25. schlief ich ein.

Der Duft von Kaffee stieg mir in die Nase und ich streckte mich ausgiebig.
„Guten Morgen.“ Langsam öffnete ich die Augen und sah Nik, der mir eine Tasse mit noch dampfenden Kaffee in die Hand drückte. Draußen ließ die Sonne sich gerade dazu herab, die Welt mit ein wenig Wärme aufzuwecken.
„Guten Morgen.“ Er gab mir einen Kuss auf die Nase und gab mir die Tasse. Dann ging er hinaus und sah, wie er sich auf die Decke setzte. Schnell zog ich mir wieder Unterwäsche und die kurze Hose an. Kurzerhand schnappte ich mir seinen schwarzen Pulli und kroch langsam, bedacht darauf den leckeren Kaffee nicht zu verschütten, hinaus ins Freie. Der noch kühle Wind, wehte meine Haare durcheinander und ich kuschelte mich an Nik.
„Wie spät ist es?“ Er zuckte mit den Schultern und kniff ein Auge zu, damit er nicht die direkten Sonnenstrahlen abbekam.
„Ich schätze mal kurz nach 6.“
Ich nickte und trank einen Schluck Kaffee. Süchtig nahm mein Körper das Koffein auf.
„Ich habe einen riesigen Hunger.“ Er grinste und sah mich an.
„Ist normal mein Schatz. Sandwich?“
„Jaaaa!“ Er holte eines von den Sandwiches raus und gab es mir. Genüsslich bis ich in ein Käse-Schinken-Sandwich hinein, was lecker mit Mayo und Salat angemacht war. Nik prustete auf einmal los und sah mich an.
„Was denn?“ Er kam immer näher, küsste mich oberhalb der Lippe und grinste.
„Mhmm.. Mayo.“ Ich musste auch lachen und ließ ihn ein Stück abbeißen. Als ich das Erste verdrückt hatte, schnappte ich mir gleich noch zwei Stück. Er machte einen Schmollmund und sah mich an.
„Und was ist mit mir?“
„Hmm.. das schmeckt aber so lecker. Du kriegst nix.“ Ich streckte ihm gespielt die Zunge raus. Er verschränkte die Arme und sah an mir vorbei, als er auf einmal die Hand hoch und in die Ferne zeigte.
„Da, da sind die anderen.“ Ich riss meinen Kopf rum, konnte aber niemanden sehen, als ich schon ein Schmatzen hörte.
„Heeey!“ Der hatte doch glatt von meinem leckeren Sandwich gegessen. Na warte. Ich legte das Sandwich in die Folie zurück, nahm all meine Kraft zusammen und stieß ihn nach hinten, so dass er auf den Rücken fiel. Danach setzte ich mich auf ihn und piekste ihm provokant in die Seite. Er fing an zu lachen. Aha, noch einer der kitzelig war. Kurzerhand schnappte er sich meine Hände und zog mich zu sich runter.
„Nicht so frech sein, Miss Watson.“ Dann küsste er mich und es verging eine Ewigkeit, bis er mich endlich wieder los ließ. Doch auch dieser wunderschöne Morgen, nach der noch schöneren Nacht musste enden. Wir packten langsam die Sachen zusammen und gingen zurück zum Haus. Auf der Treppe angekommen, küsste ich ihn nochmal innig und wollte gerade den Pullover ausziehen, als er grinste.
„Lass ihn ruhig an.“ Ich kuschelte mich hinein und ging dann die Treppe hoch, wo mich auch schon die drei Mädels erwarteten. Leo war die erste die aufsprang und auf mich zugerannt kam.
„DU hast es GETAN!“ Ich grinste verlegen und sie umarmten mich.
„Und wie wars? Hast du das Kondom benutzt? War er vorsichtig? Wie hatts ihm denn gefallen?“
Ich grinste und ließ mich auf das Sofa fallen. Ich schwebte im siebten Himmel und Gott, da will ich nie mehr weg. Die andern setzten sich um mich rum und ich kam doch nicht drum herum, ihnen zu erzählen, was für eine traumhafte Nacht ich hatte.
„Es war… total schön. Er hat ein Zelt aufgebaut und eine Decke davor, mit lauter Teelichtern. Es gab Erdbeeren mit Schokolade überzogen, Sandwiches und heute Morgen gab es Kaffee und es war einfach…aah!“ Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. Nach vielen Ohs und Ahs sahen sie mich gespannt an. Aha, das wollten sie wissen, aber das konnten sie vergessen. Ich drehte kurzerhand den Spieß um und sah die anderen an.
„Wie siehts denn mit euch aus? Habt ihr schon… ausgemalt?“ Ich grinste und musste unwillkürlich an Sex and the City denken. Irgendwie hatten wir doch Ähnlichkeit mit ihnen. Martha war wie Miranda, wusste alles und war die Buissness-Queen. Leo war irgendwie wie Samantha, was nicht zuletzt auch an Dave lag, der wohl auch nicht zu viel bekommen konnte. Pia war Charlotte, die immer da war, wenn man sie brauchte und ich war dann wohl Carrie, die genießt und schweigt.
„Also ich kann garnicht genug ausmalen.“ Leo grinste und wir anderen prusteten los.
„Und was ist jetzt mit dir? Emma erzähl schon.“ Ich schüttelte den Kopf und sprang auf.
„Eins sag ich euch. Wenn ich ein Din A4 Blatt bin, dann hat er ein riesiges Plakat ausgemalt.“ Ich grinste und verschwand schnell im Bad. Kurzerhand duschte ich mich nur kurz ab, weil es eh nicht viel Sinn gemacht hätte, da wir gleich Training hatten.

Die Woche war um und morgen hieß es, aufbrechen. Wohin genau wussten wir alle nicht. Bei der abschließenden Besprechung würden wir es alle von Sophie erfahren. Mike war gestern schon abgereist um alles vorzubereiten. Es war ein komisches Gefühl, jetzt einfach so wegzugehen. Innerhalb von 8 Wochen waren wir zu Kampfmaschinen des Districts geworden und ich wusste nicht, inwieweit sich das alles auf uns auswirken würde.
Was passierte danach? Wenn wir Jonathan getötet und die Welt gerettet haben. Würden wir wieder die Alten werden? Würden die Beziehungen kaputt gehen, weil kein Reiz dahinter mehr war?
Diese vielen Fragen beschäftigte nicht nur mich. Auch den anderen ging es so. Wir hatten unsere Körper und unseren Geist trainiert. Unser Han war stark genug geworden, es mit Jonathan aufzunehmen und dennoch lag ein Anflug von Panik in der Luft. Nik hatte die ganze Woche versucht, mich abzulenken, was ihm zum größten Teil auch gelang. Wir haben nicht mehr miteinander geschlafen, ich war einfach zu fertig die letzten Tage. Das Han saugte so viel Kraft auf, dass man nach dem Training einfach nur noch ins Bett fallen wollte. Er hatte es einmal noch probiert, mich zu verführen, aber ich hatte ihn sanft zurückgewiesen. Anfangs dachte ich, er wäre sauer, doch er selbst verstand es und ich war beruhigt. Es hatte sich schnell herum gesprochen, was zwischen mir und Nik am Strand passiert war – es war bis zu Melanie durchgedrungen und seitdem bekam ich nur noch Todesblicke von ihr. Ich musste leicht in mich hinein grinsen, weil ich mir anfangs so viele Sorgen gemacht hatte.
Es war früher Nachmittag, so etwa 15:30 Uhr als Sophie uns zu sich rief. Wir saßen in unserer Trainingshalle um den Tisch herum, als wir feststellten, dass einer fehlte.
„Wo ist Nik?“ Natürlich blickten alle mich an, doch ich hatte keine Ahnung. Zuletzt hatte ich ihm beim Mittagessen gesehen, danach war ich mit den Mädels für 3 Stunden in die Stadt gefahren. Ich zuckte mit den Schultern und sah Dave an, der sich ein Zimmer mit ihm teilte.
„Naja, er wurde vorhin wieder von Melanie angegraben,“ in mir stieg die Wut hoch, doch ich zügelte sie und hörte zu, was Dave sagte, „er hat sie ziemlich abblitzen lassen.“ Aus meiner Wut wurde Schadenfreude und ich lehnte mich entspannt zurück.
„Er ist dann nochmal aufs Zimmer, weil er vor lauter pink und rüschchen sein Handy vergessen hatte. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.“
„Ich schau mal, wo er bleibt.“ Ich stand auf und verließ das Zimmer. In mir drin machte sich ein komisches Gefühl breit, doch ich tat es beiseite und ordnete es in die Kategorie des nicht-verstehens ein. Ich machte mir in letzter Zeit nicht mehr solche Gedanken darüber – was ich mir halt nicht erklären konnte, sollte auch keinen weiteren Gedanken verdient haben. Als ich an der Tür ankam, klopfte ich leise an und das Gefühl nahm zu. Als ich im Wohnraum niemanden sah rief ich kurz seinen Namen, doch ich bekam keine Antwort. Kurzerhand ging ich zu der Tür seines Schlafzimmer und öffnete sie leise.






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