Nachricht von Damals - Teil 9

Autor: Anny
veröffentlicht am: 22.06.2012


Kapitel 9
Ich war es wieder. Wieder die alte Amelia?
Philipp und ich gingen schweigend nebeneinander her, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Ab und zu merkte ich wie er mir mich von oben bis unten anschaute und dann lächelte. Ich glaube ihm gefällt meine Verwandlung. Dann blieb er stehen und kramte eine Picknickdecke aus dem Rucksack. Er breitete sie auf der Wiese aus, die genau vor dem See im Stadtpark war. Dann stellte er einen Campingstuhl auf und sagte „So, wollen wir erst mal etwas essen?“ Er grinste total niedlich und ich nickte nur aufgeregt. Wir lagen Beide auf dem der Seite und schauten uns an, nebenbei aßen wir Melone und Erdbeeren. Ich muss sagen er hatte sich wirklich Mühe gegeben, falls er das alles alleine gemacht hatte. „Sag mal, hast du eigentlich einen Freund?“ fragte er dann plötzlich und sah mich erwartungsvoll an. „Ne eigentlich nicht, du?“ fragte ich. „Du meinst, ob ich eine Freundin habe?“ lachte er. „Ja, genau.“ Lachte ich zurück. „Nein, aber mir gefällt da ein Mädchen schon länger.“ Grinste er mich an. Meinte er mich? Wie süß… also falls er mich meinte! Ich war total verlegen und wusste nicht so ganz was ich machen sollte. Dann kam er mir näher und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich mochte seine Berührungen irgendwie und die Art wie er mich ansah. Warum habe ich ihn nicht schon früher wahrgenommen? Warum stelle ich mir diese Frage überhaupt, ich wusste ganz genau warum er mir nicht früher aufgefallen war… Fin, Fin war das Problem an der Sache. Und dieser Kuss vorhin… oh Gott. Irgendwie kam ich mir ein wenig schuldig vor… erst mit Fin zu knutschen, naja es war ja nicht unbedingt gewollt, und jetzt hier mit Philipp zu liegen…
Dann legte ich mich auf den Rücken, um ihm nicht mehr in seine wunderschönen Augen zu schauen und sah in den Himmel. Die Wolken hingen Heute recht tief, vielleicht regnet es ja nachher noch…
Ich spürte Philipps Arm, den er um mich gelegt hatte. Er lächelte mich kurz an und sah dann ebenfalls in den Himmel. „Die Wolken haben so etwas beruhigendes, nicht wahr?“ sagte er ruhig. Er sprach mir wie aus der Seele, genau das habe ich eben auch gedacht. Merkwürdig, wie verbunden ich mich ihm fühlte… „Ja.“ Seufze ich nur und kuschelte mich ein wenig an ihn. Ich spürte seine Oberarmmuskeln zucken und erhasche etwas von seinem Parfüm. Es roch wunderbar nach… hm nach was roch es? Ich konnte es nicht definieren, aber es gefiel mir. Wir lagen eine Weile so da und versuchten etwas in den Wolken zuerkennen, wir lachten und redeten. „Sag mal, wie spät ist es eigentlich?“ fragte ich ihn und stütze mich auf meinen Ellenbogen. Er schaute auf seine Uhr und sagte „Halb 5, wann musst du nachhause?“ „Ist eigentlich egal, meine Mum ist eh auf Arbeit.“ Grinste ich und er lächelte zurück. Dann stand er auf und spannte die Angel. Ich dachte mir nur, toll jetzt zum langweiligen Teil des Tages… Ich blieb auf der Decke liegen und schaute verhalten in seine Richtung. Dann drehte er sich um und sagte „Die Angel beißt nicht, du kannst ruhig näher kommen.“ Ich musste lachen und auch er begann zu lachen. Er stellte mir so einen grünen Camping-Stuhl auf und ich lies mich in ihn fallen. Er saß genau neben mir auf einem anderen Camping-Stuhl. „Hier.“ Grinste er und drückte mir die Angel in die Hand. Ich war total perplex, ich wusste nicht einmal wie ich diese Angel richtig halten sollte, geschweige denn, was ich machen muss, wenn ein Fisch anbeißt. Ich sah ihn mit großen Augen an und fixierte mich dann auf das Festhalten der Angel. Ich bemerkte wie er mich von der Seite angrinste. „Or lach nich.“ Sagte ich gespielt böse. Er dachte jedoch nicht daran aufzuhören zu lachen. Dann auf einmal zuckte die Angelrute und ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich schrie hysterisch und versuchte die Angel zu halten. Dann wurde der Zug so stark das es mich aus dem Stuhl riss. „Or Phil hilf mir bitte!“ schrie ich. Ich merkte gar nicht, dass ich ihn Phil nannte…
Er stellte sich hinter mich, legte sein Kinn auf meine Schulter und umschloss mit seinen Händen meine. Dann kurbelte er an so einem Kurbeldings und wir zogen gemeinsam den Fisch aus dem Wasser. Es war sogar ein Karpfen! Denke ich zumindest… vielleicht auch ein Hai? Ne, ein Hai war es nicht.
Dann ließ ich die Angel fallen und fiel ihm um den Hals. „Waah ich habe einen Fisch gefangen! Hast du das gesehn? Bor!“ hüpfte ich begeistert herum. „Ja, das hast du.“ Lachte er und umfasste meine Hüfte mit seinen Armen. Ich strahlte ihm freudig an und dann sah er mich so merkwürdig an… so wie Fin mich vorhin angesehen hatte, heißt das…heißt das er küsst mich gleich? Aber ich kann doch nicht zwei Typen an einem Tag Küssen?






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