Die Erinnerung bleibt - Teil 27

Autor: Caro
veröffentlicht am: 01.11.2012


Letzter Teil

Riley

Ihre Lippen auf seinen zu spüren war mit Abstand das beste Gefühl überhaupt. Als er Phoebe zum Fluss getragen hat, hat er darüber nachgedacht, was er wirklich wollte. An Cleo gezweifelt hatte er jedoch nie. Wenn er an sie gedacht hatte, schlug sein Herz schneller und seinen Atem wurde flacher. Jetzt hielt er sie im Arm. Der leichte Hauch an Apfel Shampoo, welcher von ihrem Haar ausging, ihre kalten Hände in seinen warmen gebettet. Alles war perfekt. Wie sie ihn leicht auf die Wange küsste ließ sein Herz rasen.
„Wollen wir nicht gehen?“, fragte er leise flüsternd in ihr Ohr. Sie bis sich neckisch auf die Lippe und bejahte mit einem Lächeln. Sie standen auf, gingen rüber zu den anderen und verabschiedeten sich von den anderen. Aiden zwinkerte Riley zu. Er grinste nur unauffällig und machte sich mit Cleo auf den Weg zu Auto. Ohne sie zu fragen fuhr er zügig rüber ins Village. Er konnte kaum glauben, wie sehr die Stadt wieder strahlte. Die hellen Lichter, der nasse Asphalt. Der Geruch, der von ihm ausging. Von Straßenlaternen orange-gelb getauchte Bäume.
„Siehst du, wie die Lichter sich im Asphalt spiegeln? Wundervoll, oder nicht?“, fragte er Cleo. Sie schaute verträumt aus dem Fenster und die vorbei fliegenden Häuser spiegelten sich in ihren Augen.
„Ja. Sie erinnern mich an den Herbst. Überall schillernde Lichter und der nasse Asphalt“, sagte sie verträumt. Riley lächelte nur. Sie verstanden sich auf ohne Worte. Mit knirschendem Geräusch fuhr er auf die Auffahrt seines Hauses. Die Fenster waren dunkel. Aiden war noch in Queens und seine Eltern waren wie es aussah auch nicht da.
„Lady“, sagte Riley lächelnd und öffnete ihre Autotür. Cleo lächelte und stieg aus. Riley sah etwas fragendes in ihren Augen.
„Was ist los?“, fragte Riley. Cleo stockte, drehte sich dann um und schaute ihm in die Augen. „Ich habe dein Haus noch nie im hellen Teil gesehen. Nur im dunklen Schatten. Es ist so anders“, lächelte sie und ging zur Haustüre. Er legte seine Hand auf ihren Rücken und führte sie wortlos. Er schloss die Tür auf und schickte sie nach oben.

Cleo

Riley war unten in der Küche und machte Kakao, während Cleo in Rileys Zimmer ging und sich umschaute. Es sah aus wie immer, nur verlassen. Wie hatte Riley während der Zeit wohl Schlaf gefunden? Sie legte seine Jacke auf sein Bett und ging zum Fenster.
Sie öffnete es und schaute hinaus. Auf dem Dach hatte sie ganz am Anfang mit Riley gesessen. Gut kannten sie sich damals nicht, aber er war ihr von Anfang an so vertraut. Die Stadt leuchtete. Es sah aus, als würde sie ihr bestes geben um für Cleo hell und wundervoll zu scheinen. Tausend Farben, tausend Lichter, tausend brennende Lampen in tausend Räumen und tausend Person die in diesen Räumen sitzen. Was sie wohl tun? Essen, lesen, TV schauen, reden. Reden, das ist es, was ihr am meisten gefehlt hatte. Aber mit wem auch? Mit Riley konnte sie über alles reden, musste es aber nicht. Mit ihm konnte sie schweigen, ohne, dass es unangenehm wurde.
„Kakao?“, fragte er und riss sie aus ihren Gedanken. „Ja, gerne“; sagte sie und nahm ihm einen ab. Sie setzten sich aufs Bett und schwiegen erst mal. Wie immer.
„Riley?“, fragte sie. „Ja?“, fragt er und zog sie in seinen Arm.
„Eine Frage hat mich oft beschäftigt. Als du damals während der Vorbereitungen für den Krieg eine Woche weg warst, wo warst du? Ich habe dich vermisst“, sagte sie kleinlaut.
Riley lächelte kurz und stellte seinen Kakao ab. Sie lagen auf dem Bett und beobachteten die Sterne am Nachthimmel.
„Ich war bei einer Freundin“. Cleo rümpfte die Nase und zog die Augenbrauen zusammen. Riley lachte und streichelte ihre Hand. „Sie heißt Jade. Sie war meine beste Freundin. Eine Kämpferin in unseren Trupps“, sagte er lächelnd. Cleos Herz rutschte in die Hose. Ein Kloß bildete sich und sie zog ihre Hand weg. „Was ist los?“, fragte er beunruhigt. Cleo musste sich zusammenreißen nicht zu weinen. Riley schaute sie an, nahm ihr Kinn sanft in die Hand. „Sag es mir“, sagte er sanft.
„Ich kannte Jade“, brachte sie hervor. „Echt?“, fragte er verwundert. „Ich frag mich, ob sie das alles überstanden hat. Sie war eine gute Kämpferin, sie hat das bestimmt geschafft“, sagte er überzeugt. Cleo fing an zu zittern. „Ich habe sie umgebracht, Riley“; stammelte Cleo. Riley starrte sie an. Seine Nasenflügel weiteten sich und er rutschte von ihr weg. „Du hast was?“, fragte er tonlos. „Es ist nicht so wie du denkst, sie ist bei einem Anschlag auf die dunklen Wesen gestorben“, sagte sie. „Und was hast du damit zu tun?“, fragt er. Er saß immer noch ein Stück von ihr entfernt. „Ich habe es geplant und zu früh zur Ausführung Befehl gegeben, es tut mir so leid. Jade war so nett, ich hatte so Respekt vor ihr und dann habe ich sie getötet, es tut mir so leid, ich wünschte ich könnte es rückgängig machen“, stammelte Cleo und wischte sich ein paar Tränen weg. „Hey, ist doch ok, jetzt fang bitte nicht wieder an zu weinen, bitte“, sagte Riley und nahm sie in den Arm. Ein Augenblick Stille folgte. „Ich war mit ihr auf Staten Island in einer alten Bibliothek. Die Bibliothek ist mehrere hundert Jahre alt und umfasst alles, was mit den alten Geschichten der Wesen zu tun hat. Ich wollte wissen, woher deine Panik Attacken kommen, und wie sie in Verbindung mit den Wesen standen, ich wollte dir helfen und mir dir eine Lösung finden. Ich wollte dich nicht mehr leiden sehen“, sagte er und küsste ihr Haar. Cleo war sprachlos. „Jetzt lass uns bitte alles vergessen und einfach im Jetzt leben“, sagte er und küsste sie. Auf der Stelle ging es ihr besser und sie fühlte sich wieder besser.
„Belastet dich das mit Jade nicht?“, fragte sie mit schlechten Gewissen. „Doch. Aber nicht jetzt, jetzt muss ich mich auf die konzentrieren, nicht auf die Vergangenheit“, sagte er und stellte ihren Kakao weg. „Danke“, sagte sie. Sie schaute ihn einfach nur an.
„Du bist so wunderschön“, sagte er und küsste sie. Ihr wurde warm und ihr Herz schlug schneller. Er verweilte mit seiner Nase an ihrer und kostete den kleinen Moment aus, bevor sich ihre Lippen berührten. Er schob seine Hand unter ihr Kleid und zog es ihr aus. Sie lächelte. Cleo schob ihre Hand unter sein weißes T-Shirt, streichelte über seinen muskulösen Rücken und ließ sich küssen. Riley richtete sich auf und zog sein Shirt aus. Die weißen Pflaster stachen Cleo sofort ins Auge. Sie starrte sie einen Moment einfach nur an. Sie zögerte und strich drüber. In Gedanken versunken fuhr sie ganz leicht die darunter liegenden Wunden entlang. Ihre Finger berührten das Pflaster kaum. Sie schwebten darüber. Riley nahm ihre Hand und schob sie über seine Brustmuskeln zu seinem Herz. „Versuch es zu ignorieren, bitte“, sagte er und küsste ihre Hand. Cleo überlegte kurz, ob sie nicken sollte, tat aber dann nichts. Sie schaute ihm nur in die Augen. „Es geht nicht oder?“, fragte er und legte ihre Hand ab. „Ich kann das nicht erklären“, stammelte sie.
„Es tut mir leid“, sagte sie und verschränkte die Arme. Sie fühlte sich nicht wohl, das konnte man sehen. Sie drehte sich auf die Seite und starrte das nächst gelegene Kissen an. Er rollte sich runter, drehte sich zu ihr und schob ihre Arme weg. Eine Hand legte er sanft auf ihre Hüfte, die andere schob er unter ein Kissen. Sie versuchte ihn nicht anzuschauen, aber sie konnte nicht lange wegschauen.
„Ich weiß, es kam alles recht plötzlich für dich, und es ist alles meine Schuld, dass du in den ganzen Schlamassel geraten bist, aber ich wollte dich nur beschützen. Ich verstehe es, dass du Zeit brauchst es zu verarbeiten. Und ich werde neben dir liegen, und für dich da seien, egal was du möchtest, ob du reden möchtest, kuscheln möchtest, oder möchtest, dass ich einfach nur bei dir bin. Ich bin für dich da“, sagte Riley leise. Sein Gesicht war nur 5 cm von ihrem entfernt. Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie. Riley streichelte über ihr Gesicht, zog sie an sich ran und küsste sie.
„Ich dich noch viel mehr“, flüsterte er.


Am nächsten Morgen machten sie sich zusammen auf den Weg zur Schule. Die Realität hatte sie eingeholt und es war Zeit ihren Abschluss zu machen. Hand in Hand gingen sie die Stufen hoch. „Was ist eigentlich mit den anderen? Gehen sie auch hier auf sie Schule?“, fragte Cleo während sie die Türe aufdrückte. Riley zuckte mit den Schultern.
„Ich könnte wetten, dass wir hier auf sie treffen würden, damit wir vereint sind, falls etwas passieren sollte“, sagte er gedankenverloren. Cleo schaute in einen Nebengang und sah Hayley. Sie kreischte, riss sich von Riley los und sprintete auf sie zu. Sie stand neben Zayne. ZAYNE! Sie viel den beiden um den Hals und versuchte ihnen zu erklären wie froh sie war sie zu sehen. Riley kam langsam hinterher getrottet. Er begrüßte sie lächelnd und quatschte kurz mit Zayne. Cleo grinste nur, als sie sah, dass Hayley und Zayne Händchen hielten. Riley erzählte, dass es seinen Narben besser ging. Auf Zaynes Bitte hob Riley sein T-Shirt hoch und zeigte ihm die neuen Pflaster, sie Cleo ihm heute Morgen drauf gemacht hatte. Hayley pfiff darauf und raunte Cleo „Guter Fang“ zu.
Die beiden verabschiedeten sich grade als sie eine bekannte Stimme hörte.
„Das ist also Riley“. Cleo drehte sich um und ihr Herz machte einen Sprung.
„NICK!“, rief sie und viel dem Blondschopf um den Hals. Er lief auf Krücken sah aber sonst ganz gut aus. „Du lebst“, stammelte sie und wischte sich eine Träne ab.
„Ja. Der Typ hat mich da unten rausgeholt“, sagte er und wies mit der Krücke auf Zayne.
„Ich werde das Gefühl nicht los, dass Zayne der heimliche Held der Story ist“, grinste Cleo. Zayne wurde rot und bekam einen Kuss von Hayley.
„Ich bin echt froh dich zu sehen“, sagte Cleo und umarmte Nick noch mal.
„Mach mich nicht eifersüchtig“, raunte Riley. Er ging auf Nick zu und hielt ihm die Hand hin. „Riley“, sagte er. „Nick“, sagte Nick und nahm seine Hand.
„Eine Frage blieb mir in dem ganzen Stress unbeantwortet“, sagte Cleo und schaute in die Runde. „Wer hat Nathan so schlimm zugerichtet, bevor wir ihn getötet haben?“, fragte sie. „Ich dachte das warst du“, sagte Riley verwirrt. „Nein, ich war das nicht“, stammelte Cleo. „Ich war es“, sagte eine Stimme hinter Zayne. Aiden stand vor ihnen. „Du hast mir nachts erzählt, dass seine schwache Stelle sein Handgelenk ist. Ich wollte ihn komplett umbringen, aber das war deine Aufgabe. Deshalb habe ich mit ihm gekämpft und wie es aussieht gewonnen“, er lächelte matt. Cleo ging auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke für alles, Kumpel“, sagte sie und bekam ein wundervolles Lächeln von Aiden geschenkt.
Cleo lächelte. Nach Schulschluss fuhren sie zusammen in den Central Park und setzten sich an den See. Bis zum Sonnenuntergang saßen sie da und quatschten. Es war wieder alles wie vorher. Wie am ersten Tag. Wo Nathan angejoggt kam. Als Cleo geträumt hatte in seinem Arm zu liegen. Sein zu sein.
Zum Glück wurden ihr die Augen geöffnet. Riley streichelte über ihren Arm. Das Grass kitzelte ihre Waden und ein angenehmer Wind blies durch ihr Haar. Riley küsste sie. Ihr Herz schlug schneller. Er lächelte sie mit seinem verführerischen Lächeln an.
Was ein Glück, dass sich Träume ändern können.

Ende
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Wow, war gar nicht so leicht das Wort "Ende" zu schreiben. Das war es dann wohl mit meiner Geschichte. Ich hoffe sie hat euch gefallen, ihr seid mit dem Ausgang zufrieden und es ist alles eingetreten, was ihr euch vorgestellt habt.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen, und ich hoffe euch genau so viel zu lesen!
Danke für Kommentare mit Kritik, positiven als auch negativem, das hat mir geholfen mich zu verbessern.


-Caro





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