604800 Sekunden - Teil 11

Autor: Anny
veröffentlicht am: 12.05.2012


Kapitel 11
Dann ging es um die Zeltverteilung….
Tyler sah mich erwartungsvoll an, aber Nina hatte mich vorhin extra noch einmal gefragt, ob wir zusammen in ein Zelt gehen. „Amina und ich gehen in ein Zelt, da könnt ihr Jungs ja das Dreierzelt nehmen.“ Sagte Nina und stand auf. Wir hatten ohnehin nur zwei Zelte, aber ich sah Tyler an, dass er den Abend gerne etwas vertieft hätte. Die Jungs waren einverstanden und legten ihre Sachen ins Zelt. Tyler umarmte mich innig und ging dann mit zu den anderen. Nina zog mich am Handgelenk ins Zelt. Sie würde mich bestimmt gleich ausquetschen. Immerhin gab es ja schon wieder etwas Neues über mich und Tyler. „Erzähl, wir wars?“ sah sie mich freudig an. „Na wie soll ein Kuss schon sein. Schön natürlich.“ Antwortete ich ihr, während ich mein Kissen richtete. „Ist ja langweilig.“ Fing sie an mich zu ärgern. „Mensch du immer! Der Kuss war total schön und es kribbelte überall in meinem Körper, dieser Moment war einfach so unbezahlbar. Und es war noch viel schöner als unser Erster Kuss, ich bin förmlich in seinem Arm zerflossen.“ Sagte ich und driftete mit den Gedanken zurück zu unserem Kuss. „Ohhh wie niedlich! Ihr seid so putzig.“ Sagte sie mit quietschiger Stimme. Ich grinste sie an und legte mich ebenfalls aufs Kissen. Wir lagen jetzt genau gegenüber und konnten beide nur noch grinsen. „Und bei dir und Mäx, alles klar?“ fragte ich sie. „Alles perfekt! Ich glaube diesen Mann werde ich mal heiraten.“ Lachte sie glücklich. „Dann werde ich aber deine Trautzeugin!“ lachte ich zurück. „Klaro, wer sonst?“ schaute sie mich freundlich an. Ich lachte nur und wir versuchten zu schlafen.
Es war schon Zwei Uhr und ich konnte immer noch nicht schlafen. Ich dachte ich vertrete mir noch ein wenig die Füße. Am Lagerfeuer traf ich auf Ryan. „Kannst du auch nicht schlafen?“ fragte ich ihn und setzte mich neben ihn. „Nee, du anscheinend auch nicht.“ Grinste er. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen gegenüber ihm. Er muss dich doch total benutzt vorkommen oder? Hatte ich ihm vielleicht falsche Hoffnungen gemacht? Sollte ich ihn darauf ansprechen? „Ähm Ryan, hör mal zu…“ fing ich an, als er mich unterbrach. „Du willst jetzt aber nicht über unseren beinahe-Kuss reden oder?“ sagte er und musste schmunzeln. „Naja, doch. Also ich wollte dir keine falschen Hoffnungen und alles machen.“ Sagte ich und ließ meinen Kopf hängen. „Hast du nicht, ich wusste von Anfang an, dass ich keine Chance bei dir habe. Du hast Tyler schon immer geliebt und daran kann ich auch nichts ändern.“ Erwiderte er. Er klang nicht traurig, ehr akzeptierend. „Ich mag dich wirklich sehr und ich möchte nicht, dass er dich noch einmal verletzt. Trotzdem weiß ich das er dich glücklicher machen kann, als ich es jemals könnte.“ Setzte er fort. Wow, dass nenn ich mal Gentleman. Stimmt schon, er ist zwar gutaussehend, sportlich, süß, charmant und witzig, aber ich liebe ihn einfach nicht. Dies erinnerte mich an Jessica und Tyler. Ryan war also meine Jessica, meine Person, die mich liebt, anscheinend perfekt zu mir passt, aber ich liebe diese Person nicht. Da kam mir der Gedanke, Ryan und Jessica könnte man doch verkuppeln. Ein Versuch war es wert, dachte ich mir. „Sag mal Ryan, wie findest du eigentlich Jessica?“ fragte ich ihn schmunzelnd. „Wie soll ich sie schon finden, ich kenne sie doch gar nicht. Aber schlecht aussehen tut sie nicht.“ Schaute er mich fragend an. „Dann ist es höchste Zeit sie kennen zu lernen!“ lachte ich und steckte ihm ihre Zimmernummer zu. Wer weiß, vielleicht wird das ja noch was. So wären die beiden vielleicht auch glücklich. Ähnliche Erlebnisse sollen doch schließlich zusammen schweißen… oder Tanzen schweißt zusammen? Ach ich weiß es nicht mehr. Wenn nicht müssen die beiden eben noch einen Tanzkurs belegen!
„Danke, dass du so ehrlich zu mir warst und das mit Jessica behalte ich im Auge. Gute Nacht.“ Zwinkerte er mir zu und ging zurück ins Zelt. Aus dem Zelt hörte man Mäx ziemlich laut schnarchen. Jetzt wusste ich auch warum Ryan nicht schlafen konnte, könnte ich auch nicht. Aber Tyler lag nicht ihm Zelt, wo war er nur?
Das Meer funkelte im Mondlicht so unglaublich schön. Alles glitzerte und das Rauschen lag mir in den Ohren. Ich liebte das Meer ja sowieso schon, aber heute Nacht war es bezaubernd. Ich beschloss weiter runter zu gehen, alles auf mich wirken lassen. Man konnte Fußspuren im Sand erkennen, sie waren noch frisch. Das erkannte ich, da der Sand sehr locker war und durch die leichte Brise, jede Spur nach einer Stunde verschwunden war. Also musste hier jemand langgelaufen sein. Vielleicht ja Tyler?
Im nächsten Moment umklammerten mich zwei Arme. Ich erkannte sofort, dass sie von Tyler waren und ließ mich ein wenig zurück fallen. „Noch wach, Süße?“ sagte er leise. Definitiv, das war Tyler. „Konnte nicht schlafen. Aber du bist ja auch noch munter.“ Erwiderte ich. Wer heute noch alles nicht schlafen konnte, ich dachte schon ich war die einzige. „Mäx schnarcht unglaublich laut und ich wollte mir auch noch ein wenig die Nacht anschauen.“ Sagte er ruhig. Er strahlte so eine Beständigkeit und Ruhe aus. Genau wie die Nacht. Der Himmel war voll mit winzigen Sternen, die funkelten und glitzerten. Alles war dunkel, bis auf die Sterne und dem unheimlich schönen Mond. Mir ist noch nie aufgefallen, wie schön der Vollmond ist. Vielleicht lag das daran, dass ich noch nie Nachts um Zwei am Meer stand oder ich im Moment einfach alles wundervoll fand. Tyler liebkoste mich und hielt mich fester. Dann legte er sich in den noch warmen Sand und winkte mich zu sich. Er hatte seinen einen Arm hinter dem Kopf verschränkt und mit dem andern hielt er mich im Arm. Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust, meine Hand ebenfalls. Ich konnte sein Herz hören, es schlug sehr laut, aber gleichmäßig. Beim Ein-und Ausatmen bewegte sich seine Brust auf und ab. Ich genoss es mit ihm im Sand zu liegen und ihm so nah zu sein. „Die Sterne sind unheimlich schön, findest du nicht.“ Sagte er leise zu mir. „Es ist unglaublich bezaubernd. Schau eine Sternschnuppe!“ sagte ich aufregend zu ihm und zeigte mit dem Finger auf die Sternschnuppe. „Du darfst dir etwas wünschen.“ Fügte ich hinzu. „Alles was ich will, halte ich gerade im Arm.“ Flüsterte er mir zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich fand das unheimlich süß. Er konnte ja doch ein Romantiker sein. Ich war also alles, was er wollte…Es jagte mir einen leichten Schauer über den Rücken. Ich schmiegte mich noch enger an ihn. Zwischen uns passte nicht mal mehr ein Blatt Papier.
Tip tap tip tap…ich hörte Schritte und merkte, dass ich mich auf und ab bewegte. Tyler trug mich im Arm. Anscheinend war ich eingeschlafen. Oh nein, wie peinlich dachte ich mir. Sollte ich jetzt so tun als ob ich noch schlafe oder ihm zeigen, dass ich aufgewacht war? In der Zeit, wo ich überlegte hatte Tyler schon bemerkt, dass ich munter war. Er grinste mich von oben aus an und trug mich weiter, anstatt mich abzusetzen. Ich Umschlug mit einem Arm seinen Hals und kuschelte mich an ihn. Am Zelt angekommen, setzte er mich vorsichtig ab, hielt mich aber noch im Arm. „Dieser Tag war so wunderschön mit dir.“ Sagte er wie hypnotisiert und sah mir liebevoll in die Augen. Ich gab ihm keine Antwort und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich war unfähig irgendetwas zu sagen. Es wäre sowieso nur ein Stottern heraus gekommen. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und streichelte mir sanft über die Wangen. Dann sah er mir in die Augen und sagte „Du bist so wunderschön.“ Und besiegelte das Gespräch mit einem Kuss. Es war wie ein Feuerwerk, immer wieder aufs Neue. Danach wünschte er mir noch eine gute Nacht und ließ mich in mein Zelt gehen.
Am Morgen schien die Sonne durch unser Zelt und ich hörte ein Streitgespräch von draußen, was mich aus meinen Träumen riss…


So ich hoffe der Teil gefällt euch. Eine schlechte Nachricht gibt es jedoch, meine Geschichte neigt sich so langsam aber sicher dem Ende zu. :)





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