K-Geschichten

Autor: flower
veröffentlicht am: 23.04.2012


Heey Leute,ich hatte plötzlich eine Idee und habe mich entschieden manchmal auch Geschichten,die nur zwei bis drei Teile haben(wo die Teile aber lang sind),rein zustellen und habe sie mit K-Geschichten,anstatt Kurzgeschichten abgekürzt (obwohl die Geschichten ja eigentlich nicht kurz sind xD). Ich hoffe,dass euch die Idee gefällt ;) Falls ihr Fragen haben solltet,könnt ihr sie mir gerne unter den Kommentaren stellen :) LG


1.Geschichte ; Thema: Mädchen verliebt sich in den besten Freund,aber ganz anders gestaltet ;) (Sie verliebt sich auch nicht sofort in ihn.)
Titel: „Ewige Liebe kommt manchmal auch aus bester Freundschaft...“

Eigentlich ist der Weg,der zum Ziel führt,nicht die Richtung,sondern nur eine Alternative. Man kann auch einen anderen Weg wählen. Es gibt verschiedene Wege genug,um das Ziel zu erreichen. Dabei gibt es auch Sackgassen. Da stellt sich die Frage: „Ist nun die Entscheidung die Herausforderung,oder das Unbekannte im Weg?“ Ich weiß es nicht. Und um ehrlich zu sein,ich habe nie versucht ein wirklich schweres Zeil durch zusetzten. Denn wenn man am Ziel angelangt,kommen wieder neue Wege und wieder und so weiter. Ich weiß nicht was mich erwartet. Ich bin noch nicht bereit,für dieses Art von Spiel. Orientierung und Entscheidung sind nicht gerade das,was ich so sehr mag. Denn weder habe ich eine gute Orientierung,da ich mit Karten nicht umgehen kann und nie das richtige Bauchgefühl habe und Entscheidungen zu treffen,sind immer Sachen,die man sich gut überlegen muss. Und ich habe meistens keinen Anhaltspunkt oder so was in der Art. Auch diesmal habe ich ein schweres Zeil vor der Nase,dass ich abwinke.
„Komm,eine kleine Welttour in den Sommerferien. Mehr nicht. Deine Eltern werden es dir doch sicherlich erlauben,oder nicht? Ich denke,du solltest nun mit siebzehn Jahren,auch dazu bereit sein.“
„Maisie,du verstehst nicht. Ich bin in der Lage dazu,will es aber nicht.“
„Warum? Hast du Angst oder Bedenken?“
„Keines vom beiden. Ich empfinde eben keine Lust dazu. Es gibt doch eine Menge Stubenhocker und gehöre nun mal eben zu ihnen.“
„Sicher? Du liebst es in den Wald campen zu gehen. Du liebst es,frische Luft zu holen und spazieren zu gehen. Das sind drei Gründe genug,um mich davon zu überzeugen,dass du definitiv nicht eine Stubenhockerin bist. Findest du nicht auch,dass es mal an der Zeit ist,ein Ziel zu haben? Ein so richtig großes Ziel,wo du auch wirklich was erreichen kannst.“
Ich ziehe meine Augenbrauen hoch.
„Durch eine Weltreise erreicht man was?“,frage ich.
„Du weißt mehr über die Kulturen,hast ein genaueres Bild vor dir und schöne Erinnerungen. Vielleicht können wir von den Touristenführern auch eine Menge erfahren.“
„Das kann ich auch in Wikipedia“,sage ich und Maisie schmunzelt.
„Ruby,weißt du,ich finde,du kannst vieles erreichen. Stell dir vor,die Städte live zu erleben,anstatt Bilder im Internet anzuschauen und ein paar kleine Infos zu erhalten.“
„Du sitzt selber jeden Tag mindestens drei Stunden vor dem Computer und schaust dir irgendwelche Bilder von deinen Verwandten an,dass sie zu dir schicken. Wieso gehst du in den Ferien nicht zu ihnen und erlebst sie live?“,erwidere ich und meine es auch so.
Ich bin nicht wütend,nur gereizt,da ich ihr bestimmt schon zehnmal heute erklärt habe,dass ich einfach keine Lust habe.
„Warum willst du dich einmal nicht durchsetzten? Ein großes Ziel ist kein Ende,Ruby.“
„Genau. Es ist der Anfang,von einem Wirrwarr aus Wegen und ich will das nicht. Verstehst du? Ich will einfach nicht.“
„Ich wünschte deine Oma wäre hier. Ich mache echt keinen Witz. Sie ist weise und sie hätte dich bestimmt überredet. Du hörst sogar mehr auf sie,als auf deine Eltern.“
„Man weiß nie,Maisie“,sage ich und sie seufzt.
„Dann bis Montag“,sagte sie schließlich und hebt ihre Tasche vom Stuhl hoch.
Sie ist meine beste Freundin,aber trotzdem,ich kann ihr nicht „Ja“ sagen,nicht,wenn es um so ein großes Ziel geht.
„Bis Montag“,sage ich und meine Stimme klingt heiser.
Sie steht vor der Tür und will sie gerade aufmachen,als sie plötzlich inne hält und mich nochmal anschaut.
„Ich verstehe dich nicht. Wir kennen uns schon seit drei Jahren und du willst nie etwas großes erreichen. Weder mit deiner Kunst zum Klavier an Wettbewerben teilnehmen,noch deine Hunde an Weltturnieren teilnehmen lassen. Lass mich bitte wissen,wenn das einen guten Grund hat“,sagt sie traurig.
„Ich habe dir den Grund genannt,Maisie.“
„Dann hoffe,dass ich irgendwann sagen kann,dass ich ihn verstehe.“
Ich bleibe stumm. Sie soll gehen. Ich bin nicht ehrgeizig oder hoch begeistert. Vielleicht einfach zu emotionslos.
Nun geht sie. Ich seufze. Eine Spur von Erleichterung steckt darin,aber auch eine Spur von Ärger. Ja,ich bin wütend auf mich selbst. Aber das ändert jetzt auch nichts mehr.

„Mom,ich weiß nicht,was ich tun soll“,flüstere ich.
„Schatz,du könntest... Ich muss auflegen,dein Dad und ich haben jetzt ein Meeting. Wir haben dich lieb.“
„Ich euch auch,Mom“,sage ich und höre ein Klicken.
Die Leitung ist unterbrochen. Mom und Dad sind ehrgeizige Geschäftsleute. Sie sind auf Geschäftsreise und kommen erst morgen Abend zurück. Eine Woche habe ich sie nicht gesehen. Eigentlich habe ich auf einen Rat gehofft,aber den muss ich mir wohl irgendwie selber geben. Was so ziemlich schwierig ist. Jetzt wähle ich Grandma,s Nummer. Der Anrufbeantworter geht dran. Ich lege auf. In solchen Momenten,weiß man nicht,wen man fragen soll. Wenn die beste Freundin ausfällt und die Eltern auch,sucht man vergebens nach einer Person,mit der man reden kann. Ich hasse das. Ich kenne nämlich keine weiteren Personen gut genug. Doch,eigentlich schon. Oliver,mein alter bester Freund. Meine Finger wählen seine Nummer und ich muss nur noch auf den grünen Knopf drücken. Ich seufze. Das kann ich nicht. Der rote Knopf,sorgt dafür das seine Nummer verschwindet. Vielleicht sollte ich so eine Art langen Prolog vorgeben. Ich habe mitten in meiner Geschichte angefangen...


Prolog (Vor einem Jahr)

Ich saß am Kamin und wärmte meine Hände. Es gab mehrerer dieser Kaminzimmer. Wir alle waren aus einer langen Schneeschlacht zurückgekehrt. Eigentlich kein Wunder. Es gab nichts besseres zu tun. Kein Internet oder Netz. Der Ausflug war für uns zum Teil öde. Irgendwo auf den Bergen,Mitte November. Oliver saß neben mir und erzählte,dass sein Onkel vorgestern gestorben sei. Seine Stimme klang traurig. Wieso er ausgerechnet diesen Moment aussuchte,weiß ich noch heute nicht,da jeder uns einfach so hätte belauschen können und das Mädchen,dass er hasste wenig Abstand zu uns hatte. Oliver war beliebt in unserer Klasse. Die Mädchen hängten an ihm. Ich weiß nicht,ob es ihm gefällt oder nicht,da es heute immer noch so ist. Ich legte meine Hand tröstend auf seine Schulter und versuchte ihn mit netten Worten zu trösten. Ein Autounfall der zum Verlust von einem Familienmitglied führte war hart. Das Mädchen,dass er hasst und uns die ganze Zeit aufmerksam beobachtete,hieß Janne. Die zweitbeliebteste in unserer Klasse. „Alles wird wieder gut“,flüsterte ich und Oliver lächelte mich traurig an. „Danke,dass du bei mir bist“,sagte er dann und fragte danach: „Darf ich meinen Kopf an deine Schulter lehnen?“ Ich nickte. Langsam legte er seinen Kopf an meine Schulter. Ich glaube,er hatte damals die Augen geschlossen. So hatten wir eine Weile am Kamin gesessen. Ich schloss meine Augen und lauschte auf seine Atemzüge,wie er meine belauschte. Meine Mom meinte,wir wären ein schönes Paar gewesen,aber ich winkte immer ab. Wir waren beste Freunde und viele verstanden das falsch. Und tatsächlich schlief Oliver ein. Ich hätte gerne gesagt,dass es keinen kümmerte,aber die Mädchen starrten uns die ganze Zeit an. Sogar die Jungs. Bis ich auch einschlief und niemanden mehr wahrnahm.

„Ruby?“,hörte ich eine Stimme ganz nah an meinem Ohr flüstern. Ich blinzelte ein paar mal. Irgendwie war sein Kopf nicht mehr an meiner Schulter,sondern an meinem Kopf. Wir hatten Kopf an Kopf geschlafen. „Ja,Oliver?“ „Wir essen gleich. Das habe ich zumindest gehört,als zwei Mädchen an der Tür vorbeigelaufen sind.“ Er musst auch von ihren Stimme wach geworden sein. Wir standen auf und ich verschwand ins Bad,um mein Gesicht mit kaltem Wasser abzuwaschen. Danach begab ich mich in den Esssaal. Er war riesig und es waren mehrere lange schmale Tische in einer Reihe gestellt. An der Decke,in der Mitte,war ein großer Kronleuchter angebracht. Es war sehr voll und ich musste mich anstrengen,irgendjemanden wiederzuerkennen. „Ruby!“,hörte ich jemanden im Lärm rufen. Ich versuchte mich zu orientieren,aber es half nichts. Bis jemand an meinem Arm zog und ich herumwirbelte. Maisie stand vor mir. „Kommst du?“,fragte sie und grinste. Mein Magen hatte geknurrt. Wir gingen zu einer dieser langen Holztische,die sauber lackiert waren und an den Rändern mit Malereien verziert waren. Es gab keine Stühle,nur lange Bänke,ebenfalls sauber und lackiert. Die anderen Tische sahen genauso aus. Ich setzte mich neben Maisie,gegenüber von Oliver,der mich mit einem Lächeln begrüßte. Ich erwiderte sein Lächeln. Kurz drauf kamen Frauen in hellblauen Kleidern und dunkelblau-weiß gestreiften Schürzen und Namensschildern zu uns. Sie schoben immer zu zweit einen großen rollbaren Büffettisch zu uns und servierten das Essen. Mir lief das Wasser im Munde zusammen. Rindfleisch mit einer köstlichen Soße (dessen Namen ich nie kannte),warmen Reis,Kartoffeln und Erbsen... Alles war so lecker und spitzen mäßig zubereitet. Eigentlich war das hier wie eine Art Hotel. Aber eben nur für Ausflüge von Klassen der Jahrgangsstufe drei bis zwölf.
„Wenn das die Hauptspeise ist,frage ich mich,was der Nachtisch ist“,murmelte Lilly.
Und sie hatte recht. Tiramisu und ich musste zugeben,eines der besten,die ich je gegessen hatte. Es war eine kleine bis mittelgroße Portion. Meine Geschmacksnerven waren auf Hochtouren. Aber ich hatte nicht gewusst,dass mir gleich sehr übel werden würde...

Wir saßen noch ein paar Minuten und gingen dann. Einige blieben noch dort. Diesmal gingen wir in die Bibliothek. Nicht,weil wir lesen wollten,sondern weil wenige dorthin gingen. Es war da ziemlich still und leer. „Eigentlich würde ich diesem Hotel ja fünf Sterne geben,aber es gibt weder Internet noch Netz“,dachte ich.
„Leute,wieso ist es hier s dunkel beleuchtet? Nur an den Sessel gibt es eine hellte Tischlampe.“
„Für eine entspannte Atmosphäre damit man sich auf das Buch konzentrieren kann“,sagte Sandy und ich wusste nicht,ob er es ernst meinte oder nicht.
„Ist das nicht...?“,fing Lilly n,doch unterbrach sich.
„Was?“,fragte Maisie und folgte dem Blick von ihr.
Ich ebenfalls und mir wurde übel. Janne stand in der Ecke mit einem Jungen aus einer anderen Klasse. Sie waren so sehr in den leidenschaftlichen Kuss vertieft,dass sie uns nicht bemerkten. Ihre Hände schienen sich zu erkunden.
„In einer Bibliothek...? Die haben wohl keinen besseren Ort gefunden um rumzuknu...“,fing Maisie an,doch unterbrach sich,als Janne zu uns sah.
Nach wenigen Sekunden war sie bei uns.
„Was? Habt ihr nichts besseres zu tun,als mir hinterher zu spionieren?“,sagte sie verärgert.
Ich wusste,dass sie eigentlich zufrieden war,dass wir sie beobachtet hatten.
„Die Bibliothek ist für jeden Gedacht und ohne ein Verbot namens: `Schau dich in der Bibliothek nicht um.` Oder?“,zischte Jem und sah sie ebenfalls verärgert an.
„Ich weiß was ihr besser könnt. Am Kamin kuscheln und pennen“,sagte sie und warf mir einen feindseligen Blick zu.
„Du erinnerst mich an etwas. Es sah ganz danach aus,als ob du dir im Kaminzimmer auch bewusst warst,dass es kein Verbot namens: `Schau dich im Kaminzimmer nicht um` gab.“
Volltreffer. Sie stieß empört die Luft aus und ging wieder zu dem Jungen,der nun etwas verunsichert wirkte.
„Das war ein Treffer“,sagte Lilly und hielt ihre Hand hoch. Ich schlug ein.
Aber eins wusste ich. Das würde Janne nicht auf sich sitzen lassen.

Nach dem Abendessen gingen wir in einen der großen Gemeinschaftsräume. Dieser Raum war einfach riesig. Mit vielen Sesseln und Sofern,Glastischen,irgendwelchen Brettspielen (z.B. Schach oder Mensch-ärgere-dich-nicht),einer Musikanlage (daneben ein riesiges Regal mit CD,s),wenigen Büchern,Fenster die schmal waren und dennoch vom Boden bis zur Decke reichten und rotbraunen Teppichen. Der Boden war aus dunklem Holz und die Wände waren weiß mit wenigen und kleinen Verzehrungen. Altmodisch und modern zu gleich. Eine interessante Mischung. Wir setzten uns in eine Ecke. Die Sessel waren wirklich bequem.
„Ich finde,hier fehlt nur das Internet besser gesagt das Netz“,meinte Maisie und bestätigte meinen Gedanken von vorhin.
Wir nickten und mussten lachen,da alle es getan hatten. Wir scherzten und neckten uns gegenseitig. Bis wir schlafen gehen mussten. Die letzten zwei ganzen Tage vergingen gut. Am Tag der Abreise,wollten wir gegen vier Uhr nachmittags losfahren. Gegen zwei Uhr Nachmittags gingen wir noch einmal raus. Wir würden erst in einer Stunde packen müssen. Wir alberten ein bisschen herum,um die Langweile zu vertreiben. Da kam sie. Janne. Sie baute sich vor mir auf,hinter ihr war ihre Clique. „Ich muss mich bei dir bedanken. Der Junge redet nun nicht mehr mit mir. Dank dir hat er jetzt einen schlechten Eindruck von mir.“
Sie hätte mir ihm sowieso nächste Woche Schluss gemacht. Was machte sie mir und sich selbst vor?
„Nein,er hat den richtigen oder eben wahren Eindruck“,verbesserte ich sie.
Sie sah mich wütend an und murmelte:
„Du hättest dich entschuldigen sollen.“

Tja,als wir am Montag wieder Schule hatten,redete Oliver nicht mehr mit mir. Keine Ahnung wieso. Ich weiß es heute noch nicht mal. Oft hatte ich versucht,mit ihm zu reden. Vergebens.
Am Montag sagte Maisie die Idee mit der Weltreise,aber nur nebenbei. Und bis heute,fast jeden Tag.


Ich denke,nun habe ich euch viel berichtet. Genug um zu wissen,was damals passiert ist,mit mir und Oliver. Was Janne gesagt hat,werde ich wohl nie erfahren. Aber ich bin auch enttäuscht von Oliver. Ich weiß einfach nicht...

Aber diesmal schiebe ich meinen Stolz beiseite und rufe ihn an. Zwei Minuten nachdem ich auf den roten Knopf gedrückt habe,wähle ich seine Nummer nochmal und drücke diesmal auf den grünen Knopf. Er geht dran. Er weiß,dass ich es bin.
„Hallo?“,ertönt seine Stimme.
„Hi“,bringe ich nur heiser heraus.
„Ist etwas?“,will er wissen,bereit,den roten Knopf zu drücken.
„Ja,es ist etwas.“
Mehr bekomme ich nicht raus.
„Was denn?“,fragt er genervt und weiß nicht,wie weh er mir damit tut.
Verdammt,wieso fehlen mir jetzt die Worte? Ich sollte auflegen. Tue ich nicht. Ich sage,so wie es ist.
„Ich brauche dich,Oliver.“
„Ich lege jetzt auf.“
„Ich brauche dich“,wiederhole ich flüsternd,da ich mich zusammenreißen muss,da Tränen an meinen Augen geheftet sind.
„Tschüss,Ruby“,sagt er.
Er klingt unsicher.
„Bitte,Oliver...“,flehe ich,doch dann ertönt ein Klicken.

Als ich vor dem Sofa sitze und Fernsehen gucke,weine ich. Es muss sein. Ich kann nicht anders. Als gerade irgendeine öde Komedie-Serie läuft,klingelt es. Ich bin überrascht und erschrocken. Zuerst schaue ich durch das kleine Loch an der Tür,wer es ist und hole tief Luft. Oliver. Ich öffne die Türe und schaue ihn an. Er soll gehen. Ich will ihn nicht sehen. Vor wenigen Stunden,da wollte ich reden,jetzt nicht.
„Geh,Oliver“,sage ich.
„Wir müssen reden.“
Mehr hat er nicht zu sagen? Mein damaliger bester Freund?
„Das selbe hatte ich vor wenigen Stunden versucht. Du wolltest nicht,jetzt will ich nicht“,murmele ich und will die Tür schließen,als er seinen Fuß dazwischen stellt und reingeht. Ich gehe ins Wohnzimmer und kuschle mich wieder in die Decke. Schaue auf den Fernseher.
„Du fängst an“,sagt er,nachdem er im Sessel sitzt.
„Warum hast du vor einem Jahr,plötzlich,ohne Grund,aufgehört mit mir zu reden?“
Da muss sein. Ich will es wissen.
„Warum? Warum?! Hör auf...“
„Sag es“,bitte ich ihn und suche die Antwort in seinen Augen.
Doch nur seine Lippen können mir die Antwort verraten.
„Janne hat mir erzählt das du... ihr die Sache mit einem Onkel erzählt hast... Lachend... Du würdest durch mich berühmter werden,nur deswegen wärst du bei mir und dich interessiere mein Onkel gar nicht...“
Das war es? Diese Lüge?
„Du,hast es ihr geglaubt. Du hast unsere Freundschaft zerstört... Du hast... Oliver,wie konntest du so etwas glauben?“
„Woher soll sie die Sache mit meinem Onkel denn sonst wissen?“
„Sie war so nah bei uns,als du das erzählt hast! Ich habe mich gewundert,ob es dich nicht gestört hat!“
„Sie war was...?“
„Warst du so sehr traurig,dass du nicht gemerkt hast,dass sie bei uns war?“,frage ich.
„Das... Du lügst!“
„Warum? Warum sollte ich?“
„Verdammt,Ruby...“,sagt er und senkt den Kopf.
Merkt er erst jetzt,was er getan hat? Das er anscheinend wirklich völlig daneben war? Diese kleine Lüge hat dafür gesorgt das wir ein Jahr lang nicht mehr miteinander geredet haben? Nur diese kleine Lüge???
„Du bist dran“,sage ich.
Er schaut überrascht zu mir hoch. Er hat nicht erwartet,dass ich noch mit ihm rede.
„Was ist los?“,fragt er schließlich.
„Maisie will mit mir eine Weltreise machen. In den Sommerferien. Ich weiß nicht,ob ich dazu bereit bin. Ich habe keine Lust. Mein Problem ist,ich setzte mich nicht durch,verstehst du? Ich wünschte,ich wäre so ehrgeizig wie Mom und Dad...“
„Vielleicht,solltest du lernen,dir zu vertrauen“,sage Oliver.
„Ich...“,fange ich an,doch ich weiß einfach nicht was ich sagen soll.
Vertraue ich mir nicht? Wie kann das sein,sich selbst nicht zu vertrauen? Und selbst wenn ich es nicht tue,wieso weiß ich es nicht. Wieso merke ich es erst jetzt? Kennst jeder Mensch denn nicht sich selbst am besten?
„Du hast recht...“,sage ich.
Das Problem ist nicht leicht,aber wenigstens habe ich einen Anhaltspunkt.
Oliver lächelt. Ich habe ihn vermisst,dass merke ich sofort.
„Ruby?“,fragt er nach einer langen Schweigepause.
„Ja?“
„Darf ich zu dir?“,will er wissen und schaut mir in die Augen.
Ich nicke. Er legt sich zu mir und wir schauen Fernsehen. Dann schlafen wir ein.

Am nächsten Morgen zucke ich zusammen,als ich etwas fester neben mir spüre. Doch als ich das Gesicht sehe,atme ich erleichtert aus. Ich rüttle ihn an der Schulter. Er schmunzelt leise,aber wacht jedoch nicht auf. Deshalb stehe ich vorsichtig auf und gehe in die Küche. Ich decke den Tisch und mache mich dann an den Tee.
„Das riecht genauso lecker,wie im Hotel“,ertönt eine Jungenstimme.
Ich lächle. Weiß nicht,ob ich den Satz „Für meinen besten Freund doch immer“ sagen soll. Entscheide mich am Ende doch dagegen.
„Setz dich. Gleich ist der Tee fertig.“
Ich höre wie ein Stuhl geschoben wird und gieße den Tee in zwei Tassen. Dann bringe ich die zwei Tassen zum Tisch und setze mich hin. Komisch,wirklich komisch. Es ist ein Jahr her,dass ich und Oliver uns so vertragen haben. Nach dem Frühstück gehen wir raus. In die Stadt. Essen Eis. Gehen ins Kino. Albern herum. Ich fühle mich so glücklich wie lange nicht mehr. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl von Zuneigung,Vertrauen und Treue. Aber ich weiß nicht,kann ich Oliver verzeihen? Können wir so wie früher werden?
Als er mich nach Hause bringt,sage ich ihm meinen Gedanken.
„Wir können nicht wieder so wie früher werden. Ich glaube,dass war nicht das einzige,warum wir nicht geredet haben.“
„Ich weiß nicht“,flüstert er.
Manchmal stellt man sich Fragen. Fragen die manchmal Sinn ergeben und manchmal nutzlos sind. Aber dennoch liegt es in unserer Natur. Meine Frage ist: Können Oliver und ich so wie früher werden...? Schweigend gehen wir weiter,den Gedanken und somit auch die Antwort,des anderen unbewusst.




Fortsetzung folgt...


Bis zum nächsten Teil könnte es noch dauern. Achtung: Ich erinnere euch daran,dass diese Geschichte nur einen oder zwei weitere lange Teile haben wird. LG ;))










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