Eine Katatrophe kommt nie allein - Teil 10

Autor: Kathrin.
veröffentlicht am: 22.05.2012


Hey. also erstmal danke für die kommentare. ich hätte eine bitte an euch: könntet ihr mirv ielleicht sagen wen ihr besser findet, clemens, oder felix, oder ein ganz anderer:)? Danke nochmal an euch, ich hoffe euch gefällt der teil.

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Und dann fiel ich wie von selbst in die Arme meines Vaters.
„Endlich.“, hauchte er an mein Ohr. Er hielt mich jetzt auf Armeslänge Abstand und betrachtete mich. „Was für eine schöne Tochter ich habe.“, sagte er jetzt. Ich sah verlegen zur Seite. Hinter mir räusperte sich jemand. Christoph, Matze, Jakob, Lukas und Mattes standen da wie bestellt und nicht abgeholt.
„Oh, Entschuldige, das ist Christoph, mein bester Freund und wir wohnen zusammen und das sind Mattes, Jakob, Lukas und Matze.“, ich wedelte ein bisschen mit meiner Hand. Es war komisch sie meinem Vater vorzustellen, weil ich ihn selbst noch nicht kannte. Ich verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
„Anna, ich hab dich so vermisst.“, begann mein Vater.
„Ich dich auch, Papa.“, es kam wie von selbst über meine Lippen und ich konnte sehen wie die Freudentränen in seinen Augen glitzerten.
„Kommt.“, sagt er jetzt zu allen. „Die Runde geht auf mich!“, ich musste lachen und Laric sah mich irgendwie ganz komisch an. Er hielt mich am Ellenbogen fest und fragte leise: „Alles in Ordnung?“
Ich sagte nur: „Später.“, und er nickte wissend. Wir gingen alle an die Bar und tranken Bier.
„Anna.“, kam es jetzt von Matze. „Mach dich nicht fertig deswegen. Er liebt dich. Kann es aber nicht zulassen.“, ich sah ihn an wie das erste Auto und konnte nur schwach nicken. Nach einigen Bieren und ein paar Schnäpsen ging die Bartür auf und wer kam herein? Clemens.
„Hey, Mann.“, Laric ging sofort auf ihn zu. „Meine Schwester ist da.“, gab er ihm sofort zu verstehen und deutete auf mich. Ich konnte sehen wie geschockt Clemens war. Als die beiden bei mir angekommen waren grinste Laric: „Anna, das ist mein bester Freund Clemens. Clemens, das ist Anna, meine Schwester.“
„Wir kennen uns schon.“, sagte ich kühl. Laric sah mich erst verwirrt an, doch dann begriff er. Ja, es war DER Clemens. Ich rutschte von dem Hocker. Da ich auch nicht mehr ganz nüchtern war wackelte ich auf meinen High Heels.
„Vorsicht.“, Clemens hatte im Nu seine Arme um mich gelegt.
„Geht schon.“, sagte ich scharf und stieß ihn leicht von mir. „Wo ist das Klo?“, fragte ich jetzt an Laric gewandt.
„Da hinten links.“, ich machte mich auf den Weg und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah gehetzt aus. Es war immer so wenn ich Clemens traf. Ich war nicht mehr ich selbst. Bei jeder Berührung von ihm ging alles mit mir durch. Er rief alle alten Gefühle wieder hoch. Ich war so verliebt in ihn gewesen? War ich es jetzt immer noch? Hatte ich mich in meinen Gefühlen für Felix getäuscht? Ich wusste gar nichts mehr. Doch eines wusste ich: Clemens war hier. Felix nicht. Als ich die Klotür öffnete hörte ich wie sich Laric und Clemens stritten. Ich erkannte sie sofort an ihren Stimmen.
„…lass die Finger von ihr!“
„Ich kann nicht! Ich liebe sie. Habe ich schon immer und werde ich auch immer. Ich kann das nicht abstellen!“
„Weißt du nicht wie sie das verletzt hat! Dein ewiges hin- und her. Sie hat mir davon erzählt“, fügte er noch hinzu. „Ich will einfach nicht das, das ewig so weiter geht! Das macht sie kaputt!“, ich dachte fast Laric würde die Kontrolle verlieren so maulte er Clemens an.
„Ich kann nichts dafür.“
„Ich weiß“, sagte Laric jetzt ruhiger. „Brich ihr nicht das Herz. Ich kenne sie zwar noch nicht so gut wie ich sie eigentlich kennen sollte. Aber sie ist mir schon unwahrscheinlich ans Herz gewachsen.“, mich rührten seine Worte zutiefst, denn mir ging es genauso.
„Ich versteh dich. Aber ich liebe sie. Ich kann das nicht abstellen.“, er liebte mich. Und diesmal war ich es die ihn verletzte. Doch ich wusste, dass er um mich kämpfen würde, dass er auf mich wartete. Ich hörte wie sich die beiden entfernten und ging schließlich wieder zurück zu den anderen.
„Anna! Was denkst du? Sollen wir nochmal in den Club gehen?“, Lukas war aufgeregt wie ein kleines Kind. Ich nickte stumm und sah in Clemens braune Augen. Ich konnte mich einfach nicht von ihnen lösen. Es war hypnotisch. Die schönsten braunen Augen der Welt, hatte ich damals gesagt. Jetzt waren sie es immer noch.

Der Club war brechend voll. Laric hatte seinen Arm beschützend um mich gelegt. Ja, er erfüllte die Rolle des großen Bruders perfekt. Außerdem war es sehr praktisch, da ich wirklich nicht mehr nüchtern war. Laric war der einzige der noch nüchtern war. Alle anderen hatten noch mehr als ich getrunken. Aber ich fühlte mich gut. Ich hatte Felix aus meinem Kopf verbannt. Dachte ich zumindest, bis ich ihn sah. Mit einer Kunstblondine, knutschend, auf seinem Schoß. Laric folgte meinem Blick. Ich spürte wie er eine Hand zur Faust ballte, aber einfach weiterging.
„Ignorier ihn. Mehr hat er nicht verdient.“, sagte er. Ich nickte nur. Und als ich mich umdrehte nahmen mich Clemens Augen sofort wieder ein. Ich lächelte ihn schüchtern an. Und er strahlte zurück. So als ob sein ganzes Leben nur von meinem Lächeln abhängen würde. Und dann begann auch ich zu strahlen. Ich blendete Felix völlig aus und konzentrierte mich einzig und allein auf Clemens. Plötzlich hatte ich das Gefühl wir wären allein in diesem Club. Wie von selbst gingen wir aufeinander zu. Nur noch wenige Zentimeter trennten uns. Ich nahm nichts mehr war außer ihm. Und dann küsste er mich. Erst zögerlicher, doch als ich mich an ihn presste legte er seine Hände um meine Hüfte und drückte mich, wenn es überhaupt möglich war, noch näher zu sich. Er küsste noch genauso gut wie vor Jahren. Er machte mich verrückt, mit diesem Kuss, seinen Händen auf meinem Körper. Unsere Zungen spielten miteinander, als hätten sie etwas anderes gemacht. Doch dann wurde mir wieder bewusst, dass wir ja gar nicht allein waren. Vorsichtig löste ich mich von ihm und er knurrte und grummelte etwas unverständliches. Ich musste lächeln.
„Wir sind hier nicht allein.“, sagte ich ganz nah an seinem Ohr. Und erst jetzt schien er zu bemerken, dass wir angestarrt wurden. Von fast allen Umstehenden. Er grinste nur verschmitzt und sagte: „Das ist mir aber egal.“, und küsste mich. Nicht so intensiv wie beim letzten Mal, aber intensiv genug um ihn mit jeder Faser meines Körpers zu wollen.
„Wenn du mich so weiterküsst müssen wir jetzt gehen.“, raunte er mit belegter Stimme an mein Ohr.
„Ach, komm. Lass uns noch hierbleiben…“, ich sah ihn bettelnd an, weil ich genau wusste, dass er gehen wollte. Ich bekam zur Antwort ein Nicken. Jetzt strahlte ich wieder.
„Anna.“, ich drehte mich um und sah in Mattes Gesicht. „Er ist der Richtige für dich. Vergiss Felix.“, ich sah ihn schockiert an.
„Ich weiß er ist mein Kumpel. Aber er hat in den paar Jahren die wir uns jetzt kennen, bisher noch keine Beziehung zustande gebracht und im Prinzip jedes Mädel abserviert. Lass dich bitte nicht wieder von ihm einlullen.“, erklärte er jetzt.
„Werde ich nicht.“, gab ich zurück und er nickte zufrieden. Ich war wirklich überrascht. Doch Laric und ich schienen nicht die einzigen gewesen zu sein, die Felix mit dieser Schlampe gesehen hatten.
„Tanzen?“, fragte mich jetzt Clemens, der hinter mich getreten war, viel zu nah an meinem Hals.
„Klar.“, sagte mich drehte mich um und begann meine Hüften zu kreisen. Und genau in diesem Moment begann Cry to me, aus Dirty Dancing. Clemens sah mich erwartungsvoll an. Ich überbrückte die letzte Distanz, schlang meine Arme um seinen Hals, er legte einen Arm um meine Hüfte, die andere auf meinen Po und wir bewegten uns im Takt der Musik. Wir waren viel zu fest aneinander gepresst. Der Song endete viel zu schnell. Jede seiner Berührungen löste ein unwahrscheinliches prickeln in mir aus. Wenn wir so weitermachten konnte ich mich auch nicht mehr halten.
„Ich muss mal aufs Klo.“, keuchte ich und lief schnell weg. Als ich die Tür öffnete stellte sich mir plötzlich jemand in den Weg. Ich wusste wer es war. Ich wollte vorbei, wurde jedoch bei jedem Versuch wieder aufgehalten. Schließlich blickte ich auf und sah in Felix bernsteinfarbene Augen.
„Was willst du?“, zischte ich wütend.
„Warum tatscht dich der Kerl an?“, fragte er ebenso wütend zurück.
„Warum sollte er nicht?“, stellte ich die Gegenfrage. Darauf fiel ihm anscheinend keine gute Antwort ein. Ich versuchte mich wieder an ihm vorbei zu drängeln.
„Anna.“, er sprach meinen mit einer Zärtlichkeit aus und doch gleichzeitig mit solcher Leidenschaft und Feuer. Ich reagierte nicht und fasste mich schließlich am Ellenbogen an. Ich sah ihm in die Augen. Ein fataler Fehler.
„Felix! Lass mich los!“
„Anna. Bitte.“
„Was bitte?“
„Lass es mich erklären.“
„Nein.“, ich war stolz auf mich und lief schnell weg, denn länger hätte ich seinen Blick nicht ausgehalten. Doch plötzlich wurde ich wieder herumgerissen und fest pressten sich Felix Lippen auf meine.






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