Eine Katatrophe kommt nie allein - Teil 4

Autor: Kathrin.
veröffentlicht am: 26.04.2012


Hey. Also danke für die Kommentare. Und ich würde micha uch über Verbesserungsvorschläge und so freuen:)
Hoffe euch gefällt der Teil.:)


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„Irgendwann bring ich den Kerl um…“ Zum Glück hatte er uns noch nicht bemerkt. Warum war er hier? Was zum Teufel hatte er hier verloren? Verfolgte er mich jetzt? Warum konnte er mich nicht in Ruhe lassen. Es hatte die ganzen Jahre so gut ohne ihn funktioniert. Felix führte mich zwischen die Regale. Aber als ich an ihm vorbei sah, blickte ich den ekligen Typen von gestern Abend an. Super. Ich hatte die Wahl zwischen Marcus und einem der versucht hatte mich zu vergewaltigen. Und der Stalker kam geradewegs auf und zu.
„Felix.“, sagte ich leise und zeigte mit zittriger Hand hinter ihn.
„Was ist denn heute nur los?“, fluchte er. „Wir kaufen jetzt schnell alles ein und dann nichts wie weg hier!“, befahl er. Ich konnte das alles gar nicht erst aufnehmen, denn schon hatte er mich weitergezogen. Er lud allen möglichen Schnaps, etliche Kästen Bier und noch ein paar Säfte zum mixen in den Wagen. Und im Rekordtempo waren wir an der Kasse. Dummerweise hatte mich Marcus, aber mittlerweile bemerkt.
„ANNA!“, schrie er. Ich sah Felix erschrocken an.
„Hier“, er drückte mir den Autoschlüssel in die Hand. „Sperr dich da drinnen ein.“
„Bist du bescheuert? Ich schließ mich doch nicht in deinem Auto ein. Ich hab heute eben einen guten Tag. Ich geh einfach auf Konfrontationskurs!“, der konnte mich mal! Aber kreuzweise! Ich bin dich keine zwölf mehr und schließ mich wenn es Ärger gibt irgendwo ein. Aus dem Alter war ich jetzt endgültig heraus.
„Anna! Ich habe keinen Bock den Retter zu spielen!“, giftete er.
„Musst du doch auch nicht. Ich bin bisher auch immer gut ohne dich zurechtgekommen!“, stieß ich ebenso heftig hervor. Wütend sahen wir uns an.
„Brauchst du Hilfe?“, wir hatten beide nicht gemerkt wer nähergekommen war. Er hatte eine Hand auf meinen Arm gelegt und flüsterte die Frage in mein Ohr. Ich erstarrte. Es war der Typ von gestern Nacht! Ich war wie in einer Schreckstarre.
„Verschwinde!“, zischte ich nur. Wir waren mit bezahlen dran. Felix erledigte es schnell. Er war blass geworden. Auch ihn ließ dieser Typ nicht kalt. Er lachte nur hämisch. Ich riss mich von ihm los.
„Rühr sie nie wieder an! Ich hab es dir gestern schon mal gesagt! Oder du bekommst noch eine richtige Abreibung!“, stieß Felix hervor. Sein Gesicht war rot vor Wut und Zorn.
„Komm!“, schon wieder befahl er mir was ich machen sollte und dirigierte mich zum Auto. Schnell lud er alles ein.
„Ich bring den Wagen weg!“, sagte ich schnell. Ich wollte nicht wie eine hilflose Puppe behandelt werden.
Ich wartete vor dem Eingang auf ihn. Wie kann man denn so lange von diesem Parkplatz bis zum Eingang brauchen? Aber sagen das Frauen nicht Auto fahren können!
„Hallo Schönheit. Lang nicht mehr gesehen, was?!“, ich kannte diese Stimme besser als meine eigene.
„Was willst du Marcus?“
„Dich.“
„Ja, das hast du mir ja schon mal gezeigt. Lass mich einfach in Ruhe. Ich will nichts mehr mit dir zu tu haben. Wir sind fertig.“, ich wollte mich umdrehen und gehen doch er sagte nur: „Warte.“ Und hielt mich am Arm fest. Er drehte mich zu sich um und wir sahen uns tief in die Augen. Er kam immer näher und näher. Ich durfte nicht schwach werden. Ich wollte mich los machen, doch er hielt mich einfach fest und küsste mich. Küsste mich wie damals. Mein dämliches Herz schlug schneller. Aber glücklicherweise kam ich noch zur Besinnung.
„Lass mich endlich in Ruhe!“, rief ich und stieß ihn von mir weg. Endlich kam Felix und ich sprang förmlich auf den Beifahrersitz.
„Was ist passiert?“, er fragte es so als wolle er jedem der mich gerade angefasst hätte umbringen.
„Nichts.“, erwiderte ich nur scheu. Ich sah ihm an das er es mir nicht abkaufte, ging aber nicht weiter darauf ein und fuhr los.

Er hatte sie geküsst. Dieses Arschloch. Und erst hatte sie es sogar zugelassen! Er war so wütend. Fest umklammerte er das Lenkrad, sodass seine Fingerknöchel weiß wurden. Er bemerkte ihre Blicke. Doch wenn er sie jetzt ansah konnte er für nichts mehr garantieren. Diese grünen Augen machten ihn wahnsinnig. Wild hingen ihre blonden Locken in ihr Gesicht. Warum war er in der Schulzeit so ein Arschloch gewesen? Er hatte sie doch geliebt. Und tat es jetzt immer noch.

Unsere Wohnung war brechend voll. Ich kannte nicht einmal die Hälfte der Leute. Unzählige von Felix Kumpels hatten mich schon angebaggert. Und ich wartete auf Clemens. Christoph hatte sich schon zeitig eine ausgesucht. Keine Ahnung wo er mit ihr hingegangen war. Ich war auf dem Weg in die Küche und wollte mir ein Bier holen. Leider gab es kaum ein durch kommen. Doch dann schlang sich ein Arm um meine Taille. Ich sah auf. Und musste unwillkürlich lächeln.
„Hey.“, sagte er und umarmte mich.
„Hey.“, und erwiderte die Umarmung. „Bier?“
„Klar.“
„Ich wollte mir gerade eins holen. Wate einfach hier!“, rief ich ihm durch die laute Musik zu. Ich schob mich, endlich, in die Küche. Holte zwei Flaschen, öffnete sie und wollte gerade zurück als Felix mich anfuhr: „Was macht der hier?“ Natürlich meinte er Clemens.
„Ich habe ihn eingeladen.“, gab ich ruhig zurück.
„Das ist meine Party!“
„In unserer Wohnung.“, ich schob mich an ihm vorbei und lächelte Clemens an. Wir sahen uns in die Augen und stießen an.
„Erinnert mich an alte Zeiten.“, sagte ich lächelnd.
„Weil wir schon so alt sind.“, ich musste lachen. Sah ihm in die Augen und verlor mich in ihnen. Das war mir schon immer so gegangen. Wenn wir uns einmal ansahen konnte ich nicht aufhören ihn anzublicken. Und ich musste ihn immer anlächeln. Es ging einfach nicht anders. Es war wie verhext. Aber so war es schon immer gewesen und so würde es auch immer bleiben. Es klingt pathetisch, aber es war und wird auch immer Magie zwischen uns sein. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Oh, nein. Ich hörte mich an wie in einem kitschigen Liebesroman.
„Sag mal, habt ihr einen Balkon oder so? Ich würde gerne irgendwohin wo es ruhiger ist…“, ich nickte und deutete in Richtung Küche. Er nahm meine Hand und bahnte uns einen Weg auf den winzigen Balkon. Ein kribbeln breitete sich von meiner Hand über meinen ganzen Körper aus. Als uns endlich die kühle Nachtluft umfing fragte er ohne Umschweife: „Was ist passiert?“ Er kannte mich zu gut. Viel zu gut. Warum konnte ich nichts verheimlichen?
„Nichts.“, versuchte ich kleinlaut zu wiedersprechen.
„Verarsch mich nicht.“, er sah mich ernst mit seinen wunderschönen dunkelbraunen Augen an.
„Marcus hat mich geküsst.“
„Und das hat dich verwirrt.“, es war eine Feststellung, aber ich nickte trotzdem.
„Wärst du denn nicht verwirrt, wenn Nicole dich küssen würde?“, fragte ich zurück.
„Natürlich wäre ich verwirrt. Aber dann würde mir bewusst werden, dass ich mir über meine Gefühle im Klaren bin und daran auch so ein Kuss nichts ändern würde. Wir haben uns getrennt. Und das war auch gut so. Ich sehe das erst jetzt im nach hinein, aber ich bin mir auf jeden Fall über meine Gefühle im Klaren.“, mit so viel Selbstbewusstsein konnte ich nicht umgehen. Außerdem, was denn für Gefühle? Die er jetzt für Nicole hatte? Ich wusste es nicht.
„Aber ich muss immer an die schöne Zeit denken die wir hatten.“
„Dann denk doch daran wie er dich verlassen hat. Dann hast du keine guten Erinnerungen mehr.“, so unsensibel und schroff kannte ich ihn gar nicht.
„Tut mir leid. Ich weiß wie viel er dir bedeutet hat.“, er hatte gesehen was in mir vorgegangen war und schloss mich jetzt ins eine Arme. Er hatte es gesehen. Warum konnte er das? Warum verstanden wir uns ohne Worte? Warum kannte er mich so gut, obwohl wir uns so lang nicht gesehen hatten. Es war als wäre keine Zeit vergangen und wir würden einfach da weiter machen, wo wir das letzte Mal aufgehört hatten.
„Es ist so viel passiert.“, nuschelte ich, immer noch an ihn gelehnt an sein T-Shirt. Er lachte und fragte: „Was?“ Ich machte mich von ihm los und sah zu ihm auf in die Augen in denen ich mich immer verlor: „Es ist so viel passiert.“, sagte ich noch einmal.
„Da hast du Recht, Kleine.“
„Nenn mich nicht so!“, funkelte ich ihn an.
„Wie, Kleine?“, er lachte. Ich boxte ihn in die Seite. Er legte einen Arm um mich und wir sahen in die Lichter der Stadt.
„Ich muss los. Aber ich komm dich morgen besuchen.“, lächelte er.
„Was du gehst jetzt schon?“, fragte ich entsetzt.
„Ich glaube ich bin hier nicht willkommen.“, und deutete hinter sich.
„Aber du kommst morgen?!“
„Klar. Trink nicht mehr so viel, du Schnapsdrossel!“, lachte er und wir umarmten uns. Ich ging nach ihm hinein und fand nach kurzem Suchen in der Menge Mattes, Lukas, Matze und Jakob. Ich stellte mich zu ihnen.
„Na, wie viel vertragt ihr noch?“, fragte ich herausfordernd.
„Ne, ganze Menge.“, Lukas sah mich begeistert an.
„Na dann.“
Wir tranken viel. Viel zu viel. Christoph und Felix sah ich gar nicht mehr. Irgendwann so gegen halb sechs, nach unzähligen Bieren und Schnäpsen lallte ich: „Jungs, ich glaub ihr müsst heim. Ihr seit die letzten.“
„Alles klar, Schnecke.“, Matze umarmte mich und die anderen taten es ihm gleich. Ich schloss erleichtert die Haustür nach ihnen und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich drückte die Klinke herunter, aber die Tür ging nicht auf. Ich rüttelte nochmals daran. Nichts passierte. Da hatte sich jemand in meinem Zimmer eingeschlossen! Ich ging zu Christophs Zimmer und hoffte, dass es leer war und er mit zu seiner Eroberung gegangen war, doch ich wurde enttäuscht. In seinem Bett lag ein mir unbekanntes Pärchen.
Ich hatte ein Glück! Ich durfte auf die Küchencouch. Und ich wohnte hier verdammt! Doch bevor ich mich endgültig hinlegte fing ich an aufzuräumen.
„Sind die endlich gegangen?“, ich schrak hoch. Ich hatte Felix gar nicht bemerkt.
„Ja.“, erwiderte ich nur.
„Warum legst du dich nicht ins Bett. Ich mach das schon.“, sagte er sanft.
„Würde ich ja. Aber mein Zimmer ist zugeschlossen und bei Christoph im Bett liegen zwei die ich nicht kenne.“ Er lachte.
„Hey!“, ich fand das gar nicht lustig.
„Na, komm.“, ich sah ihn verwirrt an. Er bedachte mich mit einem Blick, mit dem man nur Menschen ansah die extrem langsam kapierten. Er legte mir seine Hände auf den Rücken und schob mich aus der Küche geradewegs in sein Zimmer. Ich erschauderte unter seiner Berührung, was ihm unmöglich entgangen sein konnte.
„Meinst du nicht das ist groß genug für zwei?“, fragte er genervt. Er deutete auf sein, gut, einmeter vierzig breites Bett. Ich zuckte mit den Schultern.
„Zier dich doch nicht so. Christoph hat mir schon erzählt, dass du gar nicht so prüde bist wie du tust.“, ich sah ihn entsetzt, doch er lachte wieder nur. Er zog sich aus, T-Shirt, Hose und stand in Boxershort vor mir. Er legte sich unter die Decke. Ich musste ihn ansehen wie Bambi. Dann schälte auch ich mich aus meiner Hose und meinem Top und legte mich neben ihn. Obwohl ich so weit wie möglich von ihm entfernt lag, spürte ich seine Wärme. Ich drehte mich um und sah in seine bernsteinfarbenen Augen. Langsam näherte er sich mir…






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