Wer bist du wirklich? - Teil 26

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 11.07.2012


Das ist nun der vorletzte Teil :))

7 Jahre später..
Ich faltete den Zettel zusammen, er war weg, einfach so. Der Mann, der mir so viel gelernt hatte, mich ausgebildet und mir die ganze Wahrheit über mich und meine Familie sagte war einfach so tot. Er wollte helfen, er wollte die Welt besser machen, meine Familie retten und jetzt? Seit diesem Kampf in dem alten Schloss war ich weg und hatte mich nicht gemeldet, ich lebte inzwischen in Australien und wurde von Meister Royal alles gelehrt, über die weiße, grüne, rote und auch die schwarze Magie wusste ich alles. Die Gabe hatte sich inzwischen vollkommen ausgeprägt und kurz bevor er ging meinte er noch, ich wäre die stärkste Schülerin, die er je hatte. Breva, meine wunderschöne Stute sah ich alle paar Monate, selten aber immer hin. Wir trafen uns in so einer Art Zwischenwelt, es war wunderschön und nur wir beide hatten Zugang zu diesem Ort. Ein Strand, aber die Farben waren viel heller als in Wirklichkeit, keine Tiere und keine Menschen, nur das Pferd und ich, egal ob Tag oder Nacht, immer schien die Sonne, sie leuchtete hell und angenehm warm. Nicht nur meine Lebensweise hatte sich verändert, nein auch ich hatte mich verändert, meine brustlangen, roten Haare reichten mir nur noch knapp über die Schultern und waren nun rabenschwarz, ich hatte etwas abgenommen und war 1,65m groß, Jungs hatte ich keinen mehr, wieso auch? Immer hin war ich beschmutzt und würde mich nicht für eine Millionen Euro angraben lassen. Verdammt ich driftete schon wieder in meine eigene Welt, schnell schüttelte ich meinen verwirrten Kopf und verschwand im Zimmer um mir bequemere Sachen für meine Reise anzuziehen.

Vorsichtig öffnete ich die Türe, auf alles gefasst, doch es war menschenleer. Ich kam mir vor wie in einem Krimi auf der Suche nach Hinweisen. Ich erinnerte mich an alles, es war, als wäre ich nie weg gewesen, es fühlte sich vertraut und doch fremd an, doch die Vertrautheit gewann die Oberhand. Ich spitzte meine feinfühligen Ohren und hörte Stimmen aus der Küche, schnurstracks die Gänge entlang. Ich hörte, wie ihre Gespräche verstummten und sie wachsam ihre Köpfe Richtung Tür drehten, Hundepfoten tapsten unruhig auf dem gepflasterten Boden hin und her und ihr Atem ging schnell. Ohne zu klopfen riss ich die schwere Holztüre auf und sah in neun verwirrte Gesichter. Mein grauer Wolf sprang auf und wollte mich begrüßen, ich wich zurück und drückte ihn mit Hilfe meiner Kräfte zurück. „Hope.“, hechelte er und sah mich erschrocken an. Warnend schüttelte ich den Kopf, die Zeit hatte nicht nur mein Aussehen und meine Kräfte verändert sondern auch meine Persönlichkeit. Ich sah die Blicke der anderen, sie interessierten mich nicht, das einzige was ich wollte war meinen Meister und Freund zu rächen. „Wer hat ihn umgebracht?“, knurrte ich und durchbohrte die geschockten Vampire mit meinen Augen. „Wen meinst du?“, fragte Barbie und warf einen Blick auf ihre Nägel. „Du weißt genau wen ich meine, SCHWESTER“, ich rief das letzte Wort und ruckartig hatte ich die Aufmerksamkeit aller. „Tja, nicht gedacht dass ich es weiß oder? Darauf wart ihr mal wieder nicht gefasst hab ich Recht? So ein kleines Familientreffen ist schön nicht wahr Leute, holen wir doch Oma, Lisa und Steve auch noch, wo sie ja vor Jahren einfach abgehauen sind. Ach ja die gute Familie, wie ich das nicht vermisst habe. Also spuckt aus, welcher Vollidiot hat Meister Royal getötet?“, ich hatte keine Lust länger hier zu bleiben, ich wollte mich rächen und zurück nach Australien, mein aufgebautes Leben genießen und mich nicht mehr mit solcher Kacke abgeben. „Ich war's.“, ertönte eine dunkle Männerstimme hinter meinem Rücken, eine vertraute und verhasste Stimme. „DU?!“, ich giftete Joey an, er, der mich unterstützt hatte und dafür Sex wollte, er, der mein Leben fast erneut zerstört hätte. Ich atmete ruhig. „Wieso?“, fragte ich und sah ihm fest in die goldenen Augen. „Wieso? Wegen ihm bist du doch so geworden? Du hättest alles von mir haben können, alles. Das einzige was du tun musstest war mit mir schlafen aber nein, du bist aggressiv geworden und vielleicht hat dich die dunkle Seite in den Bann gezogen, wer weiß.“ „Du verdammter Arsch! Meinst du es fällt leicht nach einer Vergewaltigung auf heile Welt zu tun?! Jedem spielte ich was vor, ach was für eine gute Schauspielerin ich doch bin nicht wahr? Aber das stimmt nicht, in Wahrheit hat es sie Null interessiert, Hauptsache ihre arroganten Ärsche waren sicher und dann verlangst du ernsthaft, dass ich mit dir schlafen soll? Ich bin vielleicht aggressiv, ja, aber alles nur für den Selbstschutz!“, rief ich, ballte meine Hände zu Fäusten und bereitete mich auf einen Schub vor, in meinem Kopf murmelte ich einen Zauberspruch der bösen Magie bis er sich verfestigte und ich eine schwarzes Schwert in den Händen hielt, ich schleuderte das Licht meiner Gabe in die Waffe, sofort stöhnte Joey auf vor Schmerzen, es war mir egal, immer und immer wieder spürte er meinen Zorn. So lange, bis er bewegungslos vor mir lag und ich ihn auf sichere Weiße tötete. Schwer atmend stützte ich mich ab und schloss die Augen, die weiße Magie strömte auf mich ein und gab mir neue Kraft, Kraft um mich aufzurichten und für ein letztes Mal die Gesichter meiner Familie anzusehen. „Was, wie und?“, stammelte Dan, er sah immer noch so heiß aus wie vor Jahren, nur dass er größer und kantiger war. „Hope, es ist schön dich wieder zu sehen.“, grinste mein Bruder und rieb sich die Haare, alle hatten sich nicht verändert, sie waren nur älter geworden und hoffentlich auch klüger. Ich nickte und strich eine verschwitzte Strähne aus meinem Gesicht. Mein Tattoo brannte und automatisch hielt ich die Hand hin, Breva rief mich, ich musste zu ihr.

„Breva?“, flüsterte ich und setzte mich in den warmen Sand, keine Sekunde zu spät tauchte die Schimmelstute vor mir auf und stupste mich sanft an. „Hope, dir geht es gut, wir hatten so viel Angst um dich. Meister Royal wusste, dass du ihn rächen würdest, normal ist das ja gegen seine Grundsätze, aber nachdem er weiß was du wegen ihm durchmachen musstest verzeiht er dir.“ - „Danke Breva, richte ihm meinen tiefsten Dank aus.“, ich strich durch ihre weiche Mähne und legte meine Stirn an ihre. „Du sollst dich mit deiner Familie ausreden“, sagte sie darauf hin und verschwand. Hatte sie recht? Sollte ich wirklich mit ihnen reden, aber konnte ich verzeihen? Ich war 23 und erwachsen, es war vernünftig mich dem zu Stellen, wovor ich als Teenager weggelaufen bin. Ich wartete noch einige Augenblicke, ehe ich die Augen schloss und mich zurück in die Küche brachte.

„Hey Leute.“, grinste ich, als ich vor ihnen stand. Sie brachten nur ein verstörtes Nicken hervor, doch dass interessierte mich wenig. „Grady wir müssen reden.“, sagte ich und deutete ihm an mir zu folgen, was er auch tat.
„Was gibt’s denn?“, fragte er und legte sich vor meine Füße, ich legte mich rücklings auf das Bett in dem Sonnenzimmer und starte zur Decke. Ich erzählte ihm alles, wirklich alles. Seit dem ich hier bin, wie ich mich fühlte, was alles passierte, die Visionen, der Besuch in San Francisco, mein Tattoo, die ganzen Besuche in der Bibliothek, die ganzen Kämpfe und schließlich über alles neue seit sieben Jahren. Über die schwarze Magie, sie war das böse über allem und trotzdem wurde sie gebraucht um anderen zu helfen, die weiße und gute Magie, der Grundbaustein für alles, die rote Magie, sie vermittelte alles Liebe und schließlich die grüne Magie, sie strahlte Hoffnung und Zuversicht aus und war die schwierigste. Ebenso berichtete ich ihm von der Zwischenwelt, von Breva und allem anderen, inzwischen kannte er glaube ich mein ganzes Leben, denn selbst von meinen Gefühlen für Dan wusste er inzwischen Bescheid. Er warf mir Blicke zu, die ich nicht deuten konnte doch unterbrechen tat er mich kein einziges Mal, ich redete Stunden und irgendwann war ich fertig. „Wow, scheint als hättest du viel durchgemacht. Aber jetzt muss ich dir auch erzählen, wie es bei uns so abging. Wir waren ja alle weg, weißt schon einkaufen und die ganze Scheiße, bah ich musste mich wie ein HUND benehmen. Jedenfalls kamen wir nach Stunden wieder nach Hause und fielen fast aus den Socken, das ganze Haus war demoliert, Kampfspuren und Leichen, Tatjana's Leiche war die schlimmste aber du warst unauffindbar. Wir machten uns sorgen, aber taten nichts, Dan ist fast durchgedreht, jeder der ihn schief ansah musste seine Wut spüren, nachdem auch drei Jahre später nichts von dir zu hören war dachten wir du seist tot und glaubten das auch bis du heute Morgen plötzlich in der Küche standest. Wir hatten lange gehofft, aber dich dann so zu sehen war, krass. Du warst nicht die, die wir kannten, du hast mich abgewiesen, einen Vampir getötet, es war qualvoll das anzusehen und ich möchte nicht wissen, wie es mit Tatjana aussah.“, er schüttelte sich und berichtete weiter. Er erklärte mir, dass es ein Gleichgewicht gab, die böse Seite war ausgelöscht und die Menschen hatten nichts erfahren. Auch erklärte er mir, dass meine Eltern regierten solange bis ich es würdig war, aber da sie an meinen Tod glaubten dachten sie, sie würden für immer regieren. Ob ich diese Aufgabe jemals übernehmen wollte wusste ich absolut nicht. Es war halb drei als Grady und ich aufhörten zu reden und uns schlafen legte, morgen wollte ich mit den anderen reden, auch wollte ich wissen, wieso sie sich so verhalten hatten, aber heute nicht mehr. Ich drehte mich zur Seite, zog die Decke bis zu meinem Kinn und fiel in einen tiefen Schlaf.







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