Wer bist du wirklich? - Teil 21

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 15.06.2012


Endlich habe ich wieder etwas Zeit gefunden, um den 21. Teil zu schreiben :) Dazu muss ich euch leider sagen, dass es für die nächsten 3-4 Wochen der letzte sein wird, da meine Prüfungen beginnen und ich nur noch wenig Zeit zum Schreiben habe :( Ich hoffe, ich werde am Wochenende oder so zum Schreiben bzw. zum Lesen kommen :) Aber jetzt erst einmal viel Spaß mit Teil 21 :) :*

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Wieso habe ich dieser Bedingung nur zugestimmt? „Alles!“, hab ich gesagt und jetzt hab ich den Salat. Aber jetzt war es zu spät, ich saß im Flieger, welcher sich in weniger als drei Minuten vom Boden abheben würde und Richtung San Francisco fliegen würde. Schlecht gelaunt starrte ich aus dem kleinen Fenster links von mir und beobachtete den Flughafen. Hektisches Treiben, welches vor und nach dem Flug herrschte, konnte ich erkennen und beobachten. „Mein Damen und Herren, wir bitten Sie bleiben Sie sitzen, schalten Sie Ihre elektrische Geräte aus und legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an, das Flugzeug wird in kürze starten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Skyjourney wünscht Ihnen einen angenehmen Flug.“, hörte man den Piloten durch das Flugzeug schreien, der Lautsprecher knisterte kurz, ehe er ganz verstummte. Ich lehnte mich zurück und beobachtete Dan, welcher rechts neben mir saß. Bei seinem Anblick schlug mein Herz höher, wie konnte ein einziger Mensch mich nur so aus der Fassung bringen? Ich meine er war doch auch nur ein Mensch, mehr oder weniger, wobei es in diesem Fall weniger zu trifft. Ich beobachtete seinen wilden rabenschwarzen Haare, seinen muskulösen Körper und sein kantiges, männliches Gesicht. Ich seufzte laut, was ihn anscheinend dazu veranlasste in meine Richtung zu blicken. Er musterte mich aufmerksam mit seinen grünen Augen, welche strahlten und die Farbe des Mooses hatten. „Alles in Ordnung Hope?“, fragte er mich und grinste dabei wie ein kleiner Lausbube. „Klar, alles bestens.“, grunzte ich und wendete mich ab. Der Schmerz saß zu tief, ihm einfach zu verzeihen, er hatte sich verändert, war der nette Dan nur eine aufgesetzte Fassade, um mir den Kopf zu verdrehen? Ich grübelte noch einige Zeit, als das Flugzeug plötzlich nach vorne drang und langsam den Asphalt entlang rollte, immer schneller und schneller fuhr es vorwärts, ehe ein sanfter Ruck den mechanischen Flugvogel erschütterte und dieser sich sanft in die Luft hob. Fasziniert beobachtete ich den Himmel und die immer kleiner werdende Landschaft. „Wunderschön, nicht wahr?“, grinste mein Bruder und blinzelte an Dan vorbei. Ich brummte zur Antwort und schlug mein Buch auf. Ich hatte nicht vor, mich während des Fluges oder während meines Besuches großartig mit ihnen zu unterhalten, wieso auch? Ich bin ja doch nur ein Mittel zum Zweck. Ich vertiefte mich erneut in meinen Roman und blendete alles um mich herum aus.

„Hope?! Du hier?“, hörte ich eine männliche Stimme, sie war mir bekannt, aber gleichzeitig so fremd. Neugierig schaute ich mich um und entdeckte ihn. „Was machst du denn hier?“, rief ich aus und grinste. „Tja, ich besuche meine Eltern in San Francisco und du?“, ich musste lachen, Tränen traten mir in die Augen und mein Bauch schmerzte. „Das trifft sich ja vielleicht gut, ich bin auch auf den Weg nach San Francisco, meine alten Freunde besuchen, weißt du?“ Sein blondes Haar stand ihm wirr vom Kopf und die blauen Augen leuchteten unnatürlich stark. Auch er musste nach dieser Erkenntnis lachen, halbwegs beruhigt verabschiedete er sich und ging zurück zu seinem Sitzplatz etwas weiter vorne. Wer hätte gedacht, dass ich ausgerechnet Nik hier in diesem Flugzeug nach Amerika wieder sehen würde? Schließlich war unser letztes Treffen schon ein Weilchen her und es endete damit, dass er mich küssen wollte und ich geradewegs in einen See gefahren bin. Dan's und Thony's Blicke waren mir nicht entgangen, sie interessierten mich nur einfach nicht. 'Insgeheim wünscht du doch nur, dass sie dich bei dir entschuldigen.', flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Vielleicht sollte ich unbedingt im Internet oder in irgendeinem Buch gucken, ob man diese Stimme nicht durch irgendeinen Hokuspokus los wird. Ich meine, wer verbringt sein Leben gerne mit so etwas Nervigem? 'Huhu? Du weißt aber schon, dass ich dir zuhören kann oder? Ich meine, schließlich sind wir ein und die selbe Person. Irgendwie.' Ich seufzte innerlich, legte das Buch zurück und beobachtete die Wolken im Himmel. Die Wolken waren frei, so frei, wie ich es gerne sein möchte. Von Niemandem abhängig sein und das tun und lassen, was ich wollte. Keine Vorschriften, Regeln und Konsequenzen nur die endlose Freiheit. Wieder einmal verfluchte ich mich, dass ich so naiv dieser Bedingung nachgegeben hatte, ich spielte mit dem Gedanken, mich nicht daran zu halten, verwarf die Idee aber genau so schnell wieder, wie sie gekommen war. Mein Vater würde es merken und dann wäre ich so etwas wie eine Gefangene. Eine Woche hatte ich Zeit, um hier zu verbringen, ganze sieben Tage, 168 Stunden und davon musste ich 28 damit verbringen, mit Dan und Thony zu trainieren. Welch eine absurde Bedingung, ich wollte weg, um endlich mal entspannen zu können, weg von dem ganzen magischen Zeugs und einfach wieder einmal das Gefühl zu haben, ein einfacher, normaler und stink langweiliger Mensch zu sein. Aber nein, ich musste vier Stunden am Tag damit verbringen, meine Kraft zu verbessern. Dabei interessierte mich diese Kraft im Grunde genommen nicht mehr, viel mehr wollte ich wissen, was dieses Tattoo zu bedeuten hatte und was es mit dieser mystischen Gabe auf sich hatte. Ich nahm mir fest vor, nach meinem Aufenthalt schlauer nach Irland zu fliegen. „Meine Damen und Herren, wir setzen in kürze zur Landung an. Bitte kontrollieren Sie Ihre Sitze und nehmen Ihre Gepäckstücke sowie Müll mit nach draußen, wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Aufmerksamkeit.“, kündete der Pilot an. Die Menschen suchten ihren ganzen Krempel zusammen und warteten angespannt auf die Landung.

„Mein Gott ist das voll!“, rief ich und zwängte mich durch die Menschenmasse durch den Flughafen. Ich war froh, endlich wieder festen Boden unter meinen Sohlen zu spüren, vermisste aber gleichzeitig das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit. „Hope wie lange willst du noch da stehen und auf deinen Koffer starren?“, rief Thony und hievte seinen eigenen Koffer aus Leder in den Kofferraum eines Taxis. Dan und ich folgten seinem Beispiel und schnell war unser Gepäck verstaut, die Jungs nahmen auf dem Rücksitzplatz und ich öffnete die Beifahrertür. „Hope? Das gibt’s doch nicht! Was tust du denn hier?!“, hörte ich eine wohl bekannte und sogleich verhasste Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah direkt in sein Gesicht, die braunen Haare umrandeten sein männliches Gesicht, die braunen Augen hatten immer noch den selben Teddybärenausdruck und sein Körper schien muskulöser geworden zu sein. „Du siehst gut aus.“, grinste er und umarmte mich. Er presste mich fest gegen seinen Körper und sein Parfum stieg mir in meine , inzwischen empfindlich gewordene, Nase. „Danke.“, nuschelte ich und wollte schnell einsteigen, doch er hielt mich am Handgelenk fest und betrachtete mich, als wäre ich irgendein Ausstellungsstück in einem Museum für antike Kunst. „Ich meine es ernst. Du siehst fabelhaft aus! Bist du dünner geworden? Also nicht, dass du es nötig hättest aber, wow, du hast einen scharfen Körper, wenn ich das mal so sagen darf.“ Ich hörte einfach nicht mehr zu sondern schaltete auf Durchzug, einerseits beleidigt aber auch verwundert fragte ich mich, wieso Thony hierbei zu sah. Schließlich war er es immer, welcher sich mit Händen und Füßen gewehrt hatte, sobald ich mit seinem früheren Kumpel ein paar Worte wechselte. Ich stockte und arbeitete einen genialen Plan aus. „Sag mal, hast du Lust später noch was trinken zu gehen? Sagen wir als Willkommen zu Hause Party?“, fragte ich und wartete gespannt auf seine Antwort. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich Thony's Augen zu Schlitzen formten und er seine aufkeimende Wut zu unterdrücken versuchte. „Klar wieso nicht? 20:00Uhr im Joecy's?“, ich bejahte und stieg endlich in das wartende Taxi.





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