Wer bist du wirklich? - Teil 19

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 05.06.2012


Danke an euch alle, die meine Geschichte lesen und kommentieren :* Heute viel es ein bisschen schwieriger, meine Ideen zu schreiben, so ganz zufrieden bin ich nicht aber ich denke, dass ist im Moment das beste, was ich zusammen bringe :/ Nun ja, viel Spaß beim lesen :)) :*

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Ich wollte dies alles nicht, ich wollte nicht, dass irgendjemand wegen mir weinte, dass er wegen mir weinte. Wieso musste ich nur immer in solche Dinge geraten? Wäre mein Leben sonst zu langweilig? Ich weiß es einfach nicht. Dan stand auf, wischte sich mit der Hand noch einmal über seine geröteten Wangen und verschwand durch das quietschende Tor. Der Himmel war düster, schwarze Wolken zogen ihre Bahnen am Himmel und der Vollmond strahlte. Es sah aus, wie eine gruslige Friedhofszene in einem Horrorfilm, aber es war kein Film, es war echt oder? Auch ich verließ langsam den grusligen Ort, unschlüssig, wohin ich gehen sollte. Die Straßen waren leer, eine Katze huschte an mir vorbei und verschwand in einem Garten. Gedankenversunken schlenderte ich am Straßenrand entlang. Ich konnte all dies nicht einordnen, was passiert ist, was passieren wird und was ich nun tun sollte? Langsam fing ich an, eine Melodie zu summen. Bald schon verwandelte sich mein Summen in Wörter und ich lief singend in der Stadt umher. Das Lied The Rose gab mir immer Kraft, baute mich in schwierigen Zeiten auf und war einfach ein wunderschönes Lied. Es war ein Lied, welches ausdrückte, was mit gesprochenen Worten nicht möglich war, aber es war auch nicht möglich, darüber zu schweigen. Dieses eine Lied sprach mir aus der Seele, es war irgendwie ein trauriges Lied, aber irgendwie auch nicht, dieses Lied zu beschreiben ist schwer, es war nicht möglich. Es war so vielseitig wie die Liebe es war. Wie ein Fluss, der Schiffe erdrückt, ein Rasiermesser, welches deine Seele tief verletzen wird oder wie der Hunger der Seele, eine Sehnsucht, welche dich innerlich zerreißen lässt. So viel sagte dieses Lied aus. Ich stand unter einer Straßenlaterne, meine letzten Töne waren schon längst verklungen, als es sich plötzlich zu drehen begann, immer schneller drehte sich meine Umgebung, nicht wie bei einem Schwindel, nein, es war eher, als würde an einem Rad gedreht werden. Ein Schleier legte sich über mich, ich sah nur noch ein knalliges Rot, hörte Dinge, die vor wenigen Sekunden noch nicht zu hören waren. Menschenstimmen, Hundegeheule und Geräusche, die ich nicht zuordnen konnte. So sehr ich mich bemühte meine Augen aufzuschlagen, ich konnte mich dem Rot nicht entziehen. Angst kroch durch meine Knochen und zerfraßen mich innerlich. Wo war ich? Wer war bei mir und was wollten sie? Meine Augenlieder flatterten wie Feuer, welches an Hausmauern leckte und sie immer weiter verschlang, bis nur eine Ruine übrig blieb. „Vorsicht, sie wacht auf. Geht ein Stück zurück.“, meinte eine Unbekannte Stimme nahe an meinem Ohr. Natürlich wusste ich nicht, was die weibliche Stimme meinte, wie sollte es auch anders sein?! Zögerlich schlug ich die Augen auf und erstarrte. Ich lag in einem Zimmer, die einzigen Farbkleckse waren die blauen Mäntel, welche alle Personen, darunter meine Freunde und Familie, trugen. Ich war verkabelt und die Schläuche führten zu den verschiedensten Geräten. „Wie geht es ihnen?“, fragte eine blonde Frau, vermutlich eine Ärztin, sie sprach so, als würde sie mit einem Tauben reden. Völlig perplex darüber, dass sie mich sehen konnte stammelte ich ein „Ging schon mal besser“ heraus. Nachdem mich die Ärztin untersuchte warf sie mir einen mahnend Blick zu, welcher wohl bedeuten sollte, ich sollte keinen Blödsinn anstellen. „Weißt du eigentlich, was für einen Schrecken du uns eingejagt hast?!“, rief Carly und umarmte mich schluchzend. „Wieso könnt ihr mich sehen?“, fragte ich in die Stille hinein. „Wie meinst du das?“, grunzte Barbie und warf ihre blonde Mähne über die Schulter. „Ach nichts. Ich würde gerne schlafen, wenn es euch nichts ausmacht.“, nuschelte ich, eine Müdigkeit überfiel meinen Körper und es war schwer die Augen offen zu halten. Ich hörte leise Schritte und das Klicken der Tür. Endlich alleine, dachte ich. „Schön dich wieder wach zu sehen.“, hörte ich Grady erleichtert winseln. „Was heißt wieder?“, murmelte ich und versuchte meine Augen offen zu halten. „Du lagst neun Wochen im Koma, hattest während der Operation und wenige Tage später einen Herzstillstand und währst fast gestorben.“, berichtete mir mein treuer Gefährte. „Neun Wochen? Aber was haben die ganzen Träume zu bedeuten und wieso hat es sich nur wie einige Tage angefühlt? Grady ich verstehe das einfach nicht!“ – „Du..du hast etwas geträumt?“, stotterte der Wolf und warf ängstlich einen Blick auf mich. Ich zögerte zaghaft, streichelte sein Fell und fragte „Hat das was zu bedeuten?“ Grady schüttelte schnell seinen grau-weißen Kopf und sprang aus meinem Bett, verschwand durch die Tür und ließ mich alleine mit meinen wirren Gedanken. Ich spürte ein heftiges Ziehen in meiner Bauchgegend, welches mir nicht ermöglichte zu Schlafen. Ich drückte einen grünen Knopf und plötzlich ertönte eine genervte Frauenstimme. „Mein Bauch, er tut so weh!“, rief ich und presste meine Hand auf die schmerzende Stelle. Es vergingen Sekunden, als plötzlich dieselbe blondhaarige Ärztin mein Zimmer betrat, ihr Gesichtsausdruck war professionell. Langsam zog sie die Bettdecke weg und erstarrte im selben Moment. „Das kann nicht sein, dass ist unmöglich oder? Das.. das hat es Jahre nicht mehr gegeben. 2034 Jahre ist es her. Schwester Naliyn holen sie sofort ihre Eltern her!“, rief sie und betrachte immer noch meinen schmerzenden Bauch. „Ich werde dir etwas Morphium geben, es wird das einzige sein, was dir jetzt helfen könnte.“, erklärte Dr. Skins, füllte eine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, und verabreichte mir diese. Ein kurzes Piksen und der einzige Schmerz sammelte sich an meinem Bauch, ich lag still, atmete flach und bewegte mich so wenig wie möglich. Jede Bewegung schmerzte, die Tür wurde aufgerissen, ich hörte Stimmen ehe ein Schrei ertönte. Es war mein Schrei. „Nein, das kann nicht sein! Sie hat doch nicht? Oder doch? Kann es möglich sein, dass sie die Gabe hat? Ich meine es ist Jahrhunderte her, seit die Gabe zum Letzten Mal aufgetreten ist.“, flüsterte meine Mutter, schritt durch den Raum und strich mir eine Strähne aus dem verschwitzten Gesicht. „Mama. Es tut so weh. Was passiert mit mir? Und.. und was meinst du mit Gabe? Welche Gabe habe ich Mama?“ Das Sprechen fiel mir schwer, immer mehr Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und der Schmerz wurde immer schlimmer, trotz der Medikamente. „Hope, du musst die Augen schließen, schließ die Augen und denk an das Paradiesbild, es wird dir helfen, glaub mir. Das Paradiesbild ist für uns wie eine Medizin. Du musst die Elemente in dir fühlen, sie müssen zum Greifen nahe sein. Denk an das Paradiesbild.“, flüsterte mein Vater und drückte sanft meine Hand. Ich schloss die Augen, dachte an das Paradies, den wunderschönen Wasserfall, die kreischenden Metallvögel mit ihrem brennenden Federnkleid und die kleinen Tornados auf dem Boden. Ich spürte ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen, spürte Feuer in den Zehen, Licht im Kopf, Wasser in meinem Bauch, Metall in meinen Fingerspitzen und Holz in meinem ganzen Körper. Ich fühlte mich befreit, und leicht. Ich öffnete die Augen und der Schmerz war verschwunden, ich fühlte mich stark, als wäre ich gerade aufgewacht. Ich riskierte einen Blick auf meinen Bauch und erstarrte im selben Moment.







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