Wer bist du wirklich? - Teil 2

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 15.04.2012


Hier der zweite Teil! :)
________

„Bitte was?!“, kreischte ich und guckte die beiden unglaubwürdig an. Thony und Dan kamen zu uns in den Flur. „So jetzt reicht es endgültig! Na warte!“, noch bevor ich einen Schritt vor die Tür setzten konnte wurde ich am Arm festgehalten. „Ey was soll das? Lass mich los ich muss diesem Schwein in seine Eier treten!“, hielten die mich alle für ein kleines Mädchen? Klar mit meinen 1,60m bin ich nicht gerade groß für eine sechzehnjährige aber hey, ich bin stark. Ich schaff das! „Wo willst du hin?“, fragte Thony, er war sichtlich bemüht ruhig zu bleiben, unbeeindruckt zuckte ich mit den Schultern und versuchte meinen Arm zu befreien. „Hope-Lina Samantha Dexter, sag mir auf der Stelle, wo du hin willst.“, oh je, wenn er meinen vollen Namen aussprach war nicht mehr zu spaßen. „Jay erzählt überall rum, dass ich mit ihm auf den Schulball gehe. Tz der hat sie doch nicht mehr alle!“ Dan und Thony sahen sich in die Augen und brachen wenige Sekunden später in Gelächter aus. 'Jaja lacht nur.' Beleidigt zog ich meine Schuhe aus und verschwand in mein Zimmer, die Tür hinter mir warf ich laut ins Schloss und drehte den Schlüssel zweimal herum. 'So, er will Krieg? Bitte den kann er haben.' Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage, aber mein anderes Ich hatte Recht! Wenn er mit ´Nettigkeit´ nicht versteht, dass er abzischen soll werden wir mal tiefer in die Trickkiste greifen. 'Muahahaha', ertönte das böse Lachen in meinem Gehirn und brachte mich zum schmunzeln. 'Na warte Jaden Addinson, du wirst es noch bereuen, dich mit Hope-Lina Samantha Dexter angelegt zu haben!'

Jay war die ganze Woche nicht in die Schule gekommen und heute war schon Freitag. Dementsprechend gut gelaunt sprang ich singend die Treppe nach unten Richtung Schulhof. „Hope was meinst du, wollen wir heute ins Joecy's?“, fragte Carly, als wir nebeneinander das Grundstück verließen. „Klar, wieso nicht.“ Ich freute mich wahnsinnig auf den Abend gemeinsam mit meiner besten Freundin, zu lange waren wir nicht mehr weg gewesen und haben das Leben genossen. „Um 19:30 Uhr bin ich da.“, meinte sie noch, bevor wir uns umarmten und unsere Wege sich trennte.
„Verdammt, wo ist dieses scheiß Kleid?!“ Mein gesamter Inhalt des Kleiderschrankes lag verstreut in meinem Zimmer. „Ha da ist es!“, rief ich glücklich aus, ehe mich ein Lachen an meiner Tür aus den Gedanken riss. Dan stand lässig an meinen Türrahmen gelehnt und beobachtete mich. „Was gibt’s den zum Lachen? Noch nie eine verzweifelte Frau auf der suche nach ihrem Kleid gesehen?“, grinste ich und wollte mich an ihm vorbei ins Bad drängen doch er hielt mich an meinen Armen zurück. Fragend blickte ich ihn an, er kam mit seinem Gesicht näher an meines heran, zu nahe, wie ich beängstigend feststellte. Mein Herz klopfte laut und unregelmäßig, das Blut schoss mir in die Wangen und meine Knie wurden weich. Mein Gehirn konnte keinen richtigen Gedanken geschweige den sinnvollen Satz fassen. Ein Schauer lief mir über den Rücken, Kälte und Hitze wechselten sich ab und wo er meine Haut berührte kribbelte es, ein schönes Gefühl. Ein männlicher Duft bahnte sich seinen Weg in mein Geruchsorgan, himmlisch. Instinktiv atmete ich durch die Nase, um noch mehr von diesem Duft zu erhaschen. „Du hast eine ziemlich heiße Art deine Klamotten zu suchen.“, flüsterte er mir mit seiner verführerischen Stimme in mein Ohr. Bevor ich auch nur ´mäh´ sagen konnte war er verschwunden, also nicht das ich wirklich ´mäh´ sagen wollte, aber das sagt man so. Ich war immer noch benommen und kämpfte mich mühsam ins Badezimmer, wo ich mir das schwarze Kleid anzog. Es war kurz und trägerlos mit einem tiefen Ausschnitt und einem breiten roten Band unter den Brüsten. Meine rötlichen Haare umrahmten mein schmales Gesicht und fielen mir in sanften Wellen über die Schulter. Die braunen Augen brachte ich durch den Smokey eyes – Effekt perfekt zur Geltung und meine Lippen glänzten leicht dank meinem durchsichtigen Lippgloss. 'Wow, nichts wie ran an die heißen Typen.' „Klappe da oben.“, murmelte ich und spritzte mir ein wenig Parfüm auf die Brust und die Handgelenke. „Hope Carly ist da.“, hörte ich meine Mom von unten rufen. 'Ah verdammt die Handtasche!' Also nochmal zurück. Ich schnappte mir meine schwarze Handtasche und die roten High Heels. Schnell polterte ich die Treppe nach unten, wo ich von Mom und Carly empfangen wurde. „Wow. Wer bist du und was hast du mit meiner besten Freundin gemacht? Jungs habt ihr irgendwelche komischen Geräusche gehört?! Hope wurde entführt und uns hat man eine sexy Frau hinterlassen.“, fing sie an zu lachen, was ihr eine leichte Kopfnuss von meiner Mutter einbrachte. „Carly jetzt übertreib nicht so, sie ist wunderschön.“ Den Jungs, die durch Carly's Bemerkung aus Thony's Zimmer kamen, stand wortwörtlich der Mund offen. „Wow, wärst du nicht meine kleine Schwester würde ich dich sofort vernaschen.“ „Jaja und wärst du nicht mein großer Bruder wäre ich ein einsames Einzelkind.“, grinste ich und klopfte ihm auf die Schultern. „Geht ihr beide weg?“, fragte mein Bruder überflüssiger Weise. „Nein, Carly schläft heute hier und die beiden gehen jetzt ins Bett.“, kicherte meine Mutter und verabschiedete sich kurz, ehe sie sich wieder zurück ins Wohnzimmer begab. Wir verabschiedeten uns von den Jungs und verließen das Haus. „Was ist los Hope? Du hast doch irgendetwas.“, meinte Carly, als wir die Disco fast erreicht hatten, ich ließ mir nichts anmerken sondern tat so, als wüsste ich nicht, was sie meinte. „Hope, ich bin deine beste Freundin, du weißt, du kannst mir alles erzählen.“ Verdammt, sie ließ nicht locker, aber irgendwie hatte sie ja Recht. 'Ach Quatsch. Du schaffst das alleine! Du nimmst nen netten Kerl mit nach Hause und die Sache ist gegessen.' Klar, als wäre ich so eine billige Frau, die mit jedem in die Kiste steigt. Ne, nicht mit mir. Okay, vielleicht hilft es ja wirklich, darüber zu reden und vielleicht hat Carly ne Ahnung, was mit mir los ist und was ich tun soll. Seufzend gab ich mich geschlagen und erzählte ihr alles. Von der Kleidersuche bis zu dem Moment, wo er auftauchte, meine Gefühle in diesem Moment und seine Worte. Carly lauschte gespannt, ohne mich zu unterbrechen und am Ende meines kleinen ´Vortrags´ wartete ich gespannt auf ihre Meinung. Sie musterte mich von der Seite, von oben bis unten und schließlich.. begann sie zu kichern. Wieso kichert sie denn bitteschön?! „Ach Hope, jedes Kind weiß, was du hast.“, sagte sie immer noch kichernd. Wie was ich hatte? War ich jetzt auch schon krank oder wie? Ich wurde aus dieser Frau einfach nicht schlau. „Ach Süße, du bist verliebt. Zum ersten Mal in deinem Leben bist du verliebt! Ich dachte schon, du würdest als einsame Jungfrau sterben.“ Wie verliebt? Verliebt in Dan? Verliebt in den Freund meines Bruders? Nein, dass kann nicht sein, ich kenne ihn doch erst seit Montag. Als ich versuchte Carly das klar zu machen sagte sie nur: „Ach was, der Liebe ist egal, wie lange ihr euch schon kennt. Liebe ist Liebe meine Liebe und dagegen kann niemand etwas tun, nicht einmal du.“ Sie grinste, vermutlich über ihren eigenen ´Liebessatz´. War ich wirklich verliebt? Konnte ich lieben? 'Klar du Hirn, jeder Mensch kann lieben, aber viele Menschen wissen heutzutage nicht mehr, was Liebe ist. Ich denke, viele verwechseln es mit guten Argumenten und Leidenschaft, wenn du weißt was ich meine.' Wow, ich glaube mein Hirn hat soeben einen klugen Satz von sich gegeben, welch ein seltener Moment. Aber vielleicht war das ja gar nicht so falsch, vielleicht kann wirklich jeder Mensch lieben, aber nur wenige wissen noch, was das Wort Liebe bedeutet. Vielleicht haben ja die Menschen, wo nur auf Sex aus sind Angst sich zu verlieben, vielleicht haben sie Angst, vor Enttäuschungen und Verletzungen. Männer haben Angst zu lieben, weil sie von Frauen verarscht wurden und Frauen haben Angst zu lieben, weil die Männer ihre Herzen gebrochen haben. Ich grübelte noch solange, bis wir vor Joecy's standen, aber auf eine hilfreiche Antwort war ich bis jetzt noch nicht gekommen. Und woher sollte Carly wissen, dass ich mich in Dan verliebt habe, wenn ich es selbst nicht wusste? Wusste sie besser über meine Gefühle Bescheid als ich? Oder kannte sie mich einfach viel zu gut? Klar hatte ich schon oft gelesen, wie es ist, wenn man verliebt ist, aber ist das im wirklichen Leben genau so? Wollte ich mich überhaupt in Dan verlieben? Wieso wurde ich nicht gefragt, ach ja klar, Amor hatte bestimmt seinen Spaß, die Menschen mit der Liebe zu quälen. Ich beschloss einfach, das Thema ruhen zu lassen und heute einmal richtig zu feiern!





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz