Verboten! <3 - Teil 29

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 13.09.2012


Hallo! Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat...

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"Nichts? Barbie hat Panik geschoben, als er gestolpert ist. Und weißt du, was ich alles aushalten musste, als ihr für Barbies Geschmack etwas zu nah beieinander wart??!!" Ich konnte es mir vorstellen und lachte herzhaft. "Das ist nicht lustig!" Angels Stimme war zwar freundlich, aber in ihrem Gedicht erkannte ich Ernsthaftigkeit. "Sky, wenn sie irgendetwas mitbekommt, hast du, und vor allem ER ein Problem!" Mein Lachen blieb mir im Halse stecken und ich zupfte nervös an der letzten Jeans, die ich gerade verstaute. "Was soll denn schon passieren?" fragte ich trübselig und dachte an sein Verhalten. Er war nett, mehr nicht. "Mehr als du glaubst, Kleine!" flötete meine Freundin augenzwinkernd und bestätigte mir, dass nicht nur ich unter Stimmungsschwankungen litt. "Na klar!" meinte ich missgelaunt und sarkastisch, verbarg aber damit nur meine Freude. Wenn wirklich etwas geschah? Bekam ich noch einen kleinen Kuss? Oder mehr?! Bei dem Gedanken wurde mir heiß und kalt zugleich... Mein Gott, was dachte ich da! War das zu fassen?! Die Koffer wurden leer und fanden ihren Platz unter den Betten, das Zimmer wieder vom Chaos gereinigt. Der Schrank im Bad war über und über mit Tübchen, Döschen und Schachteln gefüllt, der penetrante Geruch von Deo strömte heraus. "Komm, wir gehen zu Diana und Kathy..." schlug ich vor.
Die zwei waren noch lange nicht fertig, sondern tratschten munter über ihren Plan. Eine Party, soviel war klar. "Aber kein Wort zu irgendjemanden!" warnte Diana uns, und zog die Augenbrauen hoch, "Verstanden!?" Wir nickten brav, hielten jedoch inne, als es plötzlich an der Tür klopfte. Herr Davids sah vorsichtig hinein und versteinerte für einen Augenblick, fing sich wieder und sagte mit der Lehrerstimme: "Ihr sollt bitte alle in 5 Minuten in den Aufenthaltsraum kommen." Bevor wir etwas sagen konnten, schloss sich die Tür und nichts erinnerte an den heißen Victor Davids, der mir mit seinem schwarzen Wuschelkopf den Verstand vernebelte. Dreckskerl. Nicht, dass er es ahnen konnte, aber ich litt unter den gegebenen Bedingungen... Hoffentlich war es bald vorbei, sodass ich ihn vergessen konnte. Oder wollte ich das wirklich?! Wir standen auf und schlenderten den Gang entlang, nachdem wir die Zimmer abgeschlossen hatten. Aus den anderen Räumen kamen unsere Klassenkameraden, quatschend und freudig erregt, angesichts der Ankunft.
Herr Bauer erläuterte die Pläne der Woche, nachdem er endlich für Ruhe gesorgt hatte. "Frühstück gibt es immer um 8Uhr. Gruppe 1 deckt die Tische, Gruppe 2 kümmert sich um das Essen, Gruppe 3 räumt ab und Gruppe 4 spült." Er hielt inne, bis das Gemurmel verstummte und teilte dann die Gruppen ein. Zu meinem Leid war Angel in Gruppe 1, ich in Gruppe 4.
Spülen. Super.
"Wir werden natürlich... Ruhe!... RUHE!" Die Klasse schwieg betreten, und er fuhr fort: "Wenn das nicht besser wird, könnt ihr euch Freizeit und Freiheiten gleich abschminken! Also. Wir werden natürlich die Aufgaben wechseln, damit sich niemand ungerecht behandelt fühlt. Sie werden auch gemacht und zwar ordentlich..., sonst muss die komplette Gruppe zwei Aufgaben übernehmen. Morgen werden wir..." Okay, dachte ich, laber ruhig, Bauer... "Hey Angel, ich frag Ben, ob er mit mir die Gruppe tauscht." Ben, ein gemächlicher Schüler von 16 Jahren, war groß und fett. Die braunen Haare standen vorwitzig ab und die orangenen Kontaktlinsen leuchteten. Er war kaum zu übersehen, doch ich zog es vor, ihn später zu fragen. Herr Bauer war am Ende mit den Nerven und seinem Vortrag, und entließ uns. Jeder stürmte in eine andere Richtung, hektisch redend und geschäftig wuselnd. "Diana, was sollen wir machen?" fragten Angel und ich gleichzeitig, Diana lachte. "Wir haben Freizeit. Um 19Uhr gibt es Abendessen." Sie verschwand und ich zog Angel mit aufs Zimmer. Dort beschloss ich, den Garten zu erkunden und streifte mir eine dünne Jacke über. "Kommst du mit?" "Nein." antwortete Angel, während sie wieder ihren Koffer durchwühlte. Also ging ich allein los, durchquerte den Gemeinschaftsraum und öffnete die Tür. Es war 18 Uhr, die Dunkelheit brach schon herein und es wurde kühl. Der Schotter unter den Schuhsohlen knirschte laut in meinen Ohren, während ich mich umsah. Der Bus war längst verschwunden, die Straße leer und nur von ein paar Laternen beleuchtet. Links und rechts führte ein schmaler Streifen Grün hinter das Haus, der von alten und vertrockneten Blumen geschmückt war. Es muss im Hochsommer wundervoll aussehen, dachte ich. Ich folgte dem steinernen Weg nach hinten, um mich ein wenig mit der Umgebung vertraut zu machen, denn das Schlafen fiel mir sonst immer sehr schwer... Meine Augen gewöhnten sich zügig an die Finsternis und ich erkannte, dass "Garten" eine untertriebene Bezeichnung war. Der riesige Platz, der sich mir erstreckte, war ein Park. Hunderte Bäume raschelten im sanften Wind, Sträucher und Blumen säumten ordentlich den steinigen Weg. Ich schritt ihn gemächlich entlang und zog den Duft der Pflanzen ein. Köstlicher Lavendel stieg mir in die Nase und ich schloss genüsslich die Augen. Da hörte ich plötzlich ein Geräusch. Es war dicht neben mir, und nicht menschlich... Mein Körper, meine Sinne spannten sich an und ich lauschte angestrengt. Wieder ertönte dieses Geräusch, sodass ich unwillkürlich zusammenzuckte. Da fiel mein Blick auf eine spiegelglatte Oberfläche, die im Dämmerlicht glitzerte. Mir fielen auch die Punkte auf, die dort saßen. Schleimige fette Kröten. Erleichtert entspannte ich mich und lächelte leicht über meine Schreckhaftigkeit. Ein kleiner Teich mit Kröten jagt mir Angst ein, dachte ich belustigt. Trotzdem war etwas in der Luft... Ein Gefühl, nicht mehr als eine Ahnung. "Hallo?!" fragte ich zögernd. Wenn niemand da ist, blamierst du dich auch nicht, dachte ich, fühlte mich aber wie ein Idiot. Nun hörte ich tatsächlich Schritte auf dem Kiesweg, die langsam näher kamen. "Hallo?!" Meine Stimme war panisch, meine Gedanken überschlugen sich. Rick? Hier?
Im nächsten Moment trat die Person aus dem Schatten der Bäume und ich seufzte erleichtert. "Sky, was machst du hier draußen?" Die Frage lähmte mich, doch ich riss mich sofort wieder zusammen. Herr Davids stand dicht vor mir, ich roch das Deo und sah in seinen dunklen Augen das Mondlicht. "Ich... Ich wollte nur etwas... frische Luft... schnappen." erklärte ich stockend und hörte mein Herz laut pochen. Vic schaute mich zweifelnd an, meinte dann aber sorgenvoll: "Gut, aber nicht allein draußen umher spazieren!" Mein Nicken war aufrichtig, sodass Victor mir ein leichtes Lächeln schenkte. Ich konnte mein eigenes Lächeln nicht unterdrücken, das mich überschwänglich einnahm. Die Freude, die meinen Körper unter Strom setzte, machte das Genken zu einer Kunst, doch meine gerunzelte Stirn reichte ihm. "Wenn du nicht rein gehst, muss ich bei dir bleiben." erklärte er und in einem klitzekleinen Winkel meines Hirns fragte ich mich, ob er ein Wörterbuch hatte "Skyla-Deutsch; Deutsch-Skyla" In diesem Winkel wurde es als Unsinnig abgestempelt und zu den Akten gelegt. "Okay." meinte ich heiser. Wir liefen los und steuerten auf die Bäume zu, die nun dichte schwarze Schatten warfen. Ein bisschen mulmig wurde mir schon, ich rückte unwillkürlich näher zu ihm. Unter Vics, ich meine Herr Davids, Blick wurde mir unerträglich komisch zumute und ich versuchte es zu ignorieren. Es misslang mir kläglich... Auf einmal spürte ich schweren Stoff auf meinen Schultern und roch das himmlische Deo. Überrascht wandte ich mich um und erkannte, dass Vic mir seine Jacke umgehängt hatte. "Du wirst ja krank, Sky." sagte er tadelnd, längst war seine Lehrerstimme einer sanften und männlichen gewichen und lullte mich ein. Ich erwiderte "Danke." und klammerte mich an die Jacke. "Kein Problem." Die Bäume um uns herum waren dichter geworden, inzwischen erkannte ich die Herberge nicht mehr. Auch die Lichter waren im Dickicht verschwunden, nur der Mond schien blass durch die Wipfel. "Können wir zurück?" fragte ich nach einer Weile und versuchte meine Angst zu verbergen. Vic bemerkte es und zog mich an sich: "Hey, keine Angst." Er senkte die Stimme, flüsterte in mein Ohr: "Er ist nicht hier." Auf meiner Haut bildete sich eine Gänsehaut, doch nicht vor Angst, sondern vor Aufregung. Sein Duft umhüllte mich, die Hitze stieg mir zu Kopf, als ich seinen muskulösen Körper an meinem spürte. Ich sah auf, in seine dunklen Augen und betrachtete seine Züge. Sie waren nicht makellos, aber verführerisch und ich legte wie von selbst meine Hände in seinen Nacken. Vic senkte langsam den Kopf, sah mir in die Augen und zog mich enger an ihn heran. Seine Hände ruhten auf meiner Hüfte und längst war jeglicher Gedanke wie weggeblasen. Ich dachte nicht nach, ob es richtig oder falsch, klug oder dumm, vernünftig oder nicht war. Denn das einzige was zählte war, dass es sich unglaublich gut anfühlte. Unsere Lippen senkten sich aufeinander, die sanfte Berührung wurde intensiver und brachte mich um meinen kläglichen Rest Verstand.

Victor konnte nicht glauben, dass er Sky gerade küsste. Es war verboten, würde ihm alles kosten, und doch konnte er nicht aufhören. Ihre zarten Hände in seinem Nacken zogen ihn herab, und vorsichtig spielte er mit seiner Zunge an ihren Lippen. Vic spürte, wie sie leicht den Mund öffnete und sich ihre Zungen fanden. Heiß rieselte es seinen Rücken hinab, Erregung durchströmte ihn, während des Zungenspiels. Unbewusst glitten seine Hände ihren schlanken Rücken hinauf und wieder etwas weiter hinab. Etwas sagte ihm, dass es falsch war, doch wesentlich mehr sagte ihm, wie unbeschreiblich gut das war. Victor hatte sich fast in dem Kuss verloren, wäre ihm nicht ein unangenehmes Thema eingefallen. Schweren Herzens löste er sich von Sky und sah in ihr gerötetes Gesicht, dass ihn erstaunt und ein wenig gekränkt anblickte. "Tutut- tut... mir leid..." stotterte sie, Vic unterbrach Skyla schärfer als er wollte: "Nein, muss es nicht. Ich bin selbst schuld." Es war zuckersüß von ihr, aber der Sunny-Boy grinste Vic vor seinem inneren Auge hämisch an und erinnerte Vic daran, das sie nicht zu ihm gehörte. Etwas wehmütig betrachtete er Skylas geschwollene Lippen. "Wir sollten zurückgehen."





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