Verboten! <3 - Teil 25

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 30.08.2012


Hey, sorry, dass es so lange gedauert hat. Dieser Teil ist zwar langweilig, trotzdem wünsche ich viel Spaß. Ich werde versuchen, wieder regelmäßiger zu schreiben...
LG
Lucy ;)

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Als ich die Tür hinter mir schloss und langsam die Straße entlang lief, brummte ein Lied in meinen Ohren. Meine Playlist war aggressiv und laut, während ich auf dem Wald zulief. Wie immer standen die Bäume dicht beieinander und bogen sich im Wind. Ich lief unaufhörlich auf ihn zu und setzte einen Fuß auf den Pfad. Plötzlich hielt ich inne. Erinnerungen keimten auf, die ich lieber nicht sehen wollte. Doch ich tat sie so schnell wie möglich ab und konzentrierte mich auf die Musik. Das Laub unter meinen Füßen knirschte und die Blätter rauschten im Wind, aber ich bekam nichts mit. Nach ein paar Schritten hielt ich es nicht mehr aus, schaltete die Musik aus und sah mich ein bisschen zu schnell um. Die Panik hatte mich ergriffen und fesselte mich. Ein Knacksen kam aus dem Unterholz. Jetzt wollte ich nur noch weg von hier. "Er ist nicht da, er ist nicht da..." murmelte ich mir aufmunternd zu und lief zurück zur Straße. Die rettende Straße, dachte ich, wusste aber, dass auch auf so einer Straße ER aufgekreutzt war. Mein Puls beschleunigte sich rasch und ich keuchte angestrengt. Inzwischen waren meine Beine zentnerschwer, die Kehle trocken. Ein laut der Erschöpfung entwich mir, als ich um den Häuserblock rannte. Meine Augen waren groß wie Äpfel, ich rechnete bei jedem Auto und jedem Passanten damit, dass ER es war. Die Menschen, die mich schon ganz verwirrt anstarrten, machten mir auf der Stelle Platz, als ich an ihnen vorbei hastete. Mein Blick klebte an unserer Haustür und ich kramte meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche hervor. Zitternd versuchte ich, den Schlüssel in das Schloss zu stecken, ich brauchte ein paar Sekunden, bis es mir endlich gelang. Als ich mich wieder in Sicherheit wiegen konnte, sank ich keuchend mit dem Rücken an der Tür hinunter. Scheiß Idee, dachte ich. Dabei hatte der Tag so gut angefangen, und jetzt das!
Ich stand auf, ging in das Bad und stellte mich unter eine kalte Dusche. Sofort reagierte mein Körper und eine fette Gänsehaut erfasste mich. Nachdem ich mich eingeseift hatte und trocken war, zog ich mir einen kuscheligen Pullover und die Hose eines Trainingsanzuges über und ging in die Küche. Ich erwischte mich dabei, mich misstrauisch um zu sehen. ER war nicht hier! In der blitzblanken Küche schmierte ich mir ein Brot und aß. Der Laptop meiner Mutter stand vor mir und ich checkte meine E-Mails, Facebook und ging auf ICQ online. Eine E-Mail war von Interesse, die anderen nur Werbung. Sie war von meiner Brieffreundin aus Berlin:

Hallo Sky,
Wie geht's dir? Bei mir ist soweit alles paletti.
Schule ist so lala, aber ich hab ja meinen heißen Nachhilfelehrer! *__*
Wie sieht's bei dir aus? Die Bewerber stehen ja bestimmt Schlange, hast du dir endlich einen geschnappt?!
Der eigentliche Grund, weshalb ich schreibe ist, dass ich fragen wollte, ob du in den Herbstferien eine Woche nach Berlin kommen willst. Wir haben so lange nichts mehr miteinander gemacht. Shoppen steht an! ;)
Schreib schnell zurück :*
Rocky

Rocky, oder eher Roxana, war ein Paradiesvogel. Das fiel zwar in Berlin nicht auf, doch ihr dunkel gehaltener Kleinungsstil, ihre schwarz-lilafarbenen, kurzgeschorenen Haare und ihr punkiger Musikgeschmack waren immer etwas Außergewöhnliches. Dabei war sie auch sehr lieb und freundlich, was man bei ihrem Aussehen nicht gerade annehmen konnte. Ich schloss die E-Mail und schrieb in Gedanken auf die To-Do-Liste, meine Eltern danach zu fragen. Bei Facebook las ich nur Mist und so loggte ich mich schnell aus. ICQ gestaltete sich schon etwas interessanter. Jemand unbekanntes hatte mich angeschrieben... Der Name "Lucky Luke" sagte mir nichts, außer, dass es eine Comicfigur war. "Kennen wir uns?" schrieb ich, doch derjenige war nicht online und so musste ich wohl oder übel meine Neugierde zügeln. Ich schaltete den Laptop lustlos aus und schlurfte in mein Zimmer, in dem ich mich auf mein Bett schmiss und wahllos ein Buch aus dem Regal zog. "Der ballspielende Hund" stand auf dem Einband. Das dünne Heftchen war von Agatha Christie geschrieben worden und handelte von dem Privatdetektiv Poirot, der die Umstände des Todes der alten Emily Arundell aufklären soll. Ich hatte dieses Buch zwar schon öfter gelesen, doch jetzt schlug ich wieder die erste Seite auf. "Emily Arundell starb am 1.Mai. Obwohl sie nur ganz kurze Zeit krank gewesen war, erregte ihr Tod wenig Aufsehen..."
Irgendwann, es musste schon 19Uhr gewesen sein, hörte ich ein Auto auf den Hof fahren. Schon an dem Geräusch des Motors wusste ich, dass es meine Familie war. Ich legte das Buch zur Seite, rappelte mich auf und ging hinunter. Dann öffnete ich die Tür und begrüßte Timothy, der mit seinem Köfferchen im Schlepptau auf mich zu kam. Dann schlüpfte ich in meine Schuhe und half meinen Eltern, die Koffer ins Haus zu tragen. Als wir fertig waren, setzten wir uns an den Tisch und aßen die belegten Brote, die Mom währenddessen geschmiert hatte. "Wie war's?" fragte ich in die Runde und erntete einen kleinen, vorwurfsvollen Blick von meinem Dad. "Ihr geht es nicht gut, Skyla." klärte Mom mich auf und sah Tim dabei zu, wie er die Krümel vom Teller leckte. "Lass das!" Er schaute sie beleidigt an und stellte den Teller zurück auf den Tisch. "Ich geh in mein Zimmer." meinte ich leise, stand auf und ging hinaus. "Skyla! Skyla!" rief Mom und ich hörte in ihrer Stimme, dass es jetzt unklug wäre, nicht darauf zu reagieren. "Was denn Mom?" wollte ich genervt wissen und schaute zur Tür herein. "Sie hätte sich wirklich gefreut dich zu sehen." Der Vorwurf wurde von einer Sorge ersetzt, die mir nicht ganz behagte. "Ist gut, Mama. Das nächste Mal gehe ich mit..." Mit diesen Worten verschwand ich in meinem Zimmer und zog mich aus. Dann wusch ich mich, zog meinen kuscheliges Nachthemd über und putzte meine Zähne. Als ich schließlich im Bett lag, fielen meine Augen sofort zu.





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