Verboten! <3 - Teil 12

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 07.05.2012


Kommis/Kritik/Ideen wie immer erwünscht. Ich will eigentlich die Geschichte langsam zum Ende bringen... Naja. Viel Spaß... Hier ein kleiner Teil

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"Jetzt denk nichts falsches!" sagte ich und stubste die lachende Angel an. "Man, Angel!" Sie hörte überhaupt nicht mehr auf zu lachen, sondern fiel fast vom Sofa. "Angel!" rief ich sie zur Vernunft, jedoch ohne Erfolg. Jetzt fing ich an meine Freundin zu kitzeln, was natürlich das Gegenteil bewirkte. "Stooooop, Sky!" schrie sie wie am Spieß, schlug meine Hände weg und plumpste mit einem Ächzen auf die Couch. Ich sah sie mit zusammen gekniffen Augen an und erstarrte. "Was macht ihr denn?" fragte eine Stimme, die von der Tür herrührte. Mein Kopf drehte sich ruckartig in diese Richtung und erleichtert stellte ich fest, dass es Fabian war. Wen hatte ich erwartet?! Er schlenderte zu seiner lieben Angel, die erwartungsvoll auf die Rettung wartete und küsste sie. Ich fühlte mich plötzlich ziemlich fehl am Platz und zwängte mich an den beiden vorbei. "Sky!" Angel löste sich mit geschwollenen Lippen von ihrem Gegenüber. Ich blieb stehen und wollte wissen, was los war, doch Angel meinte bittend: "Fabiiiiii... Kannst du Sky nach Hause fahren?" Als er sie mit missmutiger Mine anblickte, ergänzte sie: "Wegen IHM." Seufzend nickte er, gab ihr einen Kuss und verschwand mit mir im Flur. "Bis morgen, Sky!" rief Angel und schon fiel die Tür ins Schloss. Fabian klimperte mit den Autoschlüssel, den er aus seiner Jackentasche zog, und steuerte auf einen schwarzen Audi zu. Wir stiegen ein und statt sofort los zu fahren, erstarrte er, den Blick geradeaus gerichtet. "Skyla, du solltest ihn anzeigen." Einen kleinen Moment lang überlegte ich, was dieser Satz bedeutete. Anzeigen? Zur Polizei gehen? Ich könnte nicht wie eine kleine Petze dorthin gehen und ihn anzeigen... Schließlich hab ich ihn mal geliebt! "Skyla! Er hat Angel wegen DIR entführt und was weiß ich mit ihr gemacht! Du hast Angel in Gefahr gebracht." Das saß. Ich musste schlucken und rang nach Luft. Es stimmte, ICH war schuld! Oder ich war der Auslöser... Fabian musste nicht lange auf meine Antwort warten: "Okay." Denn wie lange wollte Rick dieses perverse Spiel noch treiben? Würde es immer so glücklich ausgehen? Dieses Spiel war eine Gefahr, für andere und besonders für mich. Fabian startete den Motor und fuhr los. Ich wohnte nur zwei Blocks weiter, in einem weiß gestrichenen, kleinen Haus mit Balkon. Ich stieg dort aus und Fabian raste zurück. Ein wenig panisch öffnete ich die Tür und schlug sie hinter mir zu. Das Zweite was tat, war, die Balkontür zu kontrollieren. Sie war verschlossen. Ich begab mich in mein Zimmer und schloss ab. Ich würde es nicht über mich bringen, das ganze meinen Eltern zu erklären, schließlich konnte ich nicht einfach zur Polizei. Oder doch? Ich hatte keine Ahnung wie das ganze von statten laufen sollte... Ich rappelte mich auf und schaffte es sogar, mich ins Bad zu schleppen. Dort ließ ich mir die Wanne volllaufen und ich kippte die halbe Flasche Badezusatz hinterher. Die Klamotten schmiss ich achtlos auf den gefliesten Boden und stieg in das dampfende Wasser. Die Wärme tat gut, nach diesem kalten "Spaziergang" im Wald. Mein Körper entspannte sich und ich sog den Duft von Lavendel ein, der im Zimmer umher waberte. Die zarte Schaumkrone unvermittelt von meiner Hand durchbrochen, als ich nach dem Schwamm und der Seife griff. Ich schrubbte meine Haut so fest, dass sie rot und fleckig wurde. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich schmutzig war. Schmutzig von Rick. Ich wollte nicht ab ihn denken. Ich zwang mich, den Schwamm beiseite zu legen und so lag ich regungslos und beobachtete das Licht, dass vom Wasser an die Decke geworfen wurde. In meinem Kopf herrschte Leere und so begleiteten die Lichtspiele mich in das Reich der Träume.
Etwas nasses in meiner Nase brachte mich um den benötigten Schlaf. Ich schlug die Augen auf und stellte fest, dass ich noch immer in der Badewanne lag. Das Wasser war inzwischen kalt und ich fror leicht. Ich schniefte das Wasser auf der Nase und schnappte nach frischer Luft. Ich nahm mir ein Handtuch, wickelte mich darin ein und stieg langsam, ein Schwindelgefühl unterdrückend, auf deb weichen Teppich. Dann sah ich in den teils beschlagenen Spiegel. Ich erkannte nicht viel, aber was ich sah, war kränklich blass und zarte Striemen zierten die Haut des müden Mädchens vor mir. Ohne auch nur einen weiteren Blick auf meine Hände wusste ich, dass sie schrumpelig waren, genau wie meine Füße. Ich trocknete mich ab und ließ das Wasser ab, ehe ich mich wieder in mein Zimmer verkroch. Bei einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es fast 14 Uhr war. Tim würde bald zu Hause sein und meine Mutter müsste eigentlich schon Essen machen. Ich zog mir frische Sachen an und räumte das Bad auf. Mir ging es schon besser, also beschloss ich, ein paar Hausaufgaben zu erledigen. Für morgen. Die Entschuldigung für heute würde ich von meinem Vater bekommen, doch die für die paar Stunden am Dienstag bestimmt nicht. Sollte ich meinen Eltern alles erklären? Oder sollte ich vielleicht eine fälschen? - Was für Gedanken! So etwas erschien mir vorher unmöglich... Plötzlich stand meine Mutter in der Tür.
"Schatz, was machst du schon hier?"
Ich drehte nicht meinen Kopf, als ich antwortete: "Ich war heute nicht in der Schule, Papa hat's erlaubt. Wegen Angel." Eine Pause entstand. "Aber sie ist vor zwei Stunden aufgetaucht. Ich hab mit ihr schon telefoniert."
Meine Mutter seufzte erleichtert auf, mit den Worten: "Zum Glück! Ist mit ihr alles okay?" Ich nickte und sah sie an.
"Dann ist ja gut." Sie verschwand wieder und ließ mich allein. Ich musste ihr das sagen, wenn ich Rick anzeigen wollte... Sehr schwer. Sie würde wahrscheinlich in Panik verfallen, mich nie wieder rauslassen und Rick höchstpersönlich umbringen. "Ring, Ring, Ring." Das typische Sony Ericsson Klingeln riss mich aus meinen Träumen. Ich ging dran und meldete mich:
"Sky."
"Hallo, Sky. Ich bins, Paul."
"Hi. Warum rufst du an?"
Als er antwortete, klang seine Stimme besorgt und vorwurfsvoll: "Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du nicht an dein Handy gegangen bist!"
"Jaja, aber ich hab in der Badewanne gepennt..." gab ich zu.
Ungläubig lachte Paul. "Beim Baden?"
"Ja." sagte ich, presste die Lippen belustigt aufeinander und grinste.
"Ist ja auch egal..." lenkte er das Thema auf den Grund seines Telefonates, "Ich wollte dir sagen, dass du dieses Schwein Rick anzeigen solltest!"
Einen kurzen Moment lang erstarrte ich. Warum wollte mir das jeder heute verklickern?!
"Sky?"
"Ja?"
"Du musst das machen!"
Ich nickte, was er natürlich nicht sah.
"Okay." murmelte ich und ergänzte: "Muss jetzt Essen gehen, meine Mutter ruft schon."
Hastig beendete ich das Gespräch und blieb sitzen. Meine Mutter hatte mich nicht gerufen, ich wollte schlichtweg mit niemanden darüber reden. Ein wenig unfreundlich war das natürlich schon, aber es kümmerte mich nicht.

Er hatte schon so oft angerufen und sie hing einfach nicht dran! Endlich nahm sie ab und er war froh ihre Stimme zu hören. Sky war abweisend und kühl. Nach ein paar Minuten weihte er sie in seinen Vorschlag ein. Paul hatte sich vorher schon den Kopf über diesen Psycho Rick zerbrochen, und war zu den Schluss gekommen, dass es zu gefährlich ist, ihn frei umher laufen zu lassen. Es kam ihm vor, als würde Sky mit sich kämpfen, als wüsste sie nicht genau, ob sie ihn anzeigen wollte. Aber sie musste!
"Du musst das machen!" sagte er eindringlich, worauf sie zustimmte. Paul ließ sich erleichtert in den Bürostuhl seines Chefs sinken, als Sky plötzlich das Telefonat abbrach. Einfach so. Okay, ihre Mutter hatte zum Essen gerufen, aber man hätte sich ja noch verabschieden können. Er lauschte dem "Tuut." "Tuut." "Tuut." und sah sein Handy verwirrt an. Sie wollte nicht mit ihm reden. Warum auch? Sie kannten sich erst seit ein paar Tagen...

Ich sollte wirklich mit meinen Eltern reden! Wie würde es meine Mutter aufnehmen? Und mein Vater? Ganz langsam und wie in Trance setzte ich einen Fuß vor den anderen.





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