Verboten! <3 - Teil 3

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 10.04.2012


Jetzt wäre ich fast am Chemie-Raum vorbei gelaufen, aber Angel hielt meinen Arm fest. „Komm rein!“ Ich gehorchte, aber als wir an unseren Plätzen saßen, giftete ich gleich los: „Was sollte das? Musstest du mir das antun?“ Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd und nickte: „Schon wie du ihn anguckst… Du findest ihn süß. Und ich wette, so wie er dir hinterhergeschaut hat, er dich auch!“ „Wirklich?“ fragte ich ungläubig und verriet mich damit. Angel lachte auf, was um Glück im Geschwätz meiner Klassenkameraden unterging. „Man, Angel! Ich kenne ihn doch kaum! Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gibt?“ Sie schüttelte den Kopf, „Aber Liebe auf den zweiten Blick schon. Außerdem brauchst du mal eine Ablenkung. Dieser Arsch von Rick hat dich in diesem Thema kaputt gemacht. Du bist zu nichts mehr zu gebrauchen und blockst einfach alle Annäherungsversuche ab!“ Ich schaute sie beleidigt an, was sie zum Lachen brachte. Ich sehe dann immer aus wie ein schmollendes Kleinkind, das kein Eis bekommen hat, und nun die Unterlippe vorschiebt. Lange konnte ich ihr nicht böse sein, besonders weil ich wusste, dass sie es nur gut meint hatte und doch der beste Mensch ist, den ich mir wünschen konnte. Mein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Du bist doof!“ lachte ich, als sie vielversprechend die Augenbrauen nach oben zucken ließ. Die Schule flog nur so an uns vorbei, nur die Pausen waren ein wenig anstrengend, was aber hauptsächlich an Steve lag, der uns mal wieder verfolgte. So konnte ich wenigstens dem Thema Herr Davids ausweichen. Denn so taktlos war Angel nicht, Steve gleich von meiner heimlichen Schwärmerei, wie sie es nannte, zu informieren. „Du musst ihm das mal klipp und klar sagen, dass du nichts von ihm willst!“ „Aber ich…“ „Nichts aber! Er verdrängt es einfach, deine abweisende Art ihm gegenüber. Außerdem ziehst du es nicht konsequent durch, du machst ihm immer wieder Hoffnung!“ Ich schaute wohl verwirrt aus der Wäsche, denn sie erklärte mir, dass er zu viel Wert auf unsere gelegentlichen Gespräche legte. „Aber wenn wir doch den gleichen Schulweg-“ Angel sah mich streng an. Ich verstummte, aber nicht wegen ihr, sondern weil hinter ihr, Steve stand. Ich zog sie ein wenig weiter weg. „Das dich das nicht nervt…“ „Klar nervt es mich!“ „Dann sag es ihm!“ Schnaubte Angel energisch. Ich konnte das nicht. Er war nämlich eigentlich ganz okay. Aber es war Steve. Ich seufzte. Ich wusste nun, was ich zu tun hatte.

Victor Davids ging den Flur entlang. Er suchte mal wieder den richtigen Raum, wobei er verzweifelte. Er seufzte, seine Gedanken waren wieder bei ihr. Verdammte Scheiße! Es würde so oder so nicht funktionieren. Schülerin und Lehrer! Oder zumindest ein halber Lehrer. Plötzlich stieß er mit jemandem zusammen. Mit einem "Plumps" fiel dieser jemand zu Boden. Verwirrt schaute er auf und hoffte insgeheim, dass es sie war. Es war auch eine sie, aber leider nicht diese. Es war die aufgetakelte Schlampe, ihm fiel kein anders Wort ein, was sie besser beschrieb. Er entschuldigte sich halbherzig, half ihr hoch und drehte sich um. Doch er kam nicht weit. "Das war aber nicht sehr freundlich von Ihnen." sagte sie mit ihrer hochnäsigen Stimme und er drehte genervt den Kopf. "Was ist?" schnauzte er sie ein wenig zu ärgerlich an, aber sie schien es nicht zu stören. "Ich war gerade nicht ganz bei der Sache." erklärte er nun etwas milder. "Hat man gesehen." meinte sie und fuhr leise fort: "Vielleicht sind Sie bei etwas anderem >ganz bei der Sache<?" Sie lächelte Vic vielversprechend an und ihm wurde übel. Meinte sie es so, wie er das am liebsten nicht interpretieren würde? "Nein, und such dir gefälligst jemand anderen, dem du auf die Nerven gehst." Sichtlich verblüfft und beleidigt hatte sie sich unter Kontrolle und meinte: "Überlegen Sie sich es nochmal, Herr Davids. Ich bin übrigens Barbara." Mit diesen Worten verschwand Barbara. Er konnte bloß noch ihre blonden, langen Haare erkennen. Erleichtert sah er sich um und zu seiner Überraschung stand Sky in einer Ecke und unterhielt sich aufgeregt mit ihrer Freundin. Victor steuerte auf die Beiden zu. Erst als Sky ihren Blick hob, sah sie ihn und auf der Stelle versteinerte sich ihre Mine. "Äh," stammelte er aus dem Konzept gebracht, "Ich bräuchte mal eure Hilfe. Ich kenn mich hier immer noch nicht aus und-" Skys Freundin unterbrach ihn. "Und du willst wissen, wo der Raum xy ist, stimmt's?" Sie rollte mit den Augen, Sky murmelte: "Angel! Du hast ihn geduzt!" Angel, er bezweifelte, dass das ihr richtiger Name war, wurde nicht verlegen, sondern sie sagte nur "Ups." und grinste frech. Sky lächelte verlegen und entschuldigend zugleich und sprach zum zweiten Mal mit ihm. "Nehmen Sie sie nicht so ernst." Skys helle Stimme klang wie kleine Glöckchen. Sie gefiel ihm immer mehr... Vic hatte keine Lust, jetzt etwas gegen diese Gedanken zu unternehmen, er sah sie zu gerne lächeln. "Ich zeige Ihnen den Raum." "054" Sky nickte, "Den Flur entlang auf der rechten Seite." Victor lächelte dankbar und konnte sich nicht verkneifen zu sagen: " Angel und Sky. Passt doch!" "Eigentlich Angelika und Skyla." Wie erwachsen und vernünftig sie sein konnte und besonders wie nett. Nicht so abweisend. "Skyla ist ja noch besser." schmunzelte er und ging zügig davon. Obwohl er keine Probleme damit gehabt hätte, den lieben langen Tag zu reden.

Ich sah ihm hinterher. Angel kicherte. "Was ist?!" fauchte ich. "Ihr habt mich gar nicht mehr wahrgenommen und..." Kicher, kicher... "euch nur angehimmelt." "Ich lach mich tot." die Ironie sollte sogar Angel mitbekommen haben. "Aber warum bist du eigentlich heute so glücklich?" Puh, Themenwechsel. Aber ich hatte mich getäuscht: "Gönnst du mir das nicht?" "Klar, aber nicht, dass du was nimmst. Taschen ausleeren!" Ich grinste, Angel drohte mir mit dem Finger. "Nein! Es gibt eine ganz einfache Erklärung: Fabian hat mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein will!!!" Sie tickte wohl bei dem Gedanken aus. Ich musste auch nicht nachfragen, was sie geantwortet hat, denn ich hab nicht umsonst 2 Wochen Liebeskummer-Stress ausgehalten. Ich mochte Fabian nicht so übermäßig gerne, er schaute den anderen Mädchen zu oft hinterher, aber wenn Angel mit ihm glücklich ist?! Die Schule war so schnell vorbei, was hauptsächlich daran lag, dass wir kichernd und Ohne-Punkt-und-Komma-labernd ganze 6 Verwarnungen in 3 Stunden bekamen. Wir entgingen gerade so einem Eltern- Brief. Zum Glück fiel Französisch aus, sodass wir gleich nach Hause konnten. Ich schwang mich auf mein Fahrrad, das mit höchstens 20 anderen auf seine Besitzer wartete, sagte Angel auf Wiedersehen und radelte los. Angel würde 5 Minuten auf den Bus warten, um dann 15 Minuten in ein abgelegenes Dorf mit schlechten Straßen zu gurken. Das hinderte uns an täglichen Besuchen der besten Freundin. Aber was soll's. Die Landschaft, öde und grau, sauste an mir vorbei und ich war froh, dass Steve noch Schule hatte. Ich musste Angel versprechen, mit ihm zu reden, sobald wir uns alleine trafen. In diesem Falle der Schulweg.





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