Romeo und Julia - Teil 20

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 19.05.2012


Unnndddd weiter geht's...Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für Kritiken und Verbesserungen:)


Im Zimmer schmiss ich meine Rollenzettel auf mein Bett und ließ mich aufseufzend in einen der Sessel plumpsen, während Brian einfach nur dastand und mich ausdruckslos anstarrte.
„Was denn? Hab ich irgendwo einen Fleck oder sowas?“, fragte ich aufmüpfig.
„Nein, ist ja schon gut“, keifte er zurück, „Sag mal, hast du ehrlich Lust, das hier alles durchzuziehen? Meinst du es wirklich ernst mit der Schauspielerei?“, wollte er wissen und musterte mich intensiv, wobei mir bei diesem Blick schon wieder heiß und kalt gleichzeitig wurde. Etwas verlegen wandte ich mich in meinem Sessel hin und her und antwortete schließlich: „Ich werde das hier auf jeden Fall zu Ende bringen, weil man weiß nie, ob das nicht die einzige Chance ist, die man je im Leben bekommt. Und da Schauspielern mein Leben ist, werde ich nicht aufgeben!“ Diese paar Worte waren wirklich von Herzen gekommen und ich hatte sogar meine abgeneigte Haltung gegenüber Brian ganz vergessen. „Wenn ich auf der Bühne stehe, dann fühle ich mich einfach frei, so als würde es nichts anderes geben außer mich und diesen Menschen, den ich gerade verkörpere. Dabei bin ich einfach glücklich, manchmal ist das so eine Art Flucht für mich. Wenn es mir mal total schlecht geht, dann nehme ich mir einfach meine Rollen und versuche von meinen ganzen Problemen loszulassen. Ich kann mir einfach nichts anderes mehr vorstellen!“ Mit verschleierten Augen blickte ich Brian an. Dieser saß einfach regungslos auf dem Bett und hatte, während ich sprach, keine Miene verzogen; als es hätte ihn vollkommen kalt gelassen, wie ich da eben vor ihm mein Innerstes nach außen gekehrt hatte.
Enttäuscht zog ich meinen Kopf zwischen die Schultern und rollte mich in dem Sessel zusammen. Auf einmal war mir schrecklich kalt und ich wollte einfach nur allein sein.
Warum musste dies alles nur mir passieren? Ich verliebte mich in einen Jungen, der mich absolut nicht ausstehen konnte und durfte zum Dank auch noch mit ihm auf einen Workshop fahren. Nath dagegen hatte ihren Traumtyp gefunden und konnte mit ihm nun glücklich ihre Ferien verbringen, während ich hier wie ein Häufchen Elend in diesem Sessel saß und mich einfach nur allein fühlte.
Da ich so in meine Gedanken vertieft war, hatte ich nicht einmal bemerkt, dass Brian aus dem Zimmer gegangen war. Ich warf einen prüfenden Blick auf meine Armbanduhr: 18 Uhr.
Also hatte ich noch kurz Zeit, eine Runde in dem Hallenbad des Hotels nebenan, das die Bewohner der Herberge mit benutzen durften, schwimmen zu gehen. Kurzentschlossen packte ich meine Badesachen zusammen und machte mich auf den Weg. Als ich die Tür zu dem Wellnessbereich des Hotels aufmachte, kam mir schon diese typische Badeluft entgegen. Ich zog den Bademantel, den ich über dem Bikini trug, aus und legte ihn zusammen mit dem Handtuch auf eine der Liegen. Es war ganz still hier. Um diese Uhrzeit waren die meisten Gäste des Hotels bzw. der Herberge wahrscheinlich schon beim Abendessen.
Anschließend nahm ich Anlauf, war mit zwei großen Schritten am Beckenrand und hechtete in das erfrischende Nass. Prustend tauchte ich auf und kraulte Bahn für Bahn.
Nach dem ganzen Chaos um Brian tat es ganz gut, hier abzuschalten und einfach nur ganz monoton dahinzuschwimmen.
Nach etwa einer dreiviertel Stunde schwamm ich an den Beckenrand und zog mich aus dem Wasser. Zitternd patschte ich zu meinem Handtuch und wickelte mich darin ein. Schnell schlüpfte ich in die Badeschuhe, warf mir den Bademantel über und flitze hoch ins Zimmer. Von Brian war immer noch nicht die geringste Spur zu sehen und so beschloss ich, mir noch eine heiße Dusche zu gönnen. Als dann das heiße Wasser auf mich herab prasselte, fragte ich mich kurz, wo Brian wohl die ganze Zeit über gewesen war.

Als es dann Zeit war, stellte ich das Wasser ab und griff nach meinem Handtuch. In diesem Moment öffnete sich die Badezimmertür und Brian stand nur mit einem Handtuch um die Hüften und seiner Mütze bekleidet vor mir.






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