Romeo und Julia - Teil 10

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 18.04.2012


Soooo liebe Leute...Teil 10 folgt:D Ich hoffe auf Kritik und Verbesserungsvorschläge...;)


Am Nachmittag wartete ich vor dem Fußballplatz gespannt auf Jonas, denn ich wollte unbedingt erfahren, wie es bei der ersten Nachhilfestunde gelaufen ist. „Na komm schon“, murmelte ich mit einem Blick auf meine Uhr. Als er noch immer nicht in Sicht war, schlenderte ich schon mal zu den Umkleiden und zog mich um. Heute war es so kalt, dass ich mir über mein Trikot einen dicken Pulli anziehen musste, um mir nicht diverse Körperteile abzufrieren.
„Hi Sam, du bist ja heute ausnahmsweise mal nicht auf den letzten Drücker gekommen“ Mel betrat die Umkleide, dicht gefolgt von Susi. „Wow Sam, du bist ja richtig pünktlich“, meinte diese mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht. Als Antwort streckte ich den beiden nur die Zunge heraus, verließ die Umkleide und joggte mich auf dem Platz schon einmal warm.
„Servus Sam“, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
„Hey, ich hab mich schon gefragt, wo du bleibst! Erzähl schon, wie ist es denn gelaufen? Ich mein die Nachhilfe mit Nath…“

„Naja“, druckste Jonas ein wenig herum, „eigentlich lief es ganz gut. Am Anfang war es ein bisschen komisch, aber dann war das Eis gebrochen und wir beide waren viel lockerer. Ich freu mich schon total auf heute Nachmittag, denn Nath ist wirklich ein tolles Mädchen“
Aha, na da schau einer an…Jonas fand Nath toll und sie ihn auch. Das waren doch die besten Voraussetzungen; vielleicht ließe sich da heute Nachmittag wieder was arrangieren. Das würde dann allerdings bedeuten, dass ich mit Brian alleine wäre…Aber sogar das würde ich lieben gern in Kauf nehmen, wenn die beiden sich dafür besser kennenlernten.
Plötzlich ertönte Steves Pfiff: „Alle Männer und Frauen antanzen“ Als wir schließlich alle um ihn herum versammelt standen, begann er den heutigen Plan zu erklären: „Heute werden nur zwei Runden warmgelaufen und dann machen wir mal ein bisschen was für eure Fitness. Das ist zwar mal was anderes, gehört aber genauso zu einem ausgewogenen Training dazu. Also alle in Bewegung setzen und los geht’s!“
Mel und Susi gesellten sich zu mir, während Jonas bei den Jungs mitlief. „Der Neue ist echt nett, der würde doch super zu Nath passen“, bemerkte Mel, die auch ein bisschen mit Nath befreundet war. „Tja, das Gleiche ist mir auch aufgefallen und ich leiste schon Schwerstarbeit, vor allem, weil es den beiden immer total peinlich ist, miteinander zu reden. Aber jetzt hab ich Nath zu Nachhilfestunden bei Jonas verdonnert!“ Daraufhin brachen Susi und Mel in lautes Lachen aus: „Du hast einfach immer geniale Einfälle, Sam“
„Alle Mann in einer Reihe aufstellen“ Stev deutete auf die kürzere Seite des Feldes, wo auch das Tor stand. „Auf meinen Pfiff macht ihr zehn Liegestützen, dann lauft ihr rüber auf die andere Seite und macht dort neun Liegestützen, dann lauft ihr wieder rüber usw.“
„Boa, das ist ja die reinste Schikane!“, stöhnte ich und ging auf der einen Seite in Stellung. Heute hatte Stev anscheinend echt vor, uns zu foltern; erst Liegestützen und dann auch noch die ganze Länge eines Fußballfeldes auf-und abrennen! Der hatte eindeutig ne Meise…
„Derjenige, der als erstes fertig ist, bekommt einen Preis! Ich hab da was Besonderes und deswegen müsst ihr schon auch was dafür tun!“, rechtfertigte Stev sein Mörderprogramm, „Und los geht’s“ Wieder ertönte der Pfiff und wir begannen mit den Liegestützen, bei denen ich zu meinem Vorteil relativ fit war, denn sonst hätte ich bei dieser Übung alt ausgesehen, vor allem, weil Stev keinerlei Erbarmen mit uns zeigte, noch nicht mal mit uns Mädels! „Wer viel erreichen will, der muss auch viel tun!“, pflegte er stets zu sagen, wo man ihm auch Recht geben musste.
Soeben hatte ich meine Liegestützen beendet und lief zusammen mit Jonas und noch zwei anderen Jungs los auf die andere Seite. Dort ging es weiter mit den Liegestützen. Auch ich merkte, wie bei mir der Atem schön langsam schneller ging und ich zu schwitzen begann. Während des nächsten Laufs zog ich mein Sweatshirt aus und ließ es einfach auf den Rasen fallen. Allmählich begann bei mir der Schweiß richtig zu laufen und mir war echt heiß. Ich hatte keine Ahnung, wie lang wir diese Übung schon machten, auf jeden Fall hatte ich noch ein ganz schönes Stück vor mir.
Schließlich war ich bei den letzen Liegestützen angelangt und musste noch ein letztes Mal laufen. Jonas war fast auf gleicher Höher wie ich und es war so gut wie sicher, dass es sehr knapp werden würde zwischen uns! Ich strengte mich auf den letzten Metern noch mal richtig an und gelang schließlich zusammen mit Jonas ins Ziel. „Aha, die ersten sind angekommen. Euren Preis bekommt ihr das nächste Mal, jetzt könnt ihr erst einmal duschen gehen, während die anderen noch laufen“
Total außer Atem schleppte ich mich zu den Umkleiden, allerdings musste ich vorher noch mein Sweatshirt aufsammeln. „Klatsch ein“, keuchte Jonas und hielt mir seine Hand hin, „auf den Sieg!“ An der Umkleide trennten wir uns: „Wir treffen uns dann wieder hier“, rief ich ihm so gut ich konnte nach. So angenehm wie heute hatte ich wohl noch nie eine kalte Dusche empfunden; als mir das Wasser den Rücken hinunter prasselte, wurde ich wieder richtig fit und war sogar für einen Stadtbummel mit Brian bereit. Frisch geduscht trat ich schließlich aus der Umkleide und blickte mich nach Jonas um. Er wartete schon auf mich und gemeinsam schlenderten wir zur Bushaltestelle. „Na biste bereit für einen Nachmittag mit Brian?“, fragte Jonas, während wir auf den Bus warteten.
„Häh, wieso bereit?“ Ich stellte mich absichtlich doof, um ihm nicht zu zeigen, dass er die ganze Situation genau durchschaut hatte. „Du weißt ganz genau, was ich meine“ Er blickte mich streng an, was so süß aussah, dass ich laut loslachen musste. „Du hast recht… Ja, ich bin bereit!“ „Na perfekt, denn da kommt unser Bus“ Wir stiegen ein und suchten ein paar freie Plätze für uns und unsere Sachen.
„Was hast du eigentlich gegen ihn?“
„Gegen wen?“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und starrte Jonas etwas verplant an. „Na Brian…“
„Ach so“ Ich seufzte laut auf. „Ich habe gar nichts gegen ihn, wir sind irgendwie wie Katz und Maus und stehen ständig auf Kriegsfuß. Aber frag mich bitte nicht warum, das musst du schon Brian fragen“ „Na das gibt sich schon wieder. Immerhin müsst ihr zusammen das größte Liebespaar aller Zeiten spielen“ Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Oh, erinner mich bloß nicht daran. Ich will gar nicht wissen, wie das wird. Bestimmt total schrecklich!!!“ „Glaub ich gar nicht, wenn ihr eure Feindseligkeit begraben oder zumindest unterdrücken könnt. Und dazu habt ihr ja jetzt gleich die beste Möglichkeit.“ Der Bus hielt am Marienplatz und Jonas erhob sich. „Los, jetzt beweg dich endlich“ Er packte mich, zerrte mich aus dem Bus und wir gingen gemeinsam zum Fischbrunnen, wo Nath und Brian schon auf uns warteten. Brian trug natürlich wieder seine Kappy und mein Herz machte bei seinem Anblick einen großen Hüpfer, wodurch es sich nun an einer Stelle befand, an die es sicherlich nicht hingehörte. Immer schön ruhig bleiben, rief ich mich zur Ordnung.
„Hi ihr zwei, ihr seid ja pünktlich“ Nath umarmte mich zur Begrüßung und schenkte Jonas ein schüchternes Lächeln, das dieser ebenso schüchtern erwiderte. Brian nickte mir nur einmal kurz zu, wie um zu zeigen, dass er mich wahrgenommen hat. Echt toll!
„Wo wollen wir hingehen?“, fragte ich in die Runde. „Wie wäre es mit dem ‚Rischart‘??“, antwortete Jonas, wobei er gar nicht auf eine Reaktion unsererseits wartete, sondern einfach auf das Café zuging. Wir suchten uns einen Platz mit schönem Blick auf das Münchner Rathaus und ließen uns nieder. Jonas, dieser hinterlistige Kerl, wählte die Plätze natürlich so, dass ich neben Brian und er neben Nath saßen. Ich warf ihm daraufhin einen kurzen, ärgerlichen Blick zu, den er allerdings nur mit einem frechen Grinsen quittierte.
„Und, wie war eure Nachhilfestunde?“, wollte Brian von Nath und Jonas wissen. „Oooch eigentlich ganz gut.“, antworteten die beiden im Chor und blickten einander dann ziemlich verlegen an. Süß!!! Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und senkte meinen Blick auf die Karte. Kurz darauf kam auch schon eine Bedienung und wir konnten unsere Bestellungen abgeben. „Für mich bitte einen schwarzen Kaffee und eine Schokobiscuitroulade“, sagte ich. „Für mich bitte auch“, hörte ich Brian neben mit. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu: „Wie, du trinkst deinen Kaffee auch schwarz?“ Als Antwort zuckte er nur leicht mit den Schultern und meinte: „Ist denn das verboten?“ Ich ging einfach nicht weiter auf seinen angriffslustigen Ton ein, sondern wandte mich Nath und Jonas zu, die in ein Gespräch über unsere Schule und deren Lehrer vertieft waren. „Weißt du, ich finde es gibt schon ein paar ganz besonders bescheuerte Lehrer bei uns an der Schule. Und die bekomme ausgerechnet immer ich!“, beschwerte sie sich gerade bei Jonas. „Moment mal“, räumte ich ein, „Ich bin von denen genauso betroffen wie du, denn wir gehen in die gleiche Klasse; schon vergessen, Süße??“ „Stimmt“ Sie seufzte laut auf. „Manchmal möchte ich diesen ganzen Kram am liebsten an den Nagel hängen!“ „Ach komm, nur weil es mal ein bisschen kompliziert ist, musst du nicht gleich das Handtuch werfen. Wir werden das schon hinbekommen, ganz besonders in Mathe.“, tröstete Jonas sie und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter. Ich sah, wie Naths Gesichtsausdruck einen leicht rosa Touch bekam, weil ihr eine solche Nähe zu Jonas offensichtlich peinlich oder unangenehm war. Er merkte es natürlich (!!!) sofort und ließ seinen Arm wieder ab. Ach Gott, welch ein einfühlsamer Junge Jonas doch war…







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