Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 12

Autor: Jana
veröffentlicht am: 26.06.2012


Heyho, ein neuer Teil! Ich versuche mehr einzuschicken,doch ich habe Ferien und muss das erstmal genießen..nachdem ganzen Prüfungsstress^^ Viel Spaß& ich freue mich auf Kommentare!

janaa :**
Ach und tut mir leid,das er ein wenig kurz geworden ist.



„Wo warst du? Ich dachte du kommst nach Hause.“ empfing mich Robin in der Küche. Meine Mutter machte gerade Kaffee.
„Ja auch guten Morgen.“ sagte ich genervt und gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange.
„Morgen mein Schatz.“ sagte sie und blickte fragend auf die Kaffeemaschine.
„Gerne.“ ich setzte mich an den Tisch zu Robin, der gerade ein Toast mit Marmelade aß.
„Wo hast du übernachtet?“ fragte er neugierig.
Diese Antwort musste ich mir genau überlegen. Aber sollte es schon so weit kommen das ich ich ihn anlüge? ~ Nein das wollte ich nicht.
„Bei Oliver.“ ich traute mich nicht ihn anzuschauen.
Meine Mutter stellte mir meinen Kaffee hin und zwinkerte mir zu.
Ich hörte wie er die Luft einsog, ganz langsam.
„Solange er nichts tut was du nicht willst, ist alles okay.“
Überrascht schaute ich ihn an. Woher kam dieser Wandel?
„Aber wieso?“
Er lächelte.
„Wir reden dann nachher, ja? Du gehst dich jetzt erst einmal fertig machen und dann unternehmen wir was.“
„Oh okay hast du schon was bestimmtes geplant?“
Er nickte fröhlich.
„Okay.“ nachdem ich noch einen Schluck Kaffee gekippt hatte ging ich unter die Dusche.
Mit einem Turban auf dem Kopf und einem Handtuch umwickelt tapste ich in mein Zimmer. Auf den Weg dorthin konnte ich in Robins Zimmer schauen, was ihm natürlich immer zur Verfügung stand.
„Hey.“ sagte ich ging zu ihm. Er band sich gerade seine Uhr um. Umgezogen hatte er sich auch, er trug ein weißes Hemd was er in seine schwarze Jeans gesteckt hatte.
Seine blonden Haare, genau wie meine trug er mit ein bisschen Gel.
„Na.“ er lächelte und musterte mich.
„Du siehst gut aus.“ sagte ich und spielte an seinem Hemdkragen rum.
„Aber du erst. Sag mal hast du abgenommen? Wenn ich nicht dein Bruder wäre, würde ich glatt sagen das du heiß aussiehst.“ er grinste und ich lachte laut auf.
„Tja Herzchen, nicht nur du wirst erwachsen.“ sagte ich immer noch lachend und ging aus dem Zimmer.
Ich entschied mich für eine knall blaue Röhrenjeans und einem weißen Top mit einem schwarzen Jäckchen darüber. Meine vordersten Haare steckte ich mit einigen Spangen zur rechten Seite hinweg. Ein wenig Schminke und ich war fertig.

Daraufhin fuhr er mit mir zum See. Es war mittlerweile wärmer geworden. Entsprechend voll war es dort. Lauter Menschen die ein Picknick machten oder nur faul auf der Wiese herumlagen. Robin und ich waren im Sommer früher jeden Tag hier, sind Tretboot gefahren oder waren schwimmen. Meine Eltern waren auch ganz oft dabei, nach der Scheidung waren wir hier kein einziges Mal wieder zusammen.
„Und was hast du vor?“ fragte ich und schirmte meine Augen mit der Hand ab, um über den ganzen See schauen zu können.
„Ich dachte wir machen uns hier einen schönen Tag. Genau wie früher, ein wenig Tretboot fahren und auf der Wiese liegen.“ dabei öffnete er den Kofferraum seines Wagens und holte eine Tasche hervor.
„Eine wirklich süße Idee.“ flüsterte ich und schluckte dabei. Ich war einfach eine Heulsuse. Ich hatte mit so etwas gar nicht gerechnet, ich dachte wir würden Eis essen gehen oder so. Dabei hatte dieser Ausflug viel mehr Hintergedanke, als es schien. Er wollte mir damit zeigen, dass es da war und das immer. Das ich einen Bruder hatte, der mich wirklich liebte. Der mich wirklich liebte und nicht die erst Beste nahm, die ihn über den Weg lief. Der mich genauso brauchte wie ich ihn, auf den ich mich immer verlassen konnte!
„Hallo? Wollen wir dann?“ Robin winkte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich hatte mich nicht einmal in Gedanken unter Kontrolle. Ein wenig mehr und Luke hätte sich wieder in meinen Kopf gedrängt..
„Ja klar.“ lächelte ich ballte hinter meinem Rücken die Fäuste.
Nein heute nicht, heute wollte ich glücklich sein.
„Dann lass uns eine Runde Tretboot fahren.“ er legte sein Arm um meiner Schulter und ging mit mir in Richtung des Verleih.
In einem kleinen Holzhäuschen stand ein älterer Mann mit einem buschigen, grauen Bart. Ich kannte ihn noch von damals, er machte das schon ewig.
Mit einem nette Lächeln begrüßte er uns.
„Mein Enkel zeigt euch euer Boot. Viel Spaß.“
Früher hatte er das immer gemacht. Wir gingen den Steg entlang zu seinem Enkel, der mit den Händen in den Hüften schon auf uns wartete. Er war circa in meinem Alter und wollte sich wohl ein kleines Taschengeld bei seinem Opa verdienen.
„Hallo! Dann nehmt mal das hier.“ er zeigte auf das letzte Boot in der Reihe.
Mein Bruder nickte und hüpfte leichtfüßig hinein.
Er hielt mir seine Hand hin, um mir hinein zu helfen. Aber der Junge hielt schon meine andere Hand. Ich schaute ihn irritiert an.
„Darf ich helfen?“ grinste er.
Ich entzog ihm sie.
„Nein.“ sagte ich direkt und nahm die Hand von Robin entgegen.
„Schade, ein solch schönes Mädchen trifft man hier selten.“ versuchte er mir zu schmeicheln.
Ich schüttelte nur genervt meinen Kopf und setzte mich. Robin hingegen schaute ihn sauer an.
„Lass ruhig.“ sagte ich und winkte ihn über meine Schulter neben mich.
Er setzte sich, doch nicht ohne noch einmal den Jungen böse anzuschauen.
„So ein Dreckssack.“ murmelte Robin noch, während er in die Pedale trat.
Ich kicherte. Erst schaute er mich mit großen Augen an, doch dann lächelte auch er.
Eine ganze Weile redeten wir nicht, sondern genossen nur die Atmosphäre auf dem See bis wir die Mitte erreicht hatten.
„Wie geht es dir?“ fragte er mich dann, während er sein Gesicht mit geschlossenen Augen in den Himmel drehte.
Das war kein einfaches ~Wie geht es dir?~ , er wollte es genau wissen. Er wollte wissen, ob ich es mittlerweile schaffte ohne Luke klar zu kommen. Aber wenn ich ehrlich war, wusste ich, das es nicht so war. Also wäre schlecht die richtige Antwort gewesen, doch das konnte ich ihm nicht sagen. Ich wollte ja nicht mehr so wehleidig und weinerlich vor anderen sein. Ich wollte doch endlich wieder Spaß haben!
„Gut.“ sagte ich also lächelnd, bewusst damit eine Lüge auszusprechen.
Er seufzte und ich hoffte nur das er nicht weiter nachhaken wollte.
„Lass uns ehrlich reden Maria. Darum sind wir hier, damit wir dies tun können.“
Ich schaute auf meine Hände.
„Aber ich will nicht. Ich möchte endlich davon wegkommen und Spaß haben.“
„Also geht es dir schlecht.“ schlussfolgerte er.
Immer noch schaute ich auf meine Hände. Warum mussten wir darüber reden? Konnten wir nicht alltägliche Themen nehmen wie Schule oder das Wetter?! Alles war mir lieber als das.
„Ich versuche es zu packen, ja? Ich bin dabei endlich alles wieder normal werden zu lassen.“ bisher scheiterte ich leider noch, wenn ich an die vergangene Nacht dachte.
„Rede endlich wieder mit mir. Ich möchte wissen was mit dir los ist, damit ich richtig für dich da sein kann.“
Ja er wollte einfach für mich da sein. Aber noch jemanden damit belasten? Wollte ich das?
„Robin ich muss lernen das Luke nicht der Weltuntergang ist. Es kommt mir vor als ginge es nicht mehr ohne ihn und das kann es doch nicht sein!“ klagte ich und legte meinen Kopf auf meine gestützten Hände.
Er lehnte sich zurück.
„Ich bin mir sicher das er dich liebt, doch er ist erst 18 lass ihm Zeit.“
Jetzt schoss es mir in den Kopf, Robin wusste noch gar nichts von Lukes Betrug. Er hatte ja noch die Version im Kopf, dass er andere Erfahrungen machen wollte.
„Weißt du, dass er andere Erfahrungen machen will war eine Lüge. Es hatte ein anderen Grund warum er mich verlassen hat.“
Verwundert schaute Robin mich an.
„Welchen dann?“
„Er hat mich betrogen als ich auf dem Austausch war.“
Danach musste ich ihm alles erzählen von Anfang an. Selbst was gestern mit Lena passiert war, alles. Doch es tat gut es ihm alles zu erzählen, es erleichterte mich nahm mir eine Last.
„Wieso erzählst du mir das denn alles nicht?“ fragte er mich geschockt, nachdem ich zum Schluss kam.
„Ich weiß nicht, ich belaste damit genug Menschen nicht auch noch dich.“ erklärte ich ihm.
„Ich bin dein Bruder.“ schnaubte er, darauf konnte ich nur lächeln.
„Das Problem ist, es hört einfach nicht auf. Nach der langen Zeit des Kummers muss es doch irgendwann einen Aufstieg geben! Wieso bei mir nicht? Es kommt einfach nicht, gar nichts. Drum nehme ich das selber in die Hand und erkläre somit das die Zeit der Traurigkeit vorbei ist.“
„Wenn das nur so einfach ginge was?“
„Ich weiß sonst keine andere Lösung. Irgendwie muss ich es ja schaffen, auch wenn ich diesen Idioten jeden Tag sehe.“
„Ich hätte eine Lösung über die du eventuell nachdenken könntest.“ sagte er nachdenklich, während er sich mit der rechten Hand ans Kinn fasste.
„Und die wäre?“ ich bezweifelte stark, dass diese Lösung wirklich helfen würde.
„Komm zu mir nach Berlin.“
Kaum hatte er es ausgesprochen fing ich an zu lachen.
„Das ist doch nicht dein ernst, was ein Blödsinn.“ ich lachte noch immer, bis mir auffiel das er es ernst meinte.
„Nein ich meine es ernst. Du hast bald deinen Abschluss und kannst danach bei mir leben. Entweder studierst du oder machst eine Ausbildung.“
Ich dachte genau über seine Worte nach. Einfach nach Berlin gehen, mein altes zu Hause hinter mir lassen. Luke hinter mir lassen. Das wollte ich. Aber meine Mutter? Konnte ich das überhaupt?
„Es war nur ein Vorschlag Süße. Denk drüber nach, wenn du es hier nicht mehr aushältst, ja? Ich bin für dich da.“ sagte er und legte seine Hand auf mein Knie.
Ich lächelte.
Den Rest des Tages genoss ich in vollen Zügen mit Robin. Es war wie früher, als wäre es nie anders gewesen. Ich war das erste Mal wieder richtig glücklich gewesen.






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