Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 11

Autor: Jana
veröffentlicht am: 01.06.2012


Heyhooo wieder ein Teil nur leider sehr kurz. Ich wollte euch nur so schnell wie möglich was zu lesen geben, drum hoffe ich er gefällt euch trotzdem! && Vielen Dank für die lieben Kommentare, das hilft mir immer ungemein! Viel Spaß!

janaa :*


„Was ist denn passiert?“ ich hörte Oliver, er stand ganz nah bei mir. Mit Absicht öffnete ich meine Augen nicht.
„Sie ist total betrunken und sie zusammen gebrochen, nachdem sie mit dem Mädchen geredet hat.“
Er seufzte.
„Maria?“ er streichelte über meine Wange. Er musste bestimmt denken, dass ich ein Kind war, was nicht mit Alkohol umgehen konnte.
„Hey.“ ich öffnete meine Augen und versuchte zu lächeln, meine Stimme war rau.
„Ich bring dich nach Hause ja?“
Wenn er mich nach Hause gebracht hätte, wäre Robin durchgedreht. Das wusste ich zu gut.
„Nein.“ ich schüttelte voller Panik meinen Kopf.
Nach kurzem überlegen beschloss er, mich mit zu sich zu nehmen.
Er half mir hoch und stützte mich am Ellbogen. Meine Knie waren jedoch so wackelig, dass ich fast wieder hingefallen wäre. Bevor ich überhaupt verstand was er tat, hatte er mich schon auf den Arm genommen. Automatisch legte ich meinen Arm um seine Schulter und bettete mein Gesicht an seinen Hals.
„Ist es denn wirklich okay wenn sie mit zu dir kommt?“ fragte Celia unsicher. Ich bekam fast nichts mehr mit, weil ich bereits meine Augen geschlossen hatte und in einem Dämmerzustand verfiel.
Oliver antwortete nicht, hatte aber wohl genickt.
„Dankeschön. Ich melde mich bei dir Süße.“ sagte sie und küsste mich noch auf die Wange.
Dann spürte ich wie Oliver ging. Ich schämte mich unheimlich. Er war 28 und musste mich Betrunkene abholen, weil ich nicht mit meinem Problemen klar kam. Vielleicht sollte ich mich ja doch in Psychiatrische Hilfe begeben. Vielleicht war ich einfach Irre, kam mit einer Trennung nicht klar. Meine Mutter hatte eine Scheidung durchgestanden mit zwei Kindern und ich schaffte es einfach nicht …
Wie armselig und peinlich!
Als er mich gerade ins Auto setzte schlief ich richtig ein. Ich bekam nichts mehr mit. Weder wie wir zu ihm fuhren, noch das er mich in sein Bett legte. Erst als ich aufwachte und sah wie er neben SEINEM Bett saß und auf dem Stuhl schlief. Ich lag ganz allein in diesem riesen Bett und er schlief mit einer roten Plastikschüssel in der Hand auf dem Stuhl, dabei musste er heute arbeiten. Die Plastikschüssel war wohl für den Fall, wenn ich mich übergeben sollte.
Was mach ich bloß immer …
Leise stand ich auf legte die Decke um ihn, die eben noch auf mir lag und tapste in die Küche. Mein Kopf brummte so sehr, dass ich es kaum aushielt. Ich wollte ihn einen Kaffee machen, um mich wenigstens ein bisschen für die Umstände die ich ihn bereitete zu entschuldigen.
Seine Küche natürlich riesengroß und ich wusste bisher natürlich nicht, wo alles stand. Die Kaffeemaschine thronte ganz groß auf der Anrichte, also nicht schwer zu finden. Doch wo waren diese komischen Pads, natürliche hatte er keine mit ganz normalen Filter.
Ich öffnete leise einzelne Schränke, doch fand nichts. Wo versteckte er die denn ganz?!
Genervt klimperte ich mit meinen Fingern auf der Anrichte herum.
„Du kannst mich auch einfach fragen, wenn du etwas suchst.“
Erschrocken fuhr ich herum. Er stand da, immer noch mit der Decke über den Schultern und grinste mich an.
„Tut mir leid, ich wollte dir einen Kaffee machen.“ gab ich betrübt zu.
Er kam zu mir öffnete eine kleine Schublade, wo ich das Besteck vermutet hatte und zeigte mir die Pads.
Ich seufzte.
„Oliver es tut mir leid wegen heute Nacht. Das ist mir so peinlich, wirklich.“
Er schaltete bereits die Kaffeemaschine an.
„Ich bin froh das Celia mich angerufen hat und ich bin froh das es dir gut geht. Ich habe mir einfach schreckliche Sorgen gemacht, dass dir was passiert ist.“ traurig schaute er mich an. Das erleichterte mein Gewissen nun nicht gerade, doch wozu auch ich hatte es nicht verdient.
Ich umarmte ihn.
„Danke für alles.“
Er legte seine Hand auf meinen Hinterkopf.
„Nichts zu danken.“
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich von ihm.
Ich wollte ihn einfach nicht mehr mit meinen Problemen belasten. So viel konnte man einer Freundschaft auch nicht aufbürden. Ich musste selber damit fertig werden, abschließen. Neu Anfangen.
Die Frage ist nur wie. Ich bekam Luke einfach nicht aus dem Kopf. Ob ich es wollte oder nicht. Er war da, immer.
„Willst du darüber reden, was dieses Mädchen zu dir gesagt hat?“
Es stach in mir. Nein wollte ich nicht. Es sollte alles hinter mir bleiben, nicht zum hier und jetzt gehören.
„Nein.“
Er nickte.
„Ich denke ich gehe besser. Dann kannst du noch ein wenig schlafen bevor du zur Arbeit musst.“
Er schaute mich verwirrt an.
„Aber nicht doch. Wir können noch zusammen frühstücken.“
Ich lächelte, er war einfach zu gutherzig.
„Nein dann wird mein schlechte Gewissen noch größer. Außerdem macht meine Mutter sich bestimmt sorgen und Robin will heute was mit mir unternehmen.“ erklärte ich ihm.
„Okay, dann viel Spaß. Sprechen wir uns dann später?“
Ich nickte.
„Natürlich.“ ich gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange und ging in den Flur des Hauses.
Leider hatte ich ja nur noch meine Sachen von gestern hier. Das hieß ich musste mit meinem kurzen, trägerlosen Kleid und hohen Schuhen nach Hause laufen. Zum Glück hatte ich eine dicke Jacke mit, da es gestern Abend ja so kalt war.
Ich kramte meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und machte mich dann auf den Weg.
Draußen schien die Sonne, der Himmel war klar, keine einzige Wolke sah man. Trotzdem war es sehr kühl. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und drehte mein momentanes Lieblingslied voll auf. Schnell nach Hause und unter die heiße Dusche. Die schlimmen Gedanken aus meinem Kopf waschen und einen schönen Tag mit meinem Bruder verbringen, ja das wollte ich und nichts anderes. Einfach diese Ereignisse der letzten Monate hinter mir lassen, wieder Spaß haben können. Das stand jetzt bei mir an oberster Stelle.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz