Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 4

Autor: Jana
veröffentlicht am: 17.02.2012


Leider wieder nicht soo lang.:S Trotzdem viel Spaß & danke für die lieben Kommentare. :*

janaa& ein besonderer Kuss eine meine Liebeskullis :*

Das Krankzimmer war für mich zu einer grauen Einöde geworden. Das einzige was ich hier tat war weinen und warten bis meine Knochen wieder zusammen wuchsen. Ich wollte weg, in mein Zimmer. In mein riesiges, voller Kissen übersehtes Bett. Dort wo ich mich einschließen konnte, nichts und niemanden sehen musste. Einfach in mein rotes Lieblingskissen zu weinen ohne zu wissen, dass alle drei Minuten jemand hereinkam.
Gerade als ich mal wieder leise vor mich hin weinte, betrat Luke das Zimmer.
„Hey.“ sagte er und plazierte sich auf den Stuhl, neben meinem Bett.
„Hallo.“ meine Stimme hörte sich kratzig an und gar nicht wie sonst an.
„Wie geht es dir?“
Ich traute mich nicht ihn anzuschauen.
„So gut wie es die Situation zulässt.“
Lange Zeit blie es still...
„Wahrscheinlich ist das nicht der richtige Zeitpunkt..wann ist der schon. Aber es tut mir leid Maria. Das letzte was ich wollte ist, dich so zu sehen. Du bist mir so wichtig, zu sehen wie schlecht es dir geht macht mich kaputt.“
Ich atmete tief ein und holte zum Rückschlaf aus.
„Hör mit dem Gelaber auf Luke! DU machst MICH kaputt! Ich weinen jeden verdammten Tag um dich! Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe, ich versuche das alles zu verstehen wirklich, aber wieso?! Ich liebe dich wie verrückt, habe es dir immer gezeigt! Wir hatten nichtmal Streit es lief alles gut und dann soetwas.“ ich wurde sauer.
Woher dieser Wutanfall kam wusste ich selbst nicht, doch als es geschehen war fühlte ich mich besser. Als wäre ein lang geschlossenes Ventil nun endlich geöffnet wurden. Diesen Satz brannte nur so auf meinen Lippen
Er schnappte nach Luft. Das hatte er wohl nicht erwartet.
Wieso konnte ich ihn nicht einfach vergessen? Wenn ich dieses verdammte Arschloch nicht so sehr lieben würde, wäre dieser Krankenhausaufenthalt nicht halb so schlimm.
„Es tut mir leid.“ brachte er einfach hervor.
„Ist es eine andere Luke? Hast du mich deshalb verlassen?“
Seine Augen wurden groß. Er wollte irgendwas sagen, doch schloss seinen Mund dann wieder.
„Nein. Ich habe dich aus den Gründen verlassen, die ich dir gesagt habe.“
„Ist das dein Ernst? Du willst andere Erfahrungen machen? Liebst du mich denn gar nicht?“ ich glaubte ihm kein Wort.
Keine Antwort.
„Du hast mich niemals geliebt.“ stellte ich fest, mein Ton war fast flüsternd.
Er sprang auf.
„Das stimmt nicht. Du weißt gar nicht was du mir bedeutest Maria! Ich habe dich immer geliebt und tue es auch noch!“
„Sonst hättest du mich nicht verlassen. Ich meine du bist Achtzehn, deine Entscheidungen sind schon bewusst getroffen.“
„Ich liebe dich Maria, wirklich! Aber..“ er verstummte mitten im Satz.
„Aber?“
„Ich muss einigen Dinge entscheiden und bevor ich das kann, muss ich wissen was ich will.“
„Wohl nicht mich.“
Nervös fuhr er sich mit der Hand durch sein blondes Haar.
„Ich muss gehen. Morgen versuch ich vorbei zu kommen.“
„Nein. Komm nichtmehr her Luke. Ich will das nicht.“
Erschrocken drehte er seinen Kopf zu mir. Nun schaute ich ihn zum ersten mal an.
Der Schmerz über meine Antwort spiegelte sich in seinem Gesicht wieder.
Dann ging er, wortlos.
Ich erwartete schon, dass ich wieder anfangen würde zu weinen. Doch es kam nichts. Gar nichts. Aber der Schmerz in meiner Brust war heftiger denn je. Keine Tränen dafür mehr Schmerz. Vielleicht fühlte es sich so an, wenn das Herz entgültig in Tausend kleine Teile zerissen wurde.

Von diesem Zeitpunkt an weinte ich keinen Tag mehr. Doch ich tat auch nichts anderes. Ich lag einfach dort rum. Ich war in meinen Gedanken gefangen. Immer neue Anhaltspunkte warum Luke mich verlassen hatte, ließen mich in eine andere Ebene schweifen. Ich war nie so wirklich anwesend, starrte meistens die Wand an oder schaute aus dem Fenster. Man konnte sagen, ich war leer. Appetit hatte ich auch nicht. Ich aß nur zwingend. Meine Mutter versuchte diesen Zustand zu ignorieren. Unterhielt sich normal mit mir, plante Dinge die wir tun würden wenn ich hier raus war. Meist redete zwar nur sie, doch das gab mir ein Gefühl von Normalität. Robin hingegen saß nur stumm neben mir. Manchmal hielt er meine Hand, streichelte über mein Gesicht oder laß einfach nur Zeitschrift. Was sollte ich auch schon großartig reden? Ich hatte nichts zu sagen. Es war alles gesagt wurden. Das einzige was zählte war hier raus zu kommen und Luke zu vergessen. Die Ärzte beäugten mich zwar besorgt und versuchten mich immer wieder dazu zu bewegen mich von einer Schwester in den Hof fahren zu lassen, aber meistens hörte ich sowieso nie zu. Bis auf den einen Tag.
Der junge Arzt schaute kritisch auf sein Klemmbrett.
„Ich mach mir Sorgen um sie.“ sagte er.
Dann schaute mich seine blauen Augen, die mir ziemlich schön vorkamen besorgt an.
„Ihre Heilung sollte schon viel weiter fortgeschritten sein. Sie nehmen viel ab und soviel im Bett liegen, sollten sie auch nicht.“
Mein Blick schweifte auf die blühende Eiche, die vor dem Fenster stand.
„Darf ich fragen wie alt sie sind?“
„Natürlich. 28 Jahre alt.“
Ich lächelte, schaute ihn dennoch nicht an.
„Wahrscheinlich sind sie verheiratet und haben vielleicht sogar schon Kinder.“ spikulierte ich.
Verwirrt schaute er mich an.
„Nein. Keins von Beidem.“
Ich wunderte mich, so ein gutaussehnder Mann keine Frau oder Freundin?
Nun drehte ich meinen Kopf zu ihm und schaute ihn direkt an.
„Können sie dann zerissene Herzen heilen?“
Die Frage war wahrscheinlich ziemlich kindisch, einem erwachsenem Mann gegenüber. Aber ein Kind war ich nun nicht, mit Achtzehn.
„Dafür gibt es leider keine medizinischen Mittel.“
Ich musste fast lachen. Wie dumm ich einfach war.
„Entschuldigung vergessen sie es einfach.“
„Wollen sie Hilfe, Maria?“ er sprach mich mit meinem Vornamen an.
„Hilfe? Sie reden von einer Psychaterin, oder?“ egal was ich sagte, meine Stimme schien unbeeinurckt und monoton zu sein.
Er nickte.
„Nein.“
„Wenn sie nicht pyhsisch gesund werden, wird das auch mit der Körperlichen Heilung nichts.“ erklärte er mir.
„Was bringt es denn einem wenn man körperlich gesund ist, doch innen schon nichtmehr lebt?“
Darauf wusste der junge Arzt nichts zu sagen..





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