Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 3

Autor: Jana
veröffentlicht am: 16.02.2012


heyhey! :) Ich habs wieder geschafft etwas einzuschicken! Viel Spaß damit & danke für die lieben Kommentare, ich lese sie immer gerne. :**

janaa

Ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern, denn er war der schönste den ich bissher erlebt hatte.
Es war warm draußen, mitte Juli. Ich lag faul mit meiner Freundin Celia im Schwimmbad auf dem Handtuch und ließ mich von den intensiven Sonnenstrahlen braten.
„Wollen wir nicht mal schwimmen gehen?“ fragte sie mich nach einer gefühlten Ewigkeit.
Ich dachte an den Schritt in das kalte Wasser zu steigen und es übefiel mich gleich eine Gänsehaut.
„Du kannst gerne schwimmen gehen, ich möchte noch ein wenig rumliegen.“
Sie grinste und pickste mich in die Seite.
„Du Schlafmütze. Ich bin gleich wieder da.“ und schon hüpfte sie los.
Dann setzte ich meine große Sonnenbrille wieder auf, um mich weiter sonnen zu lassen.
Genau in der Phase, in der mehr man kurz vorm einschlafen war weckte mich jemand.
Aber nicht irgendjemand SONDERN Luke.
„Komm mit uns schwimmen, bevor du völlig verbrennst.“ er stand genau vor meiner Sonne und lächelte mich mit einem quietsch bunten Ball in der Hand an.
Mein Magen drehte sich vor Freude. Er sah so hammer gut aus! Ich musste schlucken, damit ich nicht sabberte.
„Eigentlich habe ich nicht solche Lust.“ gab ich betont cool zu.
„Quatsch hier wird nicht rumgelgen!“ bequatschte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern, doch ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
„Halt den mal kurz.“ sagte er zu seinem Freund und drückte ihm den Ball in die Hand.
Dann bückte er sich zu mir runter und nahm mich mit meiner Bewegung auf den Arm.
„Was soll das?“ lachte ich und versuchte nicht zu erröten. Er berührte mich, überall!
„Du kommst jetzt mit ins Wasser!“
„Nein!“ ich versuchte mich von ihm zu lösen und von seinem Arm runterzukommen, doch ich hatte keine Chance.
Wir waren schon am Beckenrand.
„Lass mich bitte nicht fallen!“ quietschte ich und krallte mich mit all\' meiner Kraft an seinem Hals fest.
Doch er lachte nicht, stattdessen schaute er mich mit seinen schönen grünen Augen durchdringlich an.
„Niemals.“ antwortete er plötzlich die, die Antwort auf mein betteln und flehen war.
Nach dem Schock des kalten Wassers, schwamm ich schnell zum Rand.
Jetzt erst signalisierte ich die Zweideutige Antwort. Mein Herz schlug verrückt schnell.
Er kam zu mir geschwommen, legte seine Hände um meine Hüfte und lächelte mich süß an.
„War doch nicht so schlimm, oder?“ fragte er mich.
Mehr als ein Kopfschütteln bekam ich nicht raus. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er mich genauso mochte wie ich ihn. Natürlich waren wir schon länger befreundet gewesen, doch wirkliche Anzeichen konnte ich nicht dafür deuten.
„Du bist hübsch.“ sagte er aufeinmal. Ich erschreckte. Was hatte er gerade gesagt? Konnte er eigentlich hören, wie laut mein Herz schlug?!
„Wenn man von der verlaufenen Schminke und den nassen Haaren absieht, vielleicht.“ ich lachte nervörs.
Er schüttelte seinen Kopf.
„Nein immer. Du bist schön und so süß und witzig!“
„Hör auf mich zu verrarschen.“ scherzte ich. Auch wenn ich schon drauf vorbereitet war, dass dies hier nur ein Witz war, würde der Korb gleich verdammt wehtun.
Wieder schüttelte er seinen Kopf. Seine blonden Haare wipten mit und kleine Wassertröpfchen fielen wieder zurück ins Wasser. Ich würde am liebsten mal durch sie hindurchfahren mit meiner Hand. Einfach mal fühlen wie weich sie waren. Sehen wie seine Stirn unter seinen Haarsträhnen aussah oder wie weich die Haut an seinen Wangen war..
„Vielleicht glaubst du mir ja so.“ murmelte er, schaute mich an und küsste mich unerwartet mitten auf den MUND!! Ich war so überrumpelt, dass ich ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Er hingegen hatte seine geschlossen.
Er küsste mich direkt auf Wolke Sieben. So weich und warm wie seine Lippen waren, werde ich niemals vergessen. Von diesem Tag an, gehörte Luke zu mir.

Wenn ich an diesen Tag dachte, zog sich alles in mir zusammen und ich fing augeblicklich wieder an zu weinen. Seitdem ich Robin alles erzählt hatte, war ich nur noch am weinen. Den ganzen Tag. Der Klos der Traurigkeit in meinem Magen hatte sich gelöst.
Die Schwestern dachten schon ich hätte andauernd Schmerzen und wollten mir immer Medikamente geben. Doch gab es Medizin gegen Herzschmerz? Wohl kaum. Ich versuchte mich wirklich zusammen zu reißen, doch alles erinnerte mich an Luke. Er war einmal wieder hier, aber da tat ich so als würde ich schlafen. Ich wollte ihn nicht ansehen. Nicht einmal hören, gar nichts! Robin hatte mir versprochen er würde sich vorerst nicht Luke vorknöpfen, aber um meine Mutter kam ich nicht herum. Die ganze Geschichte musste ich ihr noch einmal von vorne erzählen. Am Ende weinte sie selber und nahm mich wortlos in den Arm. Sie würde für mich da sein, so wie Robin.
Meine Freundinnen hatten mich auch schon besucht, doch da konnte ich mich zusammen reißen.
Nur meiner Celia erzählte ich alles. Sie konnte es kaum fassen was alles in so kurzer passiert war. Am liebsten hätte sie Luke um die Ecke gebracht, doch das würde mir wohl am meisten wehtun.
Mein Vater war auch angereist. Doch er war nicht lange hier, musste geschäftlich gleich weiter.
„Es tut mir Leid wirklich! Doch ich kann nicht länger bleiben Spätzchen. Meld dich wenn du etwas brauchst. Du kannst jederzeit anrufen das weißt du! Wenn du wieder auf den Damm bist unternehmen wir was schönes ja?“ Das war die Leier. Immer das gleiche, ich kannte das schon. Doch das war sein Job, musste ich akzeptieren ...

Heute bestand mir wieder eine Untersuchung vor. Ich sollte geröngt werden und mein Verband an den Rippen musste gewechselt werden. Sie taten immer noch wie Hölle weh vom Knie gar nicht zu sprechen.
„Hm es hat sich nicht viel geändert, außer das ihre Gehirnerschütterung weg ist. Doch das ist normal soweit.“ der junge Arzt schrieb was auf sein Klemmbrett.
Dann begutachtete er mein Gesicht. Die Schlürfwunden verschwanden langsam und das tiefblau wurde gelblich.
„Sie sehen ziemlich fertig aus. Schlafen sie schlecht?“ fragte er, während er weiter in meinem Gesicht rumtatschte.
Ich schlief eigentlich ziemlich gut. Die ganze Weinerei machte mich nämlich so fertig, dass ich Nachts wie ein Stein schlief.
„Nein.“ antwortet ich also.
„Hm haben sie zu starke Schmerzen?“ nun runzelte er seine Stirn und krizelte wieder auf
seinem Brett rum.
Ich verneinte wieder.
„Eher nicht.“
Nun schaute er mich fragend an.
„Sonst irgendwelche Beschwerden? Sie können mir das ruhig sagen, ich bin dafür ja da.“ erklärte er mir wie ein Kleinkind.
„Nein mir geht es den Umständen entsprechend gut.“
Der Arzt legte seinen Kopf nun schief.
„Wie sind denn ihre Umstände?“
„Gebrochenes Knie und Zwei gebrochene Rippen halt.“ ich zuckte mit den Schultern.
„Privat meine ich. Haben sie Probleme die, die Heilung stark beinträchtig? Mit physischen Dingen ist nicht zu spaßen.“
Jetzt war ich genervt. Nur weil ich wohl ein bisschen fertig aussah, bedeutete das noch lange nicht das ich einem am Kopf hatte!
„Nein es ist alles okay.“ brummte ich.
Nach einer kurzen Zeit der Stille, nickte der Arzt, verabschiedete sich und verschwand wieder. Zum Glück!
Endlich allein, legte ich mich zurück in mein Kissen. Ein wenig Schlaf sollte mir gut tun, entschied ich und schloss meine Augen.
Doch mein SMS-Ton rieß mich aus meiner Enspannungsphase heraus.
// Ich komme später mal vorbei. Luke :* //

Ich schluckte fest, als ich die SMS laß. Meine Augen brannten schon und es dauerte nicht lange bis ich wieder weinte. Wie konnte ich noch Tränen besitzen, nachdem ich schon mehrere Liter ausgeweint hatte? Der Schmerz würde wohl nie aufhören..





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz