So brav und doch so sexy - Teil 26

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 24.04.2013


31. Kapitel... Junges Glück


„Schatz!!! Kannst du mal bitte kommen? Ich bin im Bad. “ Tyson trottete gemächlich zu seiner braunhaarigen Freundin, welche im Bad stand. Die feuchten Haare schmiegten sich an ihre Schultern, die Wassertropfen perlten von ihrer zarten Haut abwärts und wurden vom Handtuch aufgezogen. Tyson schluckte schwer als er dies sah.
„Was hast du denn?“
„Kannst du mir mal bitte meinen Bademantel bringen? Ich hab ihn in der Eile vergessen.“
„Bin gleich wieder da.“
Der Blauhaarige zögerte kurz, bevor er das Bad erneut betrat. Hilary stand immer noch vor dem Spiegel und bürstete ihr Haar nun. Zwei starke Arme schmiegten sich um ihre schmale Taille und sie musste kurz nach Luft schnappen.
„Tyson…“ Es war ein Hauchen. Schon spürte sie die Lippen ihres Freundes an ihren Schultern. Neckend biss er leicht zu und wohlige Schauer überzogen den Rücken der 22 jährigen.
„Was machst du denn?“ wisperte sie, als er seine Hände höher gleiten ließ.
„Was soll ich denn tun?“ stellte er die Gegenfrage. Darauf konnte sie nichts erwidern.
Er ließ das Handtuch fallen und betrachtete ihren schönen Körper genüsslich im Spiegel, sie schloss die Augen. Langsam drehte er sie zu sich um. Ein gefährliches Glitzern in den Augen.
„Hilary!!!“ Max Stimme riss die beiden aus ihren Träumen.
„Ich sollte wohl besser schnell machen.“ Ihre Stimme klang rau und leise.
„Ja solltest du wohl“ murmelte er mit dem Mund an ihrem Haar. Doch Anstalten sich von ihr zu lösen machte er keineswegs.
Also nahm Hilary es selbst in die Hand, auch wenn sie diese Intimitäten jedes Mal, bis ins innerste ihres Herzens genoss.
Der Blauhaarige war völlig perplex, als seine schöne Freundin sich von ihm löste und in Windeseile komplett angezogen aus dem Zimmer ging.
„Ach meine Süße!“ er seufzte schwer, bevor er ihr widerwillig folgte.

Max und Hilary waren anscheinend in einer sehr heftigen Diskussion verstrickt.
Der Weltmeister sah dass seine braunhaarige Freundin richtig wütend war. So in Gedanken, nahm er erst gar nicht wahr, was sie sagten, bis sein Name fiel.
„…Tyson.“
„Was ist mit mir?“ wollte er nun jedoch neugierig wissen.
Beide Köpfe schnellten zu ihm. Hilary setzte ein liebesvolles Lächeln auf, als sie anmutig zu ihm ging. Dass dieses Lächeln nur gespielt war bemerkte er leider erst, als es schon zu spät war um zu flüchten.
„Wir haben uns nur gerade darüber unterhalten, wer von euch nun diese kleine Wette gewonnen hat!“ Der Sarkasmus ihrer Stimme traf den 22-jährigen völlig unvorbereitet.
„Welche Wette denn?“ Er schluckte schwer, wusste er doch genau welche gemeint war. Dumm das er es bereits vergessen hatte.
„Ach nur die kleine Wette darüber, wer als erstes ein Weib abschleppt.“ Sie lächelte nun honigsüß und dem Blauhaarigen liefen unzählige kalte Schauer über den Rücken. Automatisch hob er abwehrend die Hände.
„Ach das meinst. Das hatte ich schon völlig vergessen.“ Versuchte er sich aus der Situation zu retten.
„Ja, genau so siehst du auch aus.“ Fuhr sie ihn schnippisch an.
„Hil, bitte! Lass es mich doch erklären.“
„Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich hab schon ziemlich gut verstanden. Um was habt ihr denn gewettet? Hat es sich wenigstens gelohnt? Ach nein. Du brauchst mir gar nicht zu beantworten. Ich will deine Lügen nämlich gar nicht hören.“
Schluchzend rannte sie hinauf in ihr Zimmer und schloss sich ein.
Verärgert drehte Tyson sich zu dem Blonden um.
„Was hast du dir bloß dabei gedacht?“
„Hey, ganz ruhig Tyson. Ich wollte das echt nicht, aber diese Furie hat mich wieder einmal fertig gemacht. Da ist es mir halt so rausgerutscht. Kann ich doch nichts für.“
Tyson seufzte ergeben. Natürlich wusste er, wie seine Freundin war und das sie die Leute um den Verstand brachte. Leider half ihm dieses Wissen auch nicht weiter. Frustriert strich er seine Haare nach hinten und folgte ihr. Auf sein Klopfen bekam er nur ein lautes:
„VERSCHWINDE!“ zu hören.
Noch einmal klopfte er, doch bekam dieselbe Antwort wie zuvor.
Hilary weinte Träne um Träne. Ihr war total übel beim Gedanken daran, dass sie für Tyson doch nur ein Spiel war. *Das ist einfach nicht fair.*
Immer wieder krallte sie sich in ihr Kissen und schniefte.

„Schatz, bitte mach die Tür auf. Ich möchte es dir erklären. Bitte!“ er lehnte seine Stirn an die kühle Tür und schloss die Augen. Nach einer Minute, welche Tyson wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, klickte das Schloss. Er löste sich von der Tür und öffnete sie. Seine Freundin saß auf dem Bett, die Hände vor dem Gesicht, ihr Körper bebte. Ohne großartig zu überlegen setzte er sich neben sie und nahm die junge Frau in seine Arme. Ihre ersten Versuche sich zur Wehr zu setzten, endeten aber fast wieder sofort.
„Warum…“ brachte die Braunhaarige nur heraus.
„Ach du kennst doch Männer und ihre komischen Wetten. Ich habe wirklich mit ihm gewettet, aber ich wollte nicht wirklich gewinnen. Ich hätte nicht irgendein Weib abgeschleppt. Und willst du auch wissen wieso?“
Sie hob den Kopf, und er konnte die Tränenspuren nicht ertragen. Unendlich sanft wischte er darüber und küsste schnell eine neue Träne weg. Sein Blick verlor sich in dem ihrem und die Welt schien für einen Augenblick still zu stehen. Ihre Lippen fanden sich zu einem unendlich zärtlichen Kuss, bevor sie ihm antwortete.
„Ja, ich will es wissen.“
Hilary versuchte ihre trüben Gedanken zu verbannen, einfach an nichts zu denken.
Doch ihr Freund schwieg, was sie verunsicherte.
„Du weißt, dass ich mich nicht sonderlich gut ausdrücken kann. Immerhin bin ich ja der kleine Junge.“ Ein kleines Glitzern trat in seine Augen und Hilary schöpfte neue Hoffnung. Sie sah wie ihr Freund leicht rot wurde und musste ein Grinsen verkneifen.
„Sag doch einfach, was du sagen willst.“ Versuchte sie ihn zu ermutigen.
Verlegen kratze der junge Mann sich am Hinterkopf und sah zur Seite. Sekunden verstrichen, Sekunden die zu einer Minute wurden und plötzlich nahm Tyson ihre Hände.

„Ich liebe Dich, Hilary. Wenn ich ganz ehrlich bin, schon seit wir uns das erste Mal gesehen haben. Das ist schon so viele Jahre jetzt her. Ich war nur zu ängstlich es zuzugeben.“ Wie lange hatte sie sich diese Worte erträumt, wie lange dafür gebetet dass nicht alles umsonst war. Und endlich schien Gott ihre stummen Gebete erhört zu haben. Überglücklich schlang die junge Frau ihre Arme um ihren Freund, küsste ihn erst leidenschaftlich, bevor sie ihm ins Ohr flüsterte:
„Wie kannst du mich lieben? Ich bin aufbrausend, mürrisch, eine Furie und noch vieles mehr. Außerdem fühle ich mich so schwach, sodass ich am liebsten alles aufgeben mag.“
„Niemand hat ein Recht, dich zu verletzen oder zu kritisieren. Du bist du, und nur du kannst du selbst sein. Jeder fühlt sich manchmal verloren, aber dort ist immer etwas, das man beschützen muss
Wenn du noch immer bedrückt bist, weil du nicht dein wahres Ich sehen kannst, Liebe einfach, wer du bist und vergiss nicht, du bist nicht allein“ erwiderte er.
„Ich liebe Dich auch, Tyson.“
Die nächsten paar Stunden kam kein einziges Wort über beider Lippen. Nur ihre Körper sprachen, in einer nur für sich verstehenden Sprache. Weitere Worte waren völlig nutzlos, wussten sie doch was der andere dachte.
„Sagt mal, glaubt ihr dass alles okay ist bei den Beiden?“ Wollte Max nach endlosen drei Stunden wissen.
Ray und Mariah sahen sich verstehend an und nickten nur im Einklang.
„Natürlich ist alles okay. Sonst wäre doch mindestens einer von ihnen wieder hier unten.“ Max verstand zwar nicht so ganz, was der Chinese meinte, doch beließ er es einfach dabei. *Irgendwann tauchen die schon wieder auf.* meinte er zu sich selbst.
Und dann ging ihm endlich ein Licht auf und er verstand.
„Oh Gott. Ihr meint wirklich, das die beiden?“ Noch nicht einmal aussprechen konnte er es.
Ray grinste nur vielsagend und auch Tala und Hiro mussten grinsen.
„Bloß nicht daran denken und sich nicht vorstellen.“ Rief Max entsetzt, doch war es bereits zu spät. Ein Bild formte sich vor seinem inneren Auge. Schnell schüttelte er den Kopf. Tatsächlich verschwand das Bild wieder.


Ein wenig später nur kamen die Beiden runter, ein ziemlich glückliches Funkeln in den vier Augen.
„Naaaa, seid ihr endlich fertig mit SPRECHEN?“ provozierte Hiro seinen kleinen Bruder, doch dieser ließ sich nicht die gute Laune verderben.
„Willst du eine Zeichnung von haben?“ fragte er nur keck.
Der Ellenbogen seiner Freundin rammte sich schmerzhaft in seine Seite. Warnend sah sie ihn an.
„Schon gut, Schatz. Das war doch nur ein kleiner Scherz.“ Beschwichtigte er sie.
„Das hoffe ich für dich.“ Der warnende Unterton ihrer Stimme ließ ihn den letzten Kommentar runterschlucken.
„Wo ist denn Anne heute wieder?“ wollte die Braunhaarige nun neugierig in Erfahrung bringen.
„Vorhin ist sie aus dem Haus gegangen.“ Verriet Kenny.


32. Kapitel…Zwei neue Freunde


„Hier bin ich!“ Anne kam schnaufend im Wohnzimmer an.
„Ich war nur im Wald. Ein wenig Tanzen. Das tut an der frischen Luft wirklich unglaublich gut und man bekommt den Kopf frei.“ Zustimmend nickten alle.
„Und was gibt es nun leckeres zu essen?“ prüfend schnüffelte sie in der Luft. Der zarte Geruch vom frischen Brot stieg in ihre feine Nase, gemischt mit Reis und noch etwas ehr leckeren.
„Schön dass du fragst. Dein Appetit scheint zurück zu sein. Na ein Glück aber auch.“ Mariah schmunzelte amüsiert, woraufhin sie ein ebenfalls amüsiertes Lachen von Anne bekam.
„Sogar einen Bärenhunger. Aber wo war er denn? Hab gar nicht bemerkt dass mein Hunger weggelaufen war. Also? Was gibt es?“
„Ich weiß ja wie gerne du Paella isst, also gibt es das!“ Ray ging voraus in die Küche, dicht gefolgt von Anne. *Lecker. Wie gut das wieder riecht.*
Ray musste laut lachen, als er sah wie Anne die ganze Zeit über schnüffelte. Fragend sah sie ihn an.
„Es sieht einfach zu lustig aus, mein kleiner Hund!“ langsam aber sicher bekam er schon Bauchweh vom Lachen. Anne nahm es ihm nicht übel, nur war es ihr furchtbar peinlich. Bis über beide Ohren wurde sie knallrot. Um ihre Verlegenheit zu überspielen fragte sie schnell, ob sie noch bei etwas helfen könne.
Ray verneinte es und schickte sie ins Wohnzimmer zurück.
Max und Tyson saßen wieder vor der Playstation und zockten. Mit Leichtigkeit nahm sie Max seinen Kontroller ab und spielte selbst gegen den Weltmeister. Die überrumpelte Miene des Blonden ignorierte sie einfach. Tyson war echt ein schwerer Gegner und schon nach einer halben Stunde übergab sie Max wieder ihren Platz.
„Wollen wir nicht am Wochenende eine kleine Party machen?“ Fragte Anne später am Tisch.
„Mhh. Keine schlechte Idee. Das sollten wir wirklich machen.“ Hiro stimmte sofort ein. Die anderen zu überreden war genauso leicht, bei Tyson musste man ja eh nur Essen erwähnen und er stimmte zu.
„Also abgemacht. Am Freitag machen wir eine kleine Party. Wobei… Wenn ich an die letzte denke, wäre kleine wohl das falsche Wort. So viele wie da waren grenzt es an ein Wunder, das wir danach noch Essen und Trinken da hatten.“

Der Kommentar des blauhaarigen Weltmeisters überraschte keinen. Natürlich dachte er nicht im Mindesten an das Aufräumen danach.
Also war es eine beschlossene Sache.
Anne und Tala fuhren am nächsten Tag in die Stadt um alles Nötige einzukaufen. Bei dieser Gelegenheit gönnte auch die blonde Schönheit sich ein neues Kleid, aus fließend blauer Seide. Ein echter Hingucker.
„Haben wir jetzt auch wirklich alles?“ Anne sah zu dem Russen an ihrer Seite, doch bekam sie auch nach einer Minute noch keine Antwort. Sie stupste ihn leicht an und er zuckte zusammen.
„Hey, hörst du mich?“ Sie grinste und fing an mit ihren Händen vor seinem Gesicht rumzufuchteln. Endlich kam er in die Realität zurück.
„Was?“ fragte er irritiert.
„Ich habe dich gefragt, ob wir jetzt wirklich alles haben.“
„Äh. Ich glaube schon.“ *Er scheint immer noch abwesend zu sein. Mhh. Was er wohl hat?*
Nun hing sie auch kurz in Gedanken. Sie schüttelte den Kopf energisch, denn langsam glitten ihre Gedanken zu Kai.
„Meinst du wirklich, dass mir das Kleid steht?“
„Na klar doch. Mit deiner Figur kannst du doch alles tragen.“ Er lächelte sie zärtlich an.
„Ach du Schleimer. Das sagst du doch nur so.“ sie knuffte ihm am Oberarm.
„Wenn du meinst.“ Bekam sie nur zurück.
„Okay jetzt hör mir mal zu, Tala. Ich weiß, wie du dich fühlen musst aber denkst du mir geht es anders? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich mache mir auch große Sorgen um ihn.“
„Ach das ist nicht mein Problem. Ich weiß, dass es ihm gut geht. Dafür kenne ich ihn schon lang genug. Ich denke nur daran wie dieses GUT bei ihm aussieht. Er versteht darunter nämlich nur, dass er lebt. Verletzungen stören ihn nicht.“
„Du meinst er…“
„Ganz bestimmt sogar. Er wird durch die Hölle im Moment gehen. Ich mag es mir gar nicht vorstellen.“
Panisch rannte Anne weg, dicht gefolgt von ihrem besten Freund.
„ANNE!“
„Lass mich. Du machst mir Angst. Er… er darf nicht verletzt sein. Sag so etwas nicht.“
„Es tut mir leid.“ Resigniert senkte der Russe den Kopf
„Mir auch. Vielleicht hab ich grad überreagiert. Aber ich.. er… Ich will nicht, dass es ihm schlecht geht. Ganz egal was er zu mir gesagt hat. Ich liebe Ihn.“
„Das weiß ich, kleine Rose.“
Er klang niedergeschlagen und seltsam traurig.
„Mein Wölfchen. Das war Taktlos von mir. Nicht böse sein.“
„Ich bin nicht böse, nur… ach egal. Lass uns wieder zum Haus. Die anderen warten bestimmt schon mit dem Essen auf uns.“
Gemächlich schritten sie zum Auto, jeder in Gedanken an Kai.
*Wenn er wüsste, was hier vorgeht, wäre er bestimmt wieder hier. Aber vielleicht könnte er es nicht einmal dann. Was ist wenn ihm wirklich etwas passiert ist. Etwas Ernsthaftes? Ich will es mir nicht vorstellen.*
Anne drängte die aufsteigenden Tränen heftig runter.
*Bloß nicht heulen. Nicht schon wieder.*


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Langsam und unter starken Schmerzen, öffnete der Halbrusse die schweren Augen. Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten, nur um keine zwei Sekunden später wieder gequält zurück zu sinken. Dem pochenden Schmerz an seiner linken Schulter nach zu urteilen, hatte der Schuss ihn wohl nicht verfehlt, aber auch nicht umgebracht.
Behutsam drehte er den Kopf ein wenig, die rasenden Kopfschmerzen ignorierend.
Der Raum war ziemlich groß und erst jetzt bemerkte er, das er in einen richtigen Bett lag. Wer würde wohl jemand erst anschießen und dann in ein weiches Bett legen. Auch jetzt erst bemerkte er, dass sein Oberkörper frei und die verletzte Schulter bandagiert war. *Was geht hier bloß vor?* seine Gedanken überschlugen sich, als die Tür sich knarrend öffnete.
Kai hatte mit fast allem gerechnet, nur nicht mit so etwas. Ein junger großer Mann erschien im Türrahmen und musterte ihn höchst interessiert. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkte jedenfalls echt, befand Kai. Und gleich dahinter kam noch ein junges Mädchen rein. Sie hatte blaue Haare.
„Wo….“ Hustend musste er innehalten. Seine Kehle war völlig ausgetrocknet und der leicht metallische Geschmack kratzte am Gaumen.
„Sei ruhig. Du musst dich schonen. Du hast immerhin volle drei Tage geschlafen. Hier trink das. Es wird dich ein wenig beleben.“ Ein geheimnisvolles Glitzern trat in seine Augen. Die kleine lachte.
Der Halbrusse besah sich das Glas und wusste nicht so Recht, ob er dem Fremden vertrauen konnte.
Augenscheinlich schien keine Gefahr von ihm auszugehen. Doch wie sagt man so schön: Der Schein trügt.
Dennoch nahm der 23 jährige das Glas vorsichtig entgegen. Nachdem er das kühle Nass verschlungen hatte, richtete er sich auf. Der Schmerz schoss von der Schulter durch seinen gesamten Körper.

Schmerzvoll stöhnte Kai.
„Hat er dir ja gesagt.“ Bekam er prompt von der Blauhaarigen zu hören.
„Wer…“ wieder musste der junge Halbrusse husten.
Sein gegenüber schüttelte nur den Kopf. Wieso hörte nur niemand auf ihn.
„Ich bin Matt. Und das ist Mina. Und wir wissen wer du bist: Kai Alexander Hiwatari.“
Die beiden mussten laut lachen, als sie Kais verdutzte Miene sah.
„Keine Angst. Wir sind nicht deine Feinde. Viel mehr würde ich sagen, ich bin dein Retter. Tut mir Leid, das ich kein hübsches Mädchen bin. Dabei denk ich aber, dass ein Mädchen es nicht geschafft hätte, diese komischen Typen davon abzuhalten dich zu erschießen. Außerdem ist Mina ja bei mir. Das dürfte es ein wenig entschädigen.“
Das klang für Kai ziemlich vernünftig. Er atmete ein paar Mal tief ein und aus. Irgendwie kam er der Name Matt und dessen Gesicht so seltsam vertraut vor. Als hätte er diese Züge schon einmal gesehen.
Kai nickte bestätigend und wollte dann seine Beine aus dem Bett schwingen.
„Das solltest du noch nicht tun, Kai. Dein Kreislauf ist dafür noch nicht stabil genug. Besser du bleibst noch liegen. Ich habe dir Schmerzmittel gegeben, aber bei deinem Fieber war es schnell verbraucht.“ Kai gab eine mürrische Antwort und legte sich dennoch wieder zurück.
Es kostete ihn einige Kraft die nächsten Sätze hervor zu bringen.
„Wieso habt ihr mir geholfen und wieso habt ihr mich hergebracht?“
„Ach. Ich dachte schon du fragst gar nicht. Also geholfen haben wir dir, weil… ja, keine Ahnung Mhh. Man hilft Leuten in Not einfach. So bin ich erzogen worden. Mina sogar noch viel besser. Na ja… und als die fort waren wollte ich dich eigentlich in dein Bett dort im Zimmer legen. Dabei ist mir der Brief auf deinem Tisch aufgefallen.“
Matt machte eine kurze Pause und suchte etwas in der obersten Schublade des großen Schreibtisches. Er nahm sachte ein Blatt hinaus, und reichte es dem verwirrten Halbrussen. Sofort erkannte er es.
„Ich musste dich ja wohl mitnehmen. Leider bin ich nämlich furchtbar romantisch und ich will dich unbedingt gesund und munter zu ihr bringen. Ach ich liebe Happy Ends.“ Seine klaren grünen Augen wurden etwas feucht, als er dies gestand.
„Danke“ mehr konnte Kai nicht sagen. Auch er selbst wollte wieder zu ihr. Und er hatte drei wertvolle Tage mit schlafen verschwendet. Mina setzte sich auf die Bettkante und fühlte Kais Stirn.
„Wo bin ich eigentlich genau?“
„Immer noch in Moskau, falls du das wissen willst. Und des Weiteren in meiner bescheidenen Wohnung. Allerdings wohne ich eigentlich in England. In London um genau zu sein. Aber ich Wette deine Liebste ist in keinem der beiden Länder, stimmt´s?“
„Ja. Nein. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wo sie jetzt ist. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie in Japan mit Freunden. Sie könnte aber auch wieder nach Hause zurückgekehrt sein.“
„Und wo wäre das?“ wollte Mina neugierig wissen.
„England.“
„Ach sieh mal einer an. Eine Landsgenossin. Das finde ich ja ganz herrlich. Nun bin ich noch mehr darin bestärkt, dich zu ihr zu bringen. Aber etwas warten müssen wir noch, denn SO bekommen wir dich durch keine Kontrollen am Flughafen.“ Meinte Matt darauf.

Kai konnte nur zustimmen. Etwas beruhigter legte er sich wieder hin und schlief sofort ein.






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