So brav und doch so sexy - Teil 18

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 13.08.2012


18. Kapitel…Feuerwerk und Wünsche


>>>Flashback<<<

Langsam ging sie die Straße entlang. Nur das Licht der Sterne erhellte ihren Weg in der unendlichen Dunkelheit der Nacht. Die Bäumen zu beiden Seiten, strahlten eine unheimliche und beängstigende Ruhe aus. Ihr Herz pochte immer lauter. In dieser Stille war es das Einzige was man hörte. Keine nächtlichen Tierrufe waren zu vernehmen. Sie war allein. Allein und völlig hilflos. Angst schnurrte ihre Kehle zu. Das Atmen viel immer schwerer. Nun tauchte zu allen Seiten Nebel auf. Dichter, weißer Nebel. Er verschlang alles in sich.

Doch plötzlich formte er sich. Zu einer Menschengestallt. Nun begann sie zu rennen. Weit konnte sie nicht sehen doch es war ihr egal. Die Angst hatte die Oberhand. Sie blickte sich nicht um und rannte weiter geradeaus. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sie blieb stehen. Erschrocken schaute sie zuerst nach unten, und sah dass sie am Rande einer Klippe stand. Sie wollte sich umdrehen und sich lächelnd bedanken, als die Gestalt sie schon in die Tiefe stieß. Vor entsetzten riss sie ihre Augen auf und begann einmal kurz zu schreien.

Doch hörte abrupt auf, da sie wusste dass es zu spät war und Hilfe niemals rechtezeitig kam. So sollte also ihr Ende aussehen. Sie schloss die Augen und wartete auf den kurzen Schmerz. Doch nichts kam. Sie öffnete sie wieder und sah einen wunderschönen Phönix. Er blickte sie sehr liebevoll an. Dann erst sah sie dass er sie aufgefangen hatte.

„Ganz ruhig mein Kleines. Ich bin bei dir. Nichts kann dir passieren. Das schwöre ich.“

>>>Flashback ende<<<


Anne blinzelte ein paar Mal.*Warum hab ich jetzt an das gedacht? Ich habe das Gefühl, das es etwas mit Kai zu tun hat.* Kais Nähe machte sie verlegen und sie wurde mehr als nur knallrot. Das kann ja heiter werden.
Kai platzierte seine Hände links und rechts, neben ihrem Kopf, am Baum.
„Ich frage mich gerade, ob es auch in deinem Fall stimmt, dass stille Wasser tief sind. Was liegt wohl hinter deinem unschuldigen kühlen Lächeln? Es könnte sehr interessant sein, das herauszufinden.“ Kai sprach sehr leise und Anne dachte schon sie hatte sich verhört, doch ein Blick in seine Augen, bewies er dass er es wirklich gesagt hatte.

Er neigte seinen Kopf zu herunter und sah dass sie etwas sagte, aber verstand es nicht, weil sie es einfach zu leise gesagt hatte. Es war nur ein Hauchen gewesen.
„Was?“
„Ich habe gesagt, Freundschaft, Kai“
„Wie meinst du das?“ Zum ersten Mal sah sie Kai wirklich verwirrt.
„Es wäre besser, wenn wir es bei einer Freundschaft belassen würden. Ich weiß dass du nichts Festes willst. Ich aber schon. Ich möchte mehr als nur in deinem Bett sein. Ich möchte in deinem Leben sein. Richtig mit dir zusammen sein und nicht nur dein Bett mit dir teilen. Das reicht mir einfach nicht.“

„Das kann ich dir nicht geben, Kleines. Ich mach dir keine falschen Versprechungen und ich werde dich nicht belügen oder betrügen, in der Zeit in der wir miteinander schlafen. Aber das was du willst, kann ich dir nicht geben, weil ich nicht weiß, wie ich dich dann noch vor mir beschützen kann.“ Er sagte es nicht kalt, nur schrecklich distanziert. Ein eiskalter Schauer lief über ihren Rücken. Ein unkontrollierbares Zittern gewann die Oberhand über ihren Körper.

Wieder aller Vernunft zog er Anne nun an sich.
„Freundschaft, Kai“ Sie wich jedoch nicht von ihm zurück, als er eine Hand über ihren Hals und den Brustansatz streicheln ließ.
„ich will dich nur wärmen. Du hast eine Gänsehaut.“
„Ich weiß, aber mir ist nicht kalt.“
„Was dann, Anne?“ Ernst sah sie ihn an. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen.
„Die ganze Situation ist einfach total verrückt. Schon, dass ich überhaupt hier mit dir bin. Aber nicht nur das. Ich will, das du mich küsst.“ Verlegen senkte sie den Blick wieder.

Das musste sie ihm nicht zwei Mal sagen. Sofort küsste Kai ihre vollen, roten Lippen. Er versuchte zärtlich zu sein, doch das heftige Verlangen ließ ihn leidenschaftlicher werden als beabsichtigt.
Im nächsten Moment zog er sie mit sich auf den Boden, wobei er sie beide so drehte das er am Baumstamm saß. Der Halbrusse platzierte sie auf seinen Schoß. Anne wehrte sich nicht, sondern erwiderte erregt, seinen Kuss. Als sie gegen seinen Mund stöhnte und die Hüften begierig auf seinem Schoß kreiste, gab Kai der Verlockung nach, einen Schritt weiter zu gehen.

Er schob ihren Kimono ein ganzes Stück hoch, weil er spürte, dass sie ihn wollte. Und er war zu gern bereit, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Dann wartete er einen Moment, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihn aufzuhalten.
Stattdessen krallte sie sich vor Erregung an seinen Schultern fest und küsste ihn stürmisch. Dies nahm er als Einverständnis. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Und genau in diesen Moment zuckte sie zusammen und erstarrte. Sofort nahm Kai seine Hand weg und nahm ihr Gesicht in seine Hände.

„Hey, Kleines. Es ist alles gut. Du weißt doch das ich dir nichts passieren kann bei mir.“ Beruhigend und zärtlich strich er ihre wirren Haare zurück. Entgeistert starrte sie ihn an. Dann wich diesem Blick die nackte panische Angst. Ihre Reaktion machte ihn stutzig. Was ging bloß in diesem Mädchen vor?
„Ich … ich… tut mir leid. Ich kann das nicht!“ *Noch nicht* fügte sie in Gedanken hinzu.

„Das ist doch kein Problem. Ich werde dir bestimmt nicht wehtun.“ Aus einem unerfindlichen Grund heraus, glaubte sie ihm. Sie wusste, dass sie sofort hätte nein sagen sollen. Aber es gefiel ihr zu sehr. Sie genoss das Gefühl ihrer Lippen aufeinander.
Kai hingegen verfluchte sich innerlich. Er war wieder zu weit gegangen wie er selbst fand.

„Also das küssen hast du jetzt eindeutig drauf. Und deine Bewegungen waren auch nicht schlecht. Da kann MANN eine Menge mit anfangen und Spaß haben.“ Er wusste genau, dass diese Wortwahl verletzend war, aber er wollte sie beide schützen.

Es durchlief Anne siedend heiß. Kalte Wut brachte sie darauf, schnell aufzustehen und den Kimono grade zu streichen.
„Vielen Dank, aber“, antwortete sie so distanziert wie möglich.
„Aber wenn du dich amüsieren willst, dann findest du doch bei Sayuri sicher genau die richtige Unterstützung, falls du ihr albernes Gekicher aushältst.“

„Oho!“ meinte er gespielt amüsiert. Doch das es nur gespielt war, fiel ihr nicht auf.
„Klingt ganz, als wärst du eifersüchtig.“
„Quatsch! Wieso sollte ich eifersüchtig sein. Wir sind doch nicht zusammen.“ *Auch wenn ich es mir wünschen würde* dachte sie dazu. *Aber auch nur manchmal* Erwiderte eine kleine gehässige Stimme.

Gut das Kai keine Gedanken lesen konnte. Zumindest hoffte sie dies. So ganz sicher war sie sich nicht, bei dem Blick den er gerade hatte. Er schien ihr direkt in ihre Seele und ihr Herz sehen zu können. Das war wirklich beängstigend. Doch sie war immer noch wütend. Allerdings kannte sie Kai doch gar nicht anders. Also tat sie diese Szene einfach ab. Sollte er doch machen was er wollte. Für Anne gab es kein Platz für Spiele. Sie stand doch mit beiden Beinen fest im Leben. Naja, wenn man ihren Vater mal ausnahm. Sie musste sich einmal im Jahr um ihn kümmern, wie um ein kleines Kind.

„Ich denke wir sollten doch zurückgehen. Weißt du den Weg?“ Sie sah ihn fest an und er staunte über ihre Beherrschung. Jede andere Frau, wäre ausgerastet und hätte ihm eine Szene vom feinsten gemacht. So etwas nerviges war nicht sein Ding. Langsam entfernten sie sich von dort und gingen wieder Richtung See. Die Musik war schon längst zu hören. Gleich würde der Zauber zwischen ihnen wieder vorbei sein. Es hatte etwas Beruhigendes an sich.
Und schon waren sie aus dem Wald raus.

„Wovon träumst du immer?“ Die unerwartete Frage ließ sie inne halten. Fragend sah sie ihn an.
„Was meinst du?“ Seinem durchdringenden Blick konnte sie nicht standhalten.
„Du weißt was ich meine.“ Sein Gesicht war völlig ernst. Ergeben seufzte sie abermals.
„Von meiner Mutter. Als sie starb kamen auf der Beerdigung alle zu mir. Ich wusste, dass sie mir die Schuld an ihrem Tod gaben und geben. Doch an diesem Tage waren sie alle voller tröstender Worte.
Ich sagte mir selbst es ist OK. Und zeigte mein übliches Lächeln.
Ich fühlte keine Verzweiflung, sondern eine Art Trotz.
Ich versteckte meine zitternde Hand, denn ihr Mitleid war so leer.
Ich wurde nicht gewärmt von der halbherzigen und künstlichen Wärme.
Ich wollte lieber, dass sie ihre Augen schließen, bevor ich ohne eine Spur zu hinterlassen zerfalle.
Sie sagten immer ich sei ein starkes Kind.
Sie trösteten mich, sie sagten "du musst stark genug sein nicht zu weinen"
Ich wollte diese Worte nicht hören
Also täuschte ich vor nichts von dem zu verstehen“

Sie machte eine Pause und sah gen Himmel. Die ersten Raketen zauberten ein wundervolles Glitzern an den Himmel. Sie lächelte glücklich, doch es erreichte ihre Augen nicht. Sie verräterisch feucht. Kai wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als sie in die Arme zu nehmen und zu trösten. Dabei hatte er keine Ahnung, wie man es anstellte. Er hatte noch niemanden getröstet.
Nach kurzem Zögern begann sie wieder zu reden.

„Ich will die schönen Worte weder länger hören noch sie aussprechen.
Die Schmerzen werden sich verschlimmern, also akzeptiere ich sie einfach.
Was wollen diese Menschen wirklich wissen, wenn sie bei scheinbarer Freundlichkeit
Ein scharfes Messer der Neugier hinter ihren sanft aussehenden Augen verstecken?“
Was wollen sie wirklich? Was wünschen sie sich wirklich?
Was ist ihr wahres Ziel? Und mit wem?“
Sie ließ den Tränen freien Lauf. Den Kopf wandte sie nun zu ihm.

„Es ist das erste und letzte Mal für euch, dass ihr einfach als ihr selbst leben könnt.
Ihr solltet euren eigenen Weg einzeichnen, nachdem ihr die große Karte ausgebreitet habt.
Das hat meine Mutter immer wieder gesagt. Und ich vertraue darauf, dass sie über mich wacht und mich stark macht.
Doch manchmal da überkommt mich einfach alles. ALLES.“ Nun nahm er sie doch in die Arme. Er konnte es nicht ertragen, das sie weiter sprach.

„SCHHH… weine nicht, Kleines. Du bist doch schon sehr stark. Immerhin kannst du mich ertragen.“ Das brachte ihm ein lächeln von ihr ein.
„Danke, Kai. Du kannst ja auch ein ganz lieber sein.“ Schmunzelte sie.
Abrupt ließ er sie los.
„Von wegen lieb. Bilde dir nichts ein, Anne. Ich kann es nur nicht ertragen, wenn ein Mädchen weint.“
Eiligen Schrittes ging er zu den anderen, die er soeben entdeckt hatte.

Anne wischte sich schnell die Tränen ab und rannte ihm nach. *Ich werde aus dem einfach nicht schlau. Das ist doch zum Haare ausreißen.*






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