So brav und doch so sexy - Teil 14

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 29.06.2012


14. Kapitel…ein Streit mit Folgen für Kai



Seufzend setzte sie sich und vermied es vehement Kai anzusehen. Sie unterhielt sich hauptsächlich nur mit Mariah und Hilary. Tala blickte sie nachdenklich an. Irgendwas schien mit ihr anders zu sein, als noch vor ein paar Wochen. Seine kleine Rose schien sich nach und nach zu öffnen. Er fand es schön dass sie so aufblühte. Der Tod ihrer Mutter war ziemlich schwer für sie gewesen. Und dann noch ein Vater der sich immer wieder an diesem Tage betrinkt. Da kann sie ja nur unterkühlt oder zu naiv werden. Ihr Bruder war ihr auch keine große Hilfe wenn man mal ehrlich war.

Nachdem Tyson noch sein drittes Eis verschlungen hatte konnte es wieder nach Hause gehen. Anne stand etwas unschlüssig da. Sie wusste nicht, ob es ok ist wieder mit Kai zu fahren. Er hatte kein Wort mehr mit ihr gewechselt seit dem Kuss im Auto.
„Kommst du heute noch? Oder soll ich dich in ein paar Stunden abholen?“ spöttisch sah Kai sie an.
„Jaja. Bin schon auf dem Weg. Du bist ziemlich fies.“ Traurig sah sie aus dem Fenster als er losfuhr.

„Ich bin so, wie man mich wollte.“ Seine rätselhafte Antwort ließ sie aufhorchen.
„Was meinst du damit?“ erwartungsvoll sah sie ihn von der Seite an.
„Das ist egal. Es geht dich nichts an.“ Seine eiskalte Antwort ließ sie sauer werden. Sie drehte sich vollends zu ihm hin, auch wenn das im Auto gar nicht so einfach war. Aus dem Augenwinkel sah er kurz hin und richtete seinen Blick dann wieder auf die Straße.

„Jetzt hör mir mal zu, du Obercasanova. Du kannst mich nicht immer küssen wann es dir gefällt. Ich bin nicht deine persönliche Hure, du Idiot. Ich habe auch Gefühle.“ Nur mit Mühe konnte die 19 Jährige sich die Tränen verkneifen.
„Halt sofort an. Ich will raus hier. Ich MUSS raus hier. Bitte!“ Gequält sah Anne ihn an. Doch er machte keine Anstalten ihre Bitte zu erfüllen.

Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten. Schluchzend sah sie wieder aus dem Fenster. Abrupt blieb das Auto stehen. Sofort schnallte sie sich ab und wollte aussteigen. Kai tat es ihr gleich und kam um das Auto rum. Sie wollte wegrennen doch der Halbrusse hielt sie am Arm fest.
„Lass mich los!“ Ihr Flehen half nichts.

„Dir haben die Küsse doch wohl auch gefallen wenn ich mich dran erinnere wie du mich sogar das erste Mal geküsst hast. Ganz schön raffiniert deine Tränen. Fast könnte man es dir abkaufen.“ Im ersten Moment war Anne völlig perplex. Dass er so viel reden konnte war neu. Doch nur einige Herzschläge später wurde sie sich wieder bewusst was er gesagt hatte.

Ohne an die Folgen zu denken holte sie aus und schlug Kai ins Gesicht. Er hätte nicht damit gerechnet dass sie es tatsächlich noch einmal wagen könnte. Fassungslos sah er sie an. Genau in diesem Moment fuhren die anderen an ihnen vorbei. Verwirrt sahen sie die Szene und Ray hielt sofort seinen Wagen an. Wütend sah er zu Kai und Anne.

„Was geht denn hier ab? Kannst du dich nicht einmal zusammen reißen, Kai?“ Er sah Kai richtig wütend an. Der zog nur unbeeindruckt die Schultern hoch.
„Hey was hast du mit Anne gemacht?“ Auch Tala kam dazu. Sofort ging er zu Anne und nahm sie in den Arm. Die Blondine verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und weinte. Ray ging drohend auf Kai zu.
„Also was ist passiert?“ Zum ersten Mal war Rays Stimme eiskalt. Mariah legte ihn beruhigend eine Hand auf die Schulter.
„Lass ihn doch. Wir sollten Anne lieber nach Hause bringen.“ Liebevoll sah sie zu Anne. Diese nickte fast unmerklich. Mariah nahm sie aus Talas Arm und führte sie zu Rays Auto.

Als Anne schon im Wagen saß, sah sie zu Kai. Alle redeten auf ihn ein. Da wurde ihr klar, dass es die anderen ja eigentlich wirklich nichts anging. Vielleicht mochte Kai sie ja auch und wollte es nur nicht zugeben, damit er nicht verletzbar war. Das wäre echt gut möglich.

Langsam versiegten ihre Tränen wieder. Kai stieg in seinen Wagen und fuhr wieder Richtung Stadt. Auch die anderen stiegen ein. Als Ray saß drehte er sich zu Anne um. Fragend sah er sie an. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf.
Im Haus angekommen machte Ray sich erst mal daran das Essen vorzubereiten. Die Mädels rannten nach oben um ihre Einkäufe auszupacken und sich schon zu duschen.

Anne stand am Fenster und war in Gedanken nur bei Kai. Er war einfach wie er eben war, genauso hatte sie ihn kennen gelernt und genauso hatte sie sich auch in ihn verliebt. Sie drehte den Kopf leicht zur Seite und sah zu ihrem Kimono der auf dem Bett lag. Kopfschüttelnd schloss sie die Augen und sah wieder aus dem Fenster. Ray würde wohl bald mit dem Essen fertig sein. Dann könnte sie essen und danach endlich schnell duschen. *Ob Kai mit zum Fest geht?* von weiten sah sie Scheinwerfer näherkommen. *Vielleicht ist es ja Kai* Sofort begann sie zu lächeln.

Langsam öffnete die 19 Jährige die Tür als es klopfte. Vor ihr stand wirklich Kai. Außerdem sah sie Ray unten an der Treppe stehen und skeptisch gucken. Sie lächelte ihn zu und wandte sich dann an Kai. Das lächeln wischte sie sofort weg. Er musste ja nicht wissen, dass sie ihn schon verziehen hatte. So einfach sollte er es nicht haben. Man sah ihn an, dass es ihm Leid tat.
„Was kann ich für dich tun?“ Nur mit größter Mühe konnte sie sich das Lachen verkneifen und diesen kalten Ausdruck beibehalten.

„Du weißt genau, warum ich hier bin.“ Sein Blick zeigte nun auch wieder diese Kälte. Anne musste es ihm aber auch zu schwer machen. Er sah ihr genau an, dass sie am liebsten lachen würde.
„Wegen vorhin meinst du?“ Verblüfft schaute sie ihn aus ihren wunderschönen großen Augen an.
„Ja. Aber damit du nicht schon wieder denkst, das ich ein anderer bin, werd ich mich diesmal nicht so direkt entschuldigen.“ Nun konnte Anne echt nicht mehr. Lautstark begann sie zu lachen. Nun war es Kai der verblüfft guckte. Er dachte sich zwar schon, dass sie ein Lachen verkneifen musste, aber er hätte nicht gedacht, dass sie einfach loslachen würde.

„Ach was. Ist schon gut. Ich kann dich ja verstehen. Magst du nicht kurz reinkommen? Dann kann ich es dir erklären.“ Lächelnd trat sie zur Seite und öffnete die Tür noch ein stück. Nach kurzem Zögern trat er ein. Mit pochenden herzen schloss sie die Tür wieder. Der junge Halbrusse stand am Fenster und sah nach draußen. Anne trat leise an seine Seite. Einige Minuten standen sie einfach nur da. Bis Anne dieses Schweigen nicht mehr aushielt.

„Ich kann verstehen, warum du immer so schroff und kalt mir gegenüber bist.“ Dabei sah sie ihn an.
„Ich glaube du magst mich und das macht dich angreifbar.“ Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie eine Reaktion zu sehen. Oder hatte sie es sich nur eingebildet? Sie griff nach seiner Hand. Ohne zu zögern erwiderte er den Druck ihrer warmen Hand.
„Ich habe recht, oder? Du magst mich. Vielleicht nur ein kleines bisschen, aber ich bin dir nicht egal.“
Wieder sagte er nichts. Sie standen wieder schweigend nebeneinander, die Hände ineinander verflochten.

Als Anne schon dachte, er wäre nur eine Steinfigur, drehte er sich zu ihr. Anne musste zwei Mal hinsehen und blinzeln. Sie konnte es nicht glauben. ER, dieser KAI HIWATARI…er lächelte sie wirklich warmherzig an.
„Ja. Du hast Recht. Ich mag dich. Und genau das ist mein Problem. So etwas darf ich mir nicht leisten.“ Sein lächeln verschwand aus seinem Gesicht, genau wie seine Hand aus ihrer.
„Du solltest trotzdem nicht annehmen dass ich dich deswegen anders als sonst behandeln werde. Zeigen werde ich es vor anderen nicht. Wie du schon richtig bemerkt hast, könnte es mich angreifbar machen.“
Ohne ein weiteres Wort ging er und ließ Anne errötet und schockiert zurück.

*Er hat wirklich gesagt er mag mich. KREISCH* Anne warf sich aufs Bett und kreischte vergnügt. Alarmiert kam Ray rein gestürmt.
„Was ist denn passiert, Maus?“ Als er sah dass sie total rot war und strahlte wurde er misstrauisch.
„Ach, ich bin nur total schockiert aber gleichzeitig auch total happy. Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll.“ Schwungvoll stand sie auf, nahm Ray an der Hand und fing an mit ihm zu tanzen.

Sie strahlte wie er es noch nie gesehen hatte.*Ob Kai was damit zu tun hat? Vielleicht hat er es doch nicht ganz vermasselt. Gut so.* lachend drehte er sich mit ihr im Kreis.
„Du hast mir aber immer noch nicht gesagt wieso?“ Neugierig betrachtete er ihre geröteten Wangen. Verlegen hielt sie an und schaute nach unten.
„Ähm… Tut mir leid…aber …ich darf es dir nicht sagen.“ Diese Stotterei brachte ihr nicht viel. Ray neigte sich zu ihr. Gespielt streng sah er ihr in die Augen.

„Ich glaub ich weiß was es ist. Mariah guckt auch immer so wenn…HEY!“ Weiter kam er nicht. Ein ziemlich schlecht gelaunter Tala stand in der Tür und sah ziemlich misstrauisch zu den beiden.
„Guck mal nicht so Tala. Das steht dir nicht. Und außerdem ist deine Rose grade so glücklich.“
„Ja, das sehe ich auch. Und weswegen? Bestimmt nicht wegen dem von vorhin!“ Ray sah ihm die Eifersucht an. *In Tala muss es wohl mächtig brodeln. Tut mir leid. Doch Anne ist für Kai reserviert.*
„Ach mein Wölfchen. Sei doch einfach nur froh, dass ich glücklich bin. Hab dich super Mega lieb.“ Liebevoll strich sie ihm über die Wange, stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss darauf. Dann sah sie ihn an. Mit den strahlenden Augen und den gerötteten Wangen, sah sie einfach nur zauberhaft aus.


„Na gut. Wenn du glücklich bist dann bin ich es auch.“ Er nahm sie in den Arm und küsste sie. Auf den Mund. nicht auf die Wange wie sonst. Abrupt ließ er sie wieder frei. Verwirrt sah sie ihn an.
„Was guckst du denn so? ist es dir noch nicht aufgefallen? Nein??“
„Was soll mir aufgefallen sein?“ Sofort ging Ray dazwischen.
„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür, Tala. Lass es noch so wie es ist.“ Anne verstand kein Wort mehr.






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