So brav und doch so sexy - Teil 11

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 05.06.2012


11. Kapitel…Gefangen im Anderen


Kai schien auf der Couch eingeschlafen zu sein. Anne setzte sich an den Rand und schaute auf sein Gesicht.
* Warum hab Ich mich bloß hingesetzt? Und jetzt bin ich garantiert noch dümmer …aber ich …ich muss es einfach tun* Gedankenverloren strich sie ihm über die farblose Wange. Ihr fiel auf, dass er sehr müde und abgespannt aussah.
* OH NEIN…ANNE…DAS wirst du jetzt nicht tun!!!* dachte sie noch. Ihre innere Stimme ignorierend beuge sie sich runter und küsste ihn.

*Oh Gott…wie gut sich das anfühlt. Mein erster Kuss und ich hab ihn mir geklaut. Mit keinem anderen hätte ich ihn jetzt lieber. Aber irgendetwas scheint zu fehlen. * sie frage sich was es war. Gerade als Anne sich wieder aufrichten wollte, legte Kai seinen Arm um ihre Taille und erwiderte ihren Kuss. Entsetzt riss sie die Augen auf und blickte direkt in seine kalten Augen. Doch irgendetwas lag noch darin was sie nicht erklären konnte. Schon fast zärtlich sah er sie an. Seine freie Hand legte er an ihren Hinterkopf. Glücklich durch dieses Gefühl der Nähe und Wärme schloss sie wieder die Augen und seufzte.

*ja es fühlt sich gut und vor allem richtig an*sagte ihre innere Stimme. Doch dann fiel ihr ein dass Kai sich NIEMALS so verhalten würde wie es in diesem Moment tat. Das konnte also nur ein schöner Traum sein. Doch als sie die Augen wieder öffnete sah sie immer noch Kai vor sich. Langsam löste sie ihren Mund von dem seinen und blickte zu Boden. Auch Kai schlug seine Augen wieder auf.

,,Ähm…es tut mir leid…ich wollte…´´
,,Halt die Klappe An´´ Sie sah ihn erschrocken an doch er lächelte ganz leicht.
* Also DAS hatte ich jetzt auch nicht erwartet. Ich sehe ihn zum ersten Mal lächeln. Das gefällt mir hihi.*leicht begann sie zu ebenfalls zu lächeln.
„Ich will mich ja nicht beschweren aber würde es dir etwas ausmachen deine rechte Hand woanders abzustützen?“

Leicht grinsend sah er nach unten. Sie folge seinen Blick und sah dass sie sich an einer eher ungünstigen Stelle mit der Hand abgestützt hatte.
*Gott… wie peinlich…* schallt sie sich selbst.
,, Tut …m…mir leid´´ * Wieso stottere ich nur die ganze Zeit*fragte sie sich. Anne traute sich kaum Kai in die Augen zu sehen. Als sie es doch tat sah sie dass er nachzudenken schien.

*Was er jetzt wohl von mir denkt? Aber eigentlich will es lieber nicht wissen* Sie wollte aufstehen doch eine Hand zog sie zurück. Naja wobei ,zurück´ nicht ganz richtig wäre. Denn sie landete auf seinem Schoss. Anne lief knallrot an. ,, Eben warst du aber nicht so schüchtern, Kleines. ´´
*Wie rau seine Stimme klingt. Ganz anders als sonst*angestrengt überlegte sie was sie antworten sollte.
,, Ähm,…Ich weiß auch nicht warum…warum ich das getan habe.´´ Und dann überlegte sie, ob er wirklich grade „Kleines“ zu ihr gesagt hatte.

Als sie Kai nun wieder in die Augen sah konnte sie es nicht glauben. Kai sah sie einfach nur liebevoll an. Er legt seine Hand wieder an ihren Hinterkopf und zog sie zu sich runter. Tief sah er in ihre Augen und erschrak. Er sah ein Gefühl darin das einfach nicht sein durfte. Sie war ganz eindeutig dabei sich in ihn zu verlieben. Nein solche Gefühle wollte er von niemand bekommen. Denn liebe dauerte nicht lang und man wurde verletzte und das wollte er nie mehr haben. Außerdem gab es da noch Tala. Er war sein bester Freund, seit er denken konnte und er liebte Anne schon sehr lange. Auch wenn Tala es niemals aussprach.


Wie von einer Tarantel gebissen, sprang er auf und warf Anne damit zu Boden, da sie immer noch auf seinem Schoss saß.
,, Was..?´´ Anne wusste nicht was los war.
,, Kai?´´ vorsichtig stellte sie sich hinter ihn und wollte ihm die Hand auf die Schulter legen. Da wirbelte er rum und gab ihr eine Ohrfeige. Tränen traten in ihre Augen.
*oh nein. Das wollte ich nicht.* dachte nun seinerseits Kai. Sie stand auf, zog sich ihre Sachen glatt und ging zur Tür ohne ihn noch einmal anzusehen.
„Anne, warte!“ rief er ihr nach, doch sie schloss die Tür schon von außen.

*Das hast du verbockt Kai* dachte dieser resigniert.
Anne lehnte sich seufzend von außen an die Tür. Ihr Herz pochte rasend schnell und über ihre Wangen liefen die Tränen. Sie wollte es einfach nicht glauben. Kai hatte sie doch tatsächlich geohrfeigt. Von drinnen hörte sie gepolter und fragte sich was er tat. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Anne fiel direkt in seine starken Arme.

„Anne…“ schnell machte sie sich von ihm frei und sah in ins Gesicht.
„Sag einfach nichts!“ sagte sie leise. Er sah ihre tränennassen Wangen und hörte dass sie traurig und auch wütend war. Noch einmal sah sie ihn tief in die Augen, bevor sie ihre schloss und den Kopf schüttelte. Doch er hatte die Veränderung schon gesehen. Sie hatte ihn eisig angesehen. Dann ging sie einfach. Kai wollte ihr sofort nach, doch etwas hielt ihn davon ab.

In ihrem Zimmer warf sie sich aufs Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Eigentlich hatte doch alles so gut angefangen.
*Ich war sogar so mutig ihn zu küssen* ging es ihr durch den Kopf.
*Was hatte er nur plötzlich? Er hat mir in die Augen ges…*

Und da wusste sie es. Er hatte gesehen, dass sie sich in ihn verliebte.
*Oh nein… So was dummes aber auch* Anne wusste genau, was Kai von Liebe hielt. Und in diesem Moment hatte er sogar Recht. Liebe tat weh und verletzte. Aber sie war auch die größte Macht auf Erden. Dessen war Anne sich vollkommen sicher. Völlig erschöpft schlief sie ein.

Währenddessen dachte auch Kai darüber nach, was er getan hatte. Anne würde ihn niemals verletzten. So war sie einfach nicht. Aber ER, Kai Alexander Hiwatari, hatte sie verletzt und das war nicht gut.
*Wenn Tala das erfährt kann ich mir ganz schön was anhören* dachte er. Warum hatte er den Kuss denn auch bloß erwidert. Vielleicht weil es wissen musste. Wissen musste was zwischen ihnen war. Warum er sie nicht vergessen konnte und warum sie seine Gedanken verfolgte. Er senkte seinen Blick auf den Boden und sah etwas glitzern.

Anne hatte wohl einen Ohrring verloren.
*Ob ich ihn ihr bringen soll???* überlegte Kai. Nach kurzem Zögern ging er zu ihrem Zimmer. Auf sein Klopfen erhielt er jedoch keine Antwort. Gerade als er wieder gehen wollte hörte er einen leisen Schrei aus ihrem Zimmer. Ohne zu überlegen machte er die Tür auf und ging zu ihrem Bett, wo sie sich herumwälzte. Sofort nahm er sie in seine Arme. Anne wehrte sich verzweifelt gegen seinen Griff. Anne biss ihn sogar in die Hand.

Langsam ging sie die Straße entlang.
Nur das Licht der Sterne erhellte ihren Weg in der unendlichen Dunkelheit der Nacht.
Die Bäumen zu beiden Seiten, strahlten eine unheimliche und beängstigende ruhe aus.
Ihr Herz pochte immer lauter.
In dieser stille war es das einzige was man hörte.
Keine nächtlichen Tierrufe waren zu vernehmen.
Sie war allein. Allein und völlig hilflos. Angst schnurrte ihre Kehle zu.
Das Atmen viel immer schwerer.
Nun tauchte zu allen Seiten Nebel auf. Dichter, weißer Nebel.
Er verschlang alles in sich.
Doch plötzlich formte er sich. Zu einer menschengestallt.
Nun begann sie zu rennen.
Weit konnte sie nicht sehen doch es war ihr egal.
Die Angst hatte die Oberhand.
Sie blickte sich nicht um und rannte weiter geradeaus.
Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sie blieb stehen.
Erschrocken schaute sie zuerst nach unten, und sah dass sie am Rande einer Klippe stand.
Sie wollte sich umdrehen und sich lächelnd bedanken, als die Gestalt sie schon in die tiefe stieß.
Vor entsetzten riss sie ihre Augen auf und begann einmal kurz zu schreien.
Doch hörte abrupt auf, da sie wusste dass es zu spät war und Hilfe niemals rechtezeitig kam.
So sollte also ihr ende aussehen.
Sie schloss die Augen und wartete auf den kurzen schmerz.
Doch nichts kam.
Sie öffnete sie wieder und sah einen wunderschönen Phönix.
Er blickte sie sehr liebevoll an.
Dann erst sah sie dass er sie aufgefangen hatte.


In diesem Moment wachte Anne wiedermal auf. Sie blinzelte ein paar Mal, bis sie begriff dass zwei starke Arme sie festhielten und eine Hand beruhigend über ihren Rücken strich. Ein ihr sehr gekannter Geruch stieg ihr in die Nase. Genüsslich schloss sie die Augen wieder. Als sie schon fast wieder eingeschlafen war flüsterte jemand ihr etwas ins Ohr.

„Ganz ruhig mein Kleines. Ich bin bei dir. Nichts kann dir passieren. Das schwöre ich.“
Dann schlief sie wieder, endgültig ein. Sie kuschelte sich mehr und mehr in die Wärme die sie umschloss. Als er sicher war, dass sie wirklich wieder ganz fest schlief, legte er sie ins Bett zurück und deckte sie behutsam zu.

Zum ersten Mal sah er sie richtig an. Anne war wirklich schön, mit verlockenden Kurven und einem makellosen Gesicht. Eine klassische Schönheit, mit hohen Wangenknochen, einer kleinen Nase und einem Mund, der alle Blicke auf sich zog. Und er dachte an vorhin zurück. Sie war nicht so schlank wie die ganzen Supermodels, aber Kai hatte schon immer Frauen geschätzt, die auch wie Frauen aussahen. Angelica Maria Kamu besaß definitiv sehr weibliche formen.

Für einen Moment ließ er seinen Blick auf ihrem vollen Busen ruhen, und sofort schallt er sich im Stillen, als er bemerkte, was er da tat.
*Das hätte vorhin nicht geschehen dürfen. Ich darf sie niemals anfassen. Er würde es mir niemals verzeihen, wenn ich ihr wehtue. Und das würde passieren.* kopfschüttelnd wandte er sich um und verließ das Zimmer.

Draußen vor der Tür stand noch jemand. Er wurde geweckt von ihren schrei.
*Was will ich eigentlich hier? Es ist doch schon jemand bei ihr.*
Er starrte die Tür an. Als er merkte dass die Tür aufging, versteckte er sich in einer Nische. Doch als er sah wer rauskam, verstand er die Welt nicht mehr. DAS hatte er von ihm nie erwartet. Als derjenige in seinem Zimmer verschwand, ging er selbst auch wieder in das seine. Im Bett überlegte er nun, was es zu bedeuten haben könnte. Doch zu einen guten Ergebnis kam er auch nicht. Beunruhigt schlief er ein.






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