Mal sehen.. - Teil 3

Autor: Kanin
veröffentlicht am: 09.02.2012


Teil 3 , ich hoffe das er euch gefällt und ihr noch mitlest ! :)


RUMS! Mit ohrenbetäubendem Krach knallte der Karton mit meinen neuen Töpfen zu Boden.
-"So ein verdammter Mist!" fluchte ich.
In den letzten 3 Wochen hatte sich bei mir einiges zum Besseren gewendet. Nachdem sich meine Laune normalisiert und ich mich so gut es ging von Dennis losgelöst hatte, hatte ich mich auf die Suche nach einer halbwegs erschwinglichen Wohnung gemacht. Garnicht so einfach in einer Stadt wie Hamburg. Doch man hatte Erbarmen mit mir, ich fand eine kleine aber gemütliche 2-Zimmer Wohnung, in die ich sofort einziehen konnte und sogar in Susannes Nähe lag. Da ich damals direkt von meinem Elternhaus zu Dennis gezogen war, besaß ich leider nach diesem Auszug keinerlei Möbel. Doch zu meinem großen Glück hatten meine Eltern als ich klein war ein paar Rücklagen für mich angesetzt die sie mir nun auszahlten. Es war kein Vermögen, doch es reichte für eine vernünftige Grundausstattung. Und so verwandelte sich mein neues Heim nach und nach zu einer gemütlich eingerichteten Bleibe. Von meinem Exfreund hatte ich soweit nichtsmehr gehört, aber das war mir auch mehr als recht. Der Alltag hatte mich wieder fest im Griff, ich arbeitete jeden Tag von 8 Uhr bis 16 Uhr im Friseursalon und nachmittags traf ich mich meistens mit meinen Freunden oder lernte für meine Ausbildung. Ich war froh das schlimmste überstanden zu haben und endlich wieder nach vorne blicken zu können. Doch das Schicksal meinte es mal wieder böse mit mir. Es war ein ganz normaler Dienstagvormittag , der Kundenansturm war um diese Zeit nicht so hoch daher nutzte ich die Zeit um in Ruhe einen Kaffee zu trinken.
-"Lara übernimm doch bitte die nächste Kundin, ich mache jetzt Pause" hörte ich meine Chefin rufen.
Wie gewohnt begab ich mich aus dem Pausenraum in den Salon, doch als ich sah wer diese nächste Kundin war wäre ich am liebsten an die Decke gesprungen. Na, könnt ihr es euch denken ? Richtig, die liebe Melina.
-" Was hast du denn hier zu suchen" fragte ich sie schnippisch. Das war doch mit Sicherheit auf den Mist von Dennis gewachsen , hatte er mich denn nicht schon genug gequält ? Es hab hunderte andere Friseursalons in Hamburg, spontan fielen mir sogar 4 ein die deutlich näher an ihrer Wohnung lagen, aber natürlich musste Madame ausgerechnet bei mir auftauchen.
-" Ja was hab ich wohl vor wenn ich zum Friseur gehe - die Haare will ich mir machen lassen" entgegnete sie mir und setzte sich betont elegant auf den Stuhl. " Einmal Spitzen schneiden und blondieren , ich hoffe du bist nicht zu blöd dafür "
In diesem Moment wäre ich ihr am liebsten an die Gurgel gesprungen , doch ich konnte mich zurückzuhalten. Natürlich musste ich zugeben, es hätte mir sehr gefallen ihr die Haare zu versauen. Vielleicht eine schöne rosa Tönung ? Oder das Mittel falsch anrühren sodass ihr die Haare ausfielen ? Nein nein, ich wollte mich keineswegs auf ihr Niveau herabbegeben und womöglich noch meine Ausbildung wegen ihr aufs Spiel setzen. Also machte ich mich frisch ans Werk und begann mit meiner Arbeit. Selbstverständlich tat sie alles daran meine Arbeit vor allen Anwesenden im Salon schlecht zu machen , der Stuhl wäre zu niedrig, die einwirkende Haarfarbe sähe komisch aus, später beim Auswaschen war ihr das Wasser zu heiß , und und und. Ich ließ mich davon nicht großartig stören , ich hatte mir fest vorgenommen mich von dieser arroganten Zicke nicht provozieren zu lassen und dieses Vorhaben setzte ich auch eisern fort. Ich war allerdings heilfroh , als wir endlich beim Spitzenschneiden waren, denn diese Prozedur dauerte nicht allzu lang.
-" Es wäre außerordentlich freundlich wenn du mir die Haare danach noch ein bisschen besser zurechtmachen würdest " bat sie danach mit ihrer Piepsstimme " Ich bin nachher mit Dennis zum Essen verabredet und möchte umwerfend aussehen. Upps, das wollte ich natürlich nicht vor dir erwähnen "
Solangsam hatte Ich wirklich die Nase voll.
-"Ich kann Ihnen eine Tüte für ihr Gesicht anbieten" mischte Susanne überraschend mit. Sie hatte die ganze Plagerei mit ihr schon eine ganze Zeit beobachtet und hatte wohl jetzt erfahren um wen es sich hier handelt. Sie schickte der Himmel !
-" Wie meinen ? Ist es üblich in diesem Salon mit seinen Kunden so umzugehen ? " fragte sie gespielt entrüstet.
-"Nein, aber es ist üblich grundlos und lauthals meckernde Kunden einfach hinauszuwerfen! " entgegnete nun plötzlich auchnoch meine Chefin. Susanne war wohl nicht die einzige Zuschauerin gewesen. Ich konnte es kaum fassen das selbst Frau Isenberg sich derartig über Melina ärgerte. Gleichzeitig war ich überaus glücklich die beiden in diesem Geschehen auf meiner Seite zu wissen.
"Ich möchte das Sie umgehend ihre Rechnung begleichen und meinen Salon verlassen ! Mit ihrer herablassenden lauten Art vertreiben Sie mir die anderen Kunden. Ab heute haben sie Hausverbot ! fügte sie noch schroff hinzu. Ohne ein weiteres Wort zu sagen legte Melina zwei 50 € Scheine auf die Kasse und verschwand so schnell sie konnte. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Ich bedankte mich in den höchsten Tönen bei der lieben Frau Isenberg und selbstverständlich auch bei Susanne. Hoffentlich war es nun das letzte mal das ich dieser unangenehmen Person begegnet war !
Der Rest des Tages verlief ruhig und stressfrei. Nachdem ich mit Susanne nach der Arbeit noch einige Baumärkte abgeklappert hatte um ein paar letzte Besorgungen zu machen , setzte sie mich zuhause ab und wünschte mir noch einen entspannten Feiertag. Als ich ausstieg hielt sie mich jedoch zurück
-" Hör mal, hast du nicht Lust am Wochenende mit mir feiern zu gehen ? Mein Bruder kennt da eine Bar, die soll der Hammer sein! Ich finde, das hast du dir nach dem ganzen Stress verdient.
Ich war mir nicht ganz sicher ob ich ihr Angebot annehmen sollte. Klar, ich hatte in der letzten Zeit wirklich nur Stress gehabt. Aber in der Bar würde ich womöglich von irgendwelchen Typen angequatscht werden und im Moment hatte ich wirklich noch keinen Nerv für das andere Geschlecht. Ich sagte ihr ich würde es mir überlegen obwohl ich insgeheim wusste, dass ich sowieso absagen würde. Total erschöpft vom langen Tag fiel ich zuhause ins Sofa und schaltete den Fernseher ein, der bedauerlicherweise mal wieder kein vernünftiges Programm hergab. Ich war grade damit beschäftigt mir mein Abendbrot zu schmieren , als es plötzlich an der Tür klingelte. Verwundert wer um diese Uhrzeit noch vorbeikommen könnte, lief ich zur Tür und wie ich diese jedoch öffnete und sah wer davor stand , war ich wirklich mehr als überrascht..






Teil 1 Teil 2 Teil 3


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz