Feelings are all over the place... - Teil 5

Autor: Saarah__
veröffentlicht am: 03.02.2012


Ich schloss die Tür und stürmte zurück zu Luca. Der hatte sich mittlerweile schon auf mein Sofa gesetzt und fluchte vor sich her. Besorgt sah ich ihn an. "Brauchst du was. Warte kurz." Ich ging schnell in die Küche, holte einen Beutel mit Eis und etwas Wasser zum trinken. "Hier für dein Auge und etwas zu trinken." Ich war beschähmt. So hatte ich Dennis erst erlebt, als mich ein Typ in der Disco angegraben hatte und ich das nicht wollte. Er konnte ziemlich hart zuschlagen, wenn er denn wollte. Mir tat das alles so unheimlich leid. Schweigend setzte ich mich neben Luca. Er strich mir über den Oberschenkel. "Hey süße mach dir kein Kopf. Soo schlimm war es auch nicht und du kannst da ja nichts für." Ich schluckte. "Doch irgendwie schon. Dennis hat mir vor kurzem seine Liebe gestanden und ich hab ihm von uns erzählt." flüsterte ich und Luca nickte. "Verstehe. Liebst du ihn denn auch?" Ich zögerte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein!" Belügte ich mich damit selber? Irgendwie kam mir das 'nein' falsch vor. Aber ich konnte doch unmöglich in Dennis verliebt sein. Wir kennen uns seit dem Kindergarten. Ich weiß alles über ihn. Ich kann.. nein ich DARF nicht in ihn verliebt sein. "Hallo?? Jo??" Luca riss mich aus meinen verzweifelten Gedanken. "Hm?" antwortete ich lediglich. "Ich hab gefragt ob wir etwas kochen wollen?" Ich nickte und stand auf, um mit ihm in die Küche zu gehen. Ich schaute was wir da hatten. "Lasagne?" fragte ich ihn und er nickte lächelnd. "Klingt gut.. wenn ich kochen darf?" Ich musste etwas lächeln. "Sicher?" Er nickte "Hey ich bin halb Italiener mir wurde das lecker Kochen in die Wiege gelegt." Ich konnte mir ein Lachen einfach nicht unterdrücken. Also machte ich etwas Musik an, zeigte ihm wo er was findet, setzte mich hin und sah ihm zu. Mein Handy vibrierte auf dem Tisch doch als ich den Namen 'Dennis' sah drückte ich den Anruf weg. Ich wollte nicht mit ihm reden. Er hatte gerade meinen.. was war Luca überhaupt? Meine Affaire?! Ach egal er hatte Luca geschlagen und das musste ich erstmal verdauen. Ich würde morgen mit ihm reden. Aber so leicht würde ich ihm das nicht verzeihen. Eine SMS erschien auf dem Bildschirm. Ich atmete tief ein, doch schließlich entschloss ich sie zu lesen. "Jo.. Mäuschen. bitte geh doch ran! Bitte. Ich weiß nicht was ich machen soll wenn ich dich verliere. Bitte ich brauche dich! Es tut mir so leid. Bitte melde dich bei mir. In Liebe Dennis <3" Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Das war ja schon irgendwie niedlich.

Die Zeit verflog und schließlich stellte Luca eine lecker durftende Lasagne auf den Tisch vor mir. "Mhhhm" ich schnupperte daran. "Riecht schonmal gut. Hoffen wir, dass sie auch so schmeckt" Ich grinste ihn frech an und er kniff mich sanft in die Seite. Du wirst dich noch entschuldigen für diese Worte." sagte er lachend. Ich deckte Teller und Besteck und er setzte sich gegenüber von mir hin.

Die Lasagne schmeckte tatsächlich sehr sehr gut. Doch richtig genießen konnte ich sie dennoch nicht. Ich erwischte mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken immer wieder zu Dennis schwiffen. Wie geht es ihm wohl? Sollte ich ihn wirklich anrufen? Ich verdrängte die Gedanken und blickte zu Luca. "Wie gehts deinem Auge?" fragte ich und er lächelte. "Süß wie besorgt du bist" Ich sah ihn gespielt strafend an. "Das war nicht meine Frage." Er schmunzelte "Schon okay ist nicht das erste mal, dass ich ne Faust abbekommen habe." Ich nickte "Wenn was ist sag mir bescheid." Daraufhin trat wieder diese unangenehme Stille ein.

Luca hatte ich nach Hause geschickt. Ich konnte diesen Abend einfach nicht mit ihm verbringen. Vor mir lag mein Handy. Dennis Nummer war schon eingegeben. Ich starrte es an, als wenn allein mein Blick etwas auslösen würde. Schließlich griff ich nach dem Handy und lies Dennis Nummer wählen. "Jo gott sei dank meldest du dich!" ertönte direkt Dennis Stimme. Hatte er vor dem Handy gewartet oder was? "Hey Dennis." murmelte ich. "Ich sollte mich melden? - "Ja bitte Jo es tut mir alles so leid! Ich weiß nicht was mit mir los war ich .. ich..." - "Du warst eifersüchtig.." - "Ja und es tut mir unendlich leid bitte Jo verzeih mir." - "Ich weiß nicht Dennis.. Du kannst nicht einfach jeden zusammenschlagen der sich mir nähert.." Stille am anderen Ende.."Ich brauch einfach etwas Zeit. Ich melde mich. Bye Dennis" Mit diesen Worten legte ich auf und versuchte zu schlafen.

Die Nacht war einfach grausam. Ich hatte dunkle Schatten unter den Augen und sah einfach nur schrecklich aus. Ich stieg unter die Dusche und mit etwas Make Up bekam ich es sogar hin, einigermaßen normal auszusehen. Gerade rechtzeitig... Es klingelte an der Haustür und als ich sie öffnete stand ein Lieferant mit einem Strauß Rosen uns einer Karte in der Hand da. "Joline Terris?" Ich nickte und er übergab mir den besagten Strauß mit der Karte. Ich öffnete diese und konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. "Es tut mir leid. Verzeih mir." Aus dem Umschlag fiel eine weitere Karte heraus. Ich hob sie auf und las. "Gutschein für ein Wochenende in Hamburg im Steigenberger Hotel + 2 Tickets für das Musical König der Löwen" Ich hielt mir die Hand vor den Mund. "Hamburg?" murmelte ich und war total gerührt. Ich wohnte in einem ziemlichen Dorf im Ruhrpott. Es war ein großer Traum einmal ein Wochenende in der Hafenmetropole Hamburg zu verbringen. Ich stellte die Rosen in ein Glas Wasser und setzte mich erst einmal. Sollte ich mich tatsächlich von Dennis bestechen lassen? War das denn überhaupt Bestechung? Er will mir ja nur einen großen Traum erfüllen. Wir zwei alleine in Hamburg. Tief in mir war ich ihm gestern schon nicht mehr böse. Aber wirklich? Wir zwei alleine? Konnte das gut gehen. Ich entschloss mich Dennis anzurufen. Ohne ihn überhaupt ein Wort sagen zu lassen meinte ich "Du spinnst doch das kannst du nicht machen und überhaupt das ist viel zu teuer und .." - "willst du?" unterbrach er mich. "Natürlich will ich." Ich war überglücklich. Es war Donnerstag und morgen früh sollte es dann schon losgehen. Ich rief schnell meine Eltern an und sagte ihnen bescheid, dass ich übers Wochenende, an dem sie wiederkommen wollten, in Hamburg sei. Sie willigten auch sofort ein und schon machte ich mich daran meine Sachen zu packen. Da kam schon das 1. Problem. WAS SOLLTE ICH EINPACKEN? Schnell rief ich Jana, Marie und Lena in einer Telefonkonferenz an. "HIIIIILFE" schrie ich lediglich in den Hörer. "Was nehm ich mit nach Hamburg wenn ich mit Dennis dahin fahr und wir ein Musical besuchen?" Das erste was ich hörte waren meine 2 Freundinnen die laut kreischten. Ich hielt den Hörer etwas von meinem Ohr weg. "HALLO?? Leute ich hab keinerlei Klamotten dieser Art." Ich lachte laut auf. Jana meldete sich als erste. "Also auf jedenfall was schickes. Ein schwarzes Cocktailkleid oder so was schlichtes für das Musical." Lena stimmte ihr zu. "Jaa mit Pumps und soo das ist auf jedenfall." Auch Marie schaltete sich nun ein. "Und ne enge Jeans mit nem schicken Top falls ihr nochmal so weggeht. Und etwas für die Freizeit." Sie quatschten weiterhin so lange auf mich ein, bis meine Reisetasche förmlich platzte. "Okay Mädels ich hab eindeutig kein Platz für mehr Sachen." Ich lachte und wir verabschiedeten uns. Eine Nacht trennte mich noch von Hamburg und Dennis.

Die Nacht habe ich vor lauter Vorfreude die meiste Zeit im wachen Zustand verbracht. Trotzdem war ich topfit als ich unter die Dusche stieg und dann fertig gestylt an der Straße auf Dennis wartete. Ein weißer Audi R8 GT fuhr vor und hielt vor mir. Das war doch das Auto von Dennis Vater. Er stieg aus und lachte. "Geil oder? Hat mein Dad mir geschenkt er will sich was neues holen." Ich staunte nicht schlecht. Dennis verlud meine Tasche, während ich schonmal auf dem Beifahrersitz platz nahm. Was für ein Gefühl in so einem Auto zu sitzen.

Die Fahrt verging wie im Fluge. Hin und wieder hatte Dennis mir einen liebevollen Blick zugeworfen oder seine Hand auf mein Knie gelegt. Als wir durch Hamburg fuhren starrte ich die Gesamte Zeit aus dem Fenster. Die Sonne schien und es war ein warmer Spätsommer Tag. Es sah einfach alles so wundervoll aus. Der Hafen, die Landungsbrücken, die City, ja sogar durch die berühmt berüchtickte Reeperbahn fuhren wir. Etwas abseits der City (aber mindestens genauso schön) kamen wir an dem Hotel an. Erstaunt sah ich zu Dennis. "Das sieht total nobel aus." Er lachte. "Gerade richtig für meine Prinzessin." Ich lächelte und lehnte mich zurück. Während Dennis eincheckte, wurde unser Gepäck bereits zum Zimmer gebracht. Als er wieder zu mir kam führte er mich bis vor unsere Tür. "Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich ein Doppelbett gebucht habe." Verunsichert sah er zu mir ehe er die Tür öffnete. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Zu viel waren die Eindrücke. Das Zimmer war einfach unglaublich und ich ließ mich auf das Bett fallen.

Ich brauchte lange im Bad, um mich für den Musical Abend schick zu machen. Wir wollten davor noch schön Essen gehen. Als ich dann nach 2 Stunden endlich aus dem Bad kam lachte Dennis. Er wollte etwas sagen, doch als er mich ansah schloss er den Mund wieder. "Du siehst umwerfend aus." stellte er dann aber fest. Ich lächelte ihn an. Ich hatte mein schwarzes Cocktailkleid an. Es umspielte sanft meinen Körper und betonte diesen trotzdem. Der Rücken war bis zum Po ausgeschnitten und vorne hatte es einen Wasserfall Ausschnitt. Dazu hatte ich meine Locken geordnet und zu einer leichten Hochsteckfrisur zusammen gesteckt. Die schwarzen High Heels mit ein paar Gliter-Steinchen rundeten das Outfit mit den dazu passenden Accesoirs ab. Aber auch ich musterte Dennis neugierig. Er trug eine dunkle Jeans. Dazu ein weißes Hemd und eine schwarze Weste. Mit seinen Lederschuhen sah er richtig reif aus. Er nahm meine Hand und reichte mir noch ein durchsichtiges Jäckchen. Wer weiß wie kalt es heute Abend/Nacht werden würde.

Wir gingen in das am Hotel anschließende Restaurant. Das Essen war fantastisch und bei Dennis und mir war es einfach wieder wie vorher. Nur, dass er mich immer wieder liebevoll anlächelte, meine Hand nahm und sonst noch solche Dinge. Um nicht zu spät zu kommen machten wir uns auf den Weg zu König der Löwen. Ich war gespannt auf das Musical. Bis jetzt hatte ich nur gutes gehört und ich war sowieso ein Fan von Musicals.

Wir mussten nicht lange auf unseren Plätzen warten und es ging los. Dennis hatte seine Hand auf mein Bein gelegt und nach einiger Zeit lehnte ich mich an seine Schulter. Die Zeit verging einfach viel zu schnell und ich wünschte mir diesen Moment einfach festhalten zu können. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis. Zum Abschluss spazierten wir noch an den Landungsbrücken entlang. Es sah wunderschön aus wie die Stadt und die Sterne sich im Wasser wiederspiegelten. Dennis nahm mich in den Arm, da ich lediglich mit dem dünnen Jäckchen etwas fröstelte. Zusätzlich legte er mir seine Jacke über die Schultern und blickte mir in die Augen. Dieser Moment war einfach wie im Märchen. Ich hatte das dringende Verlangen ihn zu umarmen und zu küssen. Als wenn er Gedanken lesen konnte bewegte sich sein Kopf langsam auf mich zu und schließlich berührten sein Lippen meine. Es war ein zauberhafter Moment und ich wollte mich nicht von ihm losreißen. Mein ganzer Körper kribbelte und Dennis schloss mich fest in seine Arme.





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