Es kommt anders als man denkt - Teil 32

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 30.03.2012


Ich lief die dunkle Straße entlang. Vorbei an einzelnen Personen und flackernden Straßenlaternen. Die Tränen liefen mir über die Wangen. Immer wieder rief ich seinen Namen, bekam jedoch keine Antwort. Das durfte es nicht sein. Es konnte nicht so enden. Ich liebe ihn doch. Es war lediglich ein Ausrutscher und wir waren gar nicht zusammen! Es hatte keine Bedeutung für mich. Er war einfach mein ein und alles. Ich lief weiterhin die dunkle Straße entlang, bis mir die Idee kam zur WG zu laufen. Dort hämmerte ich an der Tür wie eine Verrückte, schrie seinen Namen. Doch als die Tür aufging, war es bloß Cleo.
»Was willst du hier?« Fragte sie mich abweisend.
»Kann ich rein? Ich muss zu Malte.«
»Erstens ist er nicht da und zweitens wollen wir jemanden wie dich hier nicht.« Mit diesen Worten schloss sie die Tür und ich ließ mich an der Wand nieder. Ich wartete die ganze Nacht darauf, dass er kam. Aber es geschah nichts. Ich hörte nur mein Schluchzen, meine Schwere Atmung und vereinzelte Autos die am Haus vorbeifuhren. Ich wollte nicht aufgeben, zwang mich aber dazu nach Hause zu gehen und mich um Isabel zu kümmern. Bevor ich ging, nahm ich meinen Notizblock, schrieb für Malte eine Nachricht, hing den Zettel an die Tür und ging nach Hause. Als ich ankam, legte ich meinen Schlüssel und meine Jacke auf den Tisch, ging in mein Zimmer, schloss leise die Tür und legte mich hin. Kurz nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, merkte ich wie die Tür wieder aufging und Isabel sich zu mir ins Bett legte.
»Wo warst du?« Fragte sie leise und legte ihren Kopf auf meine Brust.
»Ich war kurz weg. Und jetzt schlaf weiter.« Flüsterte ich ihr zu und legte meinen Arm um sie.
»Ich kann aber nicht mehr schlafen.«
»Dann machen wir das so. Mama schläft jetzt noch zehn Minuten, du weckst sie dann und wir machen uns ein so großes Frühstück wie du es noch nie gesehen hast. Okay?«
»Ja.« Ich schloss wieder meine Augen und gefühlte fünf Minuten später wurde ich wach gerüttelt. »Aufstehen Mama!« Rief Isabel.
»Wonach riecht das hier?« Fragte ich halb schlafend und meine Nase rümpfend. »Was hast du gemacht?« Ich sprang hoch, riss die Tür auf und rannte durch die dichte, fast schwarze Rauchwolke. »Geh raus in den Vorgarten! Schnell!« Hustete ich und lief zur Küche. Als ich die Flammen sah, rannte ich zum Telefon und rief die Feuerwehr an. Danach ging ich ins Badezimmer und füllte einen Eimer nach dem anderen mit Wasser. Doch ich konnte das Feuer nicht bändigen. Als ich den nächsten Eimer holen wollte, trug mich ein Feuerwehrmann raus. Isabel saß bei einem der Wagen und weinte bitterlich. Ich schrieb meiner Mutter, Malte, Jacky und Marc eine SMS und setzte mich dann zu Isabel. Als meine Mutter und Malte ankamen, rannte Isabel direkt zu ihr. Malte kam zu mir und nahm mich in den Arm. Er streichelte sanft über meinen Rücken und ich begann zu weinen. Kur darauf kam Jacky an.
»Jenni!« Rief sie erleichtert und ich löste mich von Malte. »Geht es dir gut?« Ich nickte schwach und sie nahm mich in den Arm. »Was ist denn passiert?« Fragte sie.
»Ich weiß es nicht. Ich bin nach Hause gekommen, hab mich hingelegt und geschlafen. Dann hat Isabel mich geweckt und überall war Rauch.« Erzählte ich mit gebrochener Stimme. »Und… Und es tut mir so leid was passiert ist.« Sagte ich verzweifelt.
»Es geht hier nicht darum was zwischen dir und Marc passiert ist. Es geht darum, was hie passiert ist und, dass es dir und Isabel gut geht.«
»Bist du nicht mehr sauer auf mich?«
»Natürlich nicht. Er hat mich mit einem Haufen Weibern betrogen und deine Verfassung ausgenutzt.« Sagte sie leise und barg ihren Kopf an meine Schulter. Wenige Momente später löste sie sich von mir und ging zu Isabel. Mit den Nerven am Ende setzte ich mich hin und verbarg mein Gesicht in meinen Händen. Malte setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter.
»Hey, alles wird gut.« Sagte er und verstärkte seinen Griff. »Die Hauptsache ist, dass es euch gut geht.«
»Körperlich geht es mir ja auch gut.« Murmelte ich.
»Wie meinst du das?»Wie meinst du das?«
»Ich hab nicht nur dich verletzt, sondern auch mich. Und du willst sicher nichts mehr mit mir zu tun haben…«
»Du hast mich vielleicht verletzt, aber deine Nachricht hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich versteh dich ja, auch wenn es kein Grund war mit ihm zu schlafen.«
»Du willst mich zurück?« Mit Tränen in den Augen richtete ich meinen Blick auf ihn.
»Natürlich. Aber nur wenn du meine Frau werden willst.«
»Sicher will ich das!« Schrie ich schon fast und warf mich ihm um den Hals. »Meinst du es wir alles so wie früher?«
»Nein.« Sagte er und geknickt ließ ich ihn los. Doch er nahm mich wieder in den Arm und flüsterte:»Es wird viel besser.« Lächelnd schloss ich meine Augen, stellte mir vor wie es sein wird, wenn ich erst mal mit ihm geheiratet habe und genoss die Vorstellung über mein neues Leben...

-ENDE-






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