Skilager Liebe - Teil 7

Autor: smily sunny :D
veröffentlicht am: 05.08.2013


Nach dem Duschen, ging ich in ein Handtuch gewickelt zurück in mein Zimmer. Am liebsten hätte ich meinen Pyjama angezogen und mich sofort schlafen gelegt. Ich sah mich im Zimmer um.
Wo sind den nur Vani und Michi? Schulterzuckend tapste ich zum Schrank und zog mir eine bequeme Pyjamahose mit Spongebob drauf an. Sie war nicht nur total bequem sondern auch sehr kuschelig und warm. Meine Tante die in den Staaten lebt schickt mir dauernd solche Sachen. Manchmal ist sogar was ganz brauchbares dabei.
Danach zog ich ein normales graues Top an und machte meine Haare nach oben. Mit eine Zopfgummi und ein wenig Geduld hielt diese Nachbildung des schiefen Turm von Pisas sogar auf meinem Kopf.
Danach sah ich mich im Zimmer um und überlegte was ich machen könnte. Der Fernseher den wir hatten funktionierte nicht. Das hatte Michi schon heute Mittag ausprobiert und sich dann total aufgeregt. Ich beschloss mich ins Bett zu legen und noch ein wenig Musik zu hören bis zum Abendessen.
Wo ist denn jetzt mein Ipod? Ich hab ihn doch heute morgen eingesteckt, da bin ich mir ziemlich sicher, aber wo ist er jetzt! Hat vielleicht Vani oder Michi ihn sich geliehen?
Bei dem Gedanken wurde ich sauer. Ich hasste es absolut wenn sich Leute Sachen von mir leihen und mich nicht fragen. Also sprang ich mit einem Satz vom Hochbett runter und machte mich auf den Weg in den Keller. Da sollte angeblich ein Fußballraum, eine Kletterwand, vier Computer, einen Aufenthaltsraum mit Bar (ohne Getränke!!) und ein Tischtennisraum sich befinden. Unten an der Treppe sah ich schon eine kleine Sitzecke in der ein paar Schüler saßen mit lauter Cola-, Sprite- und Fantadosen. Sie beachteten mich überhaupt nicht, sollte mir nur recht sein. Ich ging den Gang entlang und schon sah ich sie da stehen mit drei anderen Mädchen aus meiner Klasse. Sie standen an der Scheibe und gafften runter auf das Fußballfeld wo anscheinend gerade die Jungs tätig waren.
„Ohh mein Gott sieht Tim nicht mega heiß aus wenn er so konzentriert aufs Spiel ist?“, hörte ich Nina schwärmen.
Ahh es geht also wieder um Mister Macho.
„Na klar aber Ramon ist auch nicht von schlechten Eltern.“, machte Mia weiter.
„Ich kann mich einfach nicht entscheiden, wer von den beiden süßer ist“, brachte sich jetzt auch noch Betty ein, „Sie passen sich so gut einander an, der eine dunkelhaarig und grünäugig und der andere hellhaarig mit braunen Augen, es ist unmöglich sie miteinander zu vergleichen, weil sie beide eine einzigartige Schönheit besitzen“, beendete sie ihre Analyse. Vani und Michi hatte es offenbar jetzt auch ganz schön erwischt, denn auch sie blickten verträumt hinunter und verfolgten das Spiel, oder viel eher die Spieler. Trotzdem musste ich sie jetzt mal in ihren Tagträumen stören.
„Michi, Vani meine zwei Zuckermäuse“, sagte ich in einem total niedlichem Tonfall, „raus mit der Sprache, wohin habt ihr meinen Ipod verschlammt?“ Die beiden drehten sich um und sahen erst sich, dann mich verdutzt an.
„Wieso fragst du das uns, ist doch dein Ipod was sollen wir damit?“, fragten sie im Chor. Jetzt war ich die, die verdutzt guckte.
„Ihr seid die einzigen die, außer mir, im Zimmer waren. Wer sollte ihn den sonst haben, wenn ihr ihn euch geliehen habt sagst mir doch einfach, aber das nächste mal fragt bitte.“
„Mann Mara kapiers doch, keiner von uns hat deinen doofen Ipod genommen. Schon mal auf die Idee gekommen, das du ihn vielleicht selbst verlegt hast?“, blaffte mich Vani an. Bevor ich etwas erwidern konnte hatten sie sich schon wieder von mir abgewandt und verfolgten wieder die Jungs beim Fußball spielen. In wenn die sich wohl verguckt hatten, ich könnte sie ja beim Essen fragen, denn im Augenblick waren sie nicht ansprechbar. Weil ich auch keine Lust hatte im Moment zurück ins Zimmer zu gehen um meinen Ipod zu suchen, ging ich kurz hoch zum Getränke Automaten, holte mir eine Cola und gesellte mich dann zu ein paar Schülern, die auf der einzigen Couch im ganzen Raum saßen und einen Jungen am Fernseher dirigierten welchen Kanal er einschalten sollte. Am Ende der Wand wo die Couch war, standen in der Ecke nebeneinander gereiht vier Computer, die alle vollbesetzt waren.
Tztz Süchtlinge nicht mal einen Tag hier und schon am Pc kleben.
Daneben war eine kleine Treppe mit drei Stufen und dann eine Tür. Schräg gegenüber von der Couch, neben dem Fernseher war in der Wand so eine Kletterecke und darunter eine riesige Matte.
Irgendwie hab ich mir dieses Kletterdings anders vorgestellt. Mir solls egal sein, ich hab sowieso Höhenangst und hasse zudem klettern dachte ich gelangweilt.
Ich schaute eine halbe Stunde, mit meinen neuen Bekannten von der Couch, Viva und danach gab es endlich Abendessen. Das einzige was mich am Einschlafen gehindert hatte, war mein Nebenan der sich als Nikita herausstellte und meinte mich mit seinen saublöden Kommentaren in ein Gespräch zu verwickeln, was ihm letzendlich auch gelungen ist. Und um ehrlich zu sein war er richtig nett. Zum Ende haben wir dann zusammen blöde Kommentare abgegeben und gemeinsam über die Tussen bei Jersey shore gelästert, was die anderen nur mit genervten Blicken und Seufzern entgegennahmen. Uns war das herzlich egal. Ich hatte nach der halben Stunde jedenfalls einen neuen Kumpel oder auch Lästerbruder, der zudem auch ganz begeistern von meiner Spongebobhose war.
An unserem Tisch angekommen, traf ich auch schon auf Vani und Michi an, die nur missmutig in ihrem Essen herumstocherten. Ohne etwas zu sagen schaufelte ich mir den kompletten Teller voll. Ich hatte einiges nachzuholen. Das Mittagessen hatte ich ja fast komplett ausfallen lassen, da mir ja eine bestimmte Person den Appetit verdorben hatte. Da Vani und Michi nicht mal wirklich Kenntnis von mir nahmen, unterhielt ich mich mit den Bekanntschaften, die schon heute Mittag mit uns am Tisch saßen.
Anschließend kam wieder die übliche \'Ansage nach dem Essen\'. In der ging es darum das wir jetzt noch eine Stunde Freizeit hätten und danach fände ein Spielabend statt, mit Karten sowie Brettspielen, einem Fußball- und Gesangsturnier. Dafür würden die Lehrer extra eine Anlage oben im Wintergarten aufbauen. Tischtennis konnte man auch noch spielen.
Im Zimmer angekommen sperrte ich erst mal die Türe zu, damit niemand ungebeten stören könnte und sah Vani und Michi erwartungsvoll an.
„Also los, sagt schon was los ist. Seid ihr den Jungs beim Fußball spielen zugesehen habt, hängt ihr nur noch herum wie ein Schluck Wasser.“
„Mann Mara Ramon und Tim sind los“, brach es aus Vani raus und im gleichen Moment fing Michi bitterlich an zu weinen. Ich musste aussehen wie ein Fisch.
„Ich verstehe nur Bahnhof.“
„Oahh Mara, wir sind verliebt in die beiden,“brachte Michi zwischen zwei Heulkrämpfen heraus.
„Wie was ihr zwei seid in beide verknallt?“
„Nein Michi ist in Tim verliebt und ich in Ramon, mensch bist du heute begriffsstutzig“, quietschte Vani laut bevor sie auch in Tränen ausbrach.
Jetzt hatte ich zwei Heulbojen im Zimmer, die sich jeweils an einer Schulter ausweinten und ich saß blöd guckend daneben und reichte die Tempopackung hin und her. Irgendwann wagte ich einen Versuch und fragte vorsichtig: „Schön und gut, aber wieso heult ihr jetzt deswegen?“ Die Frage hätte ich lieber nicht stellen sollen. So bald ich dies ausgesprochen hatte schnellten zwei Köpfe hoch und vier finster drein blickende Augen bohrten sich in mich. Ich war schon am überlegen wie wahrscheinlich die Möglichkeit war, von hier bis zur Tür zu rennen, den Schlüssel umzudrehen und raus zu stürzen ohne das sie mich mich packen, zurück ziehen und töten.
„WARUM WIR HEULEN? IST DIE FRAGE GERADE ECHT ERNSTGEMEINT?“, schrien beide schrill, sodass ich mir die Ohren kurz zuhalten musste.
„Naja wenn sie nicht ernstgemeint wäre, hätte ich doch nicht gefragt“, gab ich kleinlaut zurück. Vorsichtshalber duckte ich mich schon mal falls sie vorhatten irgendwas nach mir zu werfen. Aber stattdessen ließen sich beide auf den Boden plumpsen und fielen sich gegenseitig weinend in die Arme.
Ich verstand echt nicht was ihr Problem war. Wenn sie doch so verliebt in die beiden waren, wie sie sagten, dann sollten sie doch einfach mit ihnen reden. Sie könnten ja nichts schlimmeres machen wie ihnen einen Korb zu geben. Das Geheule wurde mir irgendwann zu blöd und auch zu laut. Mich wunderte es durchaus, dass noch niemand einen Lehrer geschickt hatte um nach uns zu sehen. Vani\'s und Michi\'s Geheule hörte sich an, als würde man zwei Schweine abstechen und das immer und immer wieder. Einfach nicht zum aushalten, weshalb ich mich auch auf die Suche nach meinem Ipod machte.
Wo zum Teufel war er nur, ohne meinen Ipod würde ich hier noch wahnsinnig werden. Zwei Liebeskranke Teenies in einem Zimmer und ich mittendrin, das können ja noch lustige sechs Tage werden.





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