Wahrheit oder Lüge? - Teil 12

Autor: jess
veröffentlicht am: 19.05.2012


Hey Leute ;) Nach langer Wartezeit von Eurer Seite, melde ich mich mit Teil 12 meiner Geschichte wieder zurück :D
Ich weiss, einige dachten, nie mehr etwas von mir zu hören aber...tadaa..hier ist die Fortsetzung ;)

Hoffe ihr lest meine Geschichte weiterhin ;)

lg
jess




Teil 12



Bryan:


Ethan und ich sassen auf der Veranda und tranken bereits Bier Nummer 5 als er das unvermeidliche Thema ansprach: ,, Was ist los mit dir und Sophie?‘‘ Meine Muskeln spannten sich sofort an und ich sah sie vor mir. Zuerst die Szene im Wohnzimmer, ihre weichen Lippen auf meinen und wie sie nach meinen Küssen gegiert hatte. Dann in ihrem Zimmer, wie sie halb nackt vor mir lag, mir vertraute und bereit war sich hinzugeben.
Und dann das Entsetzen in ihren Augen, als ich ging.
,,Keine Ahnung. Frag mich das nicht.‘‘ Ethans Blick bohrte sich in mich und ich wich ihm geschickt aus ,,Sprichst du jetzt nicht mehr mit mir über die Dinge, die dich beschäftigen weil ich dir gesagt habe, dass ich schwul bin?‘‘ Mich traf der Schlag. Wie kam er auf diese Idee? War ich wirklich so ein Arsch ,,Sag mal spinnst du jetzt?‘‘ Ethan sah mich traurig an und meinte trocken: ,, Könnte ja sein dass du dich unwohl in meiner Gegenwart fühlst.‘‘ ,,Das wird nie der Fall sein Ethan.‘‘ Und diesen Satz meinte ich todernst ,,Dan sag mir doch einfach was du für die Kleine fühlst.‘‘ Ein langes Ausatmen gefolgt von einem Fluch sagte Ethan wohl genau, was er wissen wollte. Er grinste und ich fragte ihn: ,, Wieso grinst du jetzt? Ich hab nicht gesagt das ich auf sie stehe!‘‘ Gelächter. Lautstarkes Lachen war es, das Ethan nicht mehr zurückhalten konnte und ich wurde sauer ,,Wenn ich wüsste, wie ich zu ihr stehe wäre ich wohl kaum hier!‘‘ Ich stand auf und trat an das Geländer der Veranda. Es war bereits dunkel und etwas sagte mir, dass ich nachhause gehen sollte ,,Du solltest dir deiner Gefühle schleunigst klar werden Bryan.‘‘, sagte Ethan hinter mir und ich wusste genau, das er recht hatte. Hatte er ja immer, dieser Mistkerl
,,Ich sollte nachhause gehen.‘‘, sagte ich nur und stellte das Bier auf den Tisch. Mein Blick glitt zu Ethan und ich konnte ganz klar Besorgnis in seinen Augen sehen. Ihm verübeln konnte ich es nicht, nein. Ich machte mir ja selbst grosse Sorgen.
Und ich hatte verdammt nochmal eine Wette zu gewinnen!



Sophie:


,,Wieso?!‘‘, fragte ich ihn und er sah mich nur weiterhin grinsend an. Dieses verdammt charmante Grinsen, dass mich schon einmal weich werden liess ,,Schraub dir dieses scheiss Grinsen vom Gesicht. Ich wüsste nicht, was so witzig an dieser Situation ist!‘‘ Er musterte mich noch immer und blieb bei meinen Lippen hängen. Er biss sich auf seine Unterlippe und bei mir schrillten alle Alarmglocken ,,Denk nicht mal im Traum daran, mich zu küssen!‘‘, sagte ich streng und wich gleich drei Schritte zurück. Lachen, männliches und unwiderstehliches Lachen schlug auf mich ein und ich war langsam am verzweifeln ,,Verdammt Josh!‘‘, machte ich einen nächsten Versuch und schien bei ihm angekommen zu sein ,,Tut mir leid Süsse, aber die Versuchung ist immer noch so gross wie vor einem Jahr. Wenn nicht sogar grösser.‘‘, er grinste und sah mir in die Augen. Ich vergass in all der Zeit, wie dunkel seine Augen waren. So dunkelbraun, dass sie fast schwarz schienen. Ich senkte mein Blick und sagte trocken: ,, Was sollte das heute? Du hattest kein Recht das zu tun.‘‘ Josh lachte schon wieder und ging zurück in sein Haus ,,Wo willst du hin?‘‘, fragte ich vergeblich. Er setzte sich aufs Sofa und beäugte mich schon wieder, sagte dann aber: ,, Hätte ich diesem Typen erlauben sollen, dich schlagen zu dürfen?‘‘ ,, Ja…nein…ich meine…aaaahhh!‘‘ Ich schloss die Augen, atmete tief ein und aus, öffnete sie wieder und sagte angespannt: ,, Halte dich in Zukunft von mir fern Josh. Noch mehr Verwirrung kann ich momentan in meinem Leben wirklich nicht gebrauchen.‘‘ Die letzten Worte klangen flehend, leider zu flehend. Josh stand auf, kam auf mich zu und blieb vor mir stehen. Seine Fingerspitzen glitten über meine Wange und er hielt mein Kinn fest, damit ich ihm in die Augen sehen musste. Er wusste genau, dass mich seine Augen schon immer fasziniert hatten ,, Du hast ja keine Ahnung wie es mich freut zu hören, dass ich dich noch immer verwirre.‘‘, sagte er, während er mich nur ansah und ich verlor mich fast in seinen Augen. Mein Blick glitt zu seinen Lippen ,,Ich…ähm ich weiss nicht…‘‘, stotternd versuchte ich mich zu finden und brachte dann, mit Not und Mühe folgenden Satz heraus: ,, Ich weiss nicht, wovon du sprichst. Verwirrend ist nur die Tatsache, dass mein Ex-Freund nur in einem Handtuch bekleidet vor mir steht und ich mich dafür rechtfertigen muss, dass mein Leben im Moment total aus den Fugen gerät!‘‘ Ich drehte auf dem Absatz und stürmte aus dem Haus. Hinter mir hörte ich Josh, wie er meinen Namen rief, aber ich wollte nur noch weg.
Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein!



Bryan:

Ich war gerade bei meinem Haus angekommen und wollte das Gartentor öffnen als jemand aus dem Haus meiner Nachbarn stürmte, und der nur mit einem kleinen Handtuch bedeckten Josh hinterher. Was sie diskutierten konnte ich nicht hören, aber an der Mimik und der wild gestikulierenden Frau an, konnte man es sich schon denken. Ein Grinsen konnte ich mir ja nicht verkneifen. Die Frau lief weiter und Josh verschwand wieder im Haus.
Fluchend kam sie um die Ecke und ich erkannte sie erst jetzt. Sophie stand unter einer Strassenlaterne, dessen Licht ihre dunkelbraunen Haare schimmern lies. Ihre Schönheit war einfach atemberaubend. Sie war am Telefon und als ich ihre Stimme vernahm, durchflutete mich ein warmes Gefühl. Was war das nur? Wieso wurde ich schon wieder zum Weichei?
Ich stand einfach da und sah sie an. Sie trug wieder ihre Brille, doch ich fand diese verdammte Brille inzwischen richtig sexy.
Vor meinem inneren Auge tauchten die Bilder von dem verheissungsvollen Abend auf und das Blut schoss sofort in meine Lenden. Das eine so schüchterne zurückgezogene Frau wie Sophie so leidenschaftlich, ja fast wild werden konnte war unglaublich heiss.
Sie beendete das Telefonat und lief über die Strasse. Von weitem sah ich die Lichter eines Autos immer näherkommen und in diesem Moment fiel ihr etwas aus der Jacke. Sie bückte sich, um es aufzuheben, doch das schien ihr nicht zu gelingen. Das Auto machte keine Anstalten, langsamer zu fahren oder sogar anzuhalten. Also lief ich auf Sophie zu. In diesem Moment gab das Auto Gas und ich wusste wieso. In meinem Kopf herrschte stille und ich hatte nur ein Ziel: Schneller zu sein als das verdammte Auto!
Ich rannte und rannte, dachte sie nie mehr erreichen zu können und sah es schon vor mir: Sophie, tot auf der Strasse liegend, blutend. Meine Beine wurden schneller, doch mir schien es, als sei ich immer noch bei meinem Haus und meilenweit von ihr entfernt. Das Auto gab noch einmal Gas und Sophie wollte sich gerade aufrichten, als ich sie erreichte. Ich rannte auf sie zu, legte meine Arme um sie und wir flogen beide auf das Trottoir. Mein Kopf knallte gegen den Asphalt und ich sah nur noch Sterne. Aber das Wichtigste: Sophie war in Sicherheit.

Sophie…
Sie lag auf mir, wusste nicht was geschehen war und sah mich schockiert an. Blankes Entsetzen war ihr in die Augen geschrieben und dann wurde sie wieder etwas klarer ,,Oh mein Gott. Hast du dich verletzt?‘‘, fragte sie, als ihre Hände über meinen Körper streiften und nach Verletzungen suchten ,,Was hast du dir dabei gedacht!‘‘, schrie sie mich jetzt an und ich konnte nicht anders, als zusammen zu zucken ,,Du hättest dabei draufgehen können Bryan! Verdammt!‘‘, sie setzte sich auf und ich kniff die Augen zusammen ,,Bitte nicht so laut.‘‘, flehte ich leise und ihre Gesichtszüge wurden wieder weicher. Meine Hand fuhr über meinen Kopf und als ich sie wieder nach vorne nahm, war sie mit Blut beschmiert. Sophie schnappte nach Luft und sagte: ,, Du hast dir den Kopf gestossen.‘‘ ,, Ja hab ich, ist aber nur halb so wild.‘‘ Sie nahm meinen Kopf in beide Hände und sah mich an. Zuerst suchte sie nach weiteren Verletzungen, dann sah sie mir in die Augen und blieb still. Es herrschte absolute Stille.
In ihren Augen konnte ich die Verletzung sehen, die sie durch mich erfahren hatte. Die Trauer und die Unsicherheit, die sie begleiteten. Aber auch Begierde und das Verlangen nach mehr. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das ich bis jetzt noch nie in ihren Augen gesehen hatte: Besorgnis.
Hatte sie etwas Angst um mich?
Ich lächelte sanft und sie fragte stirnrunzelnd: ,, Bin ich scharf?‘‘ Bryan grinste breit und sagte: ,, Allerdings.‘‘ Sophies Miene verhärtete sich ,,Du weisst genau, dass ich das nicht so gemeint habe Bryan!‘‘ ,,Nein, denn du wärst mit Abstand eine der Letzten, die sich als heiss bezeichnen würden. Aber Massage für dich: Du bist es.‘‘ Sie stand fluchend auf und sagte: ,, Lass das!‘‘ Ich versuchte aufzustehen und schaffte es mit grosser Anstrengung auch. Ich stand unsicher auf meinen Beinen und mich erfasste ein Schwindelgefühl, der ganz besonderen Art. Vor meinen Augen verschwamm alles, und ich wackelte schon, als Sophie meinen Arm nahm und ihn um ihre Schultern legte ,,Ich sollte dich ins Krankenhaus bringen.‘‘, sagte sie leise und sah mich besorgt an.
Wie gut das tat. Jemandem etwas zu bedeuten, jemanden zu haben, der sich um einem sorgt.
Ich konnte nicht anders als es jetzt zu tun. Ich zog sie vor mich, nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr in die Augen. Sie verstand nicht und ich kam ihr immer näher. Als meine Lippen ihre streiften, nur ganz sanft, spannte sich zuerst jeder Muskeln in ihr an. Ich rechnete schon mit einer zusätzlichen Kopfverletzung, doch als ich sie dann küsste, lies die Anspannung nach und sie schmiegte sich an mich, ja erwiderte den Kuss sogar. Es war ein sanfter zärtlicher Kuss und in diesem Moment, als ich Sophie in meinem Armen hielt, sich ihr Körper an mich presste und ich ihr Lippen an meinen spürte, wurde mir etwas klar.
Nämlich das Sophie O’Conner mir nicht egal war!






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