Krieger des Lichts - Teil 7

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 26.10.2011


Die Feuervögel zogen ihre Kreise, als seien sie auf der Suche nach Beute. Als sie nichts fanden, flogen sie langsam fort. Geräuschvoll atmete ich aus. Ich wartete einige Minuten bis ich mir sicher war, das die Luft frei war. „Lass uns weitergehen“, meinte ich entschlossen und zerrte Luis hinter mir her. Er jammerte nicht, der Schreck saß scheinbar noch in seine Knochen. Es tat mir furchtbar leid, dass er schon in den jungen Jahren vieles Schreckliches erleben musste. Es wurde dämmerig, wir hatten immer noch nichts gefunden. Ich war hundemüde, auch in Luis Gesicht war die Erschöpfung geschrieben. „Da hinten“, er zeigte mit seinem Finger nach vorne. Ich kniff leicht meine Augen, es war schwer im Nebel etwas sehen zu können. Ich erkannte Umrisse, es ähnelten Häuser. Heile Häuser. Und schwaches Licht drang von ihnen aus. Zielstrebig liefen wir hin, die Dunkelheit hinter uns her. Endlich waren wir da. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Eine völlig heile Stadt. Nervös ging ich schnell in eine Gasse, es stank widerlich. „Können wir nicht an einer Tür klopfen?“, Luis war aufgeregt. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, eine heile Stadt hat nichts Gutes zu bedeuten.“ Wie auf mein Wort zogen eine volle Gruppe von Fänger an uns vorbei, sie lachten über etwas. Mittendrin entdeckte ich 3 Adelige. Ich schnaubte leise verächtlich. Dabei gingen wir weiter in die Gasse, sie durften uns nicht sehen. „Warum landen wir dauernd in Schwierigkeiten?“, murmelte Luis leise. Ich zuckte mit den Schulter und schaute um mich. Kartons waren hinter einer große Mülltonne übereinander gestapelt. „Lass uns einen Lager bauen“, ich begann die Kartons auseinander zu ziehen. Nach eine Weile hatten wir eine kleine Kartonhöhle gebaut, wir krabbelte hinein und ich schloss die Öffnung mit einer Pappe. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, viele fremde Geräusche drangen zu mir. Dauernd zuckte ich bei jede laute Stimme in der Nacht. Ich war schon ziemlich schweißgebadet. Meine Gelenke schmerzten doll, ich sehnte mich nach einer Dusche und nach einem Bett. Plötzlich riss jemand die Pappe ab: „Komm schnell raus, es ist zu gefährlich!“ Erschrocken starrte ich hinaus. Ein alter Mann kam zur Vorschein. „Schnell“, flüsterte leise seine gebrechliche Stimme. Ich weckte Luis und wir kletterten hinaus. Der alte Mann lächelte flüchtig, er schaute besorgt auf die Straße. „Folg mir“, er wedelte mit seiner Hand und ging um eine Ecke. Merkwürdig, vorher war die Ecke nicht da gewesen. Wir befanden uns in einem warmen Raum wieder. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich einfach einen Fremden gefolgt bin. Innerlich klatschte ich mit der Hand auf meinem Kopf. Ich zückte schnell meine Knarre heraus: „Wer sind Sie und was wollen Sie?“ Der alte Mann hob die Hände: „Ich bin Charlie Watson, ich will euch helfen. Vor allem dich Mädel, wenn man euch sieht seid ihr in großer Gefahr!“ Ich runzelte die Stirn: „Sie können für uns auch eine Gefahr sein!“ Herr Watson lächelte sanft: „Ich gehöre zu den Rebellen, ich diene dem König nicht.“ „Ach, das kann jeder sagen“, zischte ich böse. Herr Watson seufzte leise und sagte den Codewort der Rebellen. Ich steckte meine Waffe wieder weg: „Entschuldigen Sie.“ „Macht nichts, es ist gut immer aufmerksam zu sein. Wollt ihr Tee?“, Herr Watson lächelte sanftmütig. Luis hatte sich bereits hingesetzt, ich gesellte ihm. Eine alte Frau betrat die Küche, ihre blassblaue Augen wirkten verschlafen: „Charlie, was macht du da um Mitternacht? Oh, wir haben Besuch!“ Ihre Augen wurden wachsam: „Arme Kinder, ihr seid bestimmt am verhungern.“ Die Frau ging schnell ans Herd und begann zu kochen. Nachdem wir Tee getrunken hatten und eine leckere Suppe gegessen hatten, baute Herr Watson auf dem Sofa einen Bett für uns: „Hier könnt ihr schlafen, morgen müssen wir uns unterhalten. Gute Nacht!“ Frau Watson gab uns sogar auf unsere Stirne ein Küsschen: „Schlaf gut!“ Die Müdigkeit übermannte mich.




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