Krieger des Lichts - Teil 5

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 23.10.2011


Nala gab mir frische Kleidung und zeigte mir das Badezimmer. Das warme Wasser prasselte auf meinem Rücken und entspannte meine Muskeln. Der Schmutz verschwand im Abflussrohr. Es war eine Wohltat. Der reinste Luxus. Ich genoss es, ich war lange nicht mehr so sauber gewesen. Nach dem Duschen bändigte ich mein langes Haar, danach war ich sehr zufrieden. Mein weißes Haar glänzte wieder und sah samtweich aus. Die Kleidung war mir eine Nummer zu groß, jedoch machte mir das nicht sonderlich aus. Der Flur wirkte etwas düster, ich fand keinen Lichtschalter. Seufzend ging ich langsam weiter, ich mochte die Dunkelheit nicht. „Hey“, sagte eine Stimme hinter mir. Ich erschrick mich und unterdrückte einen Schrei. Schnell drehte ich mich zu Semay und guckte ihn böse an: „Muss du mich erschrecken?“ Semay gluckste leise: „Sorry.“ Dann kam das Schweigen. Es war dieses unangenehmes Schweigen, wo man nicht wusste, was man sagen sollte. Plötzlich kam von ihm ein Leuchten aus, es erhellte den Flur. Fasziniert starrte ich Semay an. Sein Licht schien mein Inneres zu berühren, ich merkte, wie in mir hell und warm wurde. Ein Lächeln huschte über meinem Gesicht, ich bekam das Gefühl ihn lange zu kennen. Das verwirrte mich. Seine Augen wurden groß vor Staunen, dann wurden sie leicht feucht. „Du bist es“, hauchte er leise. Ich trat einen Schritt zurück: „Was meinst du?“ Semay schien fassungslos glücklich zu sein: „Ich muss den Anderen es sagen!“ Das Leuchten erstarb und Semay ging rasch weiter. Ich schaute ihn verdattert hinterher. Was meinte er? Und was war das für ein Leuchten? Unsicher ging ich zurück in die Halle. Luis spielte vergnügt mit Thrix Fangen. Am Esstisch saßen alle Jungs und Nala gemeinsam, sie redete aufgeregt über etwas. Als sie mich sahen erstarben die Stimmen. Nala stand hastig auf: „Möchtest du was?“ „Ich bin müde“, murmelte ich leise. Warum starrten alle mich an, als sei ich von einem anderen Planeten gekommen? Besonders Jered warf mir eindringliche Blicke, ich begann mich unwohl zu fühlen. „Ich zeige dir das Zimmer, wo du mit deinem Bruder schlafen kannst“, antwortete Nala schnell. Nachdenklich sah ich die Decke an, das Bett war total gemütlich. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich seit viele Jahren nicht mehr in einem Bett geschlafen hatte. Neben mir ertönte ein leises Kinderschnarchen. Ich hatte zur Sicherheit die Tür abgeschlossen. Ich wurde wieder misstrauisch. Die Schläfrigkeit überwältigte mich.

Ich stand wieder mitten auf einer Wiese voller Blumen, die in jeder Farben strahlten. Ihre süßlichen Düfte stiegen in meine Nase. Ich schaute nach oben, die Sonne blendete mich. Ich spürte ihre Wärme auf meinem Gesicht. Irgendwo hörte ich ein sanftes Plätschern, neugierig ging ich durch die hohe Gräser. Ich sah einen Hügel, der von vier Säulen verziert wurde. Ich stieg hinauf. Die Säulen waren aus Stein und sie hatten viele Mustern. Oder war es eine fremde Sprache? Ich strich sanft über die Einkerbungen, es kam mir vertraut vor. Der Boden bestand ebenfalls aus Stein mit Mustern, diesmal sah es mehr nach Bilder aus. Genau in der Mitte befand sich eine runde Grube, es war gefüllt vom klarem Wasser. In der Grube stand ein ovaler Stein. Ich trat näher. Der Stein hatte einen Loch, dort kam Wasser heraus und fiel in die Grube. Das war also das Geräusch gewesen. Ich schaute hoch, es gab eine Decke, die die vier Säulen hielten. Die Decke war voller Efeu und Blüten, die Sternenformen hatten. Ihre Farbe war...ich konnte es nicht gut beschreiben. Es sah aus als bestände sie nur aus reinem Licht. Bewundernd betrachtete ich sie...

„Lavel, aufwachen!“, riss jemand mich aus meinem schönen Traum. Ich knurrte leise. „LAVEL!“, schrie Luis in meinem Ohr. Ich schreckte auf: „Was ist los?“ „Puhh...du hast im Schlaf geredet, da habe ich mir Sorgen gemacht“, meinte Luis erleichtert. „Geredet?“, fragend sah ich ihn an. Er nickte: „Ja, aber ich habe nichts verstanden. Du hast in eine andere Sprache geredet. Ich wusste nicht, dass du andere Sprachen reden kannst.“ „Öhm, ich auch nicht“, erwiderte ich leicht verwirrt. „Naja egal auch, lass uns frühstücken gehen. Die Anderen sind auch wach“, Luis wirkte munter. Seufzend stand ich auf und zog mich schnell an, währenddessen ging Luis in die Halle.





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