Neuer Anfang

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 14.09.2011


Hey Leute,

ich habe bei den Dämonenstories eine Schreiblockade, sorry:( Aber mir ist eine neue Geschichte eingefallen & hier ist die Kostprobe. Ich hoffe es gefällt euch;)

Viel Spaß:)
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Nervös betrachtete ich die abgeblätterte Farbe der Tür. Eigentlich müsste ich schon mich dran gewöhnt haben, immer die Neue zu sein. Immerhin besuchte ich nun die 4. Schule in meinem Realschulzeit. Bei den Gedanken wie die Schülern auf mich reagieren würde, wurde mir auf einmal ziemlich flau im Magen. Alle Reaktionen waren bisher gleich gewesen. Mein Hals war ziemlich trocken geworden, ich wollte nicht hineingehen. Meine Hände wurden feucht, das waren sie immer wenn ich schrecklich aufgeregt war. Ich atmete tief ein, einfach nur Klopfen. Was war denn daran schwer? Zögernd streckte ich meine Hand heraus. Mein Herz klopfte heftig, als würde sie am liebsten herausspringen und wegrennen. Jemand krempelte mich an. „Entschuldigung“, nuschelte ich, obwohl ich keine Schuld betraf. „Ehm, eher ich muss mich entschuldigen. Sorry“, lachte eine angenehme Stimme. Ich schaute auf und erblickte in klare blaue Augen. Sein Lächeln wirkte verschmitzt: „Alles klar?“ Stumm nickte ich. Es war zum ersten Mal, dass ein Junge mich nett ansprach. Vielleicht hatte er es noch nicht bemerkt. „Hey, bist du nicht die Neue?“, er schaute mich neugierig an. Die Neue. Den Namen wurde ich nie los. Wieder nickte ich schüchtern. „Komm, lass uns reingehen und diesmal habe ich eine gute Ausrede“, grinste er frech. Schweigend folgte ich ihm, es sähe sonst blöd aus, wenn ich einfach stehen blieb. „Kai, welche Ausrede hast du diesmal?“, fragte eine kräftige Stimme. „Die Neue hat sich verlaufen und ich habe ihr den Weg gezeigt, dabei haben wir uns verquatscht“, antwortete der Junge, der mich angesprochen hatte. Kai war also sein Name. Frech Grinsend setzte sich Kai auf seinem Platz, er zwinkerte kurz zu mir. „Schön, dass du da bist. Komm doch mal nach vorne“, freundliche braune Augen sahen mich an. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, ich hasste vorne vor der Klasse stehen zu müssen. „Achja, ich bin Herr Behrens, der Klassenlehrer“, fügte der Lehrer schnell hinzu. Wieder nickte ich. Mein typisches Verhalten, nur um nicht reden zu müssen. Da stand ich nun. Mein Gesicht glühte, meine nussbraune Augen wanderten Richtung Boden. Ich hielt nie Blicke der Andere stand, diese Kraft hatte ich nicht. Ihre Reaktionen waren genau das, was ich befürchtet hatte. Erst scannten sie meinen Aussehen und nach ihrem Gesichtsausdruck landete ich in dem Kategorie: graue Maus, ungefährlich und langweilig, außerdem kein Typ, mit dem man rumhängen sollte. Nach dem zweiten Scannen wurden ihre Gesichter noch bösartiger, die Gedanken konnte ich beinahe hören: Die sieht ja schlimmer aus als eine faltige, fette Kuh. „Stell dich mal vor“, riss Herr Behrens mich aus meine Gedanken. Ich merkte, wie alle erwartungsvoll mich ansahen und Einige grinsten bereits spöttisch.
„Ja...mein Name ist Lotta Sommer“, meine Stimme zitterte. Die 1. Reihe fing an zu Kichern. Dank meiner Mutter hatte ich diesen blöden Namen: Lotta. Sie meinte sie wollte immer ihre Tochter schon so nennen und ich sähe auch wie eine Lotta aus. Das lag an meine Sommersprossen, denn alle Lottas's hatten Sommersprossen. Jedenfalls in den Filme. „Gut, setzt dich auf einem freien Platz“, sagte schließlich der Lehrer, als ich nicht mehr sprach. In meinem Hals hatte sich nämlich einen Kloß gebildet, er hinderte mich am Sprechen. Die Augenpaare verfolgten mich höhnisch, ich fühlte mich bei jedem Schritt unwohler. Einige stellten hastig ihre Taschen auf die freie Plätze neben sich, es war demütigend. Endlich fand ich einen Einzelplatz in der letzte Reihe. Erleichtert ließ ich mich auf meinem Stuhl plumpsen, zum Glück saß niemand hinter mir und somit konnte niemand etwas Spitzes in meinem Rücken piksen. Das hatten die Jungs in meiner 3. Schule zu gerne getan oder Radiergummis nach mir geschmissen. Leise holte ich einen Block und Stift heraus, fleißig schrieb ich alles mit, dabei verfolgte ich aufmerksam den Unterricht. Leider verging der Unterricht zu schnell. Ich konnte Pausen noch nie leiden. Neugierige Schüler kamen auf mich zu. Ein hübsches Mädchen, scheinbar auch noch beliebt grinste überheblich: „Wo kommst du denn her? Aus eine Mülltonne?“ Lautes Lachen war zu hören. In meinem Scham sanken meine Augen zum Tisch hinunter: „Nein...“ Warum hatte ich heut morgen nach dem Aufstehen gedacht, hier würde es vielleicht besser werden? Ich war echt naiv gewesen. „Ohh, hab ich die Kleine jetzt AUA gemacht?“, spottete das Mädchen schrillend. Mein Kiefer spannte sich, es tat immer wenn ich mich ärgerte. Nachts musste ich deshalb Schiene tragen, sonst würde meine Zähne kaputt gehen und außerdem lockerte die Schiene den Kiefer. „Lass mich in Ruhe“, murmelte ich. „Was hast du gesagt? Sorry, ich kann dich nicht hören, deine Nase nuschelt sehr“, erniedrigte die dunkle Schönheit mich. Diesmal war das Lachen noch lauter geworden. Nirgends hatte ich meine Ruhe. Nicht mal, wenn ich erst grade neu kam. Hastig stand ich auf, ich wollte von hier weg.





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