Zeiten ändern sich. Momente vergehen. Erinnerungen bleiben. - Teil 11

Autor: Mina
veröffentlicht am: 28.09.2011


… Irgendwann sagte Rachel etwas und das Mädchen widmete Rachel ihre Aufmerksamkeit. Sie fragte: „Grace kannst du noch ein bisschen hier bleiben ? Ich möchte dich meiner Granny vorstellen.“ Das Mädchen, also Grace, räusperte sich: „ Ich weiß nicht Rachel… Wenn du es unbedingt möchtest und dein Bruder es erlaubt wieso nicht. Ich muss nur vorher einmal kurz telefonieren.“ Grace schaute auf ihre Uhr und blickte mich fragend an. Rachel bettelte: „ Troy, kann Grace bitte hier bleiben bis Granny kommt ?“ Ich sagte: „ Ja natürlich.“ Grace lächelte mir kurz zu, doch dann wurde sie auch schon von Rachel an mir vorbei ins Haus gezogen.
Rachel zeigte Grace alles und Lilli folgte ihnen.
Als Rachel und Grace fertig mit der Besichtigungstour waren kamen sie zu mir in die Küche. Ich hatte drei Gläser Eistee fertig gemacht und Rachel schnappte sich eins. Grace nahm auch eins und sagte: „Ihr habt wirklich ein unglaublich tolles Haus. Ich dachte das von meiner Tante und meinem Onkel wäre riesig doch das hier übertrifft es.“ Ich machte eine abwehrende Handbewegung und sagte: „Das ist das Haus meiner Großeltern, wir sind erst seit kurzem hier.“ Grace nickte und nahm ein Schluck Eistee. Dann sagte sie: „ Ich bin auch noch nicht solange hier. Auf welche Schule gehst du denn ?“ „Lackes High School.“ „Ah, ich geh auf die Middelton High School.“ Rachel sagte stolz: „ Ich bin Letztes Jahr eingeschult worden.“ Grace lächelte und sagte: „ Und gefällt dir die Schule gut ?“ „Ja ich gehe da gerne hin.“ Rachel lächelte und fragte: „ Gehst du auch gerne zur Schule ?“ Grace brauchte ein bisschen bis sie antwortete: „ Früher bin ich auch sehr gerne zur Schule gegangen, da hab ich dann immer meine Freunde gesehen und so, doch seit ich hier her gezogen bin hatte ich vieles um die Ohren und nicht richtig Zeit die Leute hier kennen zu lernen… das ist alles ein bisschen kompliziert. Doch meine Cousins haben mir das hier alles ein bisschen erleichtert. “ Grace trank noch etwas von ihrem Eistee, Rachel ließ sie nicht aus den Augen und schaute sie nachdenklich an. Dann sagte sie: „ Bist du hier her gezogen, weil du keine Eltern mehr hast ?“ Sie war erst sechs Jahre alt, doch sehr direkt. Grace verschluckte sich an ihrem Eistee und musste Husten. Als sie sich beruhigt hatte nickte sie und sagte: „ Ja ich bin hier her gezogen, weil ich jetzt bei meiner Tante und meinem Onkel wohne.“ Ich schaute sie an. Rachel wusste mehr als ich. Ich hatte viele fragen doch ich fragte nicht weil ich wusste wie sie sich fühlte. Ich überspielte die Situation ein wenig und fragte: „Sollen wir im Garten vielleicht ein bisschen Scharade spielen ?“ Grace nickte und sagte: „ Ja gerne, das habe ich schon lange nicht mehr gespielt.“ Sie war mir anscheinend dankbar und lächelte mich leicht an. Ich lächelte ihr zurück und für einen kurzen Moment stand mal wieder die Welt still, ich glaubte wider dieses Glitzern in ihren Augen zu sehen, doch bevor ich mir sicher war, war es auch schon wieder weg.
Sie war mir ein Rätsel, doch ich wollte sie verstehen und dafür würde ich alles tun.

Grace:
Wir spielten Scharade im Garten. Manchmal lachten wir wenn Rachel irgendetwas versuchte zu erklären und es nicht so klappte wie sie es wollte. Doch es lag auch die ganze Zeit so ein grauer Schleier über dem lachen.
Traurigkeit.
Ich bewunderte sie, Troy und Rachel, dafür das sie schon wieder lachten auch wenn es nur kurz und traurig war. Mein lachen klang genauso, doch die Beerdigung war schon länger her und nicht erst von gestern.
Wir vergaßen die Zeit und die Großmama von den beiden kam zu uns in den Garten. Sie begrüßte mich: „ Hallo.“
Ich reichte ihr die Hand und sagte: „ Hallo, ich bin Grace Moore.“ „ Das Mädchen von gestern ?“ „Ja, ich bin das Mädchen von gestern. Es tut mir sehr leid das ich ihre Beerdigung gestört habe.“ „Das macht doch nichts, Schätzchen. Das ist so, da kann man nichts ändern.“ Ich nickte ihr zu, ich mochte sie. Sie war eine ältere freundlich Dame.
Sie wand sich Troy zu und sagte. „ Grandpa und ich haben heute die letzten Sachen erledigt. Jetzt ist alles getan, was zu erledigen war.“ Troy nickte. Rachel gähnte einmal und ich schaute auf mein Handy nach der Uhrzeit. Wir hatten mittlerweile kurz vor acht und mein Magen knurrte leise. Ich hatte Jenna vorhin noch angerufen und ihr gesagt, das ich später nach Hause kommen würde. So dass sie sich keine Sorgen machen musste.
Ich stand auf und wollte mich von Rachel und Troy verabschieden, da ich nicht weiter stören wollte. Ich wandte mich Rachel zu und sagte: „ Danke für den schönen Tag Rachel, doch ich denke es wird für mich langsam Zeit zu gehen.“ Rachel schaute mich an und sagte: „ Du willst wirklich gehen? Aber du darfst bestimmt mit essen wenn du willst.“ Ich lächelte sie an und sagte: „ Nein, das ist schon okay Rachel ich möchte euch nicht länger stören.“ Jetzt meldete sich Troy zu Wort: „ Du störst nicht Grace. Du kannst bestimmt noch ein bisschen hier bleiben.“ Ich drehte mich um und schaute ihn an. Ich wollte ihn nicht wieder so lange anschauen, doch es schien mir fast unmöglich. Er hatte etwas an sich, das ich nicht deuten konnte, ich wollte es wissen und noch dazu sah er so gut aus. In der letzten Zeit hatte ich keine Gedanken an Jungs verschwendet, doch er war irgendwie anders. Er hatte eine Skaterfrisur und seine Haare waren Dunkelbraun. Er hatte außerdem grün-braune Augen die einen Glanz hatten der mich ganz kribbelig machte. Ich schaute wieder schüchtern zur Seite, als ich merkte das ich ihn schon wieder anstarren musste. Dann sagte seine Granny: „ Grace, du kannst gerne noch mit uns essen, danach wird Rachel schlafen gehen und Troy kann dich dann nach Hause bringen.“ Ich wollte das Angebot annehmen, weil es unmöglich war es abzulehnen doch ich war unsicher. Doch schließlich nickte ich und sagte: „ Okay.“

Ich aß bei ihnen und unterhielt mich mit ihnen. Ich hatte viel Spaß, ich wurde so behandelt als ob ich schon immer da gewesen wäre. Ich vergaß einfach mal alles und lebte einfach nur diesen Moment. Es fühlte sich gut an. Als ich mich dann von Rachel verabschiedete, weil sie schlafen gehen sollte drückte ich sie einmal fest an mich. Sie war noch so klein und so süß und hatte trotzdem schon so viel erlebt. Ich verabschiedete mich schließlich auch von Mr. und Mrs. Brown.
Ich suchte meine Sachen zusammen und verließ mit Troy zusammen das Haus. Das war das erste Mal das ich alleine mit ihm war.
In mir kribbelte alles, ich war an dieses Gefühl nicht gewöhnt, doch es fühlte sich gut, irgendwie richtig an. Wir gingen schweigend neben einander her. Ich schob mein Fahrrad den Gehweg entlang, und schaute ihn vorsichtig von der Seite an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und sagte lieber nichts. Ich kam mir irgendwie dumm vor, hätte ich ihn vor dem Unfall kennen gelernt wäre ich wahrscheinlich offener gewesen. Doch es war nicht vor dem Unfall, es ist nach dem Unfall. Er sagte auch nichts, und nach einiger Zeit standen wir vor dem Haus meiner Tante. Es brannte noch Licht, da es auch noch nicht besonders spät war. Ich räusperte mich und sagte. „ Da sind wir.“ Troy schaute mich an und sagte: „Ohh, okay … war schön dich kennen gelernt zu haben. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“ Er schaute mich fragend an. Ich lächelte und sagte: „ Ja, sehr gerne. Vielleicht kommt das jetzt komisch rüber, aber hättest du vielleicht morgen Zeit? Also, ich meine ich hab nur 6 Stunden, und wir könnten vielleicht …ähm etwas trinken gehen oder so, natürlich nur wenn du Zeit hast.“ Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich traute mich kaum zu atmen, hatte ich ihn gerade gefragt? Oh mein Gott, wie peinlich. Ich schaute ihn vorsichtig an und war auf eine Abfuhr gefasst, doch stadtessen sagte er mit einem süßen lächeln: „ Ja, ich habe Zeit. Ich denke ich weiß wo deine Schule ist. Ich habe nur 5 Stunden. Wenn es okay für dich wäre, könnte ich dich vielleicht von der Schule abholen und wir könnten was trinken gehen.“ „ Ja, allerdings nur wenn es dir nichts ausmacht zu laufen.“ Er schüttelte den Kopf und sagte nur : „ Nein, solange du mit mir läufst.“ Ich lachte und sagte: „ Okay, dann bis morgen. Ich werde auf dich warten.“ Er lachte ebenfalls und wandte sich zum gehen um. Ich schaute ihn noch ein bisschen nach und genau in dem Moment wo ich mich zum gehen abwenden wollte drehte er sich noch einmal um und ich schaute direkt in seine Augen.
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Hallo, sorry das es etwas länger gedauert hat doch hier ist der 11 Teil. Ich hoffe er gefällt euch und Kommentare sind wie immer gern gesehen.
Lg Mina





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