Das einzige was zählt ist doch, dass ich dich liebe. - Teil 4

Autor: Jenny
veröffentlicht am: 02.09.2011


Emily:
Das war doch mal ein angenehmer Montag. Ich saß zu Hause am Schreibtisch und machte Hausaufgaben. Doch mit meinen Gedanken war ich ganz woanders. Vielleicht hatte ich mich ja doch in Ryan getäuscht? Vielleicht war er ja eigentlich ganz nett. Obwohl seine Sprüche am Anfang waren lebsch. Vielleicht wollte er auch nur cool sein ? “Emily! Essen!”, rief meine Mutter. “Mama, ich hab keinen Hunger. Ich war schon essen!”, erwiderte ich. Ich hörte wie sie die Treppe hoch kam. “Abendessen. Mit wem warst du denn essen?” “Mit einem neuen Mitschüler. Ich hab ihm was die Stadt gezeigt. Und als Dankeschön hat er mich auf eine Pizza eingeladen.”
“Ach so. Sei aber vorsichtig du kennst den Jungen doch gar nicht.”
“Ja, Mama. Aber er macht schon nichts. Er kommt aus New York und kennt sich einfach nicht aus. Und er kann so gut Deutsch.”
“Ja, sei einfach vorsichtig. Ich muss jetzt noch mal los. Bleib nicht zu lange wach.”, sie lächelte mich an und ging. “Tschüss!”, rief ich ihr noch nach.
Dann beendete ich schnell meine Hausaufgaben und wollte grad den Fernseher anmachen, als mein Handy klingelte.
“Und wie ist Ryan so?”, es war Kathy. Ich hatte mich gewundert, dass sie überhaupt so lange gewartet hatte.
“Ganz okay.”
“Was heißt hier ganz okay, ich mein ihr wart doch zusammen in der Stadt und wie war es?”
“Ganz okay.”
“Sag nicht die ganze Zeit ganz okay.”
“Was soll ich denn sonst sagen? Du kannst ihn haben wenn du willst?”
“Was? Trauerst du etwa immer noch Nils nach?”
Ja.
“Nein. Der kann mir gestohlen bleiben.”
“Na dann. Ich mein er sieht so verboten gut aus und er scheint dich ja zu mögen.”
“Ja, schon. Aber findest du das nicht auch komisch? Er kam direkt auf mich zu und hat mit mir geredet.”
“Ach ja. In der Schule geht irgendwie das Gerücht rum , du hättest was mit Maik?”
“So ein Unsinn. Ich hab nur mal kurz seine Hilfe benötigt.”
“Wozu?”
“Erklär ich dir morgen ja. Meine Lieblingsserie beginnt jetzt.”
“Ach Mensch.. Dann bis morgen.”
“Bis dann.”, ich legte auf und haute mich aufs Bett. Gossip Girl würde den Tag perfekt auslaufen lassen.

Am nächsten Morgen wurde ich wieder durch das liebenswerte Geräusch meines Weckers geweckt. Dienstage waren furchtbar, nicht ganz so schlimm wie Montage aber fast genauso. Jedoch war meine Laune heute nicht ganz so schlecht. Ich zog mich an, frühstückte sogar ein wenig. Pünktlich wie immer stand Kathy vor der Türe. “Guten Morgen.”, sagte ich zur Begrüßung. “Los erzähl wie war es?” “Sagt man nicht erstmal guten Morgen?” “Morgen..” Ich lachte und sie auch. “Also es war eigentlich ganz cool. Er ist voll in Ordnung. Und er ist wirklich verdammt..” “Heiß! Verdammt heiß! Oh ja!” “Ja genau, dass wollte ich sagen!” Der Bus war heute sogar ausnahmsweise pünktlich und ich wurde nicht durch Dreckswasser gepunktet. Wuhu. Ich ging in den Bus und begrüßte schnell Ashley und Mary, setzte mich dann aber zu Maik. Sein Kumpel Rick war heute auch dabei. “Morgen Maik, morgen Rick.”, sagte ich zur Begrüßung. Rick sah mich einmal von oben bis unten an. “Ich glaub das geht klar. Sie ist ja ganz hübsch eigentlich.”, stellte er fest. “Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass wir KEIN Paar sind.”, Maik verdrehte die Augen. “Tut mir Leid. Ich wusste nicht dass sich das so schnell rum spricht.”, sagte ich grinsend. Doch Tratsch und Klatsch ging immer so schnell rum. Ich setzte mich auf Maiks Schoß und schaute aus dem Fenster. Es regnete sogar ausnahmsweise mal nicht. Es war aber auch kein Sonnenschein zu sehen. Kathy kam zu mir nach vorne. “Du hast vergessen mir zur erklären, warum mich jeder anspricht, ob du mit Maik zusammen bist.” “Ich hab ihn geküsst, weil der Neue mich so dumm angemacht hat.” “Ouh, dass erklärt einiges.”
Endlich waren wir da. Ich stieg aus uns ging schon mal langsam vor. Ich hatte keine Lust auf dumme Fragen. Ersten beiden Stunden Pädagogik. Ausnahmsweise freute ich mich sogar, weil wir einen Film schauten. Vor dem Gebäude sah ich mich nach Ryans Motorrad um, doch es war nicht da. Komisch. Ich setzte mich auf meinen Platz und schaute mir den Film an, Kathy war irgendwann dazugekommen und hatte sich neben mich gesetzt.
In der Pause stellten wir und alle zusammen auf den Schulhof und redeten ein bisschen. Chantal leckte die ganze Zeit mit Nils rum. Abartig. Das versaute meine Laune so was von. Ich ging schon mal vor zu Religion. Plötzlich tippte mich einer von hinten an.
Ich drehte mich um und da stand Nils. “Hey..”, brachte ich hervor. Er war immer noch so perfekt. Warum hätte er aus Strafe nicht einfach hässlich werden können. Ich lachte innerlich über meinen Gedanken. “Es tut mir Leid.” “Was?” “Das wegen damals, ich hab mich nie bei dir entschuldigt.” Ja das stimmt. Er hatte sich wirklich nie bei mir entschuldigt. Ich hatte ihn knutschend mit Chantal an meinem 17. Geburtstag erwischt. Schon hart. An meinem Geburtstag. Auf meiner Feier. Und ich würde ihm das nie verzeihen. “Ist mir egal. Du musst dich nicht mehr entschuldigen, du hättest dich damals entschuldigen müssen.” Ich hatte damals das Gefühl gehabt man hätte mir das Herz aus der Brust gerissen. Ich war für 2 Tage zu Hause geblieben, hatte mich mit Schokolade in mein Zimmer verkrochen und hatte in den 2 Tagen 20 Packungen Taschentücher verheult. Doch jetzt grade ließ mich sein scheinheiliges Getue einfach nur kalt. “War das alles?”, fragte ich genervt. Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich skeptisch an. “Ich kann Chantal nicht mehr ertragen. Sie ist so zickig und sie redet die ganze Zeit. Und deswegen wollte ich fragen ob du mir vielleicht noch eine Chance..” , ich ließ ihn den Satz nicht beenden und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Er hatte mir mein Herz aus der braut gerissen und dachte also, dass er jetzt einfach wieder ankommen könnte. Niemals! Dann drehte ich mich um und rannte raus. Alle Erinnerungen und Gefühle kamen mit einem Mal wieder hoch. Eben hatte er doch noch mit ihr rumgeknutscht und jetzt war sie nicht mehr gut genug. Wie bei mir damals. Wie hatte ich es nur eineinhalb Jahre mit diesem Idioten ausgehalten! Draußen setzte ich mich auf eine Bank und schloss die Augen. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten und sie flossen wie ein Wasserfall aus meinen Augen. Ich war immer noch nicht ganz drüber hinweg was passiert war. Das merkte ich jetzt erst richtig stark. Der ganze Stress war ihm wohl zu viel geworden, dann hatte er sich eine andere gesucht. Zum Glück wussten nur Kathy und Nils davon was passiert war. Und das sollte auch so bleiben. Ich wollte nie, nie wieder darüber reden.
Ich beschloss dass es besser war nach Hause zu gehen. Ich machte mich auf den Weg und versuchte alle Gefühle und Erinnerungen wieder zu verdrängen. Zu Hause angekommen, schaltete ich die Musik an und ließ mich aufs Bett fallen. Dieses verdammtes Arschloch!





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