Dämonenkuss - Teil 7

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 26.08.2011


Der Wache schmiss mich geradezu in eine dunkle, feuchte Ecke. Zu fest band er meine Hände und Beine. Kaala wurde auch gefesselt, vor allem ihre Schnauze. Höhnisch grinste der Wache: „Gutes Aufenthalt, Dreckselfe!“ Er schloss die Gittertür ab. Die Schritte verhallten. Hier unten stank es fürchterlich und es war auch sehr kalt. Ich wusste nie wie ich mir einen Verlies vorstellen sollte. Doch dieses passte gut zu dem Namen. Kalt, dunkel und unbarmherzig. Kaala winselte leise, sie konnte nicht zu mir rüber. Erschöpft lehnte ich mich gegen die kalte Mauer, heiße Tränen fielen leise auf dem grauen Boden. Ich würde hier niemals rauskommen. Und ich würde niemals wieder meine Familie sehen können. Ich wusste nicht wie lange ich saß als der Wächter vorbeikam. „Na, gefällt's dir?“, lachte er. „Du nichtwürdiges Wesen!“, zischte ich. Seine Augen verengten sich, er öffnete das Gitter und kam zu mir. Ein lautes Klatschen ließ mich zur Seite sinken. Kaala knurrte wütend und starrte ihn böse an. Ich keuchte leise, meine Wange brannte fürchterlich. „Selbst Schuld!“; grunzte der Wächter. Wieder war ich alleine. Ich kam nicht hoch, mein Körper war geschwächt da ich seit Tagen nichts mehr vernünftiges gegessen hatte. Es müsste schon abends sein, jedoch kam keiner der Wächter zu mir. Mein Magen zog sich schmerzlich zusammen, mein Hals war trocken vor Durst. Stunden vergingen, ich spürte meine Knochen nicht mehr. Die Kälte hatte ihn taub gemacht. Die Fesseln rieben nach jeder Bewegung meine Gelenke wund. Warum passierte es mir? Was hatte ich ich getan um so gestraft zu werden? Tränen liefen auf Neues meinem Gesicht entlang. Ich war hoffnungslos, ich würde hier elend zu Grunde gehen. Kaala hörte ich auch nicht mehr. Die Dunkelheit erdrückte mich, es machte mir Angst. Mit aller letzter Kraft formte ich meine Hände zu einer Schale und zauberte eine Leuchtkugel. Unsere Begabung sollten wir nur in den Notfällen benutzen, da es auch unsere Energie wegnahm. Das Licht beruhigte mich ein bisschen und wärmte sogar leicht meinen Gesicht. Ein erleichtertes Seufzen entrang aus meiner Kehle. Kaalas Augen leuchteten in dem Licht, sie war wachsam. Mir ging es immer schlechter, auch das Licht wurde schwächer. Mein Körper zitterte unkontrolliert, im mir verkrampfte sich alles. Ich wimmerte leise, Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Mein Gesicht glühte und die Wange fühlte sich wie eine heiße Kohle an. Meine Hände bekamen langsam Brandblasen, ich ließ das Licht verschwinden. Es hatte schon zuviel meine Kraft genommen. Mir war speiübel. Kaala bewegte sich unruhig. Mein Blick verschwamm sich, würgend starrte ich den Boden an. Alles brannte. Überall sah ich Feuer und ich spürte die unerträgliche Hitze. Ich schrie verzweifelt. Ein Wächter kam endlich zur Vorschein. „Bitte Wasser“, keuchte ich. „Ein Dreckselfe bekommt kein Wasser!“, er sah mich gnadenlos an. „Bitte“, flüsterte ich leise. „Du magst wohl hart genommen zu werden, was?!“, gröllte er. Ich verdeckte mit meine Arme das Gesicht, während er mit seiner Peitsche auf mich einschlug. Ich biss meine Lippen blutig zusammen. Aus meinem Mund kam kein Schrei. Kaala knurrte wütend und sie zappelte wild. Der Wächter trat heftig nach ihr, sodass sie kurz laut aufjaulte. In mir herrschte Wut und Verzweiflung. Als es vorbei war
und er fort war, begann ich zu schluchzen. „Mutter Natur, helfe mir doch!“, flehte ich. Irgendwann versank ich völlig entkräftet in einem traumlosen, unruhigen Schlaf.





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