Wir lieben die Sterne zu sehr, um uns vor der Nacht zu fürchten - Teil 14

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 07.11.2011


Ooooooooooh, es tut mir sooooooo leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber Stress, Stress und Stress hoch 10! Schule, Klausuren, Einstellungstests, Vorstellungsgespräche, Nebenjob... =/ Da bleibt einem keine Zeit mehr. Es tut mir wirklich leid und ich versuche das nächste Mal schneller weiterzuschreiben!
Ach, und vielen Dank für die vielen, lieben Kommentare :)

:* Ann

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„Ach, Ted. Hättest du ihr einfach die Wahrheit gesagt... aber es war ja schon immer so, dass du das nicht konntest.“ Fred geht auf Viola zu, nimmt ihre Hand und haucht ihr einen Kuss drauf. „Du kommst jetzt mit mir. Dann werden wir ja herausfinden, ob Ted vielleicht doch was an Valerie liegt. Denn sie wird es ja nicht verkraften, wenn dir etwas geschieht.“ „Nein“, flüstere ich und stehe schwerfällig auf. „Es reicht. Lass Viola zufrieden, wenn du doch eigentlich mich willst.“ Langsam schiebe ich mich zwischen ihn und Vi. Ted schüttelt den Kopf und flüstert: „Val, Val, nein, du weißt nicht...“ „Ach, lass mich einfach, Ted!“ Wütend drehe ich mich zu ihm. „Du hast mich doch die ganze Zeit belogen, mit mir gespielt! Meinst du, dir vertrau ich noch?“ Ich drehe mich wieder zu Fred und schaue ihn an. „Nimm mich einfach mit.“ Er lacht. „Das lass ich mir nicht zweimal sagen!“ Er packt mich am Handgelenk, zerrt mich vom Schiff und geht mit mir zu einem Auto. „Du wirst dich bestimmt wohl fühlen.“ Mit einer galanten Bewegung öffnet er die Tür und schiebt mich auf den Beifahrersitz. Ich sehe hinter ihm Ted und Viola, die auf uns zu laufen. Fred winkt ihnen kurz, setzt sich dann auch in das Auto und fährt los. „Es ist besser, wenn du ihn vergisst.“ Er schaut mich an und lächelt. „Du bist hübsch.“ Ich brumme was, lege meinen Kopf an die Scheibe und schließe die Augen.

_Ted_

„NEIN!“, schreit er, als das Auto wegfährt. Viola schaut ihn erschrocken an. Er dreht sich zu ihr um, Tränen stehen in seinen Augen. „Er lügt. Ich liebe sie.“ „Ich weiß. Aber Valerie denkt das nicht. Aber hey, er ist dein Bruder! Du weißt wo er wohnt und...“ „Weiß ich nicht“, erwidert er mir brüchiger Stimme. „Ich weiß auch nicht, von was für einem Zentrum er gesprochen hat und weshalb er von mir verlangt, Val die Wahrheit zu erzählen. Ich habe ihr die Wahrheit erzählt. Aber anscheinend hab ich das nicht und... Viola! Ich liebe sie!“ Viola erwidert nichts, nimmt ihn einfach in den Arm, als er in Tränen ausbricht. Er ist verzweifelt und weiß nicht, was er tun soll. Langsam gehen sie zurück auf das Schiff.
Nach und nach kommen die Schüler aufs Deck und verlassen das Schiff um in der Stadt einkaufen zu gehen. Der Lehrer kommt am Schluss und schaut sich um. „Ted, Viola, wo ist Valerie?“ „Er hat sie mitgenommen.“ Viola zischt die Worte beinahe. Der Lehrer runzelt die Stirn. „Wie meinen Sie das?“ „Er hat sie mitgenommen. Er hat sie entführt.“


_Valerie_

Ich schlafe ein, während der Fahrt. Ich träume wild, viel von Ted, viel von Viola. Ich will zu ihnen zurück, zu ihnen, meiner Familie. Und das, obwohl ich eigentlich noch gar nicht so lange von ihnen weg bin.
Nachdem wir so drei Stunden unterwegs sind, hält Fred, wovon ich wach werde. „Sind wir da?“, frage ich, nachdem ich kräftig gegähnt habe. „Nein“, antwortet er mir. „Ich hab Hunger. Willst du auch was?“ Da bemerke ich, dass wir an einem Drive-In Schalter stehen. „Nein“, flüstere ich und lege meine Stirn an die Scheibe. „Ich will, dass du mir sagst, was los ist. Ich will, dass du mich zurück zu Ted bringst.“ „Zu dem Kerl, der dich nicht liebt? Der dich belogen hat? Willst du das?“ „Erzähl mir, wo du mich hinbringst.“ Er bestellt und schaut mich dann nachdenklich an. „Okay. Ich meine, du bist ja nicht lebensmüde und springst aus dem fahrendem Auto oder so. Gleich, wenn wir wieder auf der Autobahn sind, erklär ich\'s dir.“ Einen Moment später nimmt er seine Tüten mit Burgern und Pommes entgegen – mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Gott, ich liebe Fast Food, das hab ich schon immer. Doch die letzten Monate hab ich kaum etwas gegessen, weil es mir ja bekanntlich so schlecht ging.
Fred scheint zu bemerken, dass ich darauf giere mir etwas aus der Tüte in den Mund zu stopfen und grinst selbstgefällig. „Nimm dir. Ich hab extra mehr gekauft, dachte ich mir doch, dass du Hunger hast. Ich hab deinen Magen knurren hören.“ Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, nehme mir einen saftig aussehenden Cheeseburger vor und beiße rein – köstlich! Jetzt kann mich nichts mehr stoppen. Während Fred weiterfährt stopfe ich dieses ungesunde Zeug in mich rein, bis ich mich kugelrund fühle. Erschöpft und mit einem zufriedenen Seufzer lass ich mich in den Sitz zurückfallen.
Teds Bruder nimmt sich eine Pommes und schiebt sie in seinen Mund. Er kaut genüsslich darauf herum und ich kann den Blick nicht von ihm wenden. Seine Lippen sind noch voller als Teds und unwillkürlich frage ich mir, ob es wohl genauso toll ist ihn zu küssen. Doch diesen Gedanken verdränge ich ganz schnell nach hinten, als er anfängt zu sprechen.
„Das Zentrum. Nun ja, das Zentrum ist eigentlich nichts anderes, als ein riesiger Komplex. Kaum jemand weiß, wie groß es dort wirklich ist. Größtenteils liegt es unterirdisch und viele wissen gar nicht, wo sie dort sind.“ Er grinst. „Viele denken, sie sind auf einem Stern. So wie Ted. Wir suchen so Leute wie dich . Leute, die absolut unglaubliche Talente haben. Ich wette, Ted hat dir erzählt, dass es auf jedem Kontinent ein Mädchen gibt wie dich? Das war die Wahrheit. Oh ja. Wir haben ein Gerät erfunden, das übernatürliche Kräfte ortet und BÄM! Das war wahrhaftig ein Erfolgserlebnis.“ Er lenkt das Auto auf die Abfahrt. „Du bist die erste, die ankommt. Die anderen sind noch nicht so weit. Und ich hab dich geholt! Weißt du, was das bedeutet!“ Er lacht laut. „Das ruft nach einer verdammten Beförderung!“
Während er sich selbst feiert versuche ich zu verarbeiten, was er mir gerade erzählt hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Ted in dem Glauben aufgewachsen, auf einem Stern zu leben, genau wie ein Haufen anderer Menschen. Und der Anführer will mich und die anderen Mädchen mit übernatürlichen Kräften benutzen. Na super. Und ich hab mich freiwillig in die Höhle des Löwen begeben.
„Warum denkt Ted, dass euer seltsames Zentrum ein Stern ist?“ „Weil es ihm seit seiner Geburt eingeredet wird. Wusstest du, dass ihr am gleichen Tag Geburtstag habt? Er ist halt nur ein Jahr älter als du.“ Ich seufze. „Aber was wollt ihr von mir? Ich meine, ich kann das ja nicht steuern, was ich sehe.“ Da dreht er seinen Kopf zu mir und schaut mich mit einem solch kaltem Blick an, dass sich alles in mir zusammenzieht. „Dann lernst du es halt.“

Einige Stunde später hält Fred auf einem Parkplatz und holt einen Schal von der Rückbank. „So. Ich werde dir jetzt die Augen verbinden. Reine Sicherheitsmaßnahme.“ „Wieso?“, zische ich. „Na, damit du niemandem erzählen kannst, wo wir operieren.“ Er legt den Schal über meine Augen und zieht so fest zu, dass ich das Gefühl habe, mein Kopf würde platzen, aber ich sage nichts, diese Genugtuung gönne ich ihm nicht. Ich spüre, dass wir wieder los fahren und verfalle wieder in mein trotziges Schweigen. Meine Gedanken wandern zu Ted und Viola. Was sie wohl gerade machen? Wie wird der Lehrer reagiert haben, als ich plötzlich Verschwunden war? Ob das einfach alle ignorieren?

_Viola_

„...und darum ist Valerie mitgegangen. Damit er mir nichts mehr tut.“ Der Polizist schaut sie zweifelnd an. „Also hat dieser Kerl sie einfach die ganze Zeit nur gequält? Einzig ihre beste Freundin wusste davon?“ „Ja, und Ted halt dann auch. Bitte, ich möchte nicht mehr darüber sprechen.“ „Gut, dann gehen sie zu ihren Eltern.“ Viola nickt und steht auf. „Hören Sie, ich hoffe wirklich, dass Sie Fred finden.“ Der Polizist nickt und winkt sie genervt auf den Flur, auf dem Ted sitzt.
Als Viola aus dem Zimmer kommt, springt Ted sofort auf. „Alles okay, Vi?“ Sie nickt, unfähig, einen Ton von sich zu geben und lässt sich müde gegen Ted sinken. Dieser schlingt seine Arme um sie und drückt sie fest an sich. „Ich bring dich nach Hause. Carlos wartet bestimmt schon auf dich.“ „Ich will nicht nach Hause“, flüstert Viola da, kaum hörbar. „Ich will zu Val.“ „Wir finden sie.“ Er seufzt. „So ein Mist, dass wir die Polizei einweihen mussten.“ Viola nickt und beginnt dann zu weinen.
Es ist bloß ihre Schuld! Hätte sie Ted und Valerie früher von dem Kerl erzählt, Ted die Handynummer gezeigt, dann hätte Ted gewusst, dass es sein Bruder ist und er hätte Valerie viel besser schützen können! Viola hatte einfach Angst davor, dass sie ausgelacht wird. Dass ihr gesagt wird, dass sie sich das alles nur ausdenkt – dass Valerie ihr nicht glaubt. Wieso hatte sie Zweifel gehegt? Valerie war nun mal ihre beste Freundin. Nicht war, ist! Valerie ist ihre beste Freundin!
Sie spürt, wie Teds Hände über ihren Rücken wandern, sanft über ihr Haar streichen. Was tut sie da gerade eigentlich? Eigentlich ist doch Ted der, dem es total mies geht. Eigentlich muss sie ihn trösten, immerhin war es s e i n Bruder, der Valerie mitgenommen hatte, s e i n e Freundin.
Neben seinen Berührungen bemerkt sie jetzt auch, dass er was sagt. Sie hört, wie er immer wieder flüstert, dass er Valerie aus den Armen seines Bruders befreit, und wenn es das letzte ist, was er tut.
Vorsichtig hebt sie den Blick, schaut ihn an und flüstert dann: „Ich werde dich begleiten, wenn du versuchst, sie zurückzuholen. Das bin ich ihr schuldig. Immerhin hat sie mir das Leben gerettet, indem sie mit ihm gegangen ist. Ich lass dich nicht allein, Ted.“





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