Einfach nur eine Geschichte

Autor: john
veröffentlicht am: 25.07.2011


Versaut. Einfach nur absolut versaut. Nichts weiter… . Ich wusste, dass ich versagen würde, als ich schon durch die Tür kam. Geschichte? Warum zum Teufel hatte ich dieses Fach zum studieren gewählt? Mein Leben war ein einziges schwarzes, kleines Loch. Ich war absolut unten. Schon eine ganze Weile ging es mir richtig schlecht. Und das ich eben in der Prüfung durchgefallen war, machte die Sache logischerweise nicht viel besser.
Mit aller Kraft schlug ich gegen die Wand der verdammten Universität. Es reichte mir nicht. Ich holte erneut aus und hatte das Gefühl ich könnte die ganze Wand zum Einsturz bringen. Das bringt nichts. Ich strich behutsam meine schmerzenden Finger und ließ mich zu Boden sinken. Jetzt bloß nicht heulen Kumpel! Wehe!
Steh auf du Penner! Jetzt im Selbstmitleid zu versinken bringt dir rein gar nichts!
Es würde nicht wirklich gut sein, wenn mich hier jemand kurz vor dem Zusammenbruch liegen würde sehen. Vorallem da jeden Moment meine Prüferin aus dem Raum kommen könnte… . Ich rappelte mich auf, griff nach meinen Unterlagen die ich fallen gelassen hatte und wischte die kommenden Tränen weg. Langsam ging ich den Gang entlang. Keine Ahnung wohin genau. Ich wusste nicht ob ich noch heute eine Vorlesung hatte oder sonst noch irgendwas anderes. Mein Gehirn hatte sich auf Standby gestellt. Abwesend schleifte ich mich weiter. Mein Leben war eine kack Katastrophe. Seit langem bekam ich nichts mehr auf die Reihe. Aus welchem Grund auch immer. Ein Jahr Studium hinter mich… und noch zwei vor mir. Zwei langweilige Jahre! Vorrausgesetzt ich wurde bald wegen der schlechten Leistungen zur Wiederholung gezwungen oder einfach nur aus der Uni rausgeschmißen. Plötzlich stach mir etwas mit unangehem harter Kraft gegen die Seite und schwach wie meine Stellung war, wurde ich zu Boden geworfen. Noch dazu prasselten haufenweise beschriebener Blätter über meinen Körper.
,,Oh, scheiße! Oh, ’tschuldigung. Ich hab Sie wirklich nicht gesehen.“ Eine deutlich nervöse Hand tastete nach meiner, ergriff sie und zog. Zum zweiten Mal an diesem Tag, zeitlich so dicht aneinander, musste ich aufstehen. ,,Geht es Ihnen gut?“ ,, Mmmwu.“ brachte ich nur heraus. Ich rieb meine klebrigen Augen, damit meine verschwommene Sicht verschwand. Ich stand an der Wand gelehnt und blickte in das Gesicht einer Studentin. Ihr Blick ruhte besorgt und erschrocken auf mir. Braune Haare standen ihr in verschieden Richtungen auf dem Kopf und ich musste bei diesem Anblick fast lächeln.
Ihre Hand hielt immernoch meine. ,,’Tschuldigung , ’Tschuldigung… sagte sie noch einmal und entfernte ihre Hand schnell von meiner, als sie meinem Blick gefolgt war.
,,Ich weiß einfach nicht wie das passieren konnte. War einfach so aufgeregt. Wollte noch was erledigen und dann ja… Ich hoffe es geht Ihnen gut? Sie sehen müde aus… .“
,,Hör bitte auf mich zu siezen“ sagte ich. ,,Oh, tut mir leid. Ich dachte nur…“ ,, Du brauchst dich nicht mehr bei mir zu entschuldigen. Das hast du schon oft genug getan.“ Diesmal lächelte ich. Sie wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte. Also machte ich mich auf ihre Blätter aufzusammeln und auf einen Stapel zu schichten. ,,Danke, du brauchst dir aber keine Umstände zu machen.“ Sie gesellte sich zu mir. ,,Schon gut.“,sagte ich. So arbeiteten wir fünf Stille Minuten weiter. ,,Fertig“ , sagte sie. ,,Ich bin Ben“ Ich gab ihr meine Hand und sie schüttelte sie schüchtern: ,,Marie“ . ,,Was wolltest du noch erledigen?“ ,,Ähm, ist nicht mehr so wichtig. Aber ich sollte lieber gehen… Hab bald eine Vorlesung.“ ,,In welchem Kurs?“
,,Geschichte.“ ,,Semester?“ ,,Drei.“ ,,Hey, wir sind im selben Kurs.“ ,,Echt?“, Sie strich ihre Haare glatt. ,,Dann könnten wir zusammen hingehen.“ ,,Klar! Warum nicht?“






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