Music is the Key - Teil 4

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 28.07.2011


Jeder Protest meinerseits war sinnlos und wurde mit einem bösen Blick abgetan. Am Ende hatte sie mir meine glatten Haare zu einer Lockenmähne gemacht und mir Smokey Eyes verpasst. Also ehrlich .. ich fühlte mich verdammt overdressed! Aber das änderte sich schnell, als Dora sich fertig machte. Mensch, die übertrieb es ganz schön! Ich hielt lieber meinen Mund, ich wollte es mir mit ihr nicht verscherzen und außerdem war sie halt so. Dennoch, dafür, dass ich nicht wusste, was uns bei den Jungs erwartete, hatte sie es bei mir ganz schön .. naja, egal.
Zwei Stunden später war es dann soweit. Nachdem die Aufsicht unser Zimmer kontrolliert hatte, schlichen wir uns also zu Xaver und Ben. Ich hatte so Schiss erwischt zu werden! Aber wir sind unbeschadet angekommen. Außer uns vieren waren noch ein anderer Junge und ein Mädchen da, die ich noch nie gesehen habe. Sie saßen so eng beieinander, dass man nicht erkennen konnte, wer wer war. Sie stellten sich als Bonnie und Clyde vor, aber ich würde alles darauf verwetten, dass sie so nicht wirklich hießen. Sie sahen sich ähnlich. Beide groß und blond.
Xaver grinste mich aus seiner Ecke aus an und gab mir mit seinem Blick das Gefühl, dass ich hier wirklich zu sehr gestylt war. Ben winkte uns zu sich.
„Schön, dass ihr gekommen seid. Also, ich hab ein wenig was zu trinken. Dann Flaschendrehen.“ Er grinste Dora anzüglich an. Dora lachte.
„So eine Kinderparty?“
Ben grinste und zog sie mit einem Ruck auf seinen Schoß.
„Wir können auch gleich ohne Flasche rummachen, Süße.“
Dora schob ihn weg.
„Nee, lass mal. Anna, Bock?“
Ich zuckt mit den Schultern und ließ mich neben Xaver nieder.
„Ja, warum nicht. Macht doch Spaß sowas. Ist mal ein wenig Abwechslung.“
„Dann wär das ja geklärt. Bonnie und Clyde da, die sind kein Paar, auch wenns so wirkt.“
Clyde grinste und sprach dann mit einer umwerfenden Stimme.
„Wir sind nur Freunde.“
Auch die zwei setzten sich zu uns und wir bildeten einen Kreis. Ben zog eine Flasche Schnaps hinter sich hervor und nahm einen großen Schluck, um sie dann an Dora weiterzureichen. In der Zeit drehte Bonnie das erste Mal die Plastikflasche in der Mitte. Sie zeigte auf Ben. Bonnie beugte sich vor und küsste ihn. Ich hielt den Atem an. Diese Art von Flaschendrehen also. Langsam senkte ich den Blick. Das konnte ich nicht spielen. Ich hatte noch nie geküsst. Bisher .. hatte ich nicht die Chance gehabt. Zwar war ich schon oft verliebt gewesen, aber immer in die Falschen. Immer in die, die ich eh nicht kriegen konnte. Die, die beliebter waren als ich. Die, die auf kleine Blondinen standen und nicht auf große Rothaarige. Aber ich hatte keine Gelegenheit mich zurückzuziehen. Jetzt drehte Ben und er küsste dann Dora. Sie ließ ihn eine Weile gewähren, stieß ihn dann von sich und lachte.
„Noch nie geküsst, was?“
„Vermutlich öfter als du“, lachte Ben und zwinkerte ihr zu.
Ich sah auf die Flasche. Was sollte ich tun, wenn sie jetzt auf mich zeigt? Wenn ich Dora küssen soll? Ich will kein Mädchen küssen! Nein! Ich sah mich um und griff nahm Dora dann den Schnaps weg. Dora runzelte die Stirn.
„Hast du schon mal Alkohol getrunken?“
Ich log: „Schon tausendmal!“
Dann nahm ich einen großen Schluck und hätte fast wieder alles ausgespuckt. Was zur Hölle war das? Bah, war das widerlich. Ben lachte.
„Tausendmal? Glaub ich dir nicht.“
Er nahm mir die Flasche weg und schob mir stattdessen eine Cola zu, die ich in die Hand nahm. Und wieder war ich die Uncoole. Das kleine Kind. Ich seufzte. Xaver legte den Arm um meine Schultern und drückte mich leicht an sich.
„Ich mach dir was in die Cola, dann merkst du es nicht so.“
Er nahm das Glas und kippte was von der braunen Flüssigkeit hinein. In der Zwischenzeit drehte Dora die Flasche. Sie drehte sich eine Weile und zeigte dann auf Xaver. Als Dora sich vorbeugte und ihre Lippen auf seine drückte, fühlte es sich in meinem Inneren an, als würde etwas zerreißen. Es brannte wie Feuer und ich hätte Dora am liebsten weggehauen. Moment, war ich etwa verliebt? In .. in Xaver? Jetzt, wo ich auf mein Herz lauschte, wurde ich mir dessen bewusst. Ja, war ich. Eigentlich schon die ganze Zeit – ich hatte es mir nur nicht eingestanden. Aber jetzt verbrannte mich die Eifersucht fast, die ich Dora gegenüber empfand. Ich krallte meine Finger in meine Oberschenkel und wartete darauf, dass es aufhörte.
Xaver schob sie weg und lachte.
„Dora, das reicht, soll ja noch genug für die anderen übrig bleiben.“
Dora kicherte und genehmigte sich noch einen Schluck.
„Du hast so weiche Lippen, Xavi, das musste ich ausnutzen.“
Er lachte nochmal und drehte dann.
„So, wen ich jetzt wohl küssen darf? Ben, wie wär es mit uns?“
Ben rutschte näher zu ihm und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange.
„Gerne Süßer.“
Xaver schaute wieder zu der Flasche und lachte dann.
„Oh, ich darf Anna küssen!“
Er grinste mich an und zog mich auf seinen Schoß.
„Kleines, das wird heiß.“
„Nenn mich nicht Kleines“, flüsterte ich heiser und starrte auf seine Lippen.
Er strich mir eine Strähne hinters Ohr und lächelte.
„Ich fürchte ich kann nicht anders. Du bist immerhin kleiner als ich und ..“
Im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Ich war kurz verwirrt und wusste nicht, was ich machen soll. Seine Hand lag auf meinem Hinterkopf und erhöhte sanft den Druck, wodurch auch der Druck seiner Lippen verstärkt wurde. Sanft strich seine Zunge über meine Lippen und ich reagierte, indem ich meine Arme um seinen Hals schlang und meine Körper an seinen drängte. Seine Hand strich mir den Rücken herunter. Ich öffnete meine Lippen und traute mich, mit meiner Zunge seine leicht zu berühren. Das nahm er als Aufforderung mich leidenschaftlicher zu küssen.
Dora räusperte sich.
„Geht auf ein anderes Zimmer, wenn das so weitergehen soll.“
Xaver löste sich von mir, strich mir über die Wange, stand auf und zog mich mit sich.
„Nur einen Moment.“
Gemeinsam gingen wir auf den Flur. Er schaute sich um und ging dann mit mir zu meinem Zimmer. Dort angekommen schaute er mich an.
„Scheiße.“
„Sch..scheiße?“
Ich ließ mich auf mein Bett sinken und schlang meine Arme um meinen Körper. Er setzte sich neben mich und schüttelte den Kopf.
„Nicht scheiße. Nein, so war das nicht gemeint.“
Er lächelte und sah mich an.
„Ich hätte nur nie gedacht, dass ich hierher gehe und mich verliebe.“
„Ver ..“
„Ja .. verliebe ..“
Er küsste mich auf meine Wange und flüsterte dann.
„Wenn du mich nicht magst, dann sag es mir gleich.“
Ich schwieg einen Moment und lachte dann.
„Aber ich mag dich! Ich mag dich!“
Ich fiel ihm um den Hals. Er lachte, ließ sich auf den Rücken fallen und drückte mich an seine Brust.
„Das ist cool, Anna, das ist verdammt cool.“
Dann küsste er mich wieder.





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