Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht. - Teil 3

Autor: LauiMiaui
veröffentlicht am: 10.07.2011


Hallooo Leute :)
Sooo jetzt teil 3. Ich hatte schon einiges geschrieben deshalb geht das so schnell :) ich hoffe es gefällt euch und wie immer bin ich für Kritik offen:)
PS:Hoffentlich ist der Teil lang genug ich kann das so schlecht einschätzen :P

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Jetzt wechselte sein Gesichtsausdruck von verwirrt zu wütend zu belustigt „Ich werde versuchen ihren Wünschen nachzukommen Madame“ er musterte mich von oben bis unten was mir ziemlich unangenehm ist „Und du bist…?“ er sah mich fragend an. „Lina und wenn es dir nichts ausmacht dann würde ich jetzt gerne weitermachen“ er lachte leise, drehte sich um und ging. Ich schloss die Tür (schloss sie sicherheitshalber ab) und holte die inzwischen fertige wäsche aus dem Trockner. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen aber diesesmal war es nur halb so schlimm weil ich mich endlich wieder sauber fühlte. Gut gelaunt öffnete ich die Tür und sah mich zum ersten Mal richtig um. Wenn man die Treppe hochkommt ist gleich links das große Bad, wo ich herkomme. Schräg gegenüber lag vermutlich das schlafzimmer der alten Dame.Die Tür war nur einen Spalt geöffnet aber man konnte eine rote Wand und die Ecke eines Doppelbettes sehen. Neben dem Schlafzimmer befanden sich noch 2 geschlossen Türen. Meine Neugierde siegte und ich öffnete die erste Tür neben dem Schlafzimmer um sie gleich danach wieder zu schließen. Mir schoss das Blut in die Wangen und ich hoffte wirklich das er mich nicht bemerkt hatte. Wie es aussieht hab ich genau das Zimmer von dem Jungen erwischt der vorhin ins Bad wollte. Er zog sich gerade um aber GOTT SEI DANK (oder auch nicht) mit dem Rücken zu mir. Ich sprintete die Treppe runter. Als ich an der Schwelle zum Restaurant angekommen bin sah ich das die alte Dame gerade einen Teller voll mit den leckersten Dingen auf einen kleinen Tisch in der hintersten Ecke des Restaurants ab. Ich staunte nicht schlecht „ Das ist doch nicht fürr mich oder?“ fragte ich ungläubig aber natürlich voller Hoffnung das es das doch ist. Die alte Dame nickte aber eifrig „Doch doch, das ist alles für dich. Und wenn du noch irgendwas brauchst sag mir bescheid.“ Ich kann nicht glauben das es so nette Menschen gibt und mir stiegen schonwieder Tränen in die Augen. „Du kannst mich übrigens Elisa nennen“ ich hatte mich allerdings schon auf das Essen gestürzt und antwortete nur „Hmm Mhhh“ ich seuzte und mein Magen rummorte zufrieden als der erste Bissen ihn erreichte. Ich aß soviel wie ich in meinem Leben noch nie gegessen habe. Ich war vollkommen fertig und total übermüdet. „Vielen Dank Elisa, sie haben mir wirklich das Leben gerettet. Wie kann ich mich bei ihnen bedanken?“ Elisa lächelte „Du würdest mir einen großen Gefallen tun wenn du heute hier schlafen würdest“ Mein lächeln gefror. Einfach bei einer fremden Person schlafen? Hat Elisa vielleicht doch Hintergedanken? Plötzliche Panik stieg in mir hoch. „Lina? Kind, du bist ja ganz blas!“. Sie kam auf mich zu und versuchte mir über die Schulter zu streichen. Ich wich zurück. Sie guckte mich überrascht an und fing dann an zu lachen „Aber Kind! Du musst doch keine Angst vor mir haben. Du musst natürlich nicht hier schlafen wenn du nicht möchtest aber es ist Oktober und draußen ist es bitter kalt.“ Sie lächelte mich liebevoll an und plötzlich habe ich ein ganz schlechtes Gewissen. Meine Züge entspannten sich „Ich würde sehr gerne bei ihnen schlafen aber ich kann das nicht annehmen. Sie haben genug für mich getan“ Elisa schüttelte vehement mit dem Kopf „ Nein wenn das der einzige Grund ist, warum du nicht möchtest bestehe ich darauf das du hier eine Nacht verbringst und dich ausruhst.“ In mir fand ein kleiner Kampf stand. Einfach bei einer wildfremden übernachten? Aber schlechter kann es mir nicht gehen… außerdem hat sie mir schon Essen angeboten. Ich nickte langsam „Alles klar. Aber nur wenn es ihnen keine Umstände macht“ „ Nein, und hör endlich auf mich zu Siezen da fühlt man sich ja uralt“ Wir lachten während Eliza abschloss „Haben sie…Hast du Nachts nicht geöffnet?“ Sie schüttelte den Kopf „Früher war das der Fall aber da hatte ich auch noch Mitarbeiter. Jetzt ist das Geld knapp und ich bin zu alt für einen Zwanzig Stunden Tag.“ Ich nickte. Aber… was ist eigentlich mit dem Mann der mich im Bad abgefangen hat. Den mit der hübschen Rückansicht. „Wer ist eigentlich der Junge oben?“ Elisa drehte sich um „Theo ist schon da? Hab ich gar nicht mitbekommen. Hat er dich gestört?“ „Nein ich war sowieso schon fertig. Ist er dein Sohn?“ Elisa setzte sich mit zwei dampfenden Tee Tassen zu mir. Ich nahm einen schluck. Vielleicht etwas zu schnell denn ich verbrannte mir sofort den Mund. „Ja ist er. Er hilft mir oft im Laden. Dafür bin ich auch Dankbar aber er ist jetzt Neunzehn und muss sich langsam mal um einen Studien oder Ausbildungsplatz kümmern“ Ich hörte ihr interessiert zu. „Willst du nicht das er dein Restaurant hier übernimmt?“ „In erster Linie möchte ich das er glücklich ist. Und wenn er sich dafür entscheidet Call Boy zu werden, was ich nicht hoffe, ich werde ihn trotzdem immer unterstützen“ Mir wurde warm ums Herz und gleichzeitig überfiel mich eine unendliche Traurigkeit. Warum können meine Eltern nicht so denken? Warum gerade ich? „Du siehst so niedergeschlagen aus Lina. Ist irgendwas nicht in Ordnung?“ Ich sah Elisa eine Zeit lang an und überlegte ob ich ihr vielleicht lieber verschweigen sollte warum ich alleine umher wirre. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl das ich ihr das schuldig bin. „Naja… Ich wünschte nur das meine Mutter nur annähernd so sein kann wie du. Wenigstens sie. Von meinem Vater will ich gar nicht erst Anfangen. Aber es ist so… schön und gleichzeitig auch schwierig zu sehen das es auch anders geht. So kenne ich das garnicht.“ Elisas Augen weiteten sich wieder „Willst du mir davon erzählen?“ Ohne zu überlegen fing ich an zu erzählen. Das erste Mal in meinem Leben erzählte ich jemanden was bei mir zu Hause passiert. „Meine Kindheit war… nicht die schönste. Von Anfang an war ich immer ein bisschen anders. Ich bin zum Beispiel die einzige die ohne ihre Eltern und ohne Schultüte zur Einschulung kam. Aber im Gegensatz zu dem was jetzt zu Hause abgeht… war das eigentlich noch das kleinste Übel. Als ich ungefähr zehn war fing mein Vater an richtig viel zu Trinken. Vorher war er auch nicht gerade der größte Abstinenzler aber als er seinen Job verlor fing es erst richtig an. Ich bekam aber erst richtig davon mit als er anfing meine Mutter zu schlagen. Ich hab mich dann immer in meinem Schrank versteckt und gehofft das er mich nicht findet. So ging das einige Jahre. Mit vierzehn hat er mich einmal zu sich gerufen und gesagt das ich jetzt was für mein späteres Leben lernen werde. Er…“ meine Stimme brach ab und ich fing hemmungslos an zu schluchzen. Während ich erzählt habe, hatte ich die Augen geschlossen. Als ich sie wieder öffnete saß Elisa mit offenen Mund vor mir und griff nach meiner Hand. Sie sagte nichts. Ich hatte mich bald wieder gefangen „So ging es dann bis zuletzt. Ich habe oft mit meiner Mutter geredet aber auch sie griff immer öfter zur Flasche. Irgendwann bestand mein Leben nur noch aus…Schlägen und Misshandlungen.“ Elisa strich mit dem Daumen über meinen Handrücken. Das erzählen erschöpft aber einmal jemandem alles erzählt zu haben tat mir gut. „Lina… du musst zur Polizei gehen!“ Ich geriet in Panik „Nein Nein Nein! Aufkeinenfall die Polizeit! Ich will nicht ins Heim!“ Elizas Stirn warf Falten „Ich dachte du bist Achtzehn?“ Meine Wangen fingen an zu Gühen „Siebzehn…“ Sie strich mir in einer Mütterlichen Geste über die Haare. „Am besten du gehst jetzt erstmal schlafen und wir werden morgen über alles weitere nachdenken. Wann wirst du Achtzehn?! „ „Im März“ Sie nickte „Okay das ist ja nicht mehr so lange, aber jetzt machen wir dir ein Bett fertig“ Ich folgte ihr die Treppe hoch. Auf dem Weg nach oben sah ich Theo. Er lief nur mit einem Handtuch um die Hüften in sein Zimmer. „Theo? Komm mal bitte“ Er machte auf der Stelle kehrt und warf mir einen kurzen aber intensiven Blick zu. „Ja Mam?“ Elisa drehte sich um und machte eine Geste auf mich „Das ist Lina. Sie wird in der nächsten Zeit hier wohnen. Bitte sei nett zu ihr“ Theo warf mir einen anzüglichen Blick zu und ich zog die Augenbrauen hoch. „Ich werde natürlich nett zu ihr sein“ sagte er und zog die Augenbrauen zusammen. Elisa nickte „Dann macht es dir ja sicher nichts aus wenn sie in deinem Bett schläft“ Theo wollte gerade zur Wiederrede ansetzen als er mich musterte und lüstern antwortete „Wenn auch da schlafen kann“. Mir fiel die Kinnlade runter. Aufgeplusterter Kakadu! Ich wollte ihm schon meine Meinung kund tun als Elisa plötzlich sagte „Natürlich wirst du das!“ Jetzt starrten wir beide Elisa an. Sie drehte sich zu mir um und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter „Wenn er dich anfässt sag mir bescheid und er kriegt die höchste Strafe überhaupt.“ Ich war immer noch ein wenig perplex „Aber es geht nun mal nicht anders. Wir haben nur zwei Betten. Wenn es dir so unangenehm ist kannst du auch bei mir schlafen“ Ich musterte Theo unaufällig von der Seite der mich wiederrum mit einem abschätzigen Blick bedacht. Ich reckte die Nase in die Luft „Natürlich ist das okay für mich. Ich weiß wie man sich gegen… gegen Lustmolche wie ihn verteidigt!“ schnaufte ich. Elisa kicherte und ich hörte wie Theo empört die Luft einsog „Na hör mal…!“ Aber Elisa unterbrach ihn „Wenigstens muss ich mir keine Sorgen machen das du schwanger wirst, Theo. So jetzt aber ab ins Bett. Wir hatten alle einen anstrengenden Tag. Lina, hast Schlafzeug dadrin, oder…?“ Ich schüttelte den Kopf. An schlafzeug hatte ich nicht gedacht als ich mich aufs abhauen vorbereitet hab. „Ich leih ihr was“ hörte ich Theo hinter mir. „Umso besser. Jetzt geht Kinder!“ Ich sagte Elisa Gute Nacht und folgte dann Theo in `unser‘ neues Zimmer.





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