Perlenschimmer

Autor: Linn
veröffentlicht am: 13.06.2011


[ Zuerst habe ich einen kleinen Teil unter dem Titel Goldenes Sonnenlicht (oder so) eingeschickt, doch jetzt habe ich wenig weitergeschrieben und das ist sozusagen die Vorgeschichte zu dem Adneren:) Hoffe sie gefällt euch.]
Das Vieh war ihm gerade entkommen, na gut, manchmal sollte man auch daneben schießen dürfen, aber er wusste, dass das nicht sein sollte. Nicht bei der Treffsicherheit, die er hatte. Doch seit gestern Nacht war er so aufgewühlt. Alles schien in graues Licht getunkt worden zu sein. Er hatte sich bei der Jagd eine Ablenkung erhofft, doch diese fiel aus. Dass seine Konzentration darunter litt und er noch kein einizges Wesen erlegt hatte, deprimierte ihn noch mehr. Im Wald war es angenehm kühl, im gegensatz zur Stadt, die jetzt wahrscheinlich glühte. Die Vögel zwitscherten fröhlich, wie ein Schwarm voller Glocken. Die Bäume hatten sich vom harten Winter erholt und strahlten mit ihren saftgrünen Blättern um die Wette. Zwischen den fast undurchdringlichen Kronen fanden Lichtstrahlen ihren Weg und fielen in goldenen Strahlen auf den Boden. Dieses Stück Paradis hatte etwas dermaßen Magisches an sich, dass er für einige Augenblicke den Sorgen in seinem Inneren entfloh. Er schloss die Augen und tauchte ein, din diesen Moment, der Moment so voller..Heiligkeit und Ruhe. Er würde sich nicht wundern, wenn zwischen den Ästen kleine Elfen rauslugen würden. Unmerklich schlich ein ämüsiertes Lächeln sich auf seine geschwungenen Lippen. In einigen Minuten Entfernung lag ein kleiner Bach, in dem er schon als kleines Kind seine Papiersegeln schwimmen lassen hatte. Dort würde er eine Pause machen und anschließend zurückkehren, falls er noch rechtzeitig zur Feier in der Galerie gelangen wollte. Das Rascheln der Blätter unter seinen Timberlands war das einzig störendes Geräusch – wenn man es so nennen wollte. Am Bach angekommen wollte er gerade sein Hemd und die Hose ausziehen um sich eine Abkühlung zu genehmigen, da zog etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. Am anderen Ende des Wassers lag etwas. Zuerst konnte sein Gehirn es nicht einordnen, doch dann schoss es ihm mit voller Wucht durch den Kopf: eine Leiche. Seine Miene erstarrte und für eine Sekunde rauschte es in seinen Ohren. Doch sobald er sich sammelte schoss er nach vorn, durchquerte mit schnellen Schritten das Wasser und stürzte auf die andere Seite zu. Nun erblickte er die Gestalt, es war eine Frau und sie war nackt. Er konnte keine Narben oder dergleichen sehen, also keimte die Hoffnung auf. Als er die Finger an ihren Hals legte wartete er mit gestocktem Atem. Sie lebt, eine Welle der Erleichterung durchfloss ihn. Sie war jung – und wunderschön. Ihr Haar, das aussah wie flüssiges Gold bedeckte den Großteil ihrer Oberkörpers und ihr kleiner Mund, mit den vollen Lippen war ein Stück eröffnet. Wieder wurde er starr – diesmal jedoch von ihrer Schöhnheit. So ein Mist, sie ist wahrscheinlich verletzt und du bist nur dazu fähig sie anzustarren, schimpfte er mit sich selbst. Vielleicht schlief sie nur. Er versuchte sie zu wecken; rüttelte an ihrem Arm und sprach zu ihr, doch das Aufwachen verblieb. Was sollte er machen? Seine Hütte war nicht weit entfernt, er könnte sie tragen, aber war das nicht ein wenig riskant? Würde sie sich nicht erschrecken, wenn sie aufwachte? Wohl besser, als vor Wildtieren aufgegessen zu werden. Er hätte sie natürlich eh nicht hier liegen lassen können. Also hob er sie sachte hoch und machte sich auf den Rückweg. Die ganzen Fragen die sich ihren Weg zu seinem Bewusstsein bahnten wurden seinerseits abgeblockt, darüber konnte er nacher denken.







Teil 1 Teil 2


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz