Meine verrückte Welt - Teil 12

Autor: svenschie
veröffentlicht am: 30.06.2011


Gemeinsam machen wir uns Hand in Hand auf den Weg zu mir nach Hause.
„Sag mal weist du eigentlich wann Ferien sind?“, fragt Luis mich plötzlich.
„Du gehst noch zur Schule und kannst dir, das Wichtigste überhaupt, nicht merken? Also wirklich…“, antworte ich gespielt entsetzt und knuffe ihn in die Seite.
„Ne ich habs ehrlich gesagt vergessen.“
„So weit ich weis, nächsten Mittwoch. Das dass dann die Sommerferien sind weißt du aber oder?“
„EEy. So doof bin ich nun auch nicht…“
Dann muss ich tierisch lachen, weil die Grimasse die er schneidet einfach zum brüllen komisch aussieht.
Dann gehen wir noch einen Moment schweigend nebeneinander her, bis wir bei uns in die Hofeinfahrt biegen.
Als ich die Tür aufschließe und wir eintreten ruft mein Vater aus der Küche „Hallo Lola.“
„Hey Papa.“
„Hallo Willi.“, ruft auch Luis.
„Oh. Hallo Luis. Schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht’s dir?“, fragt mein Vater, als er überrascht den Kopf aus der Küchentür steckt.
„Danke gut. Und selbst?“
„Ja mir auch. Ich bin nächste Woche mal wieder einige Zeit weg. Aber da ja Ferien sind dachte ich mir, das dürfte kein Problem sein, wenn Lola und Nils mal ein paar Tage alleine sind.“
„Nein ist es auch nicht Papa. Das weißt du doch. Solange du wieder heil nach Hause kommst. Wir wollen übrigens nächsten Freitag unten am See grillen. Das Wetter soll gut werden und da dachen Lars und ich wir laden mal wieder unsere Freunde ein um gemeinsam was zu machen. Ist das ok?“
„Ach von mir aus. Ich denke ihr seit langsam als genug um aufzupassen das nichts passiert.“
“Danke Papa.“, ich umarme ihn. „Du, wir gehen mal nach oben in mein Zimmer. Tu mir den Gefallen und gönn dir dieses Wochenende mal einen freien Tag und tu einfach mal nichts, sondern les ein Buch oder so.“
Als wir die Küche verlassen grinst er wissend. Ich gehe von aus, das Nils ihm schon erzählt hat, das ich mit Luis zusammen bin. Mein Vater sieht das alles nicht so eng. Er ist 46 Jahre alt und ein guter Anwalt. Trotzdem sieht er alles recht locker und ist manchmal leicht verplant.
Als wir an Nils Zimmer vorbei gehen werfe ich einen Blick rein. Dann rufe ich „Hey Brüderchen. Ich bin wieder da.“
Er sitzt gemeinsam mit Felix auf seinem kleinen Balkon.
„Hallo Schwesterchen.“, sagt er grinsend. „Oh und hallo Luis alte Socke.“, fügt er grinsend hinzu, als wir durchs Zimmer laufen.
In seinem Zimmer steht, vor der Balkontür, eine große Sofaecke in Richtung Wand, an der ein Fernseher hängt. Auf der Gegenüberliegenden Seite steht, in einer kleinen Nische, ein großes Bett, was auch in Richtung Fernseher ausgerichtet ist.
„Na wie wars gestern Abend noch?“, frage ich, als ich Nils zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange gebe und Felix umarme.
„Ach wir waren auch nicht mehr lange da. Aber der Rückweg kam mir schon etwas weit vor.“
„Na dann ist es vielleicht gar nicht so schlecht, das wir nächstes Wochenende hier sind. Ich hab Papa übrigens gefragt. Das geht in Ordnung.“
„Dann ist ja alles bestens. Und was habt ihr jetzt vor?“
„Ich würd ganz gerne demnächst mal duschen und dann mal sehen was sich findet.“
„Viel Spaß.“, meint er grinsend und fügt dann hinzu „Wenn ihr nichts mit euch anzufangen wisst, könnt ihr später auch wieder rüber kommen. Weiste ja.“
“Ok dann vielleicht bis nachher.“
Und so machen wir uns auf den Weg nach draußen.
In meinem Zimmer schmeiße ich die Tasche in eine Ecke, nehme mein Handy raus, lege es auf den Nachttisch und befreie mich von meiner Strickjacke, in der mir ganz schön warm geworden war. So kalt wie es dank der Wolken draußen aussieht ist es dann doch nicht. Ja eigentlich hätts mich auch nicht wundern dürfen, schließlich soll es bis nächsten Freitag dreißig Grad warm werden.
„Möchtest du etwas trinken?“, frage ich Luis, wärend ich zum Fenster gehe, die Vorhänge zurück ziehe und auch meine Balkontür aufreiße um einmal ordentlich durch zu lüften.
Dann gehe ich zu meinem Sofa was direkt daneben steht, öffne den kleinen Kühlschrank und sehe ihn fragend an.
„Ja gerne.“
Also nehme ich uns beiden eine Cola raus und setze mich zu ihm aufs Bett. Nachdem wir beide etwas getrunken haben frage ich „willst du nachher auch noch duschen?“
„Ja das wäre vielleicht ganz angebracht.“, antwortet er.
„Darf ich eben noch vorher?“
„Mein Schatz darf alles was er will.“, und küsst mich.
Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit wieder lösen sage ich „Ich geh mal eben. Umso schneller bin ich wieder da, um
so schneller kannst du duschen gehen und umso schneller können wir wieder Zeit zusammen verbringen.“
„Ich kann auch eben mitkommen.“, meint Luis grinsend.
„Bitte geb mir, was DAS angeht, noch ein wenig Zeit…“
„Kein Problem meine Süße.“
„Danke.“
Dann krame ich mir neue Klamotten aus dem Schrank, gebe Luis noch einen innigen Kuss und verschwinde ins Bad, das ich mir mit meinem Bruder teile. Vorsichtshalber schließe ich deshalb seine Tür von innen ab.

Als ich aus dem Badezimmer komme liegt Luis mit meiner kleinen Ratte Jamie, schlafend auf seinem Bauch, auf meinem Bett.
Man bin ich doof, denke ich mir, die wolltest du doch vorhin schon füttern. Mist wie ich da wieder von abgekommen bin…
„So jetzt fühle ich mich besser.“, meine ich zu Luis, der verträumt seinen Kopf hebt.
„Das ist schön. So solls doch sein.“
Bevor ich es wieder vergesse gehe ich zu dem kleinen Käfig, der auf einer Komode neben den Sofa steht und Fülle den Futternapf von Jamie auf… ich bin auch manchmal wirklich ein Dussel.
Dann nehme ich mir noch zwei Drops und gehe zum Bett. Dabei bemerke ich, dass Luis mir die ganze Zeit verträumt zugesehen hat. Durch das Wackeln der Matratze, als ich mich neben Luis setze und ihn küsse, öffnet Jamie langsam die Augen.
„Ja guck mal was ich dir mitgebracht habe.“, sage ich zu dem kleinen Racker und halte ihm einen der Drops hin. Mit seinem kleinen Stupsnäschen riecht er dran und nimmt es dann in die Pfötchen.
„Ich störe euch ja nur ungern.. Aber magst du ihn mir mal abnehmen, damit ich auch schnell duschen kann?“, fragt Luis lachend.
„Klar. Na komm her.“, ich halte Jamie die Hand hin und er hüpft drauf.
Dann steht Luis auf, nimmt sich seinen Rucksack, küsst mich noch mal und geht ins Bad. Bevor er die Tür schließt rufe ich noch „Ein Handtuch hab ich dir hingelegt.“
Er streckt den Kopf noch mal zur Tür raus und wirft mir einen Luftkuss zu „Dankeschön.“






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