Meine verrückte Welt - Teil 9

Autor: svenschie
veröffentlicht am: 23.06.2011


Scheinbar war ich eingeschlafen, denn das was jetzt auf dem Fernseher läuft ist bereits der Abspann des Films. Und das wo er doch eigentlich so lustig ist, denke ich mir. Vielleicht hat mich auch einfach der Tag mit seinen ganzen Ereignissen geschafft, aber jetzt fühle ich mich schon wesentlich lebendiger.
Ich strecke mich und bemerke, das ich unter einer der kuscheligen Wolldecken liege –die auf den Sofalehnen am Rand des Raumes zu finden sind- und mich in Luis Arme gekuschelt habe.
„Na gut geschlafen mein Sonnenschein?“, fragt er liebevoll, als er bemerkt das ich wieder wach bin. „Du siehst zumindest wieder etwas ausgeruhter aus.“, dann beugt er sich zu mir runter und drückt mir vorsichtig einen Kuss auf die Lippen.
Als wir uns voneinander lösen antworte ich. „Ja ich fühle mich auch besser. Der Tag scheint mich geschafft zu haben.“ Und wahrscheinlich nicht nur der, sondern wie ganze Woche.
„Es sah so süüß aus, als du bei Luis im Arm geschlafen hast.“, platzt es Jerry heraus.
„Er ist ja auch bequem“, sage ich mit einem frechen Grinsen.
„Wie spät ist es eigentlich?“, frage ich nach einer kurzen Pause.
„Kurz vor elf.“, meint Leonie, die gähnend wieder in den Raum kommt.
„Ok… und was machen wir jetzt?“
„Ich hab keine Ahnung.“, meint Luis.
„Ich auch nicht.“, antwortet Jerry und Leonie stimmt ihm Schulter zuckend zu.
„Na denn geh ich erstmal aufs Klo.“, und stehe auf. „Bis gleich.“

Als ich wieder in den Raum komme fragt Leonie mich „Meintest du nicht vorhin, dass dein Bruder mit seinen Kumpels im Park ist?“
„Ja. So weit ich weiß schon. Wieso??“
„Weil wir am überlegen waren, was wir machen und gedacht haben wir konnten noch ne Runde raus gehen... Dann hätten wir ein Ziel, dass wir ansteuern könnten.“, antwortet Luis für Leonie.
Ich bin froh, dass Luis sich gut mit meinem Bruder versteht. Die beiden waren sogar schon mal am Wochenende zusammen los.
„Wieso nicht. Wenn ihr damit einverstanden seit, gerne. Er meinte so wie so, wenn wir wollen dann können wir rumkommen. Wir können uns ja so weit fertig machen und ich ruf ihn auf dem Weg an.“
„Hört sich gut an. Wollen wir noch was mitnehmen?“, fragt Luis während er aufsteht.
„Wie wärs mit ner netten Mische?“, fragt überraschender weise Leonie.
„Ok. Mal sehen was ich noch im Regal stehen hab.“, meint Luis, nimmt mich bei der Hand und läuft los in sein Zimmer.
Also Regal ich ja mal leicht untertrieben. Mal davon abgesehen, dass sein Zimmer nicht grade klein ist, aber mitten im Zimmer befindet sich ein Tresen, mitsamt Hockern und dahinter steht ein groooßes Regal mit allem Möglichen an Flaschen.
Als die anderen den Raum betreten fragt er „Irgend welche besonderen Wünsche?“
Leonie und ich gucken uns an und antworten im Chor „Jaa.“
Von Jerry kommt das Übliche „Nöö.“ zur Antwort.
„Ok denn mach ich mal das Standartprogramm.“
Und so stellt Luis sich hinter den Tresen und mischt in extra Flaschen unsere Mischen an. Danach verstauen Leonie und ich sie in unseren Taschen, die wir aus dem Filmzimmer geholt hatten, ziehen uns unsere Schuhe an, schmeißen uns jeder eine Jacke über den Arm du machen uns auf den Weg zum Park.
Selbst wenn mein Bruder und seine Jungs nicht mehr da sind, weiß ich, dass wir trotzdem Spaß haben werden. Außerdem wollen wir uns ja nicht sinnlos die Kante geben, sondern einfach Spaß und einen netten Abend haben.
Als wir auf dem Bürgersteig nebeneinander herschlendern, ich in Luis Arm, krame ich mein Handy aus der Tasche und wähle die Nummer meines Bruders an.
„Hey Schwesterherz. Was gibt’s?“, fragt Nils direkt, als er nach dem zweiten Klingeln abgenommen hat.
„Du wir sind grade draußen unterwegs, wollen den schönen Abend noch genießen. Störts euch, wenn wir euch ein bisschen im Park Gesellschaft leisten würden?“
Da er das Handy scheinbar etwas vom Ohr weg hält höre ich ihn gedämpft fragen „Machts euch was aus, wenn mein kleines Schwesterchen und ihre Band ne Runde her kommen?“
Dann höre ich wie er wieder lauter zu mir sagt „Kein Problem. Wir sind…“
„Am Lagerfeuerplatz am See? Wie immer?“, unterbreche ich ihn.
„Na klar.“
„Ok, dann bis gleich.“
„Bis gleich kleine.“, dann beendet er das Gespräch.
„Alle mitbekommen? Sie…“
„… sind da wo sie immer sind.“, unterbricht mich Leonie und beendet so meinen Satz.
Wir laufen weiter die beleuchtete Straße entlang und biegen nach ungefähr zehn Minuten auf der rechten Seite in den weniger beleuchteten Park.
Da gehen wir dann weiter, bis wir uns dem See nähern und ein kleines Stück entfernt das Lagerfeuer entdecken. Darauf steuern wir dann, quer über die Wiese, zu.
Als wir da sind rufe ich in die Runde „Hey Leute.“, löse mich aus Luis Armen und begrüße Felix, Lars und meinen Bruder.
„Wo nach sah das denn eben aus?“, fragt Nils mich, als ich bei ihm bin.
„Was meinst du?“
„Na wonach soll es schon aussehen? Es ist endlich offiziell, das Lola mit Luis zusammen ist.“, meint Leonie freudig, als sie es mir gleich tut und meinen Bruder zur Begrüßung umarmt. Dann setzt sie sich gut gelaunt neben Jerry, der schon mit den anderen beiden am quatschen ist und hört angeregt zu.
Also lass ich mich neben Luis auf einen der Baumstämme fallen.
„Glückwunsch ihr zwei. Ich will ja nicht vorlaut sein, aber ich hab mir schon gedacht, dass es irgendwann soweit kommt.“, sagt mein Bruder zu uns.
„Ich bin auch froh, dass es endlich draußen ist.“, antwortet Luis darauf.
„Und ich bin endlich wieder glücklich.“, kommt freudig von mir.
Nach einer kurzen Pause meint mein Bruder grade heraus wie immer „Ich will ja nicht unfreundlich sein und, um Himmelswillen, auch keinen Streit zwischen euch verursachen. Aber hast du nicht heute Mittag noch von einem Anderen geschwärmt?“
„Ja habe ich. Aber das hat sich mal wieder ganz schnell erledigt. JA ich weis… du hast es mal wieder geahnt. Aber ist ja auch egal. Als Luis mich vorhin gefragt hat was denn los sei, hab ich ihm die ganze Geschichte erzählt. Und weil ich danach noch mitgenommener war hat er mich getröstet. Da ist mir dann einiges klar geworden. Soweit zumindest die Kurzversion.“, gestehe ich.
„Hauptsache ihr beiden seit glücklich. Ich denke, bei euch beiden kann man aber davon ausgehen, dass ihr euch sicher seit, was ihr wollt. Schließlich kennt ihr euch schon eine ganze Zeit. So kann von überstürzen nicht die Rede sein. Dann mal… Herzlich willkommen in der Familie Luis.“, meint mein Bruder freundschaftlich zu ihm. Dann wendet er sich an mich. „Was ist jetzt eigentlich mit nächstem Wochenende, hast du schon nachgefragt?“
„Oh nein. Tut mir leid. Da hab ich überhaupt nicht mehr dran gedacht…“, antworte ich mit einem entschuldigenden Blick.
„Ist ja nicht schlimm. Ich hab bisher auch nicht dran gedacht.“, dann sagt er etwas lauter in die Runde, damit es auch die Anderen mitbekommen „Hey Leute. Was haltet ihr davon, wenn wir nächsten Freitag bei uns unten am See in dieser Runde Grillen und uns einen netten Abend machen?“.
„Hört sich nicht schlecht an.“, meint Felix und Lars nickt.
„Ich hab auch noch nichts vor.“, rufen Leonie und Jerry im Chor.
„Und was ist mit dir?“, richte ich mich an Luis.
„Wenn du da bist bin ich natürlich auch da. Also ja.“, antwortet dieser.
„Ok als ich würde dann sagen, wir treffen uns alle um 19 Uhr bei uns und legen dann langsam los…“, ergreift mein Bruder wieder das Wort und alle anderen Johlen.
An solchen Abenden bin ich immer heilfroh, dass wir alle- sowohl meine Freunde, als auch die von meinem Bruder- so unkompliziert sind. So war der Spaß auch an diesem Abend wieder garantiert und ich hoffe auch auf ein schönes kommendes Wochenende.
Aber vorerst war dieses Wochenende noch nicht vorbei.






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