Meine verrückte Welt - Teil 2

Autor: svenschi
veröffentlicht am: 13.06.2011


„Also wenn da mal nicht jemand tierisch verknallt ist“ ist das Erste, was mein Bruder von sich gibt. Er ist ein sehr direkter Mensch. Das kann zwar hin und wieder mal schmerzhaft sein, wenn er einem die pure Wahrheit um die Ohren donnert die man eigentlich gar nicht hören will, aber andersrum weis man bei ihm auch immer woran man ist.
Dann nimmt er noch einen großen Schluck aus der Flasche und sagt nachdenklich „ich freu mich für dich. Ich würde es dir wirklich gönnen. Aber bitte überstürze es nicht wieder. Ich würde es nicht ertragen, wenn du wieder so traurig wärst und dich von deiner Umwelt abkapseln würdest, wie als dieser Möchtegern Sp…“
„Is ja gut. Ich will gar nicht drüber reden. Ich habs überwunden und bin wieder auf dem aufsteigenden Zweig. Können wir bitte über was anderes reden? Wieso bist du eigentlich schon zuhause?“
„Ach kleines“ sagt er schmunzelnd, „es gibt auch Leute die sich hin und wieder mal einen Tag frei nehmen. Besonders um sich ein schönes verlängertes Wochenende zu machen.“
„ooouuh. Stimmt ja. Heute ist Freitag…“, da fällt mir ein, das ich ja eigentlich zu Mark gesagt hatte, das wir die Rundführung morgen machen- ‚ups das war wohl nichts’.
„Irgendwelche besonderen Planungen für heute Abend? Wenn du nichts mit dir anzufangen weißt kannst du gerne mitkommen. Wir treffen uns heute im Park und die Anderen haben sicher nichts dagegen wenn du mal wieder mitkommen würdest.“ reißt er mich aus meinen Gedanken.
„Danke Nils, lieb gemeint. Aber ich düs demnächst los und treff mich mit Leonie…später wollen wir dann noch zu Luis und uns ein paar Filme reinziehen.“
„Ok ich merk schon. Meine kleine Schwester ist mal wieder schwer beschäftigt.“ Dabei knufft er mich freundschaftlich in die Seite „Aber vielleicht ist in deinem soooo überfüllten Terminplan ja noch eine Lücke am nächsten Freitag. Unser lieber Herr Vater macht sich nämlich Morgen für 2 Wochen aus dem Staub und da hab ich mir gedacht wir machen mal wieder unten am See ein kleines Lagerfeuer mit unseren engsten Freunden!?“
„Joa ich denk das lässt sich einrichten. Bleibt bloß die Frage was du unter -engste Freunde- verstehst.“
„Na so wie Felix und Lars. Kannst ja Leo, Jerry und Luis mitbringen. Deshalb kam ich ja drauf, weil ihr euch heute Trefft..“
Felix und Lars sind zwei von Nils Freunden mit denen ich mich am besten verstehe. Sie sind beide in seinem Alter, sprich 24 und die 3 kennen sich schon eine Ewigkeit.
„Alles klar ich werd sie nachher gleich fragen. Mit den anderen hab ich im Moment auch nicht wirklich was zutun.. naja nicht weiter schlimm. Die 3 reichen mir voll und ganz. Bessere Freunde kann ich glaube ich nicht finden.“
„Da stimme ich dir ausnahmsweise zu. Sie sind zwar alle irgendwie eigen, aber so gut wie ihr euch versteht…“
„Danke Bruderherz. Ich verzieh mich jetzt aber mal. Will noch duschen bevor ich mich auf den Weg zu Leonie mache und ich befürchte ich bin schon wieder zu spät dran. Du weist ja wie sie ist...“
„Alles klar. Denn denk dran sie zu fragen. Ich will auch mal los, noch ein bisschen was für heute Abend einkaufen. Wir sehen uns dann ja spätestens morgen wieder!?“
„Sicher!“ im vorbeigehen nehme ich mir noch eine Flasche zu trinken aus dem Kühlschrank, umarme meinen Bruder zum Abschied, wünsche ihm viel spaß und trödel die Treppe in mein Zimmer rauf.
Unser Vater ist Anwalt und das auch noch ein ziemlich guter. Das ist auch der Grund wieso er so oft weg ist. Es gibt viele Mandanten die auch aus dem Ausland bei ihm in der Kanzlei anrufen. Ich nehme mir vor ihn mal zu fragen wo es denn nächste Woche hingehen soll.
Ich weiß, ich habe unsere Mutter noch nicht wirklich erwähnt. Das liegt daran, dass ich nicht gerne über sie rede und das, was passiert ist. Als ich noch klein war ist unsere Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie war auf der Landstraße unterwegs, als ihr von hinten ein Auto aufgefahren ist und sie so unglücklich erwischt hat, dass sie gegen einen Baum geprallt ist. Später stellte sich dann heraus, das der Fahrer des anderen Fahrzeugs in der Nacht Drogen genommen hatte und am Steuer eingeschlafen war…Unser Vater ist bis heute noch nicht ganz über den Vorfall hinweg. Er ist aber manchmal froh zuhause raus zu können, auch wenn das dann mit Arbeit verbunden ist. Sein Beruf als Anwalt macht ihm wirklich Spaß, vielleicht auch grade weil er hin und wieder mal ein etwas anderes Arbeitsklima hat.
Bevor ich unter die Dusche gehe schreibe ich Luis noch schnell eine SMS ob wir später irgendetwas mitbringen sollen.
Luis und Jerry zählen, genau wie Leonie, zu meinen besten Freunden. Luis ist 18. Er ist so ein typischer Surferboy. Hat längere, blonde Haare, einen gut durchtrainierten Körper -ok er geht auch 2mal die Woche ins Fitness studio- hat schöne blaue Augen aber ist nicht sonderlich groß. Vielleicht ein paar Zentimeter größer als ich. Seite Eltern sind beide selbstständig und gönnen sich gerne wochenends mal eine Auszeit um weg zu fahren. Na und dann ist da halt noch Jerry. Er ist 19. Die zwei –Luis und er- gehen in eine Klasse, und auch wenn sie älter sind als Leo und ich, verstehen wir uns Super. Im Gegensatz zu vielen anderen Jungs ist Jerry sehr emotional. Vielleicht mag man manchmal denken dass er schwul ist weil er auch mal mit uns über Mädchenthemen redet, aber das ist nun wirklich nicht der Fall. Wenn es so wäre hätte er es uns gesagt, denn wir vertrauen uns untereinander wie keinem sonst. Er achtet sehr auf sein Äußeres. Hat auch ohne Sport einen super guten Körper. Die kurzen braunen Haare hat er oben etwas länger geschnitten als unten und meistens mit Gel gebändigt. Seine Augen haben einen schönen, dunklen Braunton.
Nachdem ich de SMS geschrieben habe gehe ich zu meinem Kleiderschrank um mir ein paar gemütliche Klamotten für nachher raus zu kramen. Ich bin ein sehr Farbenfroher Mensch und das sieht man besonders in meinem Kleiderschrank. Heute ist mir aber eher nach schwarzen Chucks, einer blauen Röhre, einem pinken Top und einer schwarzen Strickjacke zumute. Dazu werde ich dann wohl noch meine pinke Handtasche entführen…
Alles zusammen schmeiße ich aufs Bett und mach mich dann, ganz in Gedanken an den schönen Abend mit meinen Freunden, auf den Weg ins Bad.






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