Was wäre wenn....!? - Teil 32

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 25.04.2014


Hallii hallooo..... endlich wieder mal ein Teil, jaja ich weiss es hat viiiiieeel zu lange gedauert, sorry.



Seit Ricks Überfall, wie ich es nannte, waren zwei Tage vergangen, viel Zeit zum nachdenken, aber zu wenig um zu vergessen und jetzt saß ich in einem Flugzeug, mit dem Ziel Toronto. Es war wieder einmal typisch für meine Eltern, sich in alles einzumischen und es anschließend auf ihre Art und Weise zu lösen. Dieses Problem, also mein Problem, hatten sie gelöst, in dem sie mich, so bald es der Arzt erlaubt hatte, in ein Flugzeug steckten und einem Anwalt in Berlin Bescheid gegeben hatten, den Fall zu übernehmen und diesen Rick vor Gericht zu bringen. Mich hatte man nicht gefragt.....
Seit gut drei Stunden saß ich jetzt schon im Flieger und noch sieben weitere lagen vor mir. Ich hatte natürlich einen Platz in der Businessclass, am Fenster, als ob es eine Schande wäre Economyclass zu fliegen. Ich war sauer auf meine Eltern, dass sie einfach so über mich bestimmten. Sie hatten mir gar keine Wahl gelassen!
Unter mir zogen einzelne Wolkenfetzen vorbei, wir befanden uns bereits über dem Atlantik. Es war faszinierend die endlose Weite zu sehen, zumindest so viel davon, wie ich von dem kleinen Fenster aus, erspähen konnte. Ich schaute einfach nur aus dem Fenster und meine Gedanken schweiften wieder zu dem Tag nach dem Überfall ab......
Helles Licht blendete mich, ich wollte meine Augen öffnen, doch es war zu hell. Warum war es hier so verdammt hell, dachte ich stirnrunzelnd. Doch kaum hatte ich meine Stirn in Falten gelegt, war ich sehr bedacht sie wieder zu glätten, denn es schmerzte überall. Mit den Schmerzen war mir alles wieder eingefallen, ich erinnerte mich an Simon und sein Geständnis, aber es hatte an Bedeutung verloren, es war in den Hintergrund gerückt, alles was in meinem Kopf war, war dieser schreckliche Moment als ich dachte Rick würde gewinnen und bekommen was er wollte. Ich hätte beinahe aufgegeben...ich wollte aufgeben.....
„Mia, bist du wach?“, das war Katie „Süße kannst du die Augen aufmachen?“ Sie war besorgt, das hörte man sofort.
„Neee ist zu hell...“ grummelte ich. Ein erleichtertes Lachen war zu hören.
„Warte ich dimme das Licht etwas.“ Sofort wurde es dunkler und ich konnte langsam meine Augen einen Spalt breit öffnen. Ich schaute, in das total übermüdete Gesicht von Katie.
„Wie siehst du denn aus?“, fragte ich bestürzt. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und auf ihrer Stirn lagen tiefe Sorgenfalten.
„Das fragst ausgerechnet du mich?“, kam die entgeisterte Antwort zurück. Darauf wusste ich nichts zu sagen. So wie sich mein Gesicht anfühlte, musste es schrecklich aussehen.

Noch jetzt konnte ich den tief blauen Bluterguss, unterhalb meines Auges, in der Spiegelung des Flugzeugfensters sehen. Er brachte mir viele fragende Blicke ein und jedes Mal wenn ich versuchte zu lachen schmerzte er. Welch eine Ironie!
Katie konnte nicht verstehen wie mir so etwas passieren konnte und ich konnte es ihr auch nicht erklären, ich wusste es ja auch nicht. Eigentlich wollte ich nur einem Jungen sagen das ich mich auch verliebt hatte, aber die Realität war anders.... Ich wollte einem Drogenjunkie, der Schläger als Kumpels hatte sagen, dass ich mich dummerweise in ihn verliebt hatte. Keine der beiden Versionen taugten dazu erzählt zu werden.
Als ich endlich feststellte wo ich war, war ich etwas schockiert, aber nicht so sehr als in dem Moment in dem ich meinen eingegipsten Unterarm sah....
Katie war mir in der zwischen Zeit etwas zu Trinken holen gegangen.
„Ach verdammt!“ schnaubte ich. Das durfte doch nicht wahr sein! Mein kompletter Unterarm steckte in einem blauen Gips!
„Ja du siehst ganz schön scheiße aus!“ Das war Fees Stimme! Ich wandte meinen Kopf in die Richtung aus der ihre Stimme kam. Fee kam gerade zur Türe herein.
„Heeeeiii!“ ich strahlte sie an. Es freute mich sehr, dass sie gekommen war! Ich strahlte allerdings nur kurz - es schmerzte.
„Die Buschtrommeln funktionieren aber gut, woher weißt du denn, dass ich hier bin?“ ich war neugierig.
„Ich habe eben Connections!“ Sie grinste zwar, doch über ihr Gesicht huschte ein Schatten. „Wie geht es dir?“ fragte sie mit ernster Stimme. Sie setzte sich auf den Besucherstuhl, auf dem eben noch Katie gesessen hatte und schaute mich prüfend an. Sie ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
„Also ich habe mir anscheinend die Hand gebrochen und ein paar blaue Flecken abbekommen, die Nase ist vermutlich ganz geblieben.....“ ich wollte munter weiter plaudern, als mich Fee mit fester Stimme unterbrach.
„Hör auf damit Mia! DU hast dir nicht die Hand gebrochen, es war Rick und die blauen Flecken kommen auch von ihm. Du kannst froh sein, hat die Polizei die Party gesprengt! Wer weiß was er noch mit dir angestellt hätte!“ In Fees Augen konnte ich Ärger, Wut, Trauer und vor allem Enttäuschung sehen. Sie hing immer noch an Rick, es musste die Hölle sein. „Also sag mir nicht es geht dir gut!“ Sie hatte ihr Hände zu Fäusten geballt.“
Das war der erste Realitätsschock. Ich mochte nicht daran denken, was noch hätte passieren können. Was passiert war, reichte mir. Mittlerweile waren nur noch Wolken unter mir, der Atlantik war nicht mehr zu sehen.... Würde Fee Rick jemals wiedersehen, wenn „mein“ Anwalt mit ihm fertig war? Wie konnte man sich in so jemanden verlieben? Die Frage sollte ich mir wohl selber stellen....
Fee verließ fast fluchtartig das Zimmer als Katie zurück kam.
„Ich hab dir was zu Trinken mitgebracht und der Mann von der Polizei will mit dir reden, wegen Gestern.“ Sie schenkte mir einen bedeutungsvollen Blick, den ich irgendwie nicht ganz verstand. Ich nickte nur. Ich hatte keine Ahnung was die Polizei von mir wollte. Katie setzte sich wieder an ihren alten Platz und der Polizist zog einen Stuhl, auf meine andere Bettseite heran. Na bravo! Jetzt gab es wohl kein Entkommen, von beiden Seiten starrte mich ein Augenpaar an.
„Ich stelle mich erst einmal vor, mein Name ist Marco Scuderi, ich bin von der Polizei und wegen gestern Abend hier. Ich wollte dir ein paar Fragen stellen.....“
Wie ich das verhörartige Gespräch überstanden hatte, weiß ich nicht mehr. Der Polizist, bei dem es sich um den liebenswürdigen Mann gehandelt hat, der mir seine Jacke im Treppenhaus geliehen hatte, stellte mir viele Fragen, auf die er Antworten erwartete. Nicht auf jede Frage bekam er eine Antwort...
„Was wolltest du gestern dort?“ Marco, ich nannte ihn in meinen Gedanken einfach beim Vornamen, holte mich wieder in die Realität zurück.
„Ich ehm... wollte zu Simon.“ Ich biss mir auf die Lippen, das war eine sehr unangenehme Frage. Ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen.
„Zu Simon Kellerbach, dem Mieter der Wohnung?“
„Ja genau zu dem.“ ich schaute an die Decke, an die weißen kargen Wände, überall hin, nur nicht zu dem Polizisten.
„Und was wolltest du von ihm?“ So ein Mist!
„Ich musste mit ihm reden...spielt das wirklich eine Rolle?“ versuchte ich abzulenken.
„Sie wollte also nicht auf die Party?“ erleichtert atmete ich aus.
„Nein, ich wusste nicht einmal das eine stattfand.“ antwortete ich wahrheitsgemäß.
Nach etlichen Fragen und dem Ergebnis das ich Rick anzeigen wollte ließ er mich endlich wieder in Ruhe und ich schlief ein. Seitdem hatte ich nicht viel geschlafen, in meinen Träumen holten mich die Ereignisse wieder ein..... Ich versuchte auch jetzt nicht zu schlafen. In einem Krankenhaus schreiend aufzuwachen störte niemand weiter, aber in einem Flugzeug, wollte ich es nicht darauf ankommen lassen......





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