Ich schreibe mir die Gedanken von der Seele

Autor: Jayuu
veröffentlicht am: 05.06.2011


Erstmal so zur Info: Die Geschichte ist mir bis ins kleinste Detail wirklich vor paar Tagen passiert.

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Ich war am 2. Juli auf der Doppelhochzeit von meinen zwei Cousinen. Ich war die Trauzeugin von der einen Braut. Und der beste Freund von ihrem Bräutigam war der Trauzeuge. Schon Wochen vorher haben meine Cousine und eine Freunde mich vollgequasselt, dass er ja soo gut aussieht und perfekt zu mir passen würde. Sie meinen er habe Facebook und dort könnte ich ja mal seine Bilder angucken. Habe ich gemacht und mein erster Gedanke war: wollen die mich alle verarschen?? der sieht gar nicht soo gut aus und er würde auch nicht zu mir passen, nur weil er etwa auch groß und blond ist wie ich???
Zwischendurch war dann noch irgendeine Veranstaltung, wo meine Cousinen ständig meinten: "Hier, Trauzeugen! Lernt euch kennen!" ich hab hallo gesagt und mehr nicht, er hat auch nicht mehr Reaktionen gezeigt, also war die Sache für mich klar: Der Kerl ist nix für mich, er zeigt ja null Interresse!
Dann kam die Hochzeit. Das Haus meiner Cousinen war von morgens an voll mit Gästen, die von weit her gekommen sind und dort übernachtet haben. Nach der Tradition fand um 9Uhr der Brautkauf statt, wo die beiden Bräutigamme mit ihren Trauzeugen gekommen sind und alle Möglichen Aufgaben und Fragen beantworten mussten - denn wer dies nicht konnte musste 10€ "Strafe" bezahlen!
Bei diesem Brautkauf habe ich ihn mir etwas näher angesehn. Als er kam hat er hallo gesagt und gemeint, dass er von der Veranstaltung ungefähr wusste dass ich das sein muss. Von wegen er hatte damals keine Zeit gehabt sich mehr zu unterhalten. Naja, ich hab das dann einfach mal so hingenommen. Auch hier hatten wir nicht viel Gelegenheit zu reden.
Nach dem Brautkauf fuhren wir dann mit den Brautpaaren und den anderen Trauzeugen in den Park am Schlosssee, wo wir zwei Stunden lang Fotos machten. Ich hab ständig das Kleid meiner Cousine hinterher getragen, welches sich aber immer in den Pailletten in meinem Kleid verfangen hat:D
Nervös versuchte er mir zu helfen mich von meiner Cousine zu befreien. Schließlich nahm er dann das Kleid, damit ich nicht die ständige Fummelarbeit hatte.
Wir hatten viel Spaß beim Bildermachen, haben getanzt, wo wir festgestellt haben, dass wir beide nicht wirklich tanzen können.
Ich hab gemerkt, dass der Altersunterschied doch etwas ausmacht, denn ich bin ständig am lachen und er ist - wie soll ich sagen? - irgendwie seriöser. Ich habe kein Problem damit, aber vielleicht hat er eins? Egal!
Jedenfalls fuhren wir dann mit den Bräuten in die Kirche, die Bräutigamme sind schon vorher eingetroffen (Bräute müssen sich immer verspäten!:D). Wir hatten ganz vorne in der ersten Reihe Plätze reserviert bekommen und während ich noch die vielen Verwandten begrüßte, hatte er sich schon auf seinen Platz gesetzt. Schließlich kam ich auch dazu. Hinter mir saß der Ehemann von einer anderen Cousine von mir. Wir sind ständig am Rumalbern, so auch diesmal. Er peikste mich in den Rücken, standig!, und ich fing an zu lachen. Bei mir ist das so eine Sache, wenn ich erstmal lache, kann ich nicht mehr aufhören. AM Ende weiß ich meistens gar nicht mehr warum ich überhaupt gelacht hab!
Sie kamen rein, mein Onkel in der mitte, und rechts und links am Arm jeweils eine Prinzessin! Ich war immernoch am kichern, aber weil mich das Bild meiner Cousinen so berührte fing ich gleichzeitig an zu weinen.
Er bekam es mit, starrte mich erstmal verdutzt an und lächelte dann.
Ich bekam mit, was für eine wahnsinns schöne Stimme er hatte!
Nach der Trauung gab es Kaffee und Kuchen, die Leute gratulierten den Brautpaaren und machten glecihzeitig mit ihnen Fotos. Ich war immernoch damit beschäftigt, meine ganzen Cousinen und Cousens und Tanten und Onkel und Kinder meiner Cousinen und Cousens zu begrüßen. Viele habe ich gar nicht erkannt!
Bei so einem Getummel und hin und her gerenne, läuft man sich schonmal immer wieder über den Weg und jedes mal lächelte er mich an und ich lächelte zurück.
Um halb 6 Uhr abends fuhr dann eine weiße Stretchlimousine auf den Parkplatz und erwartete uns (die Brautpaare und Trauzeugen). Sie sollte uns zur Halle bringen, wo dann richtig gefeiert werden sollte. Es war eine riesige hupende Autokolone und vorne weg fuhren wir in der Limo.
Ich saß neben ihm, eingeengt von dem riesigen Kleid meiner Cousine. Es war witzig, leider gab es kein Schiebedach, sonst hätte ich mich dort oben drauf gesetzt! Dafür aber immer schön aus dem Fenster den Leuten zu winken:) Wir haben viele Fotos gemacht und Videos von uns in der Limo drinne und von der Autokolonne hinter uns. Kurz gesagt: Es war die geilste Autofahrt in meinem Leben!!!:D
Wir fuhren erstmal an der Halle vorbei, die Besucher jedoch suchten schonmal ihre Plätze, während wir noch mehr Fotos von uns mit der weißen Limousine machten. (sie hatte sogar Flügeltüren!!!)
In der Halle saß er leider ganz wo anders, denn es gab Sitzplatzkarten, sodass festgelegt wurde wer wo sitzt. Doch wenn mal Platz war kam er vorbei und wir redeten. Und ich habe gemerkt, dass ich noch keinem begegnet bin, der von Anfang an gleich so nett und hilfsbereit ist! Und er hat ständig gelächelt wenn er an mir vorbei kam.
Bei einem Verwandtenkennenlernspiel musste ich dann mit nem anderen Kerl einen Luftballon durch Umarmen zum platzen bringen, er hat nicht gelacht!
Getanzt habe ich aber nicht, weil erst ab halb eins Uhr das Programm zu ende war und da hatte ich auch keine Lust mehr. Dann war die Hochzeit irgendwann vorbei und wir wollten nach Hause fahren. Ich habe mir von allen verabschiedet und als er an die Reihe kam, nahm er mich in den Arm und meinte, es war schön mich kennengelert zu haben. Ich stimmte ihm nur zu, wusste aber sonst nicht recht was ich dazu dagen sollte.

Am nächsten Morgen um 10 Uhr konnten alle, die Lust und Zeit hatten mit beim Aufräumen helfen und die vorher noch die Reste frühstücken.
Meine Mutter kam also um halb 10 in mein Zimmer und fragte ob ich mit will. Ich überlegte: Bis 10 Uhr muss ich geduscht sein und komplett fertig sein, ich will ja nicht wie ein Penner dirt ankommen und der Betonhaarspray musste unbedingt aus meinen Haaren raus. Das würde ich alles niemals bis viertel vor 10 Uhr schaffen, also sagte ich, ich komme nicht mit.
Doch dann kam mir ein Gedanke: Was ist wenn er doch auch da ist, er wohnt so weit weg und das wäre meine Chance ihn nochmal zu sehen. Wie duch ein Blitz war ich hellwach, stand auf und gab meiner Mutter bescheid, dass ich nun doch mitfahren würde.
Ich offte so sehr, dass er nicht am frühen Morgen mit dem Zug wieder nach Hause gefahren ist. Als wir ankamen, holten wir uns Essen und setzten uns zu meinen Cousinen und meiner Tante. Ich hielt die ganze Zeit Ausschau nach ihm, doch ich fand ihn nicht. Der eine sah von hinten ein bisschen so aus, aber wahrscheinlich war er das auch nicht. Als ich fertig war, sah ich dass noch keiner angefangen hatte afzurääumen und so wartete ich bis die anderen mit dem Essen fertig waren. Schließlich als doch einige schon mit dem Abbau begonnen hatten, bekam ich mit, dass mein Vater am Vortag in meinen Sachen rumgefummelt hatte und angeblich aufräumen wollte. Ich fragte ihn was das sollte und so entstand ein STreitgespräch (mein Vater und ich verstehen uns nicht besonders gut -.-). Und genau in DEM MOMENT, als ich den Satz sagte, nicht gerade mit meiner zärtlichsten STimme,: "Was soll denn das, wehe du machst das nochmal!!!" kam er vorbei und wollte irgendwelche Deko wegräumen. Ich starrte ihn an, er starrte mich an, wir wussten beide nicht was wir sagen sollten. Das war mir so peinlich, aber schließlich war er gegangen. Nicht mal ein Hallo bringe ich raus, aber das lag an dem Streit. Es war einfach ein schlechtes Timing. Blöd!
Ich stand dann wenig später in der Küche und versuchte einenüberfüllten Müllsack aus der Tonne zu zerren, was mir aber nicht gelang und so machte ich den Sack einfach zu und kippte die Tonne aus, in der Hoffnung, der Sack würde nicht auf gehen sondern nur aus der Tonne flutschen. Und genau in DEM MOMENT kam er vorbei, diesmal sagte er mit einem süßen Lächeln Hallo und ich versuchte zurückzulächeln während ich Hi sagte. Oh mann, immer sind es die schlechten Zeitpunkte! Wir rannten uns noch öffter über den Weg, und jedes mal lächelte er. Das fand ich so süß! Aber dann kamen noch Freunde, von denen ich wusste, dass sie ihn vor 2 Tagen noch vom Bahnhof abgeholt hatten. Sie würden ihn wahrscheinlich minehmen. Ich arbeitete weiter und wollte irgendwas nach draußen bringen, da setzten sie sich gerade ins Auto. Ich sagte nur tschüss und ging weiter. Ich spührte seinen Blick in meinem Nacken, aber schließlich war er es, der sich anscheinend in dem Moment nicht vernünftig verabschieden konnte. Als ich wieder zurückging fuhren sie los. Ich winnkte, er winkte zurück, aber das reichte mir nicht!
Ich bin gespannt wann ich ihn wieder sehen werde. Hoffentlich bald, vielleicht kommt er ja meine Cousine besuchen, schließlich ist ihr Mann sein bester Freund.

*seufz*
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sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich auch weiterschreiben.







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