Erwecke meine Liebe - Teil 7

Autor: Cri.Chan
veröffentlicht am: 19.08.2011


Tadaaaa!!! ich bin wieder da =D naja, mein 7 Teil ist endlich da... aber immerhin =D nach sooooo langer zeit habe ich es enlich geschafft! aber ihr wusstet, dass ich im urlaub war.. naja bin ich ja iwie immer noch, hab aber an nem anderen pc alles abgetippt.. bla bla ich laber zuviel xD sorry =D hoffentlich gefällt euch dieser teil! bitte wieder gaaanz viele kommis und meinungen und so =) würde mich total freuen!
LG

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Empört über Damians Worte, rannte ich hoch auf mein Zimmer und fing an in meinem Schrank zu wühlen. Es dauerte nicht lange bis Damian mitten im Raum stand und darauf wartete, dass ich mit ihm redete. Ich ignorierte ihn einfach.
„Was hast du? Und wohin willst du?“, fragte er, als er sah, dass ich meinen Rucksack packte. Ihn böse anfunkelnd, antwortete ich ihm:
„Ich gehe ins Training, um besser im Arschtreten zu werden! Das ist sehr praktisch, da ich schließlich von Arschlöchern umgeben bin!“
Damian schien nicht zu verstehen. Ich hingegen ignorierte ihn wieder, schulterte meinen Rucksack und lief aus dem Zimmer und an ihm vorbei.
>> Blödes Arschloch! Wie kann man Michelle nur eines Komplimentes würdigen?! << dachte ich und in mir kochte die Wut.
Als ich das Haus verließ, knallte ich die Türe heftig zu und lief schnaubend zur Bushaltestelle. Ich hatte Glück, denn kurz nachdem ich ankam, hielt schon der Bus vor meiner Nase. Beim Einsteigen blickte ich kurz hinter mich und stellte mit Erleichterung fest, dass Damian mir nicht gefolgt war. Als ich eingestiegen war, nahm ich weiter hinten Platz und schaute aus dem Fenster.

Im Fitnessstudio, in dem ich Wing Tsun trainierte, angekommen, gab ich der Angestellten hinter der Theke meine Mitgliedskarte und bekam dafür einen Schlüssel, für einen Spind in der Umkleidekabine, in die ich mich auch gleich begab. Schnell zog ich mich um und lief in den Kursraum in welchem schon einige meiner Trainingskollegen standen und miteinander quatschten. Maria, die neben Nina auch meine beste Freundin ist, kam fröhlich grinsend auf mich zu. Wir umarmten uns natürlich lange.
„Hey, wie geht es dir?“, fragte sie mich.
„Danke, aber ehrlich gesagt könnte es mir besser gehen.“
Sie sah mich besorgt an.
„Was ist denn? Ist es schlimm? Muss ich mir Sorgen machen?“
Es war komisch. Maria war drei Jahre jünger als ich und als ich sie kennen gelernt hatte, damals im Bus, als sie von einem Schlägertypen blöd angemacht wurde und ich ihr half ihr Problem – eher ihn – zu lösen, indem ich dem Kerl eine Lektion erteilte, war sie schüchtern, ängstlich und ein sehr leises Mädchen gewesen. Wir wurden Freundinnen und fingen gemeinsam mit dem Wing Tsun an, durch welches sie heute sehr selbstbewusst geworden ist. Und nun ist es so, dass sie sich Sorgen um mich machen muss… Ich lächelte ihr zu.
„Nein. Natürlich nicht. Gleich werde ich mich sowieso abreagieren und auspowern! Das wird mir gut tun.“
Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich wieder und sie lächelte zurück.
„Mal sehen, was wir heute cooles lernen werden.“, meinte sie und schon betrat unser Trainer den Raum. Alle stellten sich in einer Reihe auf und begrüßten unseren Meister mit der traditionellen Verbeugung, den Händen vor dem Gesicht zusammengelegt und mit dem Satz:
„Wir begrüßen unseren Sifu.“
„Schön euch zu sehen. Lasst uns gleich mit dem Training anfangen.“, meinte er und zeigte uns die erste Übung.

Glücklich und zufrieden über das heutige Training, trank ich mein Wasser, das mich unheimlich erfrischte. In dem Moment fiel mir etwas ein. Ich lief zu meinem Trainer, der sich gerade mit zwei anderen Schülern unterhielt. Artig wartete ich, dass er sein Gespräch beendete und für mich Zeit finden konnte. Es dauerte nicht lange und er schenkte mir seine Aufmerksamkeit.
„Sifu,“, sprach ich ihn mit der Chinesischen Anrede für „Väterlicher Lehrer“ an.
„was muss ich machen um Privatstunden zu bekommen?“, fragte ich ihn. Bevor er antwortete, überlegte er kurz.
„Privatstunden nehmen ist ganz einfach. Termin machen, extra zahlen, trainieren. Aber Carin, gefallen dir die normalen Stunden nicht? Natürlich hast du jedes Recht dazu, aber denkst du nicht, dass du dich damit noch mehr unter Druck setzen wirst?“
Ich dachte kurz über meine antwort nach, atmete tief durch und es sprudelte einfach so aus mir heraus:
„Als ich vor ein paar Tagen alleine in der Stadt gelaufen bin, wurde ich angegriffen. Es war schrecklich für mich! Gerade noch so schaffte ich es mich zu retten, doch ich wünsche mir mehr Kontrolle und Präzision über meinen Körper. Ich habe Angst, dass es noch einmal geschehen könnte und ich muss besser werden!“
Diesmal sah er mich mit großen Augen an. Schien so, als hätte ich ihn mit meiner Antwort überrascht, doch er stellte keine weiteren Fragen und nickte. Seine Antwort war kurz und so neutral wie möglich:
„Dann lass uns mal klären, wann wir uns zu den Privatstunden treffen und wie viel wir dafür berechnen werden.“

Maria tänzelte um mich rum. Man konnte nicht übersehen, dass sie supergute Laune hatte.
„Naaaa? Was musstest du mit Sifu besprechen?“, fragte sie mich mit frechem Unterton und hob und senkte ihre Augenbrauen. Ich musste kurz deswegen lächeln, doch wurde gleich wieder ernst und gab ihr eine ehrliche Antwort.
„Ich habe mit Sifu ausgemacht, wann ich bei ihm Privatstunden nehmen kann. Natürlich zum normalen Training dazu.“
Ihr Lächeln verschwand aus ihrem hübschen Gesicht und wieder spiegelte sich Sorge darin.
„Warum?“, fragte sie sofort. Natürlich sind Privatstunden nichts schlechtes, doch das normale Training ist bereits schon hart um uns gut auszubilden. Privatstunden würden eine unvernichtbare Kampfmaschine aus mir machen und genau dies war mein Ziel. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch in jeder Lage zu sein, perfekt und in jeder Situation kämpfen zu können. Ich fing an Maria über den Vorfall in der Stadt mit dem Mann zu erzählen. Mit großen Augen sah sie mich an, als ich mit dem Erzählen fertig war. Ihr hatte es die Sprache verschlagen und bei mir fingen die Tränen an, sich in meinen Augenwinkeln zu sammeln. Sie nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest. Leise flossen meinen Tränen und befleckten ihre türkisfarbene Bluse welche sie anhatte.
„Es tut mir leid.“, schluchzte ich.
„Ich wollte nicht mehr weinen!“
„Das ist schon in Ordnung! Weine dich aus. Du warst so mutig und nach so einem Erlebnis muss man einfach nur weinen! Lass es raus, denn schließlich bist du nicht aus Stein, sondern hast auch Gefühle!“, redete sie beruhigend auf mich ein.
>> Ich bin nicht aus Stein… habe auch Gefühle… << wiederholte ich in Gedanken. An so was dachte ich nie und deswegen trafen mich ihre Worte.
„Danke Maria! Ich habe dich so lieb!“, meinte ich und löste mich aus ihrer sicheren Umarmung.
„Jederzeit. Ich hab dich auch lieb Carin!“, antwortete sie und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.

Wir verabschiedeten uns, nachdem wir noch ein wenig miteinander geredet hatten. Sie wollte noch zu ihrem festen Freund, also trennten sich unsere Wege und jede lief in eine andere Richtung. Meine Hände steckte ich in die Taschen meines Kapuzenpullovers und lief irgendwo hin. Natürlich war ich in Gedanken versunken. Meine Gedanken fingen an sich wieder um die eine Person zu drehen: Damian!
>> Zuerst verhält sich dieser Idiot als totaler Kotzbrocken, nachdem er mir gesagt hat, dass er keine Gefühle für mich hat, dann mutiert er plötzlich zu Mr. Superfreundlich und extremnett. Dann sagt er mir etwas total Komisches über Nophos und gleich darauf gibt er ein positives Kommentar über Michelle ab! Leidet der jetzt auch noch an Geschmacksverirrung oder wie? Wie kann man diese blöde und eingebildete Kuh „nicht schlecht“ finden? Wenn ich den wieder sehe, dann schneide ich ihm den Kopf ab und spuck rein, dass er wenigstens dann etwas IQ besitzt! <<
Plötzlich blieb ich stehen. Wieso machte es mir etwas aus, dass Damian vielleicht auf Michelle stand? Natürlich, sie war einfach zum würgen, doch er hatte doch das Recht dazu, oder?
>> Du bist nicht aus Stein, sondern hast auch Gefühle… << hallte es wieder in meinem Kopf. War ich etwa eifersüchtig? ICH? Ging das überhaupt? Eifersucht und ich waren noch nie miteinander bekannt gemacht worden und somit wusste ich nicht, wie es sich anfühlte eifersüchtig zu sein.
>> Aber du bist wegen Damians Kommentar über Michelle stink wütend geworden. Sicher, dass die Eifersucht nicht bereits an deiner Tür klopft? << fragte mich eine meiner Carins mich.
„Ach Quatsch! Was ich schon wieder denke! Immer diese Komischen Gedanken…“, murmelte ich vor mich hin und lief weiter. Dann blieb ich wieder stehen.
„Ich brauch nen Drink!“, stellte ich kurzerhand fest, wechselte Richtung und machte mich auf den Weg zu einer guten Cocktail-Bar.

„Findest du nicht, dass du übertreibst?“, fragte mich Marc besorgt, als ich mein fünftes Glas Wodka in einem Zug leerte und gleichzeitig mit der freien Hand mit einem Zeichen an den Barkeeper ein neues bestellte.
„Das finde ich nicht!“, antwortete ich schon lallend. Mein bestellter Wodka kam und wieder trank ich ihn sofort leer.
Wieso Marc bei mir war, hatte ich bereits vergessen. Irgendwie hatte er sich irgendwann zu mir an die Bar gesetzt und beobachtete mich wie ich ein Glas nach dem anderen leer trank. Sein Gesichtsausdruck war besorgt und ständig meckerte er, doch ich nahm sowieso kaum noch etwas wahr und konnte ihn somit gut ignorieren. Mein Gehirn war nun schön in Wodka eingepackt!
>> Auf Ex! << dachte ich schnell und kurzerhand antwortete eine andere Carin in meinem Kopf:
>> Haha! Auf Ex also! Dabei hast du doch gar keinen Ex! Oder trinkst du, um über Damian hinweg zu kommen? << klang klug diese Carin in meinem Kopf. Musste wohl Psychologin sein oder so was. Ich fing an zu lachen.
Marc schaute mich natürlich verwirrt an, doch das war mir egal. Plötzlich stand er auf und hielt mich davon ab, einen weiteren Wodka zu bestellen.
„Ich begleite dich jetzt nach Hause. Komm.“, meinte er und zog sanft an meinem Arm, um mich von der Theke weg zu ziehen.
„Ich will nicht nach Hause!“, beschwerte ich mich und zog meinen Arm aus seiner Hand. Dabei kam ich ins schwanken und verlor das Gleichgewicht. Ich wäre fast hingefallen, doch Marc konnte mich mit seinen schnellen Reflexen heben und mich stützen.
„Ist mir egal was du möchtest. Du kommst jetzt mit mir mit. Genug getrunken!“, sagte er streng, bezahlte meine Rechnung und schleppte mich raus aus dem Lokal in die frische Luft.
„Aber ich will nicht Heim!“, jammerte ich und schwankte in eine Richtung. Offenbar die falsche, denn Marc zog mich wieder an meinem Arm und lief in die entgegen gesetzte Richtung.
„Dann eben zu mir nach Hause. Hauptsache weg von hier.“

Wir brauchten nicht lange um an sein Auto anzukommen. Wie immer hielt er mir die Beifahrertüre offen, half mir einzusteigen, schloss die Türe wieder und stieg auf der anderen Seite ein. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren und dieser war nun schwach und funktionsunfähig. Somit rutschte ich den Sitz runter, bis ich auf dem Boden kniete.
„Mir ist schwindelig…“, stöhnte ich. Alles um mich drehte sich. Marc antwortete nicht, sondern konzentrierte sich aufs Fahren. War er irgendwie angepisst?
„Marc, wieso fahren wir jetzt Achterbahn? Wollten wir nicht zu dir nach Hause?“, fragte ich ihn mit schwerer Zunge.
„Du hast zu viel getrunken! Wir sind bald bei mir daheim.“, stellte er trocken fest. Eindeutig war er nicht erfreut über meinen Zustand. Also blieb ich still und versuchte mich darauf zu konzentrieren, dass meine Umgebung nicht mehr so verschwommen aussah und endlich aufhörte sich zu drehen!
„Wir sind da.“, meinte Marc, nachdem er den Motor aus gemacht hatte und das Auto vor einem Wohnblock stand.
„Dann halt doch an!“, brummte ich und mir war übel. Kopfschüttelnd stieg er aus, zog mich aus seinem Auto und führte mich an die Eingangstür des Gebäudes. Meine Beine waren ganz wackelig und Marc trug schon fast mein ganzes Gewicht. Zum Glück mussten wir nur wenige Treppen hoch laufen um zum ersten Stock, wo Marc wohnte, zu kommen. Er öffnete seine Haustüre und ließ mich eintreten.
„Hier wohne ich. Dort ist das Wohnzimmer.“, sagte er und deutete mit der Hand den Flur entlang, an dessen Ende man durch einen kleinen Torbogen in ein größeres Zimmer gelangen konnte, in dem ein bequem aussehendes Sofa stand. Ich begann mich in Bewegung zu setzen und schwankte in sein Wohnzimmer, blieb doch kurz nachdem ich eingetreten war stehen.
„Auf welches von den beiden Sofas soll ich mich denn setzen? Und wie soll ich das anstellen, wenn die sich bewegen? Sind die mobil? Was ist das denn bitte für eine scheiß Erfindung?!“, motzte ich lallend. Marc seufzte. Irgendwie schien seine Geduld nicht mehr weit zu reichen…
„Ich habe nur ein Sofa, welches nur zwei Schritte vor dir steht, sich nicht bewegt und selbst wenn, würde ich mir so eine bescheuerte Erfindung nicht kaufen!“
Er legte sanft seine Hände auf meinen Rücken und schob mich zum Sofa hin auf dem ich mich plumpsen ließ.
„Jetzt ist es so als würde ich Achterbahn fahren! Oh Mist! Bitte stell das ab!“, beschwerte ich mich weiter.
„Ich mache dir jetzt einen Tee der dir helfen sollte. Bleib hier sitzen.“, war Marcs Antwort und er verschwand in ein anderes Zimmer, welches wohl seine Küche war.

Die Teetasse stand leer auf dem Kaffeetisch vor dem Sofa. Ich war an Marc gekuschelt, der mir sanft mit seiner Hand über die Haare fuhr.
„Geht es dir jetzt besser?“, fragte er mit ruhiger Stimme. Ich grummelte und nickte leicht mit dem Kopf. Seine Schulter empfand ich als äußerst bequem in diesem Augenblick.
„Möchtest du schlafen?“, war Marcs nächste Frage an mich. Diesmal hob ich meinen Kopf um ihn anzuschauen. Wieder begann sich alles vor meinen Augen zu drehen und ich sah verschwommen.
„Mist!“, rief ich und ließ meinen Kopf wieder auf Marcs Schulter fallen. Er fühlte sich schwer an.
„Immer noch schwindelig, was?“, stellte Marc fest.
„Und wie!“, war meine Antwort gegen seine Brust.
„Na dann… Komm, ich trag dich ins Bett.“
Er lupfte mich mit Leichtigkeit hoch und trug mich wie eine Prinzessin durch seine Wohnung in sein Schlagzimmer. Sanft legte er mich auf sein Bett. Als er versuchte meine Umklammerung zu lösen, ließ ich es nicht zu, sonder zog ihn mit mir aufs Bett.
„Du musst schon los lassen, sonst geht das nicht, mit dem schlafen.“, kommentierte er.
„Will nicht, dass du gehst.“, flüsterte ich und hielt ihn noch fest.
Sein Blick war nun etwas verwirrt. Da er mich nun ansah, entstand dieser Moment, bei dem sich die Augen des jeweils anderen in die eigene vertieften. Seine schönen dunklen Augen verzauberten mich. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog ich ihn an mich und küsste ihn. Seine warmen Lippen lagen nur kurz auf meinen, denn er zog sich schnell zurück. Ich ließ von meiner Umklammerung los, doch hielt ihn noch an seiner Hand.
„Carin, was machst du da bitte? Ach was frage ich dich… Du stehst unter Alkoholeinfluss.“, murmelte er vor sich hin und ließ seinen Kopf in seine Hand fallen.
Ich schwieg. Eigentlich wollte ich es ja. Wenn ich es doch gemacht hatte, dann musste ich es einfach wollen. Jedoch war ich noch nie betrunken gewesen um ehrlich zu sein. Angetrunken war ich öfters, doch dies hier war eben was anderes. Heute Abend hatte ich wohl übertrieben. Doch ich ließ mich nicht entmutigen, richtete mich auf und fing an über Marcs Rücken zu streicheln. Dann wollte ich ihn ausziehen, denn ich stellte mir vor, dass seine Haut unter diesem Oberteil bestimmt heiß und weich sein würde. Ich wollte sie spüren! Diesmal stand Marc auf und hielt meine Hände mit seinen fest.
„Carin! Du bist gerade nicht ganz bei dir. Leg dich hin und schlaf jetzt.“, sagte er, drückte mich in die Kissen und deckte mich zu. Dann verließ er das Zimmer. Ich starrte auf die Decke und versuchte meinem nächsten Schwindelanfall stand zu halten. Blöder Alkohol! Nach ungefähr zwanzig Minuten wurde es mir langweilig. Also kämpfte ich mich aus den Decken und dem Bett und lief zur Schlafzimmertüre, die Marc hinter sich geschlossen hatte. Orientierungslos lief ich durch die Wohnung. Es schien eine große Wohnung zu sein, die nicht schlecht eingerichtet war. Moderner Stil, jedoch sehr bequem und mit warmen Farben an den Wänden. Mich umschauend, lief ich weiter und irgendwann landete ich im Wohnzimmer, in dem Marc auf seinem Sofa saß und eine Tasse Kaffee in der Hand hielt. Eine kleine Stereoanlage war angeschaltet und Musik kam leise aus den Lautsprecherboxen. Marc schien tief in Gedanken versunken zu sein, denn er bemerkte mich nicht. Mir nichts dabei denkend, schlurfte ich mit nackten Füßen über den weichen und flauschigen Teppich zu ihm ans Sofa. Erst da bemerkte Marc mich und sah mich schweigend an. Niemand bewegte sich. Naja, ich versuchte es zumindest, denn ich schwankte noch etwas.
„Warum schläfst du nicht?“, fragte er mich.
„Bin wohl nicht müde. Ich will dich küssen und deine Haut spüren.“, war meine Antwort. Wusste ich eigentlich, was ich da sagte?
„Das geht aber nicht! Geh wieder ins Bett.“
„Dann komm mit.“
„Nein Carin, du gehst ins Bett und ich schlafe hier und morgen früh bringe ich dich nach Hause.“
Ohne ein weiteres Wort setzte ich mich neben Marc aufs Sofa. Warum wollte er mich denn nicht?
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er bewegte sich nicht, sondern schien sich zu versteifen.

Irgendwie musste ich eingeschlafen sein, denn ich wachte auf, als Marc mich wieder auf seinem Bett ablegte. Meine Augen sahen wieder in seine, welche vor Verwunderung über mein plötzliches Aufwachen geweitet waren.
„Schlaf jetzt weiter!“, forderte er mich auf, doch ich zog ihn wieder an mich und küsste ihn auf seine Lippen. Meine Hände hatte ich hinter seinen Kopf fest zusammengekrallt, so dass er sich nicht von mir befreien konnte. Plötzlich änderte er sein Verhalten und ließ unseren Kuss zu. Er legte sich neben mich, jedoch so, dass er seine Lippen nicht von meinen lösen musste. Wir küssten uns innig und ich fühlte etwas in mir, was befreit werden wollte. Ein Feuer welches sich in mir entfachte und brannte. Meine Hände bewegten sich wie von alleine. Sie erforschten Marcs Körper unter seinem Oberteil, welcher sich gut anfühlte. Doch ich wollte mehr, zog ihm sein T-Shirt also aus um seinen ganzen warmen Oberkörper neben mir zu spüren. Marc ging vorsichtig mit mir um, doch er genoss es trotzdem. Als er gerade mit seinen Händen unter mein Oberteil gehen wollte, klingelte es an der Türe und er stockte. Wir lösten uns voneinander, er stand auf und lief schweigend aus dem Zimmer. Sofort richtete ich mich auf und lief ihm nach. Neugierig wie ich war, wollte ich natürlich auch wissen, wer unseren wunderschönen Moment zu stören wagte! Als ich im Gang ein paar Schritte hinter Marc stand, blieb mir die Spucke weg, als ich sah, wer an der Tür stand: Damian! Wut stieg in mir auf und in mir brodelte es nur noch! Mit wenigen Schritten ließ ich den Abstand zwischen mir und der Türe hinter mich, zwang mich an Marc vorbei und blickte Damian böse an.
„Komm Heim. Ich bin hier um dich abzuholen.“, meinte er, doch ich bewegte mich nicht vom Fleck.
Plötzlich hatte ich einen Geistesblitz. In meinem Kopf spielten sich Unmengen von Bildern ab und ich fing an böse zu grinsen. Auf Damians Gesicht spiegelte sich Verwirrung. Dann wurde mein Lächeln von böse zu frech und meine Worte ließen Damian die Kinnlade runterklappen:
„Nö, geh alleine nach Hause. Ich verliere heute meine Jungfräulichkeit! Tschüssi.“
Dann knallte ich ihm die Türe vor der Nase zu.






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